Das kalte Herz der Schuld – Anna Jarzab

Das kalte Herz der Schuld cbt Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 448 Seiten
8,99 Euro
September 2011
ISBN: 3570307670

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Inhalt (lt. amazon.de):
Es waren vier Schüsse mitten ins Herz, die Carly töteten. Ein Jahr ist seit dem Mord vergangen und der vermeintliche Täter sitzt im Gefängnis. Doch es gibt zwei Menschen, die an dieser allzu leichte Wahrheit zweifeln: Neily, Carlys damaliger Exfreund, und Audrey, ihre beste Freundin und – Tochter des Mörders! Die beiden beginnen Fragen zu stellen und entblättern nach und nach die düsteren Geheimnisse, die Carlys Tod umgeben – eine Spirale von Schuld, Schweigen und Selbstzerstörung tut sich auf. Alle Spuren erzählen von den ungeahnten Abgründen, in die ihre Freundin sich stürzte … und führen zu ihrer Clique an der Eliteschule von Brighton. Was wusste Carly? Und wer wollte sie zum Schweigen bringen?

Kommentar:
Carly, ein typischer Teenager wurde vor einem Jahr von ihrem Onkel erschossen. Ihr Ex-Frend Neily trauert immer noch um sie als Carlys Cousine Audrey nach einem Jahr wieder auftaucht und Neily überredet den Mord am Carly mit ihr zusammen noch einmal zu untersuchen, da sie nicht an die Schuld ihres Vaters glaubt. Zusammen hinterfragen sie noch einmal alles was mit Carly und ihrem Verhältnis zu Adam, dem Drogendealer der Schule, zu tun hat und stoßen auf ganz böse Geheimnisse …

Dieses Buch ist ein typisch amerikanischer Thriller. Es fließt viel Geld und mangelt nicht an Drogen an der amerikanischen Brighton Privatschule. Das alles natürlich unter einem Mantel des Schweigens, auf dem ersten Blick scheint Brighton eine Vorzeigeschule zu sein mit hauptsächlich braven und intelligenten Schülern, die selbstverständlich, bis auf wenige Ausnahmen, steinreiche Eltern haben. Dahingehend werden auch alle Klischees erfüllt.

Das Buch ist unterteilt in fünf Teile, die abwechselnd mal aus der Sicht von Neily und Audrey erzählt werden. Zwischendrin gibt es immer mal wieder Rückblenden in die Vergangenheit, denn das Verbrechen das die beiden aufklären wollen liegt bereits ein Jahr zurück. So erfahren wir nur nach und nach was wirklich alles geschehen ist, warum Carly bereits ein Jahr vor ihrem Tod mit Neily Schluss gemacht hat und wieso Audrey zum Schluß kein gutes Verhältnis mehr zu ihrer Cousine hatte.
Nicht nur die Gegenwart und die Suche nach dem tatsächlichen Mörder ist hier also spannend, sondern auch die Aufarbeitung der Vergangenheit. Und das ist alles tatsächlich sehr spannend. Ein paar Längen hatte das Buch zwar, die Wahrheit kommt nur langsam ans Licht, aber es ließ sich wirklich sehr angenehm lesen. Neily fand ich als Figur sehr interessant, Audrey ebenfalls, aber meiner Meinung nach blieb sie im Vergleich zu Neily dann doch ein wenig flach.

Wenn dies kein amerikanischer Thriller wäre, dann würde ich die Handlung auf jeden Fall als total unrealistisch einstufen, aber für Amerika als Handlungsort fand ich die Geschnisse dann doch gerechtfertigt. So werden zwar haufenweise Klischees bedient, aber warum auch nicht? Spaß hat mir die Lektüre auf jeden Fall gemacht, spannend war es von Anfang bis zum Ende und die paar Längen zwischendrin hat die angenehme Schreibweise wieder wett gemacht.

Wer Lust hat auf ein paar spannende Lesestunden, dem kann ich diesen Jugendthriller sehr empfehlen!

Weil ich euch liebte – Linwood Barclay

weil ich euch liebte_thumb Knaur Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 528 Seiten
9,99 Euro
Januar 2012
ISBN: 3426510529

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Inhalt (lt. amazon.de):
Glens Familie stürzt jäh ins Unglück, als seine Frau Sheila bei einem Unfall ums Leben kommt. Sie soll volltrunken gefahren sein und zwei Unschuldige mit in den Tod gerissen haben! Die Polizei ist sich ihrer Sache sicher – doch Glen kann es einfach nicht fassen. Kurze Zeit später ertrinkt eine gute Freundin von Sheila auf mysteriöse Weise. Und als Glen bald darauf erfährt, dass Sheila 62.000 Dollar veruntreut haben soll, bringt ihn das vollends aus dem Gleichgewicht. Beweise für ein Verbrechen hat er allerdings keine …

Kommentar:
Weil ich euch liebte schaut optisch mal ganz anders aus als die bisherigen Linwood Barclay Bücher die in Deutschland erschienen sind. Ich habe mich deswegen gefragt, was uns da wohl erwarten wird, ob das Buch dieses mal vielleicht kein typischer Barclay-Thriller sein würde, aber jetzt nach der Lektüre kann ich sagen: doch! Typisch Barclay!

Der Prolog verrät noch nicht allzu viel von der restlichen Handlung und passte auch zunächst einmal keineswegs zum Klappentext, weswegen ich erst einmal ein wenig verwirrt war. Doch nach und nach wird auch klar was es mit diesem Prolog auf sich hat.
Die Kapitel an sich sind – wie bei Barclay üblich – meist kurz gehalten und lassen sich unheimlich gut und flüssig lesen. Das mag ich so an Büchern des Autors. Die Beschreibungen sind einfach so schön klar und präzise, dass man nichts vermisst, aber auch nicht in Langeweile verfällt. Einfach genau richtig auf den Punkt gebracht. Die Protagonisten kann man sich bildlich darstellen, genauso wie sie sind und ist hinterher und zwischendrin genauso wie die übrigen Protagonisten überrascht, wenn sich so manch Geheimnis lüftet.

Die Geschichte ist klasse und spannend, aber auch dieses Mal wirkt sie wieder etwas zu sehr konstruiert. Gut konstruiert zwar, aber immer noch zu sehr, als dass man es dem Autoren alles einfach so abkaufen könnte. Immer wenn man glaubt ‚das isses jetzt!‘ kommt noch eine weitere Enthüllung dazu, eine weitere Figur wird verdächtig oder leistet sich irgend einen Fauxpas. Bis zur tatsächlichen und ursprünglich gesuchten Lösung muss man bis zum bitteren Ende warten, aber die Zeit bis dahin wird nicht zu lang, denn auch dieses gesamte Nebenkonstrukt, die gesamte verwebte Geschichte ist irre spannend, ich wollte mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören.

Insgesamt also wieder ein sehr spannender und typisch Barclay-hafter Thriller, der allerdings leider leicht zu konstruiert wird um die vollen fünf Sterne zu verdienen. Dennoch empfehlenswert!

Endzeit – Liz Jensen

endzeit-9783423248440 dtv Verlag
Klappenbroschur Ausgabe
ca. 400 Seiten
14,90 Euro
April 2011
ISBN: 3423248440

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Inhalt (lt. amazon.de):

In der Hitze eines gnadenlosen Sommers versucht die Psychotherapeutin Gabrielle, nach einem Autounfall wieder in ihrem Beruf Fuß zu fassen. Aber dann weist man ihr ausgerechnet die 16-jährige Bethany als Patientin zu. Bethany hat auf grausame Weise ihre Mutter umgebracht. Sie ist gewalttätig, manipulativ – und sie behauptet, sie könne Katastrophen vorhersehen. Gabrielle tut das als Symptom von Bethanys psychischer Erkrankung ab. Doch dann treten genau die Unglücksfälle ein, die Bethany prophezeit hat. Ist es möglich, dass tatsächlich die Apokalypse bevorsteht, eine letzte Katastrophe, die eine vom Konsumwahn verblendete Menschheit endgültig in den Abgrund stürzen wird?

