Die stille Kammer – Jenny Blackhurst

diestillekammer

Bastei Lübbe
Taschenbuch Ausgabe
ca. 448 Seiten
9,99 Euro
Mai 2015
Originaltitel: Cradle and All
Übersetzer: Anke Angela Grube
ISBN: 978-3404172191

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Inhalt

(lt. amazon.de):

Susan Webster hat keinerlei Erinnerung an den schrecklichsten Abend ihres Lebens: Sie soll ihren eigenen Sohn erstickt haben. Jahre später entdeckt sie Fotos, die die Hoffnung schüren, dass ihr geliebter Sohn noch lebt. Auf eigene Faust versucht Susan, den rätselhaften Bildern und ihrer eigenen Erinnerung auf den Grund zu gehen – und kommt dabei einem anderen grauenvollen Verbrechen auf die Spur, das sich vor zwanzig Jahren an einem Elite-College im Norden Englands ereignete …

Gewähltes Zitat

Natürlich habe ich Angst, ich nehme versuchten Mord nicht auf die leichte Schulter, doch ich weiß jetzt, dass wir herausfinden werden, was mit meinem Sohn geschehen ist, und ich kann nicht anders, als das aufregend zu finden. Entweder wir finden ihn, oder ich sterbe bei dem Versuch. Und obwohl Letzteres inzwischen eine sehr reale Möglichkeit ist, ist es mir egal. Ich bin bereit, für meinen Sohn zu sterben. Und wenn es heißt, diese Leute oder ich, bin ich auch bereit, für ihn zu töten.

(S. 287)

Meine Meinung

Vier Wochen ist Susan Webster nun aus der geschlossenen Psychiatrie raus, als der Albtraum erneut beginnt. Sie findet in ihrem Briefkasten das Foto eines Kindes. Laut Aufschrift soll dieser vierjährige Junge Dylan sein. Ihr Sohn sein, den sie vor vier Jahren im Alter von 12 Wochen ermordet haben soll und wovon sie bisher überzeugt war. Aber stimmt dies alles? Oder lebt ihr Sohn tatsächlich noch? Wird sie gerade einfach wieder verrückt? Zusammen mit ihrer besten Freundin und einem weiteren Freund recherchiert Susan und stößt auf Ungereimtheiten in der Vergangenheit ihres Ex-Mannes …

Dieses Buch wurde uns schon auf der vergangenen Buchmesse ans Herz gelegt und so war klar, dass ich dieses Buch einfach lesen musste.
Thematisch fand ich es auch ganz interessant, verschwundene Kinder sind für mich als Mutter eh auch immer ein Garant für Herzklopfen und Spannung.

Bei diesem Buch war ich sehr gespannt, in welche Richtung es sich nun entwickeln würde. Psychothriller verspricht ja vieles, leider auch Dinge, die oftmals total an den Haaren herbei gezogen sind. Hier allerdings und glücklicherweise nicht!

Der Einstieg ins Buch war ganz angenehm und ich verfolgte eine ganze Weile mit, wie es Susan Webster mittlerweile so ging, erfuhr nach und nach, was sich genau damals ereignet hatte, als sie ihren eigenen Sohn ermordete und wie es dazu kommen konnte.
Die Handlung entwickelte sich hier also recht gemächlich und langsam. Allmählich kam ich allerdings in die Geschichte rein, fragte mich aber nicht selten, worauf das alles denn nun hinauslaufen würde. Und das war keineswegs ein negativer Gedanke, denn die Richtung war noch recht offen und ich war super neugierig, denn es wurde immer verzwickter und damit spannender.
Einen großen Anteil daran hatten auch die Erzählungen, die in der Vergangenheit lagen. Diese wusste ich zunächst überhaupt nicht zuzuordnen, was sie mit der gegenwärtigen Handlung zu tun haben sollte, war mir schleierhaft. Erst im Verlauf der Geschichte habe ich schließlich zuordnen können, inwieweit alles miteinander zusammen hängen könnte, lag damit aber auch nur zum Teil richtig. Diese Ausflüge in die Vergangenheit wurden mit zunehmender Gewissheit auch immer spannender und zogen sich bis zum Schluss der Geschichte.

Zu Beginn war mir Susan noch etwas unnahbar und auch noch ein wenig unsympathisch. Das legte sich aber je mehr ich von Susan und ihrer Geschichte erfuhr und je mehr sie sich ihren Freunden und somit auch dem Leser gegenüber öffnete. Ihren Gedankengängen was ihren psychischen Zustand und ihre damit zusammenhängende Verwirrung anging, konnte ich auch recht gut folgen. Hier hat die Autorin wirklich gute Arbeit geleistet, diese Zusammenhänge waren wirklich gut durchdacht.

Auch der Rest der Geschichte war wirklich gut konstruiert. Nichts wirkte wirklich total übertrieben und an den Haaren herbeigezogen, wie es mir bei Psychothrillern gerne mal begegnet. Hier waren die Zusammenhänge und die Motivationen der Figuren allesamt ganz gut nachvollziehbar, wenn auch bei vielen Gelegenheiten eine gute Portion Zufall einfach vorausgesetzt werden muss. Insgesamt was das aber vollkommen okay.

Fazit

Mit Die stille Kammer hat Jenny Blackhurst hier einen wirklich gut durchdachten Psychothriller vorgelegt, bei dessen Lektüre ich mich ebenso entspannen konnte, wie er mich fesseln konnte. Gerade zum Schluss nimmt dieser Roman unheimlich an Tempo zu, so dass man ihn nach einem gemächlichen Anfang am Ende nicht mehr aus der Hand legen will!

Meine Wertung

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2 thoughts on “Die stille Kammer – Jenny Blackhurst

    • :-* Ja, ich war ganz gespannt drauf, nach der Vorschau auf der Buchmesse *G*
      Und es war echt ganz gut, hat mir gefallen :)

      Dir noch einen schönen Abend!

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