Die sagenhaften Göttergirls 1: Die neue am Olymp – Suzanne Williams, Joan Holub

31474306Z Schneider Buch Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 154 Seiten
8,99 Euro
März 2012
ISBN: 3505130435

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die brandheißen News von der Olymp High: Was ist in? Was ist out? Lies hier den neuesten Klatsch und Tratsch aus dem Leben der Göttergirls! „Ich, eine Göttin? Wahnsinn!“ Als Athena an ihrem zwölften Geburtstag an Zeus‘ Eliteinternat gerufen wird, kann sie es erst gar nicht fassen. In dieser Schule werden nämlich die Sprösslinge der ruhmreichen Götter ausgebildet. Schnell lebt sich die kluge Athena dort ein, wo Fächer wie Heldologie, Biestologie und Rachekunde auf dem Stundenplan stehen. In Aphrodite, Persephone und Artemis findet sie echte Freundinnen, die sie in ihren Klub, die Göttergirls, aufnehmen. Wäre da nur nicht diese gemeine Medusa, die der Neuen das Leben zur Hölle machen will…

 

Kommentar:
Die zwölfjährige Athene ist die Neue am Olymp. Nachdem sie nämlich jahrelang, nichtsahnend, dass ihr Vater selbst Zeus ist, auf der Erde lebte, wird sie nun von Zeus persönlich zum Olymp zitiert. Genauer: zur Olymp High, da soll Athene nämlich zukünftig zur Schule gehen. Schnell findet Athene an ihrer neuen Schule auch nette Freundinnen wie Artemis, Persephone und Aphrodite und sogar der Schulschwarm Poseidon fährt voll auf sie ab. Aber nicht alle im Olymp sind nett zueinander und so hat Athene in Medusa auch ihre erste Feindin gefunden…

Ich war sehr gespannt auf diese neue Buchreihe. Als Kind habe ich selbst gerne ‚Schneiderbücher‘ gelesen und war gespannt, was die Kids denn heute so zu lesen bekommen. Optisch schaut das Buch mit seinem Lack- und Glitzerdruck wirklich schön aus, für junge Mädchen also absolut passend. Innen finden sich auf allen Seiten schöne Blumenranken, die den Text umrahmen.
Die Schrift ist recht groß und die Kapitel kurz, so dass die jungen Mädchen dieses Buch in angemessener Zeit durchlesen können. Am Ende gibt es noch ein kleines „Glossar“, was die wichtigsten Begriffe, bzw. die wichtigsten Namen gut verständlich und locker noch einmal kurz erklärt.
Die Geschichte ist locker und witzig, obwohl sie ja weit in der Vergangenheit spielt, als die Götter und Göttinnen selbst noch Jugendliche waren. Locker-flockig werden unter den Kindern Ereignisse in den Schulalltag eingebaut, die so ganz nebenbei z.B. den trojanischen Krieg erklären. Auch die Fehde zwischen Medusa und Athene wird aufgenommen und noch viele Details mehr. Das alles so locker, dass die Kinder beim Lesen gar nicht mitbekommen, dass sie nebenbei noch ein wenig aus der griechischen Mythologie lernen.

Insgesamt ein sehr kurzweiliges und nettes Buch, gut geeignet für junge Mädchen ab ca. 9-10 Jahren.

Kartoffeln al dente – Angelo Colagrossi

Kartoffeln_al_dente Langenscheidt Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 164 Seiten
12,99 Euro
Oktober 2011
ISBN: 3468738374

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Andrea aus Sizilien kommt extra nach Krefeld, um in der Kochshow »DSD5SK« die goldene Gabel und 300.000 Euro zu gewinnen und gleichzeitig die deutsche Sprache zu lernen. Dabei erlebt er so einiges: Egal, ob es bei seiner Gastgeberfamilie Heilmann immer nur kaltes Abendessen mit Gürkchen gibt, Frau Sommer – die Lehrerin aus der VHS-Gruppe „Deutsch für Ausländer“ – eine Krise mit ihrem Ehemann hat oder er eine „außerirdische“ Taxifahrt zu den Fernsehstudios in Ossendorf durchmacht, Andrea kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus …

 