Kommentar:

Die Autorin gliedert das Buch in vier Teile und erzählt die Geschichte, die in einer nahen Zukunft spielt, aus Sicht von der 16jährigen und psychisch kranken Bethany und aus Sicht von Gabrielle, ihrer querschnittsgelähmten Therapeutin, die sich nach ihrem Unfall an diesen Job klammert. Bethany hat zwei Jahre zuvor ihre Mutter grausam ermordert und behauptet nun Katastrophen vorraussagen zu können. So sagt sie auch die Endzeit vorraus. Zunächst glaubt Gabrielle ihr nicht, aber als immer mehr eintrifft was von Bethany vorraus gesagt wurde, wird auch Gabrielle nachdenklich …

Hört sich spannend an, ist es eigentlich auch, aber ein wirklicher Thriller ist „Endzeit“ nicht. Es geht in erster Linie nicht um die Katastrophen selbst und um die Geschehnisse, sondern viel mehr um die Protagonisten und ihre Gefühlswelt. Die Handlung ist sehr emotional beschrieben, man erfährt nach und nach wieso Bethany zur Mörderin geworden ist und erlebt mit wie Gabrielle wieder neuen Lebensmut erlangt, sich verliebt und nicht mehr nur durch ihre Arbeit Energie zu ziehen vermag.

Auch wenn vieles erklärt werden kann, so bleibt auf jeden Fall noch mehr als nur ein Hauch Mystik zurück, was ich ihn einem echten Thriller eigentlich eher missen möchte. Unter anderem auch deswegen der Punktabzug. Ein weiterer Punkt war die Sprache, die eigentlich schön war, mir in vielen Zusammenhängen allerdings einfach nicht angemessen erschien und mich über weite Teile genervt hat. Da hätte ich mir mehr nüchterne Anssagen gewünscht.

Insgesamt aber eine nette Geschichte. Nicht mehr und nicht weniger.

Du denkst, du weißt wer ich bin – Em Bailey

em-bailey-du-denkst-du-weisst-wer-ich-bin-L-lYtQB6 Egmont INK Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 346 Seiten
17,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3863960238Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die Gerüchte um die Neue lassen Olive zuerst völlig kalt. Aber als Miranda und die beliebte Katie das unzertrennlichste Paar der Schule werden, weckt das Olives Aufmerksamkeit. Die sonst so selbstbewusste Katie verblasst regelrecht neben der neuen Schülerin, lässt sich total vereinnahmen und beeinflussen. Olive kommt das sehr unheimlich vor, fast so, als hätte Miranda übernatürliche Kräfte und würde von Katies Wesen Besitz ergreifen. Doch wer glaubt ihr schon? Jeder denkt doch, dass sie unter Wahnvorstellungen leidet. Entweder ist Olive jetzt tatsächlich übergeschnappt oder dieses ganze Gerede über Miranda ist wahr. Vielleicht ist sie doch eine Mörderin?

Kommentar:
Ich bin durch das schlichte, aber wirklich schöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Auch unter dem Schutzumschlag schaut das Buch wirklich nett aus. Der Titel in Zusammenhang mit dem Genre Thriller suggerierte mir eine geheimnisvolle Geschichte um menschliche Abgründe.

Miranda ist die neue Schülerin. Eine unscheinbare graue Maus, jedenfalls zu Anfang. Schnell schließt sie Freundschaft mit Katie, die bis vor einer Weile Olives beste Freundin gewesen ist. Bis Olive sich verändert hat und nun nur noch Ami an sich ran lässt. Miranda wandelt sich in kürzester Zeit und wird Katie immer ähnlicher. Katie dagegen geht es immer schlechter, sie wird nur noch zu Mirandas Schatten. Und dann ist da auch noch Lachlan, ebenfalls ein neuer Schüler, der Olive Rätsel aufgibt…

Es ist schwierig über dieses Buch zu schreiben ohne zuviel von der Handlung zu verraten, deswegen beschränke ich mich auf ein Minimum und deute nur an. Wer das Buch gelesen hat, der wird die Andeutungen komplett verstehen.

