Elbenthal-Saga: Die Hüterin Midgards – Ivo Pala

18056553_18056553_xl Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
19,99 Euro
März 2012
ISBN: 3411809221Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Magisch, düster, fesselnd: Der Auftakt zu einer atemberaubenden Fantasy-Saga.
In der Nacht vor ihrem 17. Geburtstag gerät Svenjas Welt aus den Fugen. Sie wird von einem Wolf durch Dresden gejagt und schließlich von drei unheimlichen, seltsam anmutenden Gestalten in den Untergrund entführt. Was Svenja dort entdeckt, sprengt jede Vorstellungskraft: Mitten in Dresden, unter dem Fundament des Residenzschlosses, liegt die letzte Bastion der Lichtelben und das Tor zur Menschenwelt Burg Elbenthal. Ihre Bewohner leben in tödlicher Bedrohung, denn der Schwarze Prinz der Dunkelelben rückt unaufhaltsam näher. Svenja ist die letzte Hoffnung denn sie ist die Auserwählte, die Hüterin Midgards …

Kommentar:
Als die obdachlose Svenya an ihrem siebzehnten Geburtstag erfährt, dass sie die zukünftige Hüterin Midgards werden soll, ändert sich ihr ganzes Leben. Und nicht nur das, auch ihr Weltbild steht Kopf, denn sie erfährt, dass tief unter Dresden, der Stadt in der sie lebt, ein geheimes und riesiges Reich gibt: Elbenthal, das Reich der Lichtelben, das an der Schwelle zu Alfheim liegt. Die Lichtelben verteidigen diese letzte Bastion gegen die Dunkelelben, die das Reich der Menschen (Midgard) zu vernichten drohen. Svenya wird nun zur Hüterin ausgebildet und soll das Reich der Menschen schützen…

Zunächst einmal besticht das Buch durch seine wunderschöne Aufmachung. Das Cover ist wirklich toll und glänzt in metallischen Farben. Im Buch selbst findet man auf den Innenseiten der Umschläge eine tolle Zeichnung der Elbenwelt, die unter Städten die Dresden, Meißen, Chemnitz und anderen liegt. Ansonsten ist das Buch in acht Teile aufgeteilt, die dann jeweils durch eine grau farbene Seite markiert und damit auch schon am Buchschnitt zu erkennen sind. Optisch also auf jeden Fall top!

Inhaltlich ist das Buch – wie bereits erwähnt – in acht betitelte Teile unterteilt, die sich wiederrum in mehrere nummerierte Kapitel gliedern. Es ist ein Fantasy-Buch, das Verknüpfungen mit unserer heutigen bekannten Welt enthält. Geschrieben für Jugendliche, das passt auch, auch wenn es einige Stellen gibt, die ein wenig hart sind (die Vergewaltigungen etc.), die Beschreibungen würde ich allerdings jugendgerecht einordnen.

Die Geschichte ist einfach toll! Der Autor verwebt unsere bekannte Realität mit einer unglaublich tollen Fantasiegeschichte. Die Personen die er da entworfen hat, sind teils so plastisch beschrieben, dass man sie vor seinem geistigen Auge agieren sehen kann, kein Charakter bleibt wirklich farblos, alle sind gut geglückt.
Von Anfang an ist das Buch wirklich spannend und die Handlung wirklich nicht sehr vorhersehbar. Ein wenig komplex, wenn es um die ganzen Zusammenhänge zwischen unserer bekannten nordischen Mythologie und der Geschichte geht, aber das macht nichts. Man findet sich schnell in alles rein.

Ganz böse bleibt man am Ende mit einigen Fragen zurück, die natürlich totale Lust auf den nächsten Band machen, denn auch ich jetzt herbei sehne. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und sehr mit Svenya mitgefiebert und kann es kaum erwarten, den zweiten Band der Elbenthal-Saga dann im Frühjahr 2013 lesen zu können.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung, einfach ein rundum gelungenes Buch!