Kommentar:
Andrea ist Italiener und kommt nach Deutschland um zum einen die deutsche Sprache zu lernen und zum anderen an der Kochshow “Deutschland sucht den 5-Sterne Koch” teilzunehmen. Während er bei seiner Gastfamilie in Krefeld wohnt, tingelt er regelmäßig zwischen seinem Kurs an der VHS und den Filmstudios in Köln Ossendorf hin und her und lernt so einige deutschen Gepflogenheiten und Eigenschaften können, die dem gebürtigen Italiener fremd sind. Hierbei wurde so dermaßen in die Klischeekiste gegriffen, dass es irgendwann nur noch langweilig war. Wäre nicht alles so absolut vorhersehbar und oberflächlich gewesen, dann hätte es sicherlich an vielen Stellen witzig sein können. So allerdings konnte das Buch höchstens mal ein leichtes Schmunzeln entlocken.

Ich weiß nicht, was ich überhaupt von diesem Buch erwartet hatte. Eigentlich habe ich mich total überraschen lassen, aber gefallen hat es mir schlussendlich nicht. Wie erwähnt ist dieses Buch total oberflächlich und klischeebeladen und eine Botschaft gibt es auch nicht. Insgesamt fühlte ich mich hinterher eigentlich ein wenig verschaukelt, denn die Optik gibt da wesentlich mehr her, aber da wurde ja auch nur auf die Oberflächliche wert gelegt.
Optisch weiß das Buch nämlich durchaus durch seine Zweifarbigkeit zu gefallen. Auch die Auflockerungen durch ein paar zitierte Grammatikregeln zu Beginn eines jeden Kapitels haben wunderbar gepasst und zwischendrin gab es auch immer mal wieder ein paar Grammatik-Tabellen, die die eh nur 160 Seiten ansprechend gestalteten.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass selbst der Klappentext ansprechend war, dessen Lektüre allerdings schon absolut ausgereicht hätte.

Tja, insgesamt kann ich nun sagen, dass ich es gelesen habe und es nicht weh tat. Das war es dann aber leider auch schon. Schade.

Elbenthal-Saga: Die Hüterin Midgards – Ivo Pala

18056553_18056553_xl Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
19,99 Euro
März 2012
ISBN: 3411809221Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Magisch, düster, fesselnd: Der Auftakt zu einer atemberaubenden Fantasy-Saga.
In der Nacht vor ihrem 17. Geburtstag gerät Svenjas Welt aus den Fugen. Sie wird von einem Wolf durch Dresden gejagt und schließlich von drei unheimlichen, seltsam anmutenden Gestalten in den Untergrund entführt. Was Svenja dort entdeckt, sprengt jede Vorstellungskraft: Mitten in Dresden, unter dem Fundament des Residenzschlosses, liegt die letzte Bastion der Lichtelben und das Tor zur Menschenwelt Burg Elbenthal. Ihre Bewohner leben in tödlicher Bedrohung, denn der Schwarze Prinz der Dunkelelben rückt unaufhaltsam näher. Svenja ist die letzte Hoffnung denn sie ist die Auserwählte, die Hüterin Midgards …

Kommentar:
Als die obdachlose Svenya an ihrem siebzehnten Geburtstag erfährt, dass sie die zukünftige Hüterin Midgards werden soll, ändert sich ihr ganzes Leben. Und nicht nur das, auch ihr Weltbild steht Kopf, denn sie erfährt, dass tief unter Dresden, der Stadt in der sie lebt, ein geheimes und riesiges Reich gibt: Elbenthal, das Reich der Lichtelben, das an der Schwelle zu Alfheim liegt. Die Lichtelben verteidigen diese letzte Bastion gegen die Dunkelelben, die das Reich der Menschen (Midgard) zu vernichten drohen. Svenya wird nun zur Hüterin ausgebildet und soll das Reich der Menschen schützen…

Zunächst einmal besticht das Buch durch seine wunderschöne Aufmachung. Das Cover ist wirklich toll und glänzt in metallischen Farben. Im Buch selbst findet man auf den Innenseiten der Umschläge eine tolle Zeichnung der Elbenwelt, die unter Städten die Dresden, Meißen, Chemnitz und anderen liegt. Ansonsten ist das Buch in acht Teile aufgeteilt, die dann jeweils durch eine grau farbene Seite markiert und damit auch schon am Buchschnitt zu erkennen sind. Optisch also auf jeden Fall top!