Das Buch wird aus Olives Sicht erzählt. Sie ist die Hauptfigur in diesem Roman. Ein gebrochener Teenager mit einer Menge Probleme, die sie aber selbst gut zu verdrängen weiß. Jedenfalls die meisten. Beim Lesen kam mir selbst zwar einiges komisch vor, aber auf manche Dinge bin ich selbst nicht gekommen.
Generell fand ich die Geschichte aber recht unrealistisch. Das lag zunächst daran, dass einem zu Beginn gar nicht alles offenbart wird, man bekommt nur ein paar Informationsbröckchen hingeworfen, und selbst, als man weiß was Olive passiert ist, was sie durchgemacht hat, dann kommen einen ihre Handlungen und Reaktionen eigentlich immer noch nicht wirklich nachvollziehbar vor. Mir ging es jedenfalls so. Ich fand Olive wenig authentisch und ihre Handlungen total überzogen. So denkt ein Teenager vielleicht wenn er gerade total verzweifelt ist, aber so auch zu handeln ist doch nochmal eine andere Sache.
Das mystische Element im Buch hat mir eigentlich ganz gut gefallen, vor allem, dass das Ende ebenfalls Auslegungssache ist. Da das Buch als Thriller deklariert wurde, gehe ich mal davon aus, dass Miranda eigentlich ein ganz normales Mädchen ist und nichts wirklich übernatürliches an ihr ist. Außer vielleicht ihre kranke Psyche. Aber generell lässt das Buch ja durch Mirandas Aussage gegen Ende auch den Schluß zu, dass wirklich etwas übernatürliches mitmischt. So kann eigentlich jeder an sein Lieblingsende glauben.

Insgesamt fand ich das Buch nicht wirklich gelungen, ich habe mir mehr davon versprochen. Den ersten Teil fand ich viel stärker als wir noch nicht wussten was hinter Olives seltsamen Verhalten gesteckt hat. Da hätte ich mir eine glaubwürdigere Erklärung gewünscht, denn im zweiten Teil war sie schließlich auch stark genug sich Mirandas Manipulationsversuchen zu widersetzen.

Insgesamt eine ganz nette, aber nicht wirklich fesselnde Lektüre. Von mir gibt es drei von fünf Sterne.

Das Skript – Arno Strobel

18389762_null_xl Fischer Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 400 Seiten
8,99 Euro
Januar 2012
ISBN: 3596191033

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Inhalt (lt. amazon.de):

Wenn Bestseller Angst machen – Der neue packende Psychothriller von Arno Strobel!
Eine Studentin bekommt per Post rätselhafte Botschaften zugeschickt auf Menschenhaut geschrieben. Die Polizei verdächtigt den früheren Bestsellerautor Christoph Jahn: In dessen Roman schneidet ein Serienkiller jungen Frauen die Haut vom Körper, um darauf den Anfang seines Romans, der von allen Verlagen abgelehnt worden ist, auf grausige Weise neu zu schreiben. So erhofft er sich die Aufmerksamkeit für sein Werk, die es seiner Meinung nach verdient hat. Doch Jahn schiebt die Schuld auf einen geisteskranken Fan, der bereits vor Jahren Verbrechen aus seinen Romanen nachgestellt haben soll, aber nie gefasst wurde. Die grausige Geschichte scheint sich zu wiederholen
Ein Entführungsfall, ein Serienkiller und ein Hauptverdächtiger mit beängstigender Phantasie: Brutal raffiniert erzählt Arno Strobel eine furchterregende Geschichte mit doppeltem Boden.

Kommentar:

Eine junge Frau wird entführt und kurz darauf bekommt eine weitere junge Frau einen Bilderrahmen mit menschlicher Haut überspannt und dem Beginn eines Romans – genau so wie in einem wirklichen Roman vom Autor Christoph Jahn. Zufall? Wie hängen diese Ereignisse zusammen? Die Kommissare Stephan Erdmann und Andrea Matthiesen arbeiten zum ersten Mal zusammen an diesem Fall und müssen sich erst einmal zusammenraufen …

Die letzten beiden Psychothriller von Arno Strobel „Der Trakt“ und „Das Wesen“ konnten mich schon sehr überzeugen, aber „Das Skript“ war noch einmal eine Spur besser und hat mich regelrecht begeistert. Gut, die Idee ist vielleicht nichts neues, aber die Umsetzung überzeugt dafür umso mehr. Die Figuren fand ich allesamt sehr authentisch und konnte sie mir so wie sie beschrieben waren gut vorstellen. Vor allem die beiden ermittelnden Kommiassare und ihre Zwistigkeiten haben mir sehr gefallen. Auch alle Nebencharaktere waren überzeugend angelegt. Selten, dass ich wirklich von allen Personen in einem Buch so überzeugt bin.

