Das Haus der verschwundenen Kinder – Claire Legrand

dashausderverschwundenenkinder

Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
14,99 Euro
August 2014
Originaltitel: The Cavendish Home for Boys and Girls
ISBN: 978-3453267787
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das Leben in der beschaulichen Kleinstadt Belleville ist genau so, wie die zwölfjährige Victoria es gern hat: übersichtlich, vorhersehbar und aufgeräumt. Und Victoria mit ihrem strengen Zopf, den ordentlichen Kleidern und den hervorragenden Noten passt perfekt nach Belleville. Eine einzige Unregelmäßigkeit erlaubt sie sich: den verträumten und vergesslichen Lawrence, der so ganz das Gegenteil von ihr ist. Lawrence ist ihr bester Freund. Als er plötzlich spurlos verschwindet, ist es allerdings vorbei mit Victorias geordnetem Alltag. Sie würde es nie zugeben, aber sie vermisst ihn furchtbar. Daher stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an. Was Victoria entdeckt, gefällt ihr gar nicht: Unter der glatten Oberfläche von Belleville verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Eines, das offenbar in der Erziehungsanstalt von Mrs. Cavendish seinen Ausgang nimmt. Die rebellischen Kinder, die dorthin geschickt werden, kommen ungewöhnlich still und brav zurück – oder gar nicht mehr. Steckt Mrs. Cavendish hinter Lawrences Verschwinden?

Gewähltes Zitat

Verwirrt riss Victoria die Augen auf, sagte aber nichts. Was sollte das für einen Zweck haben? Niemanden kümmerte, was sie zu sagen hatte. All ihre Anstrengungen, perfekt zu sein, bedeuteten gar nichts. Ihre Eltern interessierten sie und ihre Medaillen und Urkunden und Anstecknadeln nicht. Niemanden. Und wer war Victoria ohne das alles? Nichts. Sie war nichts.

(S. 231) 

Meine Meinung

Victoria ist zwölf Jahre alt, lebt in Belleville, wo einfach alles perfekt und durchorganisiert ist. Ebenso auch Victoria. Sie ist ein braves Kind und davon besessen immer die beste sein zu müssen. Eine zwei in Musik bringt sie zur Verzweiflung und lässt ihre Welt einstürzen. Ihr bester und einziger Freund ist Lawrence. Sie würde nie zugeben, dass sie ihn mag, aber als Lawrence eines Tages verschwindet, scheint Victoria die Einzige zu sein, die ihn vermisst und nach ihm sucht. Nach und nach fallen ihr auch andere Unregelmäßigkeiten auf, die offenbar alle mit dem Waisenhaus von Mrs. Cavendish zu tun haben …

Zunächst einmal: Dieses Buch musste ich allein der Optik wegen schon haben. Das Cover gefiel mir so richtig, richtig gut mit der geprägten Silberschrift und dem blauen Hintergrund. Richtig schön, also optisch ein echter Hingucker.
Auch von innen ist dieses Buch besonders gestaltet, es gibt nämlich einige ganzseitige Illustrationen mit Untertiteln, immer passend zur Geschichte. Ich finde, das ist mal eine nette Abwechslung im Buch. Mir hat diese Auflockerung sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, jedenfalls ging es mir so. Ich fühlte mich teils, als würde mir die Geschichte vorgelesen werden, was hinterher allerdings auch sehr angenehm war, so konnte ich mich wirklich auf die Geschichte, die doch ein wenig anders war als gedacht, einlassen.

Das Buch ist für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Vom Stil her würde ich auch zustimmen. Das passt einfach. Vom Inhalt her … puhhh. Mir schwirrte gegen Ende des Buches der Vergleich mit Stephen Kings Romanen im Kopf. Konfus, wirr und gruselig. Wenn der Stil ein wenig anders wäre, dann könnte ich mir dieses Buch wirklich als Horror-Roman aus der Feder Kings vorstellen. Die Geschichte ist genauso bizarr, wie ich es vom Meister des Horrors kenne. Mir hat es als Erwachsene an einigen Stellen schon leicht gegruselt und ich weiß nicht, ob das wirklich für zart besaitete zwölfjährige wirklich geeignet ist. Zumal man wirklich sehr viel Fantasie haben muss um der Geschichte überhaupt folgen zu können.
Im ersten Teil ist noch alles normal und sehr ruhig. Hier zieht sich die Geschichte teilweise auch richtig, denn erst zur Mitte hin wird es auch wirklich spannend. Der Rest ist eher Vorgeplänkel. Gut gemacht, aber ein wenig langwierig. Wer auf Spannung wartet, der braucht hier schon ein wenig Geduld.
Zum Ende hin geht dann alles sehr schnell und man muss gut aufpassen um nichts zu verpassen.

Fazit

Das Buch fand ich also insgesamt eher mittelmäßig. Der Stil ist gut, die Handlung wirr und bizarr. Erst zieht es sich, dann geht es fast schon zu schnell. Das Ende fand ich gut und sehr passend, ich kann mir aber vorstellen, dass jüngere Leser da eher wenig mit zufrieden sind.
Insgesamt würde ich diesen Horrorroman für Kinder eine mittlere Wertung verpassen.

Meine Wertung

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Leo & Leo 3: Der große Pavaruso – Tobias Bungter

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moses. Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 130 Seiten
7,95 Euro
April 2013
ISBN: 3897777134
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Danke an
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und

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für dieses Buch!

Inhalt (lt. amazon.de):
Ein weltberühmter Opernsänger, zerstörte venezianische Palazzi, uralte Prophezeiungen und ein See-Ungeheuer im Canale Grande: Das Detektiv-Duo Leo & Leo verschlägt es in seinem dritten Fall in die dunkelsten Untiefen der blauen Lagune. Schaffen sie es dieses Mal, die haarsträubenden Pläne des sechsfingrigen Professors zu durchkreuzen?

Zitat:
Die Zwillinge haben aus Spaß eine Detektivagentur gegründet und konnten nicht ahnen, dass sie gleich die Nachfolger der berühmten Detektive Leopold und Leopolt werden würden. Jetzt sind sie dem gefährlichsten Verbrecher der Welt, dem Professor, auf der Spur. Aber weder zu Hause noch in der Schule darf jemand davon erfahren.
(S.2)

Kommentar:
„Der große Pavaruso“ ist bereits der dritte Rätselkrimi aus der „Leo & Leo“-Reihe aus dem moses.-Verlag und macht wieder ebenso viel Spaß wie schon die ersten beiden Bände!

Als Leonie und Leonard zum Geburtstag von Königin Elisabeth eingeladen werden und nach England fliegen, geht einiges schief, denn der Wunschgast der Königin, der namensgebende große Pavaruso, hat abgesagt und die Queen ist erschüttert. Doch irgendetwas scheint mit dieser Absage nicht zu stimmen und die Zwillinge wittern einen neuen Fall. Und sie haben Recht: der große Pavaruso wurde entführt, die Spur führt zunächst in sein Heimatland Italien, in das sich die beiden Detektive auch direkt aufmachen um das Geheimnis zu lüften…

Zu Beginn des Buches werden die Figuren allesamt auf einer Doppelseite mit kurzem Text und toller Illustration vorgestellt, bevor dann die eigentliche Geschichte beginnt. Diese besteht aus vielen, kurzen und damit kindgerechten Kapiteln und man findet auf nahezu jeder Doppelseite wenigstens ein kleines Bild zum anschauen. Dabei passt das Motiv selbstverständlich immer auch zum Text.
Die Schrift ist recht groß, so dass Kinder sie gut lesen können und bei jeder gelesenen Seite ein kleines Erfolgserlebnis für sich verbuchen können.

Das tolle an diesen Rätselkrimis ist natürlich, dass man miträtseln kann und mitdenken muss. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es eine kurze Frage zu den aktuellen Erkenntnissen, die die Zwillinge bereits gewonnen haben, so wird der Leser aufgefordert ebenfalls nachzudenken und das aktuelle Rätsel zu lösen. Dabei hilft zum einen der zuvor gelesene Text oder auch die Illustrationen.
Ich muss zugeben, dass ich an dieser Stelle eher passen musste, als meine Neffen (7 und 9 Jahre), mit denen ich das Buch gelesen habe. Wahrscheinlich denken wir Erwachsenen einfach zu kompliziert, jedenfalls haben meine Neffen es total häufig geschafft, die Rätsel tatsächlich eher zu lösen als ich. Spaß gemacht hat es uns tatsächlich allen! Mein eigener Sohn ist leider noch zu klein dafür, aber ich hoffe, dass es diese Serie vielleicht auch in einigen Jahren noch geben wird, wenn er alt genug ist dafür. Die Reihe selbst ist nämlich ganz, ganz toll!

Insgesamt bin ich also sehr begeistert von dieser ganzen Reihe, nicht nur von diesem Fall, und möchte sie jedem ans Herz legen, der für seine Kinder ein spannendes Buch sucht, bei dem es einfach Spaß macht und animiert wirklich aufmerksam mitzulesen und zu denken. 


Meine Wertung:
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