Inhaltlich ist das Buch – wie bereits erwähnt – in acht betitelte Teile unterteilt, die sich wiederrum in mehrere nummerierte Kapitel gliedern. Es ist ein Fantasy-Buch, das Verknüpfungen mit unserer heutigen bekannten Welt enthält. Geschrieben für Jugendliche, das passt auch, auch wenn es einige Stellen gibt, die ein wenig hart sind (die Vergewaltigungen etc.), die Beschreibungen würde ich allerdings jugendgerecht einordnen.

Die Geschichte ist einfach toll! Der Autor verwebt unsere bekannte Realität mit einer unglaublich tollen Fantasiegeschichte. Die Personen die er da entworfen hat, sind teils so plastisch beschrieben, dass man sie vor seinem geistigen Auge agieren sehen kann, kein Charakter bleibt wirklich farblos, alle sind gut geglückt.
Von Anfang an ist das Buch wirklich spannend und die Handlung wirklich nicht sehr vorhersehbar. Ein wenig komplex, wenn es um die ganzen Zusammenhänge zwischen unserer bekannten nordischen Mythologie und der Geschichte geht, aber das macht nichts. Man findet sich schnell in alles rein.

Ganz böse bleibt man am Ende mit einigen Fragen zurück, die natürlich totale Lust auf den nächsten Band machen, denn auch ich jetzt herbei sehne. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und sehr mit Svenya mitgefiebert und kann es kaum erwarten, den zweiten Band der Elbenthal-Saga dann im Frühjahr 2013 lesen zu können.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung, einfach ein rundum gelungenes Buch!

Meine kleinen Monster: Glucksi zieht nach Monsterstadt – Bine & Benjamin Brändle

61Cn9Vuyi8L__SL500_AA300_ moses. Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 32 Seiten
12,95 Euro
März 2012
ISBN: 389777643X

Bestellen bei Amazon.de

Herzlichen Dank an

BdB-logo-small2
und

5d096c82a7964fb08d460602bc513316.logo

für dieses Buch!

Inhalt (lt. amazon.de):
Glucksi, das fröhliche Monster, steht ratlos vor einer riesigen Kiste, die ein Laster gerade vor ihm abgeladen hat. Wie nur kommt er jetzt zu seinem neuen Fertighaus? Da kommt auch schon der hilfreiche Hinweis: Du brauchst einen Hammer, um den roten Knopf zubetätigen! Also macht sich Glucksi in seiner neuen Heimat Monsterstadt auf die Suche nach einem Hammer. Sein Weg führt quer durch die ungewöhnliche Stadt und dabei lernt er die noch ungewöhnlicheren Bewohner kennen: Da ist zum Beispiel sein durchtrainierter Nachbar, das sportliche Monster Mucki, das ihm zwar keinen Hammer, dafür aber Hanteln schenkt oder das verfressene Monster Mampf, das ihm einen Apfelbaum überreicht, damit es immer was zu futtern hat Ob Glucksi jemanden findet, der ihm weiterhelfen kann?
Eine lustige Geschichte für kleine und große Monster mit vielen Klappen zum Entdecken und Staunen.

Kommentar:
Glucksi ist ein neues Monster in Monsterstadt und um sein Haus aufzubauen benötigt er nun einen Hammer. So zieht er von Haus zu Haus, auf der Suche nach jemanden, der ihm einen Hammer leihen könnte, und trifft dabei seine neuen Monster-Nachbarn…

Das Buch Glucksi zieht nach Monsterstadt aus der Reihe Meine kleinen Monster ist ein wunderschönes, farbenfrohes Bilderbuch für Kinder mit vielen Klappen und sogar einem Pop-up Bild.

Schon das Cover des Buches ist schön bunt illustriert und alle Monster werden dort abgebildet. Für Kinder sind die tastbaren Reliefs, die kleinen hervorgehobenen Details sicherlich mit ein kleines Highlight und macht gleich Lust darauf in diesem Buch herum zu stöbern.