Die Handlung wird geradeheraus erzählt. Dabei gibt es einen Handlungsstrang der die Ermittlungen begleitet und einen der das Martyrium der entführten Frauen parallel dazu erzählt. Dabei werden die Kapitel des einen Strangs mit römischen Zahlen (also I, II, III, IV, …), des anderen Strangs mit unseren normalen Zahlen (1, 2, 3, 4, …) beziffert um direkt erkennen zu können um welchen Strang es sich handelt.
Insgesamt kam mir die Geschichte auch überhaupt nicht konstruiert vor. Ich fand alles sehr schlüssig und gut erzählt. Vom Ende war ich allerdings dann doch noch mal überrascht. Auf die falschen Fährten bin ich total reingefallen und habe wohl jeden mit verdächtigt, nur den wahren Täter nicht.

Diese Geschichte war spannend vom Anfang bis zum Ende. Unnötige Längen gab es einfach nicht. Ich bin sehr begeistert und frage mich, wie der Autor dies noch toppen wird.

Dieses Buch verdient 5 von 5 Sternen!

Das Tal 2.1 Der Fluch – Krystyna Kuhn

Das-Tal-Der-Fluch Arena Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 245 Seiten
9,99 Euro
November 2011
ISBN: 3401066072

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Inhalt (lt. amazon.de)

Das Tal ist zur Ruhe gekommen. So scheint es zumindest. Nur Robert ist der Einzige, der der Wahrheit über den versteckten Ort mitten in den Rocky Mountains ein Stück nähergekommen ist. Doch während er verzweifelt versucht, seine Erkenntnisse zu überprüfen, gerät Rose in große Gefahr. Wer ist der Unbekannte, der ständig in ihr Zimmer im College einbricht? Und was hat das mit Roses Vergangenheit zu tun? Während das sonst so ruhige Mädchen mehr und mehr außer sich gerät, entdeckt Robert das Unfassbare…

Kommentar:

Ein paar Monate mussten wir ja schon auf die zweite Season und damit den fünften Band von „Das Tal“ warten. Mir kam die Wartezeig glücklicherweise gar nicht so lange vor, trotzdem war ich sehr gespannt wie es weiter gehen würde.
Natürlich habe ich mir gewünscht, dass wir endlich mehr erfahren, mehr Geheimnisse offenbart werden. Daran geglaubt, dass es so schnell geht, habe ich allerdings nicht und so war es dann ja schließlich auch.

Im fünften Band steht Rose nun endlich auch mal im Vordergrund und wir erfahren mehr über das sympathische Mädchen mit der Glatze. Ihre Geschichte ist spannend und rührend und wird auch aus ihrer Sicht erzählt. Ebenso gibt es alle paar Seiten ein paar Auszüge aus Dave Yellards Tagebuch, was allerdings nicht in direktem Zusammenhang mit Rose‘ Geschichte steht, für den weiteren Verlauf aber wohl sehr interessant sein wird.
Am Ende des fünften Bands erzählen Robert, David und Katie den anderen auch endlich von ihren Erlebnissen unterhalb des Sees, ansonsten erfahren wir in diesem Band nicht mehr allzu viel darüber und was es mit dem unterirdischen Labyrinth aus dem vierten Teil auf sich hatte. Sehr, sehr schade, aber so erhöht sich die Vorfreude auf Band sechs nur noch mehr.

Ansonsten hat das Lesen des fünften Bands wieder viel Spaß gemacht und war viel zu schnell vorbei. Werden die Bände eigentlich immer kürzer?
Ein wenig irreführend ist die Kurzbeschreibung des Buchs allerdings schon gewesen. Von Roberts großer Erkenntnis war nämlich in diesem Band weit und breit keine Spur und wenn er wirklich dem großen Geheimnis des Tals auf die Spur gekommen ist, dann hat er es gekonnt für sich behalten. So hoffe ich einfach mal, dass wir im nächsten Band wieder mehr erfahren werden. Also heißt es nun wieder einmal: Warten.

