Shades of Grey 1: Geheimes Verlangen – E L James

shadesofgrey1 Goldmann Verlag
Softcover Ausgabe
ca. 608 Seiten
12,99 Euro
Juni 2012
ISBN: 3442478952Bestellen bei Amazon.de


Inhalt
(lt. amazon.de):
Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe – in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht …


Kommentar:

Ja, ich musste diesen Roman lesen – wie viele vor ihm auch schon – weil ich wissen wollte, was für ein Buch es ist, der den Buchmarkt gerade so aufwirbelt. Okay, ich wusste, es geht um viel Sex, aber hey, darum geht es heutzutage doch dauernd, oder? Und ich wusste, dass dieser Roman sehr polarisiert. Viele lieben ihn, viele hassen ihn. Ich war also gespannt, was wirklich dahinter steckt.

Die junge Studentin Anastasia Steel lernt während eines Interviews für die Studentenzeitung den Multimillionär Christian Grey kennen, der sie fortan nicht mehr loslässt. Es kommt zu einer heftigen Liebesbeziehung und Ana muss feststellen, dass Christian auf harten Sex steht, lässt sich darauf jedoch bereitwillig ein.

Ja, überschaubare Inhaltszusammenfassung zugegeben, aber viel mehr passiert auf diesen knapp 600 Seiten nicht.
Es handelt sich bei „Shades of Grey“ ja bekanntlich um eine ehemalige Fanfiktion zur Erfolgs-Vampire die Glitzern-Serie „Twilight“. Das wusste ich vor dem Lesen dieses Buches tatsächlich noch nicht, aber schon auf den ersten Seiten habe ich mich sehr an Bella erinnert gefühlt, als ich las, wie sich die Protagonistin Anastasia vor dem Spiegel über ihr minderwertiges Leben beklagt. Gewisse Paralellen zu Stephenie Meyers Bestseller sind wirklich nicht zu leugnen, zumindest nicht bei der weiblichen Hauptfigur, bei der männlichen schaut es meiner Ansicht nach dann doch ein wenig anders aus. Ja, man könnte sich Edward so denken, muss aber nicht unbedingt sein. Ich kenne die ursprüngliche Geschichte nicht, als diese Geschichte noch „Master of the Universe“ hieß, aber zumindest beim männlichen Protagonisten wurde gut umgeschrieben, würde ich behaupten.

Nun ja, die Worte ‚gut‘ und ‚geschrieben‘ in einem Satz zu packen wenn man über dieses Buch spricht ist allerdings schon etwas gewagt, denn gut geschrieben ist hier sicherlich nicht viel. Man mag von der Geschichte an sich ja halten was man will, das ist wohl Geschmackssache und ich kenne mich in diesem Genre auch nicht gut genug aus um behaupten zu können, dass es da besseres gibt, aber der Schreibstil ist einfach grottig! Ja, auf 600 Seiten darf sich sicherlich auch mal etwas wiederholen, aber teilweise dachte ich wirklich, hier wurden manche Phrasen einfach nur durch Copy & Paste eingefügt. Ich sag es mal so: die Vorstellung von Greys grauen Augen scheinen das Buch vollständig auszufüllen. Wer das Buch gelesen hat, der wird wissen, worauf ich hier anspiele.

Die Verfilmung dieses Stoffes, die es ja tatsächlich bald geben soll, kann eigentlich nur dem Pornofilm-Genre zugeordnet werden. Anders kann ich es mir wirklich nicht vorstellen. Das so als kleine Hilfestellung noch, sollte jemand darüber nachdenken, ob ‚ein paar Sexszenen‘ wirklich störend sind. Es handelt sich nicht um ein paar Szenen, vielmehr gibt es im Buch nur ein paar Szenen in denen es nicht um den Akt an sich geht. Wem so etwas gefällt, wer so etwas gerne liest und wer keinen besonderen Wert auf eine gute und abwechslungsreiche Ausdrucksweise legt, der kann hier wohl bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollten direkt die Finger davon lassen, denn das kann sonst nichts werden.

