Inhalt (lt. amazon.de):
Sophie ahnt nicht, dass ein halbes Lächeln alles auf den Kopf stellen wird. Dass ein einziger Blick aus schokoladenbraunen Augen ausreichen wird, um ihre Welt in Funken sprühendes Himmelblau zu tauchen. Dass ein einziger Kuss ihr den Mut verleihen wird, dem Familiengeheimnis auf den Grund zu gehen, das ihr Leben bis jetzt bestimmt hat. Mattis ahnt nicht, dass Sophie ihm entlocken wird, was er vor allen anderen verbirgt. Dass er sich mit ihr so sicher fühlen wird wie noch mit niemandem zuvor. Beide ahnen nicht, dass ihre Liebe sie über sich selbst hinauswachsen lassen wird. Sophie und Mattis. Mattis und Sophie.
Zitat:
»Denk noch mal nach«, sagt er. »Erinnere dich an die Visionen. Es war nicht so, als hättest du diesen Jungen und seine Mutter nur gesehen, stimmt’s? Oder die junge Frau, die aufs Schafott geführt wurde … Du hast nicht bloß zugesehen, hab ich recht? Es war mehr, das hast du selbst gesagt …«
(S. 109)
Kommentar:
Mattis ist ein echter Traumtyp. Er sieht gut aus, wie ein Modell, ist nett und charmant. Sophie ist ein wenig unscheinbar, in ihrer Klasse nicht gerade beliebt und wird viel gehänselt. Außerdem hat sie ein Problem, denn sie sieht und fühlt Farben, was ihre Eltern ihr mit aller Macht versuchen ausreden. Das macht Sophie fertig, denn sie kann nichts dagegen tun. Als Mattis neu in die Klasse kommt, verliebt sich Sophie sofort in ihn. Doch Mattis ist anders. Er interessiert sich nicht für seine Klassenkameraden und kommt auch zu keiner Party. Als Sophie ihn zufällig am See trifft kommen die beiden ins Gespräch und sich näher und entdecken schließlich sogar Gemeinsamkeiten …
[ACHTUNG, IM WEITEREN GGF. SPOILER]
„Der Geschmack von Sommerregen“ ist ein locker, leichter Roman, der mir ein paar unbeschwerte und schöne Lesestunden beschert hat. Sophie war mir als Figur gleich sehr sympathisch, obwohl sie ab und an ein wenig naiv ist, aber sie ist ein normaler Teenager. Normal, wenn die Sache mit den Farben nicht wäre. Sophie fühlt nämlich in Farben. Wer so etwas nicht kennt, der wird leicht daran denken, dass dies ein Fantasie-Roman sein könnte, aber das stimmt nicht. Es wird zwar erst ganz im Buch erklärt, aber was Sophie kann, gibt es tatsächlich. Sophie ist Synästhetikerin. So nennt man diese Wahrnehmungsmöglichkeit.
Ich fand es sehr interessant so etwas Mal in einem Buch verarbeitet zu lesen und finde, dass die Autorin diese Fähigkeit hier sehr gut dargestellt und erklärt hat.
Auch an Mattis gibt es eine Besonderheit, er hat nämlich eine Hochsensibilität, was bedeutet, dass er sehr, sehr stark auf alle Reize reagiert und deswegen gerne lieber für sich ist. Während Mattis Eltern aber sehr offen mit der Besonderheit ihres Sohnes umgehen, verstecken Sophies Eltern sie lieber und versuchen es Sophie auszureden. Man kann sich wohl vorstellen, unter welchem Druck Sophie dadurch immer steht, vor allem auch, weil sie selbst ihre ‚Begabung‘ für etwas unnatürliches und schlimmes hält.
Die Geschichte selbst ist die Geschichte einer jungen Liebe, die Geschichte zweier Jugendlicher, die ihren Platz im Leben suchen und sich finden. Die Autorin schreibt sehr locker und intensiv, so dass es Spaß macht die Geschichte zu verfolgen, auch wenn die Spannung Mal nachlässt.
Das Cover fand ich zu Beginn zwar sehr schön, muss jetzt nach Beendigung des Buches allerdings sagen, dass ich ein wenig mehr Farben schöner gefunden hätte. Das hätte noch ein wenig mehr zum Buch gepasst und vielleicht wäre als Titel „Der Geschmack von Sommergrün“ auch besser gewesen?
Insgesamt aber ein sehr, sehr schöner Roman und für jugendliche Leser bestens geeignet!
Meine Wertung: