Sturz in die Zeit – Julie Cross

sturzindiezeit Fischer Jugendbuch Verlag
Hardcover Ausgabe
Originaltitel: Tempest
ca. 512 Seiten
16,99 Euro
August 2012
ISBN: 3841422098Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
(lt. amazon.de):
Jackson Meyer, Student in New York, hält sich für einen ganz normalen Neunzehnjährigen, bis er zufällig feststellt: Er kann für ein paar Stunden in der Zeit zurückreisen. Alles ist nur ein harmloser Spaß, bis eines Tages die Katastrophe passiert: Zwei Fremde überfallen ihn und seine Freundin Holly im Studentenwohnheim – und erschießen Holly. In seiner Panik stürzt Jackson in die Vergangenheit und landet plötzlich zwei Jahre vor dem Ereignis. Von da an hat er nur eines im Sinn: zurückzukommen und Holly zu retten. Er wird ALLES dafür tun. ALLES – für seine große Liebe.
Der erste Band der großen Zeitreise-Trilogie.

 

 

 

Kommentar:
Jackson Meyer wäre ein ganz normaler 19jähriger Teenager, wenn da die Sache mit den Zeitreisen nicht wäre. Jackson ist nämlich ein Zeitreisender. Davon weiß allerdings nur sein Freund Adam, auch seiner Freundin Holly hat er diesen Aspekt bisher verschwiegen. Als ihn eines Tages im Jahre 2009 Fremde angreifen, wird seine Freundin angeschossen. Vor lauter Schreck macht er einen Zeitsprung ins Jahr 2007 und muss feststellen, dass er nicht mehr zurück in seine Zeit kann. Bei Nachforschungen und Versuchen die Zukunft zu verändern, damit Holly in der Zukunft nichts passieren wird, erfährt er nach und nach, dass es eine geheime Organisation gibt, die über Zeitreisen bescheid weiß und sein Vater steckt da irgendwie auch mit drin…

Ich liebe Geschichten über Zeitreisen und Zeitreisende. Sie haben so viel Potential für unglaubliche Geschichten, das gefällt mir einfach. Auch hier hat Julie Cross aus dem Potential der vielen Möglichkeiten geschöpft und eine tolle und wahnsinnige Geschichte erfunden. „Sturz in die Zeit“ ist erst der erste Band der Geschichte, die eine Trilogie werden soll, aber in diesem ersten Buch geschieht schon allerhand und der Leser muss mächtig aufpassen um die zeitlichen Handlungen nicht durcheinander zu schmeißen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der Hauptfigur Jackson. Ihn lernt der Leser natürlich auch recht gut kennen und wir erleben, wie sich Jackson von einem privilegierten jungen Burschen, der oft ein wenig egoistisch handelt, zu einem ernsten und fürsorglichen jungen Mann entwickelt. Die anderen Figuren in diesem Buch bleiben allerdings eher ein wenig stereotyp und ohne viel Hintergrund, aber das kann sich ja in den weiteren Bänden noch ändern.

Dieser erste Band ist jedenfalls ein guter Einstieg in eine spannende Zeitreisegeschichte, die viel Potential verspricht. Ich hoffe sehr, dass die Autorin dieses in den nächsten Bänden ebenfalls voll ausschöpfen wird. Diesem ersten Band gebe ich gute vier Sterne, denn er hat mir sehr gefallen, aber noch nicht wirklich vom Hocker gerissen.

Ein plötzlicher Todesfall – J. K. Rowling

einploetzlichertodesfall Carlsen Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 576 Seiten
24,90 Euro
September 2012
ISBN: 3551588880Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
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Als Barry Fairbrother mit Anfang vierzig plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Kleinstadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und friedliches Idyll, dem Aufregung fremd ist. Doch der Schein trügt. Hinter der malerischen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Krieg zwischen arm und reich, zwischen Kindern und ihren Eltern, zwischen Frauen und ihren Ehemännern, zwischen Lehrern und Schülern. Und dass Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat. Wer wird als Sieger aus der Wahl hervorgehen – einer Wahl, die voller Leidenschaft, Doppelzüngigkeit und unerwarteter Offenbarungen steckt? J.K. Rowlings erster Roman für Erwachsene ist aufwühlend, berührend und spannend. Ein großer Roman über eine kleine Stadt von einer der besten Erzählerinnen der Welt.

