The Loop: Das Ende der Menschlichkeit von Ben Oliver

„The Loop: Das Ende der Menschlichkeit“ von Ben Oliver klang für mich vom ersten Moment an sehr faszinierend. Ähnliche Szenarien kannte ich aus Filmen bereits als Geschichte für Erwachsene und war sehr gespannt, wie es wohl als Jugendroman umgesetzt sein würde…

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Carlsen Verlag | Broschierte Ausgabe | ca. 400 Seiten | 15,00 Euro | Oktober 2020 | Originaltitel: The Loop 1 | Übersetzer: Birgit Niehaus | ISBN: 978-3551521187

Inhalt

(lt. amazon.de):

Düster, brutal und spannend von der ersten bis zur letzten Seite – ein dystopischer Thriller, der nicht mehr aus der Hand zu legen ist!
Jeder Tag im Loop ist die Hölle. Seit zwei Jahren sitzt Luka im Hightech-Jugendgefängnis und wartet auf seine Exekution. Eingesperrt in einer dunklen Zelle, lässt er einmal am Tag die schmerzhafte Energie-Ernte über sich ergehen, die ihm jegliche Kraft raubt. Die immergleiche Routine zerrt an seinen Nerven – bis sich alles ändert. Wachen verschwinden, Insassen nehmen sich das Leben, ein Ausbruch aus dem Loop scheint nun möglich. Doch Gerüchten zufolge kursiert draußen ein Virus, das Menschen in Killermaschinen verwandelt. Und plötzlich ist ungewiss, wo die größere Gefahr lauert …

Gewähltes Zitat

Wrens Worte hallen in meinem Kopf nach. ›Phase eins‹ und ›Große Auslese‹? ›Zone der psychisch Gesunden‹ und ›Batterie-Projekt‹? Sie hat so ängstlich ausgesehen und so entmutigt geklungen. Meine Gedanken überschlagen sich. Was zum Teufel hat das alles zu bedeuten? Was ist außerhalb des Loop los?

(S.90)

Meine Meinung

Den Loop nennen sie das Jugendgefängnis, in dem auch der 16jährige Luka seit über zwei Jahren sitzt. Total abgeschirmt von der Außenwelt und auch von allen weiteren Mithäftlingen, wenn da nicht die freundliche Wärterin Wren wäre, die es den Insassen zumindest einmal in der Woche heimlich ermöglicht, miteinander in Kontakt zu treten. Doch immer wieder verschwinden einige von ihnen spurlos. Und alle haben Angst davor, der nächste zu sein. Bis eines Tages der Strom ausfällt. Zum ersten Mal ist alles anders. Aber ist das wirklich ein gutes Zeichen? Oder steht das Ende bevor?

The Loop ist wirklich ein irre spannender Jugendroman, der es verstand mich an die Seiten zu fesseln, bis das bittere Ende erreicht war. Bitter, weil es sich leider um einen Mehrteiler handelt und der zweite Band – zumindest ist deutscher Sprache – noch nicht in Sicht ist.

Der Autor beschreibt hier eine düstere Zukunft, die sich sicherlich niemand wünscht, die aber tatsächlich denkbar wäre, denn zum einen ist der technische Fortschritt schon seit Jahren unaufhaltsam auf dem Vormarsch und zum anderen sind viele Menschen schon heute sehr abgestumpft und immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. So wie es eben auch in der Geschichte dieses Buches der Fall ist. 
Solche Menschen werden auch schön von diversen Figuren des Buches wider gespiegelt. Das krasse Gegenteil von diesen ist dann der Protagonist Luka. Er ist nahezu allen gegenüber sehr mitfühlend, auch denjenigen, die ihm eventuell schaden könnten.
Die Figuren sind also allesamt recht klar gezeichnet, allerdings auch mit klaren Klischees behaftet. So gibt es die unbeliebteren Technik-Freaks ebenso, wie auch die geheimnisvollen und begehrten Mädels. Und natürlich den heldenhaften Protagonisten. Aber dennoch erwartet den Leser besonders zum Ende hin doch eine Überraschung was die Intention diverser Figuren betrifft.

Die Geschichte ist, wie bereits erwähnt, sehr spannend, aber auch zum teil sehr brutal und schockierend. Und damit ist nicht nur die psychische Grausamkeit gemeint, unter der die Insassen des Loops leiden, und die Ängste, die sie durchstehen müssen, sondern auch detaillierte Szenen, in denen Blut fließt. Dennoch passt die Geschichte insgesamt sehr gut zusammen und ich könnte nicht behaupten, dass diese Szenen nicht unbedingt dazu gehören müssten. Im Gegenteil, ich denke, dieses Buch lebt auch ein wenig von diesem Schrecken und der Grausamkeit. Wichtig ist hierbei, dass man als Leser immer angemessen genug beeindruckt und angewidert ist und diese Brutalität nicht als normal und einfach gegeben hinnimmt.

Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ich die Gestaltung des Buches wirklich gelungen finde. Der Spotlack auf dem Cover und die Reliefform sind sehr ansprechend und auch den blauen Buchschnitt finde ich einfach schick. Das fällt definitiv ins Auge. Sehr gelungen! 

Fazit

Ben Oliver konnte mich mit The Loop: Das Ende der Menschlichkeit sehr gut unterhalten und mitreißen! Die Geschichte ist brutal und aufrüttelnd, aber auf jeden Fall so, dass man die Missstände erkennt und sich demnach auch für Jugendliche gut eignet.

Meine Wertung

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