Mein böses Herz – Wulf Dorn

MEIN_B~1 cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3570160955

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Inhalt (lt. amazon.de):
Niemand verschwindet einfach so auf Spitzbergen!
Longyearbyen, die Hauptstadt von Spitzbergen: Im städtischen Kindergarten gehen seltsame Dinge vor sich. Immer wieder verschwinden Kinder von dort. Sie sind nicht lange fort. Die Erzieherinnen sind beunruhigt, nehmen es aber nicht wirklich ernst, dass die Kinder nicht erzählen wollen, wo sie gewesen sind. Eines Tages tritt dann das Gefürchtete ein: Ein kleines Mädchen verschwindet – und taucht nicht mehr auf. Eine hektische Suche beginnt. Die Spuren, die sie hinterließ, führen in die Grubenschächte, hinunter in die Tiefe stillgelegter Kohlengruben auf Spitzbergen. Und bald wird klar, dass sie nicht die Einzige ist, die in der überschaubaren Welt von Spitzbergen verloren ging …

Kommentar:
Als Doro ihren kleinen Bruder tot in seinem Kinderbettchen auffindet, bricht für sie und ihre Eltern eine Welt zusammen. Nichts ist mehr so wie es einmal war, ihre Eltern trennen sich und in der Schule wird sie gemobbt. Als für Doro alles zuviel wird und zusammen bricht begibt sie sich in psychiatrische Behandlung. Auch über ein Jahr nach diesem schrecklichen Erlebnis ist noch nicht alles ausgestanden. Sie kann sich immer noch nicht genau erinnern was überhaupt geschehen ist und hinzu kommt, dass in ihrem Umfeld merkwürdige Dinge geschehen, die sie dazu bringen an sich selbst und ihrem Verstand zu zweifeln. Doch wer hat ein Interesse daran, dass Doro erneut zusammen bricht?

Wulf Dorn hat hier seinen ersten Psychothriller für Jugendliche geschrieben und er ist wirklich super gelungen! Außerdem haben damit auch sicherlich Erwachsene ihren Spaß.
In kurzen Kapiteln wird die Handlung aus Doros Sicht geschildert, es dreht sich alles um die aktuelle Situation. Dazu gibt es zwischendurch immer mal wieder ein paar Rückblenden in Form von Doros Erinnerungen. Diese brechen immer an besonders spannenden Stellen ab, so dass von Anfang an klar ist, dass irgendein kleines Puzzleteilchen fehlt. Spannung gibt es also direkt an zwei Fronten, in der Vergangenheit und in der Gegenwart.
Ausgenommen Doro bleiben allerdings alle Charaktere ein wenig blass. Die meisten wirkten einfach nicht echt und lebendig genug, was natürlich daran liegen kann, dass die Handlung ja aus Sicht einer nicht allwissenden Person beschrieben wird. Trotzdem hat mich das ein wenig gestört.
Auch das Ende hätte ich mir weniger hastig und mehr ausführlicher gewünscht. Da hat sich schließlich alles sehr überschlagen. Das sind dann aber auch schon meine einzigen Kritikpunkte.

Insgesamt fand ich diesen Roman als Jugendthriller sehr ansprechend und sehr gut gelungen! Für Jugendliche sicherlich auch ein kleiner Denkanstoß in Richtung Moralvorstellungen und Wahrnehmung. Eine klare Empfehlung für alle Interessenten!

Das Tal 2.2: Das Erbe – Krystyna Kuhn

15019451_15019451_xl Arena Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 251 Seiten
9,99 Euro
April 2012
ISBN: 3401066102

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Inhalt (lt. amazon.de):
Es ist Prüfungszeit am Grace College und Rose, Chris, Katie und die anderen haben beschlossen, die Geheimnisse des Tals für ein paar Tage ruhen zu lassen. Aber während die Studenten gerade über der Englischklausur brüten, passiert das Unfassbare. Einer ihrer Kommilitonen dreht völlig durch. Er droht, sie alle zu töten. Während der Sicherheitsdienst das Collegegebäude räumt, um die anderen Studenten in Sicherheit zu bringen, versuchen Rose, Katie, Debbie und Chris vergeblich, den Amokläufer zu beruhigen. Doch der will nur mit einem sprechen. Mit David. Und der ist spurlos verschwunden …

Kommentar:
Ein paar Monate hat es gedauert, bis ich nach Band 2.1 endlich Band 2.2 in den Händen halten konnte. Nachdem ich vom letzten Band ja etwas enttäuscht war, weil die angekündigte große Enthüllung nicht vorhanden war, legte ich jetzt meine Hoffnung auf Erkenntnis in diesen Band. Dahingehend wurde ich allerdings leider wieder enttäuscht …