Zu Beginn werden in wenigen Sätzen erst einmal alle Monster vorgestellt. Alle haben unterschiedliche Eigenschaft und Interessen. Ein wenig erinnerten mich diese kleinen süßen Monster an die Schlümpfe, jedes hat andere Vorlieben, nichts wiederholt sich. Nur, dass die Monster viel schöner und farbenfroher sind und sich auch optisch sehr von den anderen Unterscheiden. So ist da z.B. Mucki, das große und starke Monster und Glubschi, das neugierige Monster mit den riesigen Augen.
Eine sehr schöne Einführung in die Monster Welt, auch gut geeignet zum immer wieder nachblättern.

Auf den weiteren Seiten der Geschichte finden sich immer wieder kleine Klappen hinter denen sich meistens die Monster verstecken. Diese umzuklappen und das hinter liegende zu entdecken ist ein großer Spaß für die Kinder und auch immer passend zum momentanen Geschehen. Mittendrin gibt es sogar auch ein großes Pop-up Bild, sicherlich das Highlight dieses Buches.

Die Zeichnungen gefallen mir sehr gut. Sehr liebevoll, bis ins kleinste Detail. So finden sich auf den Wiesen nicht nur Blumen, sondern auch mal Pilze, Schnecken, Käfer und Maulwurfshügel. Alle anderen Zeichnungen und Orte wurden ebenso liebevoll und detailreich gestaltet. So können Kinder noch über die Handlung hinaus viele Dinge entdecken, so dass dieses Buch lange Zeit neues bietet was es zu entdecken gilt.
Die Texte sind kindgerecht gehalten und die Geschichte schön erzählt. Mein Sohn ist zwar noch nicht ganz in der empfohlenen Altersgruppe, aber er versucht jetzt schon die Monster-Namen nachzuplappern, was wirklich süß klingt.

Insgesamt aus meiner Sicht ein wirklich schönes und gelungenes Kinderbuch! Ich hoffe, dass wir in der Zukunft noch mehr von diesen kleinen Monstern sehen werden!

Entführt – Hans Koppel

040198715-entfuehrt Heyne Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 352 Seiten
14,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3453267605

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Bis sie verstummt – Psychologische Hochspannung aus Skandinavien!
Als Ylva ihr Büro verlässt, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben in Kürze für immer verändern wird. Sie verabschiedet sich von ihren Kollegen, wünscht allen einen schönen Abend und macht sich auf den Heimweg. Nach wenigen Minuten hält ein Auto neben ihr. Alte Bekannte, wie es scheint. Sie bieten Ylva an, sie ein Stück mitzunehmen. Ylva fühlt sich unbehaglich, doch sie will nicht unhöflich sein, nimmt das Angebot an und steigt ein. Eine Entscheidung, die sie für immer bereuen wird.
Auf dem Heimweg von der Arbeit wird Ylva entführt. Man verfrachtet sie in einen schalldicht isolierten Keller und demütigt sie. Ylva kennt ihre Entführer, ein lang zurückliegendes Ereignis, das Ylva eigentlich für immer vergessen wollte, verbindet sie mit den Tätern. Der Keller, in dem Ylva gefangen gehalten wird, liegt nur wenige Meter von ihrem Zuhause entfernt. Über einen Bildschirm, den ihre Entführer in dem Kellerverlies angebracht haben, kann sie verfolgen, was dort vor sich geht. Sie sieht ihren Mann Mike, wie er das Haus verlässt. Oder ihre achtjährige Tochter Sanna, wie sie im Garten spielt. Wie gern wäre sie bei ihnen! Aber Ylva kann sich nicht bemerkbar machen. Verzweifelt trommelt sie an die Tür, an die Wände, auf den Boden und schreit sich die Seele aus dem Leib. Doch das ist erst der Anfang ihrer Pein.