Dark Queen: Schwarze Seele, schneeweißes Herz–Kimberly Derting

DarkQueen_final.indd Egmont INK Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 364 Seiten
17,99 Euro
März 2012
ISBN: 3863960173Bestellen bei Amazon.de


Inhalt
(lt. amazon.de):
In dem von Aufständen erschütterten Königreich Ludania bestimmt die Zugehörigkeit zu einer Klasse, welche Sprache du sprichst oder verstehst. Wenn du vergisst, wo dein Platz ist, kennen die Gesetze der Königin keine Gnade. Allein auf den Blickkontakt mit gesellschaftlich Höhergestellten steht der Tod. Die siebzehnjährige Charlaina kurz Charlie versteht alle Sprachen, jeden Dialekt. Eine gefährliche Fähigkeit, die sie schon ihr ganzes Leben lang verstecken muss. Nur in den illegalen Clubs im Untergrund der Stadt kann sie das für kurze Zeit vergessen. Dort trifft sie den geheimnisvollen Max, der eine Sprache spricht, die Charlie noch nie gehört hat, und der beinahe ihr Geheimnis entdeckt. Und als die Rebellen die Stadt schließlich überrennen, ist er es, der erkennt, dass Charlie der Schlüssel für ihren Sieg sein könnte. Doch für wen wird Max sich entscheiden, für das Mädchen, das ihn fasziniert, oder für seine Königin?


Kommentar:
Charlie lebt in einem Land, in dem die unterschiedlichen sozialen Schichten allesamt ihre eigene Sprache sprechen. Die Universalsprache ist Englaise, ansonsten kann jeder Mensch nur die Sprache seiner eigenen Klasse sprechen. Nicht so Charlie. Sie versteht alle Sprachen, auch diejenigen, die sie noch nie zuvor gehört hat. Diese Gabe muss sie verstecken, wenn sie nicht am Galgen enden will, wie viele andere Bürger die es gewagt haben den Regeln ihrer unerbittlichen Königin nicht zu folgen. Durch eine Unachtsamkeit kommt ihr Geheimnis eines Tages ans Licht und bringt einen Stein ins Rollen, den Charlie am liebsten hätte ruhen lassen …

Anhand der Kurzbeschreibung des Buches habe ich eigentlich eine etwas andere Geschichte erwartet. Eine phantastischere mit weniger Bezug zu unserer bekannten Realität. Dem war aber nicht so. Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine Dystopie, also einer düsteren Zukunftsvision mit einem kleinen Hauch von Phantastik. Allerdings hat mir auch das gefallen, es war nur anders als erwartet.
Die Autorin schreibt sehr leicht und flüssig, so dass das Buch angenehm zu lesen ist. Auch optisch gefällt mir das Buch ganz gut, das düstere Cover mit dem Mädchen vorne drauf passt zum Titel und der Titel passt auch zur Geschichte, aber irgendwie assoziiere ich mit diesem Cover trotzdem nicht die Protagonistin Charlie. Da stellt sich aber wohl nur meine eigene Vorstellungskraft quer.

Die Geschichte an sich hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es eigentlich keine Überraschungen gab und die gesamte Handlung sehr vorhersehbar war. Vielleicht aber hat gerade diese Vorhersehbarkeit diese Geschichte so angenehm gestaltet, ich fand das Lesen hier nämlich richtig gemütlich, es war einfach entspannend das Geschehen mitzuverfolgen. Ich glaube, genau das macht diese Geschichte an sich auch aus, obwohl der Bezug zur Realität doch in höherem Maße vorhanden ist als ich es erwartet habe, hatte ich das Gefühl hier ein modernes Märchen zu lesen. Das hat mir gefallen und da suche ich auch gar nicht nach irgendwelchen Kritikpunkten. Ich fand es einfach angenehm zu lesen.