Während Katie, Chris, Julia, Debbie und Rose in einer Prüfung sitzen, ertönt plötzlich Code 111 aus den Lautsprechern. Dies bedeutet nichts anderes als dass es einen Amoklauf am College gibt. Geistesgegenwärtig verbarrikadieren sich die Schüler in ihrem Klassenraum als die feststellen müssen, dass der Killer direkt unter ihnen ist und ein perfides Spiel mit ihnen spielt. Er verlangt David, der gerade mit Robert ins Labyrinth gegangen ist, im Austausch gegen einige Geiseln…

Die Handlung ist dieses Mal ziemlich spannend, aber nicht, weil wir endlich mehr über das Geheimnis des Tals erfahren, darüber hält sich Robert, der mittlerweile mindestens ein Geheimnis geknackt hat, immer noch sehr bedeckt. Nein, spannend ist dieses Mal tatsächlich die Handlung und das makabre Psychospiel, das der Amokläufer mit David und seinen Freunden spielt. In dessen Verlauf erfahren wir auch endlich mehr über Davids Vergangenheit, die er in Flashbacks noch einmal erlebt und so den Leser miterleben lässt und was seine Verbindung zum Tal sein könnte.

Aber auch wenn das wirklich spannend ist, so kommen wir doch nicht so viel weiter in der Gesamthandlung, was mich ein wenig ärgert. Am Ende wissen wir um Davids interessanten Hintergrund und die Totentafel wird mal wieder ergänzt. Auf den letzten Seiten können wir dann nur erahnen, dass Robert mit seiner wage geäußerten Theorie, dass nichts Zufall ist was im Tal geschieht, recht haben könnte und schon müssen wir auf den nächsten Band warten. Glücklicherweise soll dieser bereits im Juni erscheinen. Ich hoffe es sehr, denn ich bin wirklich begierig darauf endlich mal ein paar konkretere Anhaltspunkte zu bekommen …

Starters – Lissa Price

Lissa-Price-Starters iVi Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
15,99 Euro
März 2011
ISBN: 3492702635Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss …

Kommentar:
Nach einem heftigen Krieg, in dem alle Menschen zwischen 40 und 60 Jahre nicht überlebten, bleiben nur noch die ganz jungen (Starters) und die ganz alten (Enders) Menschen zurück. Die Kluft ist riesig, zumal die Lebenserwartung mittlerweile dank modernster Medizin bei 200 Jahren liegt. Die Alten haben Angst vor den Jüngeren, Angst, dass die Jüngeren ihnen die Jobs wegnehmen und sie verdrängen. Da die Enders in der Überzahl sind und viele junge Leute keine Eltern und auch keine Großeltern mehr haben, also niemanden der sich noch um sie kümmert, gelingt es ihnen die Starters zu unterdrücken. Auch der Unterschied zwischen den wohlhabenden Menschen und den ärmeren ist enorm.
Die Starterin Callie sieht als einzige Überlebenschance nur noch die Möglichkeit viel Geld zu verdienen indem sie ihren Körper bei der sogenannten Body Bank an einen Ender vermietet. Dabei geht allerdings etwas schief und Callie gerät in große Gefahr als sie herausfindet, welch unmoralischen Pläne das Unternehmen hinter der Body Bank tatsächlich schmiedet…

Wow! Ich bin von diesem Roman wirklich sehr begeistert. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen dessen Idee mich so sehr gefesselt hat wie dieses Debüt von Lissa Price. Die gesamte Handlung fand ich sehr gut durchdacht, für mich haben sich keine Ungereimtheiten ergeben.
Der Schreibstil ist einfach toll. Einfach gehalten, ja, angemessen für das Jugendbuchgenre, aber einfach mitreißend.
Die knapp 400 Seiten werden aus der Sicht der Hauptperson Callie erzählt, deren Körper von einer Enderin gemietet wird. Ist Callie außer Gefecht gesetzt, dann erfährt auch der Leser nicht mehr und muss sich in die neue Situation wieder rein denken, wenn Callie wieder selbst über ihren Körper bestimmt. Das hat mir gut gefallen.

Im Vorfeld wusste ich nicht, ob es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt oder ob dies ein abgeschlossener Roman sein würde. Eigentlich mag ich Buchreihen, aber hier habe ich tatsächlich gehofft, dass es sich um einen Einzelband handelt, da ich so extrem neugierig auf die Auflösung war, neugierig auf die Identität, die sich hinter dem geheimnisvollen ‚Old Man‘ verbirgt. Leider – und auch glücklicherweise – wird es also eine Fortsetzung geben. Glücklicherweise, weil ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit Callie, Tyler, Blake und Lauren freue und leider, weil ich unglücklicherweise neugierig zurück gelassen wurde.

Ich will keine weiteren Worte verschwenden und einfach eine klare Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen. Aber Achtung: Suchtgefahr!

Eine Tat wie diese – Amy Efaw

einetatwiediese Carlsen Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 416 Seiten
12,99 Euro
April 2012
ISBN: 3551310815

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Inhalt (lt. amazon.de):
Die 15-jährige Devon ist Musterschülerin, verantwortungsbewusst und ein großes Fußballtalent. Doch jetzt sitzt ausgerechnet sie in Untersuchungshaft, angeklagt des Mordversuchs, der Misshandlung und Aussetzung. Denn das Baby, das in einer Mülltonne hinter dem Haus gefunden wurde, ist ihr Kind. Und niemand glaubt Devon, dass sie von der Geburt völlig überrascht wurde und im Affekt gehandelt hat. Eine mühevolle Suche nach der Wahrheit beginnt. Und dabei steht nicht weniger auf dem Spiel, als Devons Zukunft …

Kommentar:
In einer Hochhaussiedlung wird in den Mülltonnen ein neugeborenes Baby in einer Mülltüte aufgefunden. Die fünfzehnjährige Devon Davenport wird verhaftet, denn sie ist die Mutter dieses Babys, leugnet dies aber.
Nach und nach zeigt sich in Verhandlungen, wie es zu dieser grausamen Tat kommen konnte.

Das Buch beginnt eigentlich mittendrin, die Tat wurde soeben begangen. Schon von Beginn an merkt man, dass Devon sehr verstört ist, als sie ihrer Mutter und den ermittelnden Polizeibeamten gegenüber sitzt. Der Leser fragt sich, was da hinter steckt. Devon ist auf jeden Fall die Mutter und hat die Tat auch begangen, das beweisen alle Indizien. Aber ist sie deswegen auch schuldig?

In vielen Gesprächen mit Devons Anwältin kommt nach und nach die Wahrheit ans Licht, der Leser erfährt die gesamte Geschichte, wie es zu dieser grausamen und kaltblütigen Tat kommen konnte. Wieso Devon nichts von ihrer Schwangerschaft gemerkt hat.

Heutzutage, wo solche Themen immer wieder mal Aufsehen erregen fragt man sich wirklich wie so etwas passieren kann. Wieso Eltern ihre Kinder aussetzen oder sogar töten. Dieses Buch zeigt, dass vielleicht nicht alle brutalen und kaltblütigen Taten geplant begangen werden. Aber es zeigt noch mehr. Es zeigt, wie sehr die menschliche Psyche hier mitspielt und sich gegen die Vernunft stellen kann. Der Mensch ist zu unglaublicher Verdrängung fähig, wenn er in akute Stresssituationen gerät. Diese Geschichte zeigt aber auch, inwieweit das Umfeld bei solchen Taten eine Rolle spielt. Auch in dieser Geschichte heißt es, dass niemand etwas gemerkt hat. Aber wurde wirklich nichts bemerkt oder wollten die Personen in Devons Umfeld einfach nichts bemerken? Der Mensch geht oftmals den Weg des geringsten Widerstandes und kümmert sich hauptsächlich um sich selbst. Wenn dann solche Taten geschehen, dann ist man fassungslos. Diese Geschichte zeigt aber, dass man nicht automatisch unschuldig sein muss, nur weil man selbst die Tat nicht direkt begangen hat. Alleine das nicht-eingreifen trägt schon seinen Teil zu einer solchen Sache bei.

Amy Efaw hat hier ein sehr sensibles Thema aufgegriffen, weil sie sich selbst dafür interessiert, wie sie in ihrem Nachwort erklärt. Ihr gelingt es in diesem Buch nahezu neutral die Handlungsabläufe zu schildern und kann so den Leser selbst miterleben lassen wie es zu solchen Zuständen kommen kann, ohne ihn auf irgendeine Seite zu ziehen.
Einzig die Tatsache, dass sich diese Geschichte in den USA abspielt, lässt die äußeren Umstände ein wenig unrealistisch wirken, denn hier in Deutschland würde es natürlich ganz andere Verfahrensweisen geben. Das ist aber nur ein kleiner Punkt am Rande über den ich während des Lesens immer wieder nachdenken musste, denn ansonsten kommt dieser Roman mitsamt seiner Figuren sehr authentisch rüber.