Kommentar:
In ihrer Kindheit war sie Mitglied einer gefürchteten Clique und genau dies wird Ylva Jahre später zum Verhängnis. Eines Tages wird sie einfach entführt und in einen Keller gesperrt. Zur Außenwelt hat sie nur durch einen Monitor Kontakt, der ihr Haus zeigt. So kann sie miterleben wie ihr Mann und ihre Tochter ohne sie weiter leben …

Thriller steht auf diesem Buch – der Psychothrill ist hier allerdings eher der Protagonistin vorbehalten, die in Gefangenschaft den absoluten Horror erlebt und psychisch ausgelaugt wird. Dem Leser bleibt die schlimmste Spannung erspart, da er – ebenso wie Ylva – von Anfang an weiß wer die Täter sind. Auch das Motiv wird schnell klar, so dass die Spannung eigentlich nur noch darin besteht, dass man gerne wissen möchte was genau damals passiert ist in Ylvas Vergangenheit und wie es weiter gehen wird, ob es wirklich so geschieht, wie die Täter es geplant haben.
Auf der anderen Seite können wir mit dem verlassenen Ehemann und seiner Tochter mitleiden und miterleben, wie sie mit der Ungewissheit, was mit ihrer Frau und Mutter wohl geschehen sein mag, weiter leben.
Die Ermittlungen durch die Polizei sind in diesem Fall recht lächerlich, was hauptsächlich an den Charakteren der Polizisten liegt. Stattdessen machen sich ehemalige Mitschüler von Ylva an einige Recherche-Arbeit …

Obwohl hier schon von Anfang klar war, worum es geht und wer der Täter ist, fand ich diesen Thriller gelungen. Der Schreilstil ist sehr flüssig, die Kapitel klar strukturiert und zumeist auch sehr kurz gehalten. Vor allem die Person des Ehemanns fand ich sehr gelungen umschrieben, bei allen anderen hätte es noch ein wenig mehr bedurft, sie blieben ein wenig blass.
Auch das Ende fand ich zu glatt, zu schnell. Zack, zack, aus und vorbei, keine Konflikte, keine Probleme. Das kam sehr unglaubwürdig und für mich unbefriedigend.

Insgesamt gebe ich diesem Buch trotz meiner genannten Kritikpunkte vier Sterne, denn ich habe das Lesen genossen und würde es auch jedem empfehlen, der Lust auf etwas spannende und kurzweilige Lektüre verspürt.

Mein böses Herz – Wulf Dorn

MEIN_B~1 cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3570160955

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Niemand verschwindet einfach so auf Spitzbergen!
Longyearbyen, die Hauptstadt von Spitzbergen: Im städtischen Kindergarten gehen seltsame Dinge vor sich. Immer wieder verschwinden Kinder von dort. Sie sind nicht lange fort. Die Erzieherinnen sind beunruhigt, nehmen es aber nicht wirklich ernst, dass die Kinder nicht erzählen wollen, wo sie gewesen sind. Eines Tages tritt dann das Gefürchtete ein: Ein kleines Mädchen verschwindet – und taucht nicht mehr auf. Eine hektische Suche beginnt. Die Spuren, die sie hinterließ, führen in die Grubenschächte, hinunter in die Tiefe stillgelegter Kohlengruben auf Spitzbergen. Und bald wird klar, dass sie nicht die Einzige ist, die in der überschaubaren Welt von Spitzbergen verloren ging …

Kommentar:
Als Doro ihren kleinen Bruder tot in seinem Kinderbettchen auffindet, bricht für sie und ihre Eltern eine Welt zusammen. Nichts ist mehr so wie es einmal war, ihre Eltern trennen sich und in der Schule wird sie gemobbt. Als für Doro alles zuviel wird und zusammen bricht begibt sie sich in psychiatrische Behandlung. Auch über ein Jahr nach diesem schrecklichen Erlebnis ist noch nicht alles ausgestanden. Sie kann sich immer noch nicht genau erinnern was überhaupt geschehen ist und hinzu kommt, dass in ihrem Umfeld merkwürdige Dinge geschehen, die sie dazu bringen an sich selbst und ihrem Verstand zu zweifeln. Doch wer hat ein Interesse daran, dass Doro erneut zusammen bricht?