Man könnte die Geschichte schon als abgeschlossen betrachten, aber das Ende ist mehr oder weniger offen für eine weitere Fortsetzung. Ich bin gespannt und würde eine Fortsetzung bestimmt lesen, aber wenn es keine gäbe, dann könnte ich damit auch gut leben.

Insgesamt eine schöne Geschichte, mit der man einige nette Lesestunden verbringen kann und für die ich eigentlich drei Sterne geben würde, aber weil es mir irgendwo doch sehr gefallen hat, gebe ich dann doch vier Sterne hierfür, das diktiert mir mein Gefühl. Also vier Sterne für dieses moderne Märchen.

Vampire Souls: Nachtrausch – Jeri Smith Ready

vampiresouls Bastei Lübbe Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 480 Seiten
8,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 340420641X

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Inhalt (lt. amazon.de):
Ciara ist wie gelähmt, als sie in diese Augen schaut. Es ist ihr erster Tag bei dem Radiosender WMMP. Der attraktive Typ vor ihr moderiert eine Grunge-Show, und eigentlich wirkt er ziemlich normal. Doch etwas in seinen Augen zieht Ciara magisch an. Und die anderen DJs sehen aus, als wäre jeder von ihnen aus einer anderen Zeitmaschine gekrochen. Ciara stellt sich nur die Frage: Was geht hier ab? Und die Antwort darauf gefällt ihr gar nicht …


Kommentar:

Ciara benötigt dringend einen Job und obwohl sie weiß, dass beim Radiosender WVMP Vampire als DJs arbeiten – echte Vampire! – nimmt sie das Angebot an. Dort soll sie helfen den Radiosender zu retten, der kurz vor dem Verkauf steht, wodurch alle Mitarbeiter ihren Job verlieren würden und die Vampire sogar gleich ihre Lebensgrundlage mit dazu…

Diese Vampirgeschichte von Jeri Smith-Ready ist ihr Erstlingswerk und nicht schlecht. Zumindest kann das Buch im gerade vorherrschenden Boom der Vampirbücher mithalten, wenn es sich auch nicht klar absetzen kann. Viele neue Ideen findet man hier nicht, außer der, dass die Vampire quasi in ihrer Zeit (der Zeit in der sie starben und zum Vampir wurden) gefangen sind. Von daher fällt es ihnen auch so leicht ihre Musikepoche als DJ authentisch zu verkaufen. Musik spielt in diesem Buch generell eine große Rolle. Musikliebhaber dürften sich über die story-begleitende Playlist zu Beginn freuen, einige jüngere werden mit ihr wohl eher weniger anfangen können.
Die Charaktere bleiben nahezu alle eher flach und werden recht klischeehaft dargestellt. Auch hier kann die Autorin also nicht mit Kreativität punkten.
Das Buch ist an vielen Stellen recht humorvoll, der Schreibstil wirkt generell sehr jung und gelöst und ist angenehm zu lesen. Die schnulzige Liebesgeschichte hält sich noch in Grenzen, ist aber vorhanden.

Die Autorin hat hier eine absolut durchschnittliche Geschichte abgeliefert, die sich meiner Meinung nach nicht allzu sehr von anderen Büchern dieses Genres absetzen kann. Insgesamt also eine ganz nette Geschichte, die man lesen kann aber nicht muss.