 

 

Kommentar:
Endlich: das neue Buch von J.K. Rowling, abseits der Harry Potter-Welt. Die Aufregung war groß, als bekannt wurde, dass die Harry Potter-Autorin ein neues Buch veröffentlichen würde. Viele Fans hofften auf ein ähnliches zauberhaftes Abenteuer, wie es Harry Potter war, aber obwohl vorher so gut wie nichts über den Inhalt des Buches verraten wurde, war klar, dass es anders sein würde. Ein Buch für Erwachsene, eine gut erzählte Geschichte und ohne jeglichen Zauber.

Als begeisterter Fan der Harry Potter Reihe war auch ich sehr gespannt auf das neue Buch von J.K. Rowling, denn mir haben nicht nur ihre bisherigen Geschichten gefallen, sondern vor allem auch ihre Art zu erzählen. Und so versuchte ich mich möglichst von allen Erwartungen frei zu machen und war sehr gespannt, was da wohl kommen möge.

In „Ein plötzlicher Todesfall“ wird die Geschichte einer britischen Kleinstadt erzählt. Wir erhalten Einblick in viele Haushalte und in die dort vorherrschenden Verhältnisse. Barry Fairbrother, ein ehemaliges Gemeinderatsmitglied Pagfords, ist überraschend verstorben und nicht alle Einwohner sind davon so betroffen wie sie es vortäuschen zu sein. Hinter verschlossenen Türen äußern sich auch viele hämisch oder froh über den Verlust. Viele sind jedoch auch sehr betrübt, viele standen mit dem Verstorbenen in Kontakt. Die Autorin lässt den Leser in die Gedanken vieler Einwohner eintauchen und erzählt die Geschichte so überzeugend und mit so viel Liebe zum Detail, dass man als Leser zwischenzeitlich den Eindruck hat, die Bewohner allesamt selbst zu kennen und ein weiterer Einwohner der Gemeinde Pagford zu sein.

Ja, erzählt ist das Buch wirklich sehr gut. J.K. Rowling hat wirklich eine unbeschreibliche Begabung dafür ihre Romanfiguren lebendig werden zu lassen. Das ist auch das einzige, was dieses Buch mit der Harry Potter-Reihe gemein hat, außer der überwältigenden Erzählkunst hat dieses Buch nichts weiter zauberhaftes an sich.

Von der Erzählung war ich also schon verzaubert und während des Lesens habe ich die Lektüre auch sehr genossen. Einzig die Handlung fand ich doch ein wenig mau, da hatte ich mir wohl doch mehr von erhofft. So gab es in diesem Buch schon einige Längen und über lange Zeit habe ich auch einfach auf das ‚entscheidende‘ gewartet, auf den ‚Aha-Effekt‘, einfach auf irgendetwas, was das Buch ausmachen würde. Erst nach über der Hälfte wurde mir klar, dass inhaltlich nichts dergleichen kommen würde und das es das ist was dieses Buch ausmacht: eine sehr liebevolle und detailreiche Spiegelung gesellschaftlicher Verhältnisse, wie man sie sich auch in der Realität genau so vorstellen könnte.

Insgesamt bin ich von diesem Buch zwar nicht außerordentlich begeistert, ich fand es aber sehr, sehr gut erzählt und finde es immer noch erstaunlich, wie lebendig die Autorin ihre Figuren durch ihre Erzählung machen kann. Insgesamt gibt es von mir vier Punkte für einen überzeugenden und wirklich gut geschrieben Roman. Für den fünften Punkt hat mir dann doch noch das ‚besondere‘ gefehlt.

Sieben Minuten nach Mitternacht – Patrick Ness, Siobhan Dowd

siebenminutennachmitternacht cbj Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 216 Seiten
16,99 Euro
August 2011
ISBN: 3570153746Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
(lt. amazon.de):
Zwei große Erzähler – eine Geschichte, die den Tod in seine Schranken weist.
Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt …
Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um Conor zu helfen. Doch auf welchen Weg Conor sich mit seinem gigantischen Freund begeben wird, ahnt er nicht. Er wird ihn hinab in die tiefsten Tiefen seiner Seele führen, er wird ihn in seinen Albtraum begleiten und dann wird er ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit. Denn nur wenn Conor sich dieser stellt, wird er das wahre Wesen des Lebens erkennen …

 

 

Kommentar:
„Sieben Minuten nach Mitternacht“ wurde vom Autoren Patrick Ness geschrieben. Die ursprüngliche Idee dazu hatte allerdings Siobhan Dowd, die das Exposé zu diesem Roman entwarf und die Figuren. Bevor sie diese Geschichte dann tatsächlich schreiben konnte, starb sie an Krebs. Diese Vorgeschichte verleiht diesem Buch noch einmal eine gewisse Tragik, geht es in diesem Buch doch auch um den Tod und wie man damit umgeht, wenn ein geliebter Mensch stirbt.

Durch das komplette Buch ziehen sich sehr stimmungsvolle Illustrationen von Jim Kay. Düster, aber sehr passend und stimmungsvoll. Der Schreibstil von Patrick Ness tut sein übriges und macht dieses Buch wirklich zu etwas ergreifendem.

Conor ist ein dreizehnjähriger Junge, der geistig aber schon viel weiter ist. Viel weiter sein muss, denn seine Mutter kann sich krankheitsbedingt nicht mehr richtig um ihn kümmern. Abends um sieben Minuten nach Mitternacht erscheint ihm regelmäßig ein Monster und Conor versucht verzweifelt herauszufinden, was dieses Monster von ihm will, denn nur dann wird er in der Lage sein wieder Ruhe zu finden.
Die Geschichte ist wirklich ergreifend. Conors Psyche lässt ein Monster auferstehen, dass Conors ganze Angst verkörpert. Die Angst seine Mutter zu verlieren, die Angst sich einzugestehen, dass er mehr fühlt als das, was er vorgibt, Angst selbst ein Monster zu sein wegen der Gedanken die er hat.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen und ich war sehr ergriffen von dieser Geschichte und den damit verbundenen Gedankengängen. Ich denke, dass dieses Buch Jugendlichen, die in einer ähnlichen Situation stecken, schon helfen kann mit dieser umzugehen. Allen anderen hilft sie vielleicht mehr Verständnis für ihre Umwelt zu entwickeln.

Der Heiler – Antti Tuomainen

derheiler List Verlag
Klappenbroschur Ausgabe
ca. 217 Seiten
14,99 Euro
August 2012
ISBN: 3471350829Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
(lt. amazon.de):
Die Liebe deines Lebens in den Händen eines Killers. Du allein kannst sie finden. Helsinki, im Ausnahmezustand. Ein Irrer, der mordet und Heilsbotschaften verkündet. Eine Journalistin, die ihn stellen will. Und dabei spurlos verschwindet. Es gibt nur einen, der sie retten kann. Ihr Mann macht sich verzweifelt auf die Suche. Er würde alles für sie tun. Doch das Böse ist stärker als die Liebe.

Kommentar:
Finnland in einer (hoffentlich) fernen Zukunft. Die Welt ist nicht mehr das was sie einmal war. Die Klimaveränderungen, bedingt durch Umweltverschmutzungen, haben die Welt auf den Kopf gestellt, es fehlt den meisten Menschen die Perspektive und die weiteren Zukunftsaussichten versprechen den Weltuntergang. Zu dieser Zeit mordet in Helsiniki ein Mörder Familien von Politikern und Wirtschaftsbossen, die seiner Ansicht nach schuld am Zustand der Welt sind. Er nennt sich selbst „Heiler“. Die Polizei ist mehr als nur überlastet und kann sich diesem Fall nicht entsprechend widmen. Als dann schließlich die Journalistin Johanna verschwindet und ihr Mann herausfindet, dass sie kurz zuvor Nachrichten vom Heiler erhalten hat, macht sich Tapani auf die Suche nach seiner Frau und wird immer mehr in diesen Fall verstrickt…

Zunächst einmal muss ich sagen, dass es irre ist, wie viel der Autor auf den wenigen 217 Seiten packen konnte. Leider aber war das immer noch nicht genug, denn nach Beendigung dieses Buches muss ich sagen, dass ich sehr unbefriedigt zurück gelassen werde. Für mich ist die Handlung noch überhaupt nicht geklärt, ich hätte gerne mehr erfahren über die Beweggründe der Protagonisten und auch was es mit diesem ominösen Ende auf sich hat.

Insgesamt war der gesamte Roman gar nicht mal schlecht. Die Figuren waren zwar allesamt recht monoton und eindimensional, lediglich die Hauptfigur Tapani, aus dessen Sicht der Leser auch alles erfährt sticht da ein wenig heraus, für meinen Geschmack allerdings auch nicht genug. Auch die Zufälle haben sich gehäuft, so dass es an vielen Stellen einfach sehr unglaubhaft klang. Dennoch hat mir der Stil sehr gefallen. Das Buch las sich sehr schnell weg und der Autor wusste die Spannung aufrecht zu erhalten. Ein wenig hatte ich allerdings teils das Zeitgefühl verloren, denn die Handlung spielt ja nur an drei Tagen und in denen geschieht so viel … aber nun gut.

Insgesamt hat mir das Buch also eigentlich gefallen, wenn da nicht die oben erwähnten Mängel wären, vor allem das Ende geht meiner Meinung nach gar nicht. Ich fühle mich eigentlich, als hätte ich nur ein halbes Buch gelesen, die erklärende Hälfte hat der Autor wohl schlicht vergessen. Deswegen gibt es von mir auch leider nur zwei Sterne für diesen Roman.

Abgeschnitten – Sebastian Fitzek, Michael Tsokos

abgeschnitten Droemer Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 400 Seiten
19,99 Euro
September 2012
ISBN: 3426199262Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
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Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert. Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …

Kommentar:
Was habe ich dem neuen Thriller von Sebastian Fitzek entgegen gefiebert. Vor allem war ich sehr gespannt auf die Einflüsse seinen Mit-Autoren Michael Tsokos, der ja als Rechtsmediziner bestimmt einige spannende Punkte beizutragen hatte. Dachte ich jedenfalls. Da ich bisher zwar alle Bücher von Sebastian Fitzek gelesen habe, allerdings noch keines von Michael Tsokos vergleiche ich „Abgeschnitten“ hauptsächlich mit den bisherigen Büchern von Fitzek.
Pünktlich geliefert wurde das Buch von mir auch direkt gelesen…

Paul Herzfeld, die Hauptfigur des Buches und selbst Rechtsmediziner findet eines Tages in einer Leiche den Hinweis auf seine Tochter Hannah. Schnell wird ihm klar, was das bedeutet: seine Tochter wurde verschleppt und schwebt in Lebensgefahr. In immer mehr Leichen finden sich weitere Hinweise auf einen Fall, der schon Jahre zurück liegt, in dem Herzfeld allerdings eine Rolle gespielt hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und Herzfeld hofft, seine Tochter noch lebend zu finden.

„Abgeschnitten“ spielt sich im bekannten Fitzek-Tempo ab. Es geht rasant zur Sache und nicht nur die Figuren im Roman, sondern auch der Leser hat groß keine Verschnaufpause. Das Buch lässt sich gewohnt flüssig lesen mit seinen vielen, kurzen Kapiteln. Neu ist, dass viele Dinge dieses Mal viel detaillierter beschrieben wurden als in Fitzeks bisherigen Romanen. Diese Tatsache werde wir sicherlich Michael Tskokos zu verdanken haben, er ist hier schließlich der Experte. Das hat mir auch alles sehr gut gefallen, die Beschreibungen waren zwar länger und detailreicher, aber man verlor sich hier nicht im Fachjargon oder in allzu ausufernden Beschreibungen. Die Mischung macht’s und die ist hier meiner Ansicht nach glaubhaft gelungen. Hier verweise ich vor allem auf die Anweisungen, die Herzfeld im Buch Linda gab.