Wulf Dorn hat hier seinen ersten Psychothriller für Jugendliche geschrieben und er ist wirklich super gelungen! Außerdem haben damit auch sicherlich Erwachsene ihren Spaß.
In kurzen Kapiteln wird die Handlung aus Doros Sicht geschildert, es dreht sich alles um die aktuelle Situation. Dazu gibt es zwischendurch immer mal wieder ein paar Rückblenden in Form von Doros Erinnerungen. Diese brechen immer an besonders spannenden Stellen ab, so dass von Anfang an klar ist, dass irgendein kleines Puzzleteilchen fehlt. Spannung gibt es also direkt an zwei Fronten, in der Vergangenheit und in der Gegenwart.
Ausgenommen Doro bleiben allerdings alle Charaktere ein wenig blass. Die meisten wirkten einfach nicht echt und lebendig genug, was natürlich daran liegen kann, dass die Handlung ja aus Sicht einer nicht allwissenden Person beschrieben wird. Trotzdem hat mich das ein wenig gestört.
Auch das Ende hätte ich mir weniger hastig und mehr ausführlicher gewünscht. Da hat sich schließlich alles sehr überschlagen. Das sind dann aber auch schon meine einzigen Kritikpunkte.

Insgesamt fand ich diesen Roman als Jugendthriller sehr ansprechend und sehr gut gelungen! Für Jugendliche sicherlich auch ein kleiner Denkanstoß in Richtung Moralvorstellungen und Wahrnehmung. Eine klare Empfehlung für alle Interessenten!

Den Mond aus den Angeln heben – Gregory Hughes

20_overlay_27516_0 Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
15,90 Euro
September 2011
ISBN: 3551582483

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Bobs Schwester, die Ratte, ist das tollste Mädchen in ganz Kanada. Wenn sie den Fußball durch den Präriegarten dribbelt, ist sie so glücklich wie sonst niemand. Wenn sie aristokratisch spricht, klingt sie wie der größte Snob bei der BBC. Und wenn sie etwas voraussagt, dann tritt es auf jeden Fall ein. Nur wenn der Rapper Iceman im Fernsehen kommt, ist die Contenance der Ratte futsch. Dann biept sie, was das Zeug hält. Denn geflucht wird nicht. Doch von einem Tag auf den anderen müssen Bob und die Ratte ihr Zuhause verlassen – die Frank-Sinatra-Songs zum Aufstehen, ihr Boot am Fluss, Bobs angebetete Lehrerin Miss Gabriela Felipe Méndez, ihren Freund Harold. Und die beiden Waisenkinder aus der Prärie machen sich auf einen verwegenen Roadtrip – quer durch Kanada und bis nach New York.

Kommentar:
Bob und Marie Claire, die von allen nur Ratte genannt wird, leben mit ihrem Vater in einem kleinen Ort in Kanada. Während Bob ein ganz normaler 12jähriger Junge ist, scheint die 10jährige Marie Claire etwas besonderes zu sein. Sie kann und weiß vieles, spricht aus dem Nichts viele Sprachen, ist absolut dreist, kann hin und wieder Ereignisse aus der Zukunft zielsicher vorhersagen und scheint Menschen in die Seele sehen zu können. Außerdem hat sie hin und wieder merkwürdige Krampfanfälle. Als schließlich der Vater der beiden Kinder stirbt machen sich die Ratte und ihr Bruder auf eigene Faust auf die Reise nach New York um dort ihren Onkel, den sie bislang nicht kennen, zu finden um zu verhindern, dass sie ins Heim müssen. Auf ihrer Reise treffen sie auf allerhand gruselige Gestalten und erleben ein verrücktes Abenteuer …

Ehrlich gesagt weiß ich jetzt überhaupt nicht wie ich dieses Buch einordnen soll. Einerseits fand ich es sehr anrührend, wie sich zwei Kinder, die nicht so ganz fest in der Realität verankert sind, sich durchzuschlagen wissen. Vor allem Marie Claire wirkt von Beginn an so, als lebte sie in ihrer eigenen kleinen Welt, so naiv gab sie sich teilweise. Außerdem waren da noch diverse Eigenschaften, die eindeutig mehr dem Phantastischen zugeordnet werden müssen.
Andererseits fand ich das Buch auch langweilig und nichtssagend, denn eine wirkliche Aussage hatte das Buch nicht. Besonders im Bezug darauf, dass dies ja ein Jugendbuch sein soll, fand ich den extrem naiven Umgang und die teilweise Verherrlichung von und mit Drogendealern, Hehlern, Gaunern und Betrügern doch ein wenig überzogen und unangebracht. Nur die Pädophilen blieben böse, auch wenn irgendwie in diesem Buch nicht wirklich rüber kommt, was das eigentlich genau ist und wieso es so schrecklich ist. Gut, für Erwachsene stellen sich solche Fragen wohl auch gar nicht, für diese ist das klar, allerdings ist dies immer noch ein Jugenbuch und ab 12 Jahren empfohlen und ich weiß nicht, ob 12jährige schon eine Vorstellung davon haben, was dieses Wort überhaupt bedeutet.

Im Nachhinein frage ich mich jetzt wirklich, was dieses Buch rüber bringen sollte. Als normale Unterhaltung würde ich es nicht einordnen, eine Botschaft kann ich allerdings auch nicht erkennen.
Trotzdem gebe ich noch drei Punkte, denn irgendwie hat es mir ja schon gefallen, eine klare Empfehlung kann ich allerdings nicht aussprechen.

Suche – Monica Kristensen

4315 btb Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 336 Seiten
9,99 Euro
Januar 2012
ISBN: 3442744342

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Niemand verschwindet einfach so auf Spitzbergen!
Longyearbyen, die Hauptstadt von Spitzbergen: Im städtischen Kindergarten gehen seltsame Dinge vor sich. Immer wieder verschwinden Kinder von dort. Sie sind nicht lange fort. Die Erzieherinnen sind beunruhigt, nehmen es aber nicht wirklich ernst, dass die Kinder nicht erzählen wollen, wo sie gewesen sind. Eines Tages tritt dann das Gefürchtete ein: Ein kleines Mädchen verschwindet – und taucht nicht mehr auf. Eine hektische Suche beginnt. Die Spuren, die sie hinterließ, führen in die Grubenschächte, hinunter in die Tiefe stillgelegter Kohlengruben auf Spitzbergen. Und bald wird klar, dass sie nicht die Einzige ist, die in der überschaubaren Welt von Spitzbergen verloren ging …

Kommentar:
Dieser Roman ist Auftakt einer Krimireihe die mitten im Nordatlantik auf der Insel Spitzbergen, genauer in der dortigen Hauptstadt Longyearbyen spielt. Die Bewohner kennen sich nahezu alle, der Ort ist klein. So sind auch alle erstaunt, als plötzlich ein kleines Mädchen spurlos aus dem Kindergarten verschwindet. Kommissar Knut Fjeld leitet mit seinem Team die Ermittlungen in diesem Fall.

Die Suche nach der kleinen Ella ist die Haupthandlung in diesem Buch. Es gibt noch etliche Nebenhandlungen und Nebenschauplätze, die interessant sind, ja, aber ich empfand es teils alt etwas zu viel des Guten. Wir erfahren in Rückblicken noch viel über Ellas Umfeld und vor allem über den Bergbau auf Spitzbergen. Die Landschaften und der Bergbau wird zwar schön und detailliert beschrieben, die Charaktere auch, allerdings bleiben diese trotzdem irgendwie farblos. Ich hatte auch nach Beendigung der knapp 330 Seiten nicht den Eindruck, dass ich mir irgendeinen der Protagonisten wirklich vorstellen könnte.
Die diversen Handlungsstränge scheinen zunächst nicht viel miteinander zu tun zu haben, aber im Verlauf des Buches wird deutlich, wie sehr alles miteinander zusammen hängt. Trotzdem blieb das Ende ohne Überraschung oder Aha-Effekt, es endete so, wie man es sich schon etliche Seiten vorher zusammen reimen konnte.
Die Spannung, die der Klappentext mir so dringend impliziert hat, bleib größtenteils aus. Es war mehr so eine dahinplätschernde Handlung mit viel Hintergrund, die zwar interessant war, durch den nüchternen Schreibstil der Autorin auch gut zu lesen, aber einfach nicht spannend oder nachhaltig genug um mehr davon zu wollen.

Insgesamt ein netter und solider Thriller, aber ich denke nicht, dass ich noch mehr von dieser Autorin lesen werde.