Dead Beautiful 2: Unendliche Sehnsucht – Yvonne Woon

deadbeautifulunendlichesehnsucht dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,95 Euro
Juli 2012
ISBN: 3423760494

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Inhalt (lt. amazon.de):
Die Ereignisse des letzten Sommers haben Renées Leben komplett verändert. Ihre alte Schule musste geschlossen werden, ihre große Liebe Dante ist untergetaucht. Seit seinem Kuss schläft sie kaum, ihre Sinne sind abgestumpft und sie sieht reifer und schöner aus – trägt sie einen Teil seiner unsterblichen Seele in sich? An ihrer neuen Schule, dem St. Clemént, wird Renée mit Argwohn betrachtet – außer von einem Jungen namens Noah. Mit ihm kommt sie dem Geheimnis der Untoten Stück für Stück näher und begibt sich dabei selbst in tödliche Gefahr …

 

Kommentar:
Nach den Ereignissen des letzten Schuljahres und einem erneuten Todesfall unter den Wächtern wird das Gottfried-Institut nach den Ferien nicht mehr für die Wächter eröffnet, nur noch die Untoten sollen dort zur Schule gehen können. Renée wird ihre Schulausbildung ohne ihre Freundin Eleanor und sowieso auch ohne Dante, der des Mordes an der ehemaligen Rektorin beschuldigt wird, an der Schwesternschule des Gottfried in Kanada fortsetzen. Viele Freunde findet sie in ihrer neuen Schule nicht, nur Anya und Noah halten zu ihr, auch als Renée auf ein erneutes Geheimnis stößt und sich selbst und auch ihre Freunde in Gefahr bringt, beim Versuch Nachforschungen dazu zu betreiben…

Der erste Teil der Dead Beautiful-Reihe hat mir schon gefallen, war er doch erfrischend anders. Der zweite Teil hat allerdings nocheinmal einen drauf gesetzt und mich regelrecht begeistert. Diese Fortsetzung ist noch spannender als der erste Teil. Die Liebesgeschichte um Renée und Dante hält sich schön im Hintergrund und hat viele Höhen und Tiefen, was diese Geschichte auch nicht so schmalzig erscheinen lässt, wie es teils noch im ersten Teil der Fall war, obwohl Renée alles daran setzt für sich und Dante eine Lösung zu finden, wie sie zusammen bleiben können.

Besonders gefallen hat mir in diesem Teil, dass die Lösung des Rätsels teils schon im ersten Teil zu finden waren. Für den Leser natürlich noch nicht ersichtlich, war im ersten Teil ja noch gar nichts von diesem Räsel bekannt. Auch sonst werden viele Fragen des ersten Teils noch einmal aufgegriffen und teils auch beantwortet.

Auch der Schreibstil der Autorin konnte wieder überzeugen. Schön locker und lässig wird die Geschichte aus der Sicht der Hauptfigur Renée erzählt, so dass der Leser an Renées Gefühls- und Gedankenwelt teilhaben kann.

Die Optik des Buches weiß ebenfalls zu gefallen. Zu sehen ist das gleiche Mädchen wie auch schon auf dem Cover des ersten Teils, farblich ist dieser zweite Teil dieses Mal in blau gehalten.
Der Untertitel passt insoweit, dass sich Renée natürlich nach Dante sehnt und ihn auch sehr vermisst, dennoch finde ich, dass der Titel auf keinen Fall die Spannung des Buches vermittelt, sondern eher eine schmalzige Liebesgeschichte mit viel Selbstmitleid verspricht und eben das bekommt man hier – glücklicherweise – nicht! Ich hätte mir hier also einen etwas anderen Untertitel gewünscht als „Unendliche Sehnsucht“, aber daran soll es nicht scheitern. Von mir bekommt dieses Buch dennoch 5 Sterne!

Die Bestimmung – Veronica Roth

diebestimmmung cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
17,99 Euro
März 2012
ISBN: 3570161315