Herr aller Dinge – Andreas Eschbach

 

 

herr_aller_dinge Bastei Lübbe Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 688 Seiten
22,00 Euro
September 2011
ISBN: 3785724292

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Inhalt (lt. amazon.de):

Als Kinder begegnen sie sich zum ersten Mal: Charlotte, die Tochter des französischen Botschafters, und Hiroshi, der Sohn einer Hausangestellten. Von Anfang an steht der soziale Unterschied spürbar zwischen ihnen. Doch Hiroshi hat eine Idee. Eine Idee, wie er den Unterschied zwischen Arm und Reich aus der Welt schaffen könnte. Um Charlottes Liebe zu gewinnen, tritt er an, seine Idee in die Tat umzusetzen und die Welt damit in einem nie gekannten Ausmaß zu verändern. Was mit einer bahnbrechenden Erfindung beginnt, führt ihn allerdings bald auf die Spur eines uralten Geheimnisses und des schrecklichsten aller Verbrechen …

Kommentar:

Hiroshi und Charlotte kennen sich seit ihrer Kindheit an. Ausführlich erfahren wir, wie sich die Tochter des französischen Botschafters und der Sohn einer japanischen Arbeitskraft in früher Kindheit kennen lernen und wie sich wieder aus den Augen verlieren. Jahre später treffen sich Charlotte und Hiroshi wieder, beide studieren nun in den USA und etwas, was man als Liebe bezeichnen könnte, entwickelt sich. Man verliert sich wieder aus den Augen, nur um sich wiederrum Jahre später erneut wieder zu treffen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitet Hiroshi schon lange besessen an der Verwirklichung seines Kindheitstraums, dass alle Menschen irgendwann reich sein könnten, und zwar mit Hilfe von Robotern, was ihm allerdings nicht gelingen mag. Charlotte ist derweil auf der Suche, wonach weiß sie allerdings selbst nicht so ganz, mit ihrem Leben ist sie jedenfalls nie ganz zufrieden.
Nach weiteren Jahren treffen sich Charlotte und Hiroshi dann erneut wieder und es kommt zum eigentlichen Thema des Buches, nämlich der Nano-Technologie. Leider kann ich hier nicht weiter auf den Inhalt eingehen, ohne viel zu viel zu verraten, deswegen breche ich an dieser Stelle einfach mal ab. Ein wenig Spannung muss ja doch noch sein.

Eigentlich lese ich Andreas Eschbach recht gerne. Die Romane, die ich bisher von ihm las waren wir schön und auf den Punkt gebracht. Bei diesem Roman ist das anders gewesen, oh ja, mit diesem Roman hat sich der Autor doch eine ganze Menge vorgenommen. Allerdings drängte sich mir beim Lesen dann doch irgendwann die Frage auf, ob er überhaupt selbst wusste was er da schreiben wollte. Aber mal der Reihe nach …

Eschbach lässt sich sehr viel Zeit um seine Charaktere einzuführen. Dies gelingt ihm auch recht gut. Obwohl es so viele Zeitsprünge gibt, konnte ich die Handlungen der Protagonisten doch immer recht gut nachvollziehen und fühlte mich mit diesen auch verbunden. Allerdings wusste ich irgendwie nicht so wirklich wohin das ganze führen sollte. Charlotte hatte zwar ihre merkwürdige, eher phantastische Gabe, aber so wirklich ging es nicht darum. Und Hiroshi war von seinem Kindheitstraum besessen, aber es ging auch nicht nur um die technische Umsetzung. Ein wenig klang auch noch Politik und Wirtschaft an, es gab mal hier einen Handlungsstrang und auch mal dort, aber nichts, was so wirklich ins Gewicht viel.
Erst nach über der Hälfte des Buches – und das Buch hat beinahe 700 Seiten – wird es ein wenig spannend und ab da dreht sich hauptsächlich alles nur noch um Nano-Technologie. Hier merkt man auch, dass der Autor quasi vom Fach kommt. Eigentlich haben mich die ganzen fachlichen Erklärungen nicht abgeschreckt, aber ich fand es schon störend, dass sie so einen Bruch zum bisherigen Geplänkel darstellten. Nach mehr als 400 Seiten hatte ich einfach nicht mehr damit gerechnet und es drängte sich einfach die Frage auf, ob dem Autor tatsächlich jetzt erst eingefallen war, dass ja so etwas noch kommen sollte.
Aus Sicht der Geschichte war diese Entwicklung natürlich schon logisch, aber zum Schluß hatte ich dann doch den Eindruck, als müsste jetzt nach einer irre langen Einführung alles schnell, schnell, schnell gehen. Das passte einfach nicht zusammen.