Bei aller Begeisterung hierrüber, gab es allerdings auch Dinge, die mir nicht besonders gefallen haben. In diesem Roman hat mir nämlich einiges gefehlt, was die bisherigen Romane von Sebastian Fitzek so besonders gemacht hat. Nämlich eine total überraschende Wendung, mit der niemand rechnete, die aber dennoch sehr glaubhaft war. Dies war meiner Meinung nach bei dieser Geschichte nicht der Fall. Hier wurden alle Wendungen und Irrtümer irgendwie hauptsächlich mit „Zufällen“ erklärt. Das hat mir überhaupt nicht gefallen, ich fand das sehr unbefriedigend. Auch fehlte mir hier die psychologische Tiefe, die in den sonstigen Psychothrillern von Fitzek steckte. Die Figuren waren zwar allesamt nicht wirklich eintönig, aber mit fehlte einfach der tiefere Einblick in die unterschiedlichen Persönlichkeiten. Das hat mir bei den bisherigen Figuren aus den Fitzek-Romanen immer sehr gut gefallen.

Momentan ist „Abgeschnitten“ einfach ein Buch, was zwar ganz gut war, aber nur für den Moment. Er wird mir nicht lange im Gedächtnis bleiben, dafür war es einfach zu wenig und nichts besonderes. Schade eigentlich, ich habe mir wirklich mehr gewünscht!

Touched 1: Der Preis der Unsterblichkeit – Corrine Jackson

touched1 Thienemann Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 412 Seiten
16,95 Euro
Februar 2012
ISBN: 3522201574

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Inhalt
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Wie ein feuriger Blitzschlag … fühlt es sich an, als Asher in Remys Leben tritt. Doch sich ihm zu nähern, bedeutet tödliche Gefahr. Funken sprühen, wenn sie sich berühren, und diese machtvolle Energie ist kaum zu bändigen. Aber Remy will nichts mehr riskieren, zu lange hat sie gelitten unter ihrem gewalttätigen Stiefvater und der Feigheit ihrer Mutter, deren Schmerzen sie immer wieder auf sich nahm. Denn Remy verfügt über eine einzigartige Fähigkeit: Sie kann Menschen durch Berührung heilen. Im friedvollen Maine, wo ihr leiblicher Vater mit seiner neuen Familie lebt, will sie endlich ein normales Leben führen. Doch kann sie ihrem Schicksal entrinnen? Kann sie Asher entkommen?

Kommentar:

Nachdem Remy einmal mehr von ihrem gewalttätigen Stiefvater verprügelt wird, zieht sie zu ihrem Vater, der sich bisher nicht um sie gekümmert hat, von den Unterhaltszahlungen mal abgesehen. Ihre Mutter lässt sie beim brutalen Dean zurück. Remy, die eine besondere Gabe hat, weiß, dass ihre Mutter ohne sie noch schlechter dran sein würde, denn Remy ist eine Heilerin. Sie kann Verletzungen heilen, einfach nur durch ihre Berührung. Nur ihre Mutter weiß von ihrer Gabe, doch seitdem sie bei ihrem Vater in Blackwell Falls lebt weiß nun auch Asher davon, denn er hat selbst eine merkwürdige Gabe. Zwischen Remy und Asher entwickelt sich eine merkwürdige und starke Bindung, die beide in Gefahr bringt …

Zunächst einmal möchte ich die Covergestaltung erwähnen, die mir besonders gefiel und mich erst auf das Buch aufmerksam gemacht haben. Die reine Optik ist ganz schön, wenn man sich den Schutzumschlag ansieht, dann fällt einem vor allem auch die Papierqualität ins Auge, die sich beinahe wie Stoff anfühlt und das Cover wunderbar glänzen lässt.
Auch im Inneren stimmt die Optik, denn auf jeder Kapitelanfangsseite findet man schöne Ornamentverzierungen.
Insgesamt also schon mal ein schön anzusehendes Buch. Kommen wir zum Inhalt.

Mir hat die Geschichte größtenteils gefallen, ein wenig genervt war ich an einigen Stellen allerdings schon. Da sich Negatives immer leichter sagen lässt, fange ich hiermit auch an. An vielen Stellen hat sich für meinen Geschmack einfach zu viel wiederholt und die Geschichte zwischen Remy und Asher war selbst mir an einigen Stellen zu schmalzig. Es hat sich einfach vieles sehr gezogen und es kamen immer wieder die selben Reden um Remys und Ashers Beziehung zu beschreiben. Ein wenig mehr Abwechslung hätte hier gut getan, das hat mich schon ein wenig genervt. Ebenso, wurde es mir an einigen Stellen fast zu wirr, was die ganze Energieaustauschgeschichte betrifft. Was nicht zuletzt wohl daran liegt, dass die Geschichte mit enormen Tempo erzählt wird, bis auf die Schmalzstellen.