Amy Efaw hat dieses sensible Thema gekonnt in einem flüssig zu lesenden, sehr nachvollziehbaren und nachdenklich machenden Roman verarbeitet. Sehr empfehlenswert!

Die einzige Zeugin – Anne Cassidy

u1_978-3-596-85494-3 Fischer Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 288 Seiten
14,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3596854946Bestellen bei Amazon.de

Herzlichen Dank an Dani und ihrem Blog für dieses Buch das ich im Rahmen der Jugendbuch-Challenge gewonnen habe!

Inhalt (lt. amazon.de):
Der Junge winkte ihr zu, als stünde er oben auf einem Schiff und sie unten am Kai. Aber er war nicht auf einem Schiff, er war im Schlafzimmer ihrer Eltern. Einem Zimmer, das sie gut kannte. Vor zehn Jahren war sie in diesem Zimmer gestorben und wieder ins Leben zurückgekommen.
Als die 17-jährige Lauren zurückkehrt zu dem Haus, in dem sie als Kind Zeugin eines schrecklichen Verbrechens wurde, kommen plötzlich die Erinnerungen wieder. Unangenehme Bilder drängen sich in ihr Bewusstsein, und sie muss sich schließlich die Frage stellen, ob die Dinge damals wirklich so waren, wie sie immer geglaubt hatte.
Ein spannender Psycho-Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Kommentar:
Zehn Jahre ist es her, dass ihr Vater ihre Mutter und ihre kleine Schwester ermordet hat. Lauren war damals die einzige Zeugin und jetzt ist Lauren 17 Jahre alt, als sie zurück kommt nach London, zu dem Ort an dem dieses schreckliche Verbrechen geschehen ist. Nach und nach versucht sie ihre zurückkehrenden Erinnerungen zu verarbeiten und die Versuche ihres Vaters, aus dem Gefängnis heraus wieder Kontakt mit ihr aufzunehmen, abzuschmettern…

Bei diesem Thriller handelt es sich um einen Jugendthriller. Der Schreibstil der Autorin ist entsprechend einfach und schnörkellos gehalten, aber dennoch recht ansprechend und geradlinig. Die Beschreibungen des Verbrechens sind recht unblutig und nicht zu brutal, aber es wird mit der Beschreibung des Verbrechens auch nicht total hinterm Berg gehalten. Für die Zielgruppe fand ich das sehr angemessen.

Die Handlung ist komplett nachvollziehbar und zu keinem Zeitpunkt überzogen oder unrealistisch. Über weite Strecken dachte ich, ich wüsste wie das Buch enden wird, aber am Ende wendet sich das Blatt dann doch noch einmal, so dass es nicht von Anfang an ersichtlich ist wie es ausgehen wird.
Die Figuren waren mir allesamt sehr sympathisch, ihre Handlungen nachvollziehbar. Es war schon sehr spannend mitzuerleben, wie Lauren nach und nach in ihrem alten zu Hause, dem Ort des Verbrechens, ihre Erinnerungen an die Tatnacht wieder erlangt. Und es war interessant zu überlegen, wie diese Erinnerungen zusammen hängen könnten, was dahinter stecken könnte.

Das Cover ist recht düster, so wie auch die Stimmung im Buch, obwohl es auch immer hoffnungsvolle Momente gibt. Die Farbgebung stimmt also mit dem blutroten Titel mittendrauf.

Insgesamt war es ein sehr gut durchdachter Psychothriller für Jugendliche, der aber auch Erwachsenen gefallen kann. Wer ein wenig kurzweilige Spannung sucht, dem kann ich diesen Thriller empfehlen!

BZRK – Michael Grant

BZRK_VorschauCover.indd Egmont INK Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 408 Seiten
17,99 Euro
März 2012
ISBN: 3863960394Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Ein Junge, der herausfinden will, warum der Verstand seines Bruders nur noch Brei zu sein scheint Ein Mädchen, das zusehen muss, wie ihre Familie im Kerosinfeuer verglüht Ein skrupelloser Hacker, der jeden manipuliert, der ihm zu nahe kommt Menschen, die sich am Rand des Wahnsinns bewegen, und andere, die diesen längst überschritten haben. BZRK, das ist die letzte Bastion zwischen uns und der ganz großen Katastrophe. Denn dieser Krieg wird anders sein. Seine Waffen sind winzig, beinahe unsichtbar, absolut tödlich, und niemand kann ihnen entkommen. Die atemberaubende und düstere Vision eines geheimen Krieges der Mikro- gegen die Makro-Welt, gegen unsere Welt. Winzige biotechnologische Nano-Organismen, die dich beschatten, kontrollieren töten. Der Kampf hat längst begonnen!