Wahrscheinlich wird sich diese Rezension jetzt eher so anhören, als hätte mir das Buch nicht besonders gefallen. Tatsächlich habe ich die Lektüre aber sehr genossen, dennoch sind mir die angesprochenen Kritikpunkte dann doch recht sauer aufgestoßen.
Insgesamt würde ich dem Buch dann drei Punkte geben. Mit einer Empfehlung tue ich mich ein wenig schwer. Wem sollte man ein Buch empfehlen, in dem es um alles und auch wieder nichts geht?

Spiral – Paul McEuen

Inhalt (lt. amazon.de):

Er ist kein Virus, er ist 1000x schlimmer. Mikrobiologe Liam Connor besitzt den Pilz, der jeden Menschen in eine tödliche Waffe verwandeln kann. Und dann plötzlich sein mysteriöser Tod: Grausam zugerichtet wird Connor aufgefunden. Vom Todespilz fehlt jede Spur. Musste er für sein Wissen mit dem Leben bezahlen? Wer hat den Todespilz an sich gebracht? Welches Ziel verfolgt er? Wird der Pilz freigesetzt, so dass er die ganze Menschheit gefährden kann? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Mit allen Mitteln muss Liams Assistent Jake verhindern, dass sich die tödliche Infektion weltweit ausbreitet – Paul McEuen gewährt mit seinem atemberaubenden Thriller Einblicke in eine unsichtbare Welt, die für die Menschheit zur unermesslichen Bedrohung werden kann – wenn sie außer Kontrolle gerät…

Kommentar:

Vor 60 Jahren konnte Liam Connor einen Pilz sicher stellen, der die Menschheit hätte ausrotten können. Niemand wusste davon, bis auf der damalige Träger dieses Pilzes. Und noch jemand, der nun versucht an diesen heranzukommen um die Welt zu infizieren. Dieser jemand schreckt auch vor Mord nicht zurück und so stirbt Connor noch bevor er verraten kann, wo er den Pilz all die Jahre lang versteckt hat. Eine wilde Jagd entbrennt, auf eine der gefährlichsten biologischen Waffen der Welt…

Paul McEuen hat mit Spiral einen wissenschaftlichen Thriller abgeliefert, der vor wissenschaftlichen Beschreibungen nur so strotzt.
Das ist nicht unbedingt schlecht, eigentlich finde ich so etwas immer sehr gut und auch hier waren die wissenschaftlichen Ausflüge in die Bereiche der Nanotechnologie und der Biochemie sehr interessant und gut verständlich. Allerdings waren sie zum großen Teil auch sehr sachlich und nüchtern und das ist meiner Ansicht nach auch der große Nachteil des Buches.
Die Geschichte an sich ist generell sehr spannend, aber die Charaktere handeln allesamt recht stereotyp und sind wenig facettenreich.
McEuen nutzt eine sehr einfache und wenig beschreibende Sprache, was in einem Roman – auch wenn es sich um einen Thriller handelt – aber schon dazu gehört. Wenigstens ein bisschen.
So kam hier und da zwar ein wenig Spannung auf, aber so wirklich konnte ich mit den Charakteren nicht mitfiebern und genau das hat mich auch davon abgehalten den Roman schnell in einem Rutsch durchzulesen. Leider. Sehr, sehr schade, denn Potential war durchaus vorhanden, aber an der Umsetzung hat es dann doch ein wenig gehapert.

Was bleibt ist ein wenig Einblick in die Wissenschaft, aber die Erinnerung an diesen Thriller wird wohl schnell verblassen.

A1ABkRoluYL Scherz Verlag
gebundene Ausgabe
ca.400 Seiten
18,95 Euro
Oktober 2010
ISBN: 9783502102182