Das hört sich nun an, als hätte mir das Buch nicht gefallen, dem ist aber nicht so. Im Gegenteil fand ich es eigentlich ganz flüssig und angenehm zu lesen, ich habe es genossen, weswegen mich diese Schwächen wohl doch enorm genervt haben, vor allem, da sie vermeidbar gewesen wären.
Trotzdem freue ich mich jetzt sehr auf die Fortsetzung, die es im Januar 2013 geben soll.

Insgesamt ein tolles Jugendbuch mit einigen Erzählschwächen!

Hypnose – Sina Beerwald

hypnose Heyne Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 400 Seiten
8,99 Euro
August 2012
ISBN: 3453436369

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Inhalt (lt. amazon.de):
Traue niemandem!
Ein eiskalter Mord im Freundeskreis. Die Journalistin Inka Mayer hat Zweifel am Geständnis ihrer Freundin Annabel. Inka hegt den Verdacht, dass Annabel das Opfer eines Klinikleiters ist, der unter Hypnose Experimente an ahnungslosen Patienten durchführt – und bei dem sie beide in Behandlung sind. Oder ist Hypnose so harmlos, wie er sie glauben machen will? Irgendwer hat es auch auf die Journalistin abgesehen. Ein Spiel um freien Willen, Wirklichkeit und Paranoia beginnt. Ein Spiel auf Leben und Tod.

 

Kommentar:

Inka Meyer hat sich gerade aus ihren persönlichen Tiefpunkt soweit wieder aufgerappelt, dass sie wieder aktiv und mit Freude am Leben teilnehmen kann. Doch dann wird plötzlich ihre beste Freundin verhaftet, denn sie soll ihren Verlobten umgebracht haben. Inka kann nicht glauben, dass Annabel die Tat wirklich begangen hat und ermittelt auf eigene Faust. Aber nicht nur Inkas Freundin, sondern auch sie selbst steckt in Schwierigkeiten, denn offenbar hat es jemand auf Inka abgesehen, der sie töten will. Aber wer kann dies sein und was genau steckt hinter Inkas ständigen Aussetzern? Hat wirklich die Hypnosetherapie die sie bei Annabels Schwager Dr. Brinkhuis macht etwas damit zu tun?

hypnose1Wow, Sina Beerwalds neustes Buch, ihr erster Thriller hat es wirklich in sich! Ich lese sehr gerne deutsche Psychothriller wie von Sebastian Fitzek oder Arno Strobel und nun kommt auch noch Sina Beerwald verdienterweise hinzu.
Mit „Hypnose“ hat sie einen wirklich fesselnden Thriller abgelegt, der mich einfach nicht mehr zur Ruhe kommen ließ. Obwohl die Kapitel in diesen Buch nicht kurz waren, sondern eher ungewohnt lang, konnte ich dieses Buch nicht aus den Händen legen und dachte immer nur „Och, ein paar Seiten noch“. Bisher war ich der Meinung, dass das hauptsächlich bei Büchern mit kurzen Kapiteln der Fall wäre (von wegen: „Och, das nächste Kapitel ist nur acht Seiten lang, das geht noch!“ usw.), aber Sinas „Hypnose“ hat mich da eines besseren belehrt. Trotz seiner knapp 400 Seiten besteht es nämlich nur aus sieben Kapiteln.

Die Hauptfigur ist Inka Meyer, eine Journalistin, die in diesem Buch einiges zu verarbeiten hat. Mehr mag hier fast gar nicht über diese Figur schreiben, aus Angst, ich könnte zu viel verraten. Nur soviel sei gesagt: Inka soll wohl in weiteren Thrillern ebenfalls die Hauptfigur sein. Ich bin gespannt, denn in diesem Band tritt sie in meinen Augen eher als Opfer denn als ermittelnde Journalistin auf, so dass ich mir einen zukünftigen Band mit ihr als Ermittlerin kaum vorstellen kann, aber ich lasse mich gerne überzeugen. Inka wurde mir tatsächlich auch erst im Laufe des Buches sympathisch, zu Beginn konnte mich diese Figur gar nicht mal allzu sehr überzeugen.
Umso mehr wäre ich in weiteren Bänden auf Inkas bisherigen Umkreis gespannt, den man hier ja schon gut kennen lernen konnte. Gerade die Charakterisierung ihres Mannes fand ich unheimlich gut gelungen. Ihre Freundin Rebecca hingegen wirkte zwar sehr sympathisch, aber das war es auch schon. Ein wenig farblos. Auch den Kollegen Andi fand ich sehr gelungen. Ich denke, von diesen Figuren werden wir noch mehr zu erwarten haben, wenn es weitere Bände mit Inka Meyer geben wird, wie angekündigt.

Die Handlung war zu Beginn des Buches ein wenig verwirrend. Erst nach und nach werden alle bisherigen Ereignisse aufgedeckt, der Leser weiß zu Beginn nicht direkt alles was geschehen ist und erfährt alles Stück für Stück, teils ebenso die Figuren. Da wir die Handlung aus Sicht der Hauptfigur verfolgen, weiß auch sie nicht mehr als der Leser. Ich habe zwischenzeitlich immer überlegt, worauf das alles hinauslaufen kann, wer hier wohl ein falsches Spiel spielt und wieso. Dabei habe ich so viele Intrigen gesponnen, dass ich dachte, ich müsste doch auf jeden Fall mit irgendeiner dieser Gedanken richtig liegen. Nun, dem war nicht wirklich so. Ein paar Dinge habe ich mir richtig zusammen gesponnen, das meiste allerdings nicht. Leicht vorhersehbar ist die Handlung also nicht und das ist auch gut so, denn so ist das Buch spannend von Anfang bis zum Ende.

Wie bereits erwähnt gehört Sina Beerwald jetzt zu den Autoren, dessen Thriller ich auf jeden Fall immer wieder lesen werde. Die Autorin hat bislang auch bereits einige historische Romane veröffentlicht und ich denke, dass ich mir auch von von diesen das erste veröffentlichte Buch Die Goldschmiedin anschaffen werde, denn der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich sehr zugesagt. Und selbst wenn mir die historischen Bücher dann doch nicht liegen, der nächste Sina Beerwald Thriller wird auf jeden Fall wieder meiner!
Von mir gibt es also eine klare Kaufempfehlung für „Hypnose“ für alle Fans von spannenden und guten Psychothrillern!

Mucksmäuschentot – Gordon Reece

mucksmaeuschentot Fischer Jugendbuch Verlag
Softcover Ausgabe
ca. 352 Seiten
13,99 Euro
April 2012
ISBN: 3841421334

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):

Bis der Faden reißt.
„Shelley, Liebes, du brauchst keine Angst zu haben. Er will nur Geld. Wenn wir tun, was er sagt, lässt er uns in Ruhe und geht wieder.“
Ich glaubte ihr nicht. Ihre zitternden Hände und ihre Stimme verrieten mir, dass sie es selbst nicht glaubte. Wenn eine Katze ins Mauseloch eindringt, lässt sie die Mäuse nicht ungeschoren davonkommen. Ich wusste, wie die Geschichte enden würde.“
Shelley und ihre Mutter waren zu lange einfach zu nett. Klassische Opfer, die sich nach massivem Mobbing wie Mäuse fühlen. Sie verkriechen sich in einem abgelegenen Haus auf dem Land, um ihre Probleme hinter sich zu lassen. Sie sind glücklich in ihrer kleinen Welt mit Büchern, Musik und häuslichen Ritualen. Doch eines Nachts werden sie in ihrem neu gefundenen Frieden bedroht: Ein Mann dringt in ihr Haus ein. Und bei Shelley reißt der Faden. Was dann passiert, zerstört alle Gewissheiten.

 

Kommentar:
Shelley ist ein typisches Mobbing-Opfer in der Schule. Eine graue Maus, die man herumschubsen kann, die sich nie wehrt. Ihre Mutter ist ebenso. Verlassen vom Ehemann für eine jüngere, ausgenutzt von ihren Arbeitskollegen. Zusammen ziehen Mutter und Tochter raus aufs Land und wollen alles hinter sich lassen, nur noch für sich sein. Alles ist gut in ihrem Mauseloch, bis sich eines Tages eine Katze, in Form eines Einbrechers, ins Mauseloch verirrt. Da wird Shelley dann endlich wach und wehrt sich…

Wie viele andere auch, bin ich mit ganz falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen. Erwartet hatte ich nämlich einen spannenden Thriller im Stile von Jay Ashers „Tote Mädchen lügen nicht“, so wie es der Klappentext versprochen hatte. „Mucksmäuschentot“ ist aber anders, eher wie „Nichts“, aber mit fragwürdigerem Inhalt.

Zunächst einmal erzählt Gordon Reece die Geschichte der 16jährigen Shelley, die seit Beginn der Pubertät von ihren ehemals besten Freunden gemobbt wird. Je weniger sie sich zur Wehr setzt, – und sie wehrt sich nie – je mehr sie zum Opfer wird, desto stärker wird das Mobbing, umso grausamer das, was ihr angetan wird. Es geht so weit, dass schließlich tatsächlich Shelleys Leben bedroht ist. Zu diesem Zeitpunkt entschließen sich Mutter und Tochter aufs Land zu ziehen und hier setzt die eigentliche Geschichte dann auch ein.

Nachdem Shelley jahrelang das Opfer war, jahrelang erfahren musste, dass sich niemand darum kümmert, wenn ein Mensch, der einem nicht allzu nahe steht, gequält und misshandelt wird, platzt schließlich alles aus ihr heraus, als ein Einbrecher in ihr Haus einbricht und sie und ihre Mutter als Geiseln nimmt, sie ausraubt und beschimpft. Endlich wehrt sie sich, endlich verlangt sie den ihr zustehenden Respekt. Leider hat dieses Verlangen schlimme Konsequenzen, denn sie und ihre Mutter bringen den Einbrecher um und versuchen die Tat zu vertuschen. Dass es bei diesem Vertuschungsversuch tatsächlich einen Zuschauer gibt, finden Mutter und Tochter erst später heraus, was sie erneut zum Mörder werden lässt.

Die ganze Tat ist vielleicht verständlich. Verständlich, weil man natürlich verstehen kann, warum Menschen, die ihr Leben lang grausam behandelt wurden, sich dann auch einmal wehren, wenn es soweit ist. Und der erste Mord geschah ja also tatsächlich mehr oder weniger so, dass man es als Notwehr ansehen könnte. Der zweite Mord war jedoch wirklich einfach nur ein Mord. Jedenfalls beinahe. Hier will ich nicht zu sehr ausholen, jeder sollte das Buch für sich alleine lesen. Was ich sagen will ist einfach, dass diese Taten in diesem Buch zwar so beschrieben werden, dass die Intention verständlich ist, also der Grund, warum Shelley und ihre Mutter so handelten, schlimm ist aber, dass die Reue fehlt.
Hier wird es so hingestellt, als wenn es richtig wäre, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren, auch wenn dabei ein Mensch verletzt wird, nur weil man selbst auch grausames über sich ergehen lassen musste. Natürlich kann man darüber diskutieren, genau das ist sicherlich auch sinnvoll, ich frage mich nur, wie viele Jugendliche dieses Buch tatsächlich in angemessener Form diskutieren und reflektieren, wenn sie es gelesen haben. Außerhalb der Schule werden das wohl die wenigsten sein und das finde ich schon bedenklich, da dieses Buch ja schon ein Jugendbuch sein will.
Als Schullektüre finde ich es überhaupt nicht verkehrt dieses Buch zu behandeln, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Moral und Verantwortung. Alleine würde ich mein Kind dieses Buch eher nicht lesen lassen. Jedenfalls nicht, wenn es sich danach nicht angemessen damit auseinander setzen könnte.

Insgesamt weiß ich nicht so wirklich was ich von diesem Buch halten soll. Der Schreibstil ist fesselnd, die Geschichte an sich hat allerdings Längen. Die Aussage ist zweifelhaft. Insgesamt würde ich neutrale drei Sterne vergeben.