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Inhalt (lt. amazon.de):
Der New York Times Bestseller: Ein aufwühlender, fesselnder Roman über die Welt von morgen.
Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und schließlich Ferox – die Furchtlosen …
Fünf Fraktionen, fünf völlig verschiedene Lebensformen sind es, zwischen denen Beatrice, wie alle Sechzehnjährigen ihrer Welt, wählen muss. Ihre Entscheidung wird ihr gesamtes künftiges Leben bestimmen, denn die Fraktion, der sie sich anschließt, gilt fortan als ihre Familie.
Doch der Eignungstest, der über Beatrices innere Bestimmung Auskunft geben soll, zeigt kein eindeutiges Ergebnis. Sie ist eine Unbestimmte, sie trägt mehrere widerstreitende Begabungen in sich. Damit gilt sie als Gefahr für die Gemeinschaft.
Beatrice entscheidet sich, ihre bisherige Fraktion, die Altruan, zu verlassen, und schließt sich den wagemutigen Ferox an. Dort aber gerät sie ins Zentrum eines Konflikts, der nicht nur ihr Leben, sondern auch das all derer, die sie liebt, bedroht…

 

Kommentar:
In der Zukunft leben die Menschen aufgeteilt in Fraktionen. Jede Fraktion handelt und denkt auf eine bestimmte Art und Weise, Abweichungen sind nicht erlaubt. Die junge Beatrice steht kurz davor sich einer Fraktion anzuschließen. Soll sie bei der Fraktion bleiben, bei der sie aufgewachsenen ist, den selbstlosen Altruan? Ist sie schlau, geht ihr Wissen über alles und schließt sich den Ken an? Will sie immer die Wahrheit wissen und sagen und fühlt sich den Candor verbunden? Am liebsten würde sie frei und fröhlich wie die Amite sein, aber sie entscheidet sich schließlich für die mutigen und furchtlosen Ferox. Bevor sie jedoch zu ihrer neuen Fraktion gehören kann, muss sie erst deren langwierige und schwierige Aufnahmeprüfung bestehen…

In dieser Dystopie leben die Menschen in der Zukunft auch so, wie wir es uns heute überhaupt nicht vorstellen können. Wie bitteschön soll man sich aus den unzähligen Charaktereigenschaften die jeder von uns hat auf eine beschränken? Wie soll man alle übrigen ausschalten? In der Zukunft ist dies wohl geschehen. Wie genau, das wird nicht wirklich erklärt, nur was der Auslöser dafür war erfahren wir im Laufe der Geschichte. Diese Tatsache hinzunehmen fällt allerdings nicht wirklich schwer, denn dieses Buch ist wirklich fesselnd und gut geschrieben.

Die Hauptfigur Beatrice, die sich schließlich nur noch Tris nennt, beschränkt sich nicht auf nur einen Charakterzug, wir bekommen ihre gesamte innere Zerrissenheit mit. Genau das macht sie auch sympathisch, nichts anderes.
Auch in diesem Buch fehlt natürlich eine kleine Liebesgeschichte nicht und so bändelt Tris bald auch mit einem ihrer Ausbilder an, der ebenfalls, genau so wie sie auch, ein Geheimnis mit sich rumzutragen scheint. Diese Liebesgeschichte ist zwar wichtig, aber sie dominiert die Handlung nicht. das Buch bleibt in erster Linie spannend.

Die Geschichte schreitet schnellen Schrittes vorran, Langeweile kommt nicht auf. Brutalität ist in diesem Buch ebenso ein Thema und massig vorhanden. Aber es passt in eine Gesellschaft, die merkwürdige Mutproben verlangt, bei denen Menschen halt sterben. Einfach so. Ja, es gibt viele brutale Szenen in diesem Buch, aber sie passen einfach hinein. Die Altersempfehlung ab 14-15 Jahren finde ich angemessen.

Insgesamt fand ich „Die Bestimmung“ als ersten Teil einer Reihe von Veronica Roth super! Auch wenn ich viele Verhaltensweisen nicht nachvollziehen konnte, hat die Autorin hier doch ein wirklich interessantes und spannendes Szenario erschaffen und ich hoffe sehr, dass ich im nächsten Teil vielleicht mehr Einblick in die Geschichte und die Entstehung dieser Gesellschaft bekomme.

MÉTO: Das Haus – Yves Grevet

metodashaus dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 220 Seiten
14,95 Euro
April 2012
ISBN: 3423625147

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Inhalt (lt. amazon.de):
64 Jungen leben im HAUS hinter verbarrikadierten Fenstern und Türen. Sie wissen nicht, woher sie kommen, und sie wissen nicht, wohin sie verschleppt werden, wenn ihre Zeit im Haus abgelaufen ist. Fragen dürfen sie keine stellen – tun sie es doch, werden sie von Männern, die sie rund um die Uhr bewachen, brutal bestraft. Als sich einer der Jungen nicht länger seinem Schicksal beugen will und Widerstand leistet, bekommt er die ganze Härte des Systems zu spüren, in dem er gefangen ist. Doch andere eifern ihm nach und erheben sich wie er gegen Gewalt und Willkür, um die Macht des Hauses zu stürzen. Es ist der Beginn eines gefährlichen Kampfes um Freiheit und Selbstbestimmung. Es ist der Kampf des jungen MÉTO.

 

Kommentar:
Der junge Méto lebt mit 63 anderen Kindern in einem Haus auf einer Sternförmigen Insel. Der Tagesablauf ist streng geregelt, wer nicht gehorcht wird hart bestraft. Die Welt da draußen kennen die Jungen nicht, sie wissen nicht woher sie kommen und wer sie wirklich sind. Langsam macht sich der Revolutionsgedanke breit und Méto ist einer der Jungen, der die Revolte anführt. Können die Jungen es schaffen sich aus ihrer Gefangenschaft zu befreien?

Die Idee dieses Buches fand ich wirklich toll und habe viel erwartet. Das Cover hat mir allerdings nicht so zugesagt, es erinnert mich viel mehr an einen Superhelden als an ein in Gefangenschaft lebendes Kind, den schwarzen Schnitt finde ich allerdings wieder gelungen, er gibt gut die düstere Stimmung wieder die im Buch herrscht. Erstaunt war ich auch vom Umfang des Buches, ich habe mehr als knapp 220 Seiten mit großen Buchstaben erwartet. Aber das muss ja alles nicht schlecht sein, dachte ich.

Die wird hauptsächlich aus der Sicht von Méto erzählt. Der Leser weiß zu keinem Zeitpunkt mehr als er, was mich besonders zu Ende hin sehr nervte, weil abzusehen war, dass keine der zahlreichen Fragen in diesem ersten Band beantwortet werden würde. Dieser erste Band dient auch hauptsächlich zur Einführung in die erdachten Verhältnisse, es passiert sehr wenig, alles wird für das eigentliche Geschehen vorbereitet. Das Szenario selbst ist fast schon wieder absurd, obwohl ich eigentlich noch gar nicht soweit gehen will so etwas zu behaupten, dafür würde ich gerne erst einmal ein paar Erklärungen lesen können. Zunächst einmal hört sich die ganze Handlung, die zu irgendeinem Zeitpunkt in der Zukunft spielen soll, allerdings wirklich total verrückt und wenig glaubwürdig an. Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich auch überhaupt keine Idee, wohin das ganze führen soll, was alles dahinter steckt. Nach diesem ersten Band ist also wirklich noch alles sehr offen, vor allem viele Fragen, wie z.B. warum alle Kinder römische Namen haben, nur Méto nicht? Oder wieso sich kein Kind an seiner Herkunft erinnern kann. Was hat der Aufenthalt der Kinder für einen Sinn und Zweck? Und und und …

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir ehrlich nicht vorstellen, dass diese Reihe wirklich ein – für mich – befriedigendes Ende finden wird, aber ich hoffe sehr, dass ich eines besseren belehrt werden und das nur an meiner mangelnden Fantasie liegt. Ich bin jedenfalls auf den zweiten Band MÉTO Die Insel gespannt, der bereits im Oktober erscheinen wird.
Mein bisheriges Fazit ist eher verhalten: Kann man lesen, muss man aber nicht.

Zwischen den Welten 1: Daughter of Smoke and Bone – Laini Taylor

daughterofsmokeandbone Fischer Jugendbuch Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 491 Seiten
16,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3841421369

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Inhalt (lt. amazon.de):
Was würdest du dir wünschen, wenn du nur eine Perle deiner Kette opfern musst, damit dein Wunsch in Erfüllung geht?
Wo würdest du hinreisen, wenn du bloß durch eine Tür gehen musst, um nahezu alle Orte der Welt zu erreichen?
Wie würdest du dich fühlen, wenn du den falschen Mann liebst, er aber die Antwort auf alle deine Fragen ist? Karou dachte, sie wüsste, wer sie ist. Doch dann kommt es zu einer Begegnung, die alles verändert …
Eine Liebe, die älter ist als die Zeit. Und ein Kampf, bei dem ALLES auf dem Spiel steht. Der erste Band der Serie, die die Welt erobert.

Kommentar:
Die 17jährige Karou lebt in Prag teils ein normales Leben, studiert Kunst und tut was ein Teenager so tut. Der andere Teil ihres Lebens ist allerdings alles andere als normal. Aufgezogen wurde sie vom Wunschhändler Brimstone, einer Chimäre (halb Mensch, halb Tier) und drei weiteren Chimären, ihre wahren Eltern kennt sie nicht. Für sie erledigt Karou gefährliche und mysteriöse Aufträge, ohne jedoch den genauen Sinn dahinter je zu erfassen. Dafür kann sie sich mithilfe der Wunschkugeln ab und an kleine Wünsche wie ihre blauen Haare erfüllen. Als sie eines Tages bei einem ihrer Aufträge auf einen Engel trifft, der sie ermorden will, gerät ihr gesamtes Leben aus den Fugen und sie muss hinterfragen wer oder was sie tatsächlich ist…

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch und habe mir anhand der Kurzbeschreibung allerdings eine ganz andere Geschichte vorgestellt als die, die ich schließlich gelesen habe. Es geht zwar um Liebe und auch Wünsche spielen eine große Rolle, aber in diesem Roman geht es um viel mehr und es geht viel phantastischeres vor sich. Die Welt der Menschen ist nur ein kleiner Nebenschauplatz und spielt eigentlich keine allzu große Rolle. Die Hauptrolle spielt die andere Welt, das Anderswo, aus der die Chimären und die Seraphim (Engel) kommen.
Sehr lange Zeit wird eigentlich nur um den heißen Brei geredet. Die Handlung plätschert so vor sich hin, ist zu Beginn noch spannend, aber spätestens wenn man das Buch beendet hat fragt man sich schon, was das ganze Geplänkel jetzt gebracht hat. Immer wenn es ein wenig spannend wird, wenn man hofft, dass jetzt endlich mal etwas passiert, etwas enthüllt wird, damit man eine Ahnung bekommt um was genau es denn nun geht, wird die Handlung wieder in eine der zahllosen Rückblenden und Wiederholungen gelenkt und die aufgebaute Spannung fällt in sich zusammen.
Dabei ist diese zurückliegende Geschichte gar nicht mal so unspannend, aber die Art und Weise wie erzählt wird, fand ich persönlich einfach einschläfernd und langweilig. Ich hatte bei diesem Buch das Gefühl, als würde ich mich mit samt aller Figuren im Kreis drehen.
Vor allem an Stellen, wo die Perspektive wechselte und Handlungen sich wiederholten habe ich das Buch sehr häufig an die Seite gelegt. Teils wurde wörtlich wiederholt was man kurz zuvor schon lesen konnte. Das hat mich auch richtig genervt und das war auch der Hauptgrund dafür, dass ich für dieses Buch letztendlich Wochen gebraucht habe um es fertig zu lesen.
Den Figuren konnte ich leider auch allesamt nicht viel abgewinnen. Allesamt haben wenig Charakter aufs Auge gedrückt bekommen und wirken nicht sympathisch. Es ist selten, dass ich mit einer der Hauptfiguren so wenig anfangen kann wie hier mit Karou.

Ich weiß zwar, dass dies der erste Band einer Trilogie war, aber trotzdem hätte ich mir ein wenig gewünscht als einfach nur Vorgeplänkel und Rückblende. Das war einfach zu wenig um mich neugierig auf die weiteren Bände zu machen.
Die Idee ist wirklich toll und gefällt mir auch immer noch, kein Einheitsbrei, aber die Umsetzung hat mir überhaupt nicht gefallen. Die Folgebände werde ich wahrscheinlich nicht mehr lesen. Schade, aber Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden wie die sonst recht guten Bewertungen ja zeigen.

Suche – Monica Kristensen

4315 btb Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 336 Seiten
9,99 Euro
Januar 2012
ISBN: 3442744342

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Inhalt (lt. amazon.de):
Niemand verschwindet einfach so auf Spitzbergen!
Longyearbyen, die Hauptstadt von Spitzbergen: Im städtischen Kindergarten gehen seltsame Dinge vor sich. Immer wieder verschwinden Kinder von dort. Sie sind nicht lange fort. Die Erzieherinnen sind beunruhigt, nehmen es aber nicht wirklich ernst, dass die Kinder nicht erzählen wollen, wo sie gewesen sind. Eines Tages tritt dann das Gefürchtete ein: Ein kleines Mädchen verschwindet – und taucht nicht mehr auf. Eine hektische Suche beginnt. Die Spuren, die sie hinterließ, führen in die Grubenschächte, hinunter in die Tiefe stillgelegter Kohlengruben auf Spitzbergen. Und bald wird klar, dass sie nicht die Einzige ist, die in der überschaubaren Welt von Spitzbergen verloren ging …

Kommentar:
Dieser Roman ist Auftakt einer Krimireihe die mitten im Nordatlantik auf der Insel Spitzbergen, genauer in der dortigen Hauptstadt Longyearbyen spielt. Die Bewohner kennen sich nahezu alle, der Ort ist klein. So sind auch alle erstaunt, als plötzlich ein kleines Mädchen spurlos aus dem Kindergarten verschwindet. Kommissar Knut Fjeld leitet mit seinem Team die Ermittlungen in diesem Fall.

Die Suche nach der kleinen Ella ist die Haupthandlung in diesem Buch. Es gibt noch etliche Nebenhandlungen und Nebenschauplätze, die interessant sind, ja, aber ich empfand es teils alt etwas zu viel des Guten. Wir erfahren in Rückblicken noch viel über Ellas Umfeld und vor allem über den Bergbau auf Spitzbergen. Die Landschaften und der Bergbau wird zwar schön und detailliert beschrieben, die Charaktere auch, allerdings bleiben diese trotzdem irgendwie farblos. Ich hatte auch nach Beendigung der knapp 330 Seiten nicht den Eindruck, dass ich mir irgendeinen der Protagonisten wirklich vorstellen könnte.
Die diversen Handlungsstränge scheinen zunächst nicht viel miteinander zu tun zu haben, aber im Verlauf des Buches wird deutlich, wie sehr alles miteinander zusammen hängt. Trotzdem blieb das Ende ohne Überraschung oder Aha-Effekt, es endete so, wie man es sich schon etliche Seiten vorher zusammen reimen konnte.
Die Spannung, die der Klappentext mir so dringend impliziert hat, bleib größtenteils aus. Es war mehr so eine dahinplätschernde Handlung mit viel Hintergrund, die zwar interessant war, durch den nüchternen Schreibstil der Autorin auch gut zu lesen, aber einfach nicht spannend oder nachhaltig genug um mehr davon zu wollen.

Insgesamt ein netter und solider Thriller, aber ich denke nicht, dass ich noch mehr von dieser Autorin lesen werde.