Kommentar:
Michael Grant hält sich nicht lange mit irgendwelchen Einleitungen auf. Der Leser wird direkt ins Geschehen geschmissen und muss sich zurechtfinden. Figuren über Figuren und volle Action – das verwirrte mich erst einmal, aber schnell gewöhnt man sich daran und will dann natürlich auch wissen worum es wirklich geht, wer zu welcher Fraktion gehört und um was genau es sich handelt. Wenn man dann erst einmal begriffen hat, welche eine verrückte Geschichte der Autor sich da ausgedacht hat, dann macht das Lesen auch richtig Spaß! Ein paar Seiten dauert das allerdings.
Grant hat es absolut verstanden den Leser mit seinem Schreibstil zu fesseln. Die Beschreibungen der Nano-Ebene sind wirklich irre. Sehr gut und so detailiert, dass man sich alles bildlich vorstellen kann. Dabei allerdings nie so detailverliebt, dass es langweilig werden könnte.

Die Geschehnisse im Buch schreiten rasant voran und nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für den Leser gibt es keine Atempause.
Diese Geschichte ist wirklich sehr klasse erdacht und brilliert vor allem durch den Schreibstil. Inhaltlich fand ich die Geschehnisse und vor allem die Handlungen der Personen oftmals wenig nachvollziehbar und oberflächlich. Insbesondere die Motivation des sogenannten Zweiers, der Hauptgegner wurde für mich nicht deutlich.
Mein größter Kritikpunkt ist allerdings die Brutalität dieses Buches. Für ein Jugendbuch fand ich es doch ein wenig hart. Beispielsweise werden Köpfe abgeschlagen und weggeschleppt und Leute erschossen ohne mit der Wimper zu zucken. Für ein Jugendbuch hätten zumindest moralische Bedenken laut werden müssen, wenn nicht noch mehr. Von daher finde ich die Zuordnung ein wenig schwierig, für ein Jugendbuch ist es zu hart, für Erwachsene aber vielleicht schon wieder zu oberflächlich.

Trotz aller Kritik habe ich mich jedoch sehr gut unterhalten gefühlt und werde den nächsten Teil sicherlich auch lesen.

Gebannt. Unter fremdem Himmel – Veronica Rossi

9783789146206 Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
17,95 Euro
März 2012
ISBN: 378914620X

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Getrennt durch zwei Welten, geeint im Überlebenskampf, verbunden in unendlicher Liebe. Die siebzehnjährige Aria lebt in einer Welt, die perfekter ist als die Realität. Perry kommt aus einer Wildnis, die realer ist als jede Perfektion und in der wilde Stürme das Leben bedrohen. Als Aria in seine Welt verstoßen wird, rettet Perry ihr das Leben. Trotz ihrer Fremdheit verbindet die beiden die Verzweiflung und Sorge um die, die sie lieben. Aria will ihre verschollene Mutter wiederfinden, Perry ist auf der Suche nach seinem Neffen, an dessen Entführung er sich die Schuld gibt. Aria versucht, vor Perry zu verbergen, dass ihre Gefühle ihm gegenüber sich wandeln. Doch Perry hat dies längst schon entdeckt, aber nicht nur bei Aria, auch bei sich selbst. In diesem ersten Band ihrer Trilogie schreibt Autorin Veronica Rossi über große Gefühle und tödliche Abenteuer, über Mut und Sinnlichkeit und über eine Heldin, die ihre Stärke entdeckt. Dieses Buch ist zutiefst romantisch und packend und so aufregend, dass man es nur schwer aus der Hand legen kann vor Ungeduld, zu erfahren, wie es auf der nächsten Seite weitergeht!

Kommentar:
In der Welt der Zukunft ist der Himmel von Äther durchtränkt. Ein feuriger Sturm mit gewaltiger Vernichtungskraft. Ein Teil der Menschen hat sich in Biosphären gerettet und lebt dort mehr oder weniger in einer virtuellen Welt. Man nennt sie die Siedler. Und dann gibt es noch die Menschen in der Außenwelt, die ohne die Biosphären zu überleