Aura – Die Gabe von Clara Benedict

Aura – Die Gabe von Clara Benedict ist der erste Band einer Reihe. Die Beschreibung hörte sich schon interessant an und als ich auf der Buchmesse die Gelegenheit hatte einem Interview mit der Autorin zu lauschen, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen wollte! Die schicke Optik tat ihr übriges dazu, denn das Cover wurde entworfen von der wunderbaren Eva Schöffmann-Davidov!

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Thienemann Verlag | Gebundene Ausgabe | ca. 368 Seiten | 18,00 Euro | März 2018 | ISBN: 978-3522202411

Inhalt

(lt. amazon.de):

Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah sich darüber ärgert, dass sie sich immer wieder wie eine Idiotin aufführt, signalisiert Jan Interesse. Mit jedem Treffen wachsen Hannahs Gefühle aber auch ihre Unsicherheit. Jan verhält sich widersprüchlich, ist mal liebevoll und zärtlich, dann wieder aggressiv und distanziert. Diese Unbeständigkeit macht Hannah Angst, denn sie hat sich Jan offenbart. Sie hat ihm von ihrer besonderen Gabe erzählt, einer Gabe, die auch eine dunkle Seite hat … Hat sie dem Falschen vertraut?

Gewähltes Zitat

Schon oft habe ich mich beim Lesen meiner geliebten Fantasy-Bücher gefragt, warum der ansonsten zurechnungsfähige Protagonist sich keinem mitteilt, nachdem er seine Gabe entdeckt hat. Jedes Mal, wenn diese typische Geheimniskrämerei losging, war ich genervt und dachte mir, dass doch alles viel einfacher wäre, wenn dieser sogenannte Held einen Freund ins Vertrauen ziehen würde. Aber nein. Alles Einzelkämpfer, die wahlweise ihre Freunde vor dem Bösen schützen wollen oder einfach Angst vor deren Reaktion haben. Jetzt bin ich in der gleichen Situation, will es besser machen, und es funktioniert nicht!

(S. 93)

Meine Meinung

Hannah ist total in Jan verknallt, doch der weiß nicht mal, dass sie existiert. Als sie schließlich doch noch seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, lässt er durchblicken, dass er sie nicht leiden kann, was Hannah zu schaffen macht. Dennoch kommen sich die beiden durch blöde Zufälle trotzdem näher. Überhaupt passieren merkwürdige Dinge und Hannah kommt langsam dahinter, dass das nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Sie entdeckt ihre Gabe …

Clara Benedict hat einen wirklich klaren und mitreißenden Schreibstil. Das ist mir sofort auf den ersten Seiten aufgefallen. Sie gibt die Geschehnisse und die Gedanken der Jugendlichen im Buch so authentisch wieder, dass man glauben könnte, sie wäre selbst noch in diesem Alter. So hatte ich natürlich keine Probleme mich auf diese Geschichte einzulassen und vor allem hatte ich keine Probleme damit dieses Buch erst zur Seite zu legen, als ich auf der letzten Seite angekommen war.

Clara Benedict hat ihre Protagonistin in eine Situation versetzt, in der sich bereits viele andere Figuren befangen, die irgendwelche Superkräfte oder besondere Fähigkeiten an sich entdeckten: sie wissen genau, dass sie es nicht in die Welt hinaus posaunen können, wollen aber unbedingt mit jemanden darüber reden können.
Mein ausgewähltes, oben genanntes Zitat aus dem Buch verdeutlicht was ich meine. Solche Szenen finde ich sehr amüsant. Es macht die Geschichte für mich wirklich liebenswert und nicht so realitätsfremd, als wenn alles total bierernst genommen werden würde.

Ich mochte Hannah als Protagonistin eh recht gerne, zumindest überwiegend. Geärgert habe ich mich allerdings darüber, dass sie dem männlichen Protagonisten, Jan, in dem sie auch verliebt ist, so leicht eine Tat verzeiht und bereit ist darüber hinweg zu sehen, die ich für unverzeihlich halte. Ohne zu spoilern, aber wer an diese Stelle kommt, der wird wissen, welche ich meine. Ab diesem Zeitpunkt habe ich das weitere Geschehen recht skeptisch verfolgt und konnte Hannahs Begeisterung und viele ihrer folgenden Taten nicht mehr wirklich nachvollziehen. Das Ende hat mich dann wieder ein wenig versöhnt, weil es doch wieder einiges erklärt, bzw. erklären könnte, aber dafür werde ich wohl den zweiten Band abwarten müssen.

Sehr schön fand ich auf jeden Fall Hannahs Beziehung zu ihrer besten Freundin Viv. Sie hat ebenfalls zahlreiche Bedenken, was Hannahs Handlungen anbelangt und war sich auch nicht zu schade diese zu äußern. Das fand ich sehr sympathisch, denn genau so sollten Freunde handeln.

Die Geschichte selbst ist gar nicht mal so spektakulär und so viel passiert eigentlich auch nicht, aber es ist einfach unheimlich fesselnd geschrieben und man will unbedingt wissen, wie es weiter geht. Man merkt dem Buch an, dass es der Einstieg in eine weiterführende Geschichte ist und genau so endet es auch: mit einem echt doofen Cliffhanger, der immer noch Lust auf mehr macht!

Fazit

Aura – Die Gabe von Clara Benedict ist ein typischer erster Band, dem man anmerkt, dass er als Einleitung für mehr fungiert. Dahingehend ist er auch absolut gelungen, denn man will nicht aufhören zu lesen, auch nicht, wenn man auf der letzten Seite des Buches angekommen ist! Warten wir also auf Band 2!

Meine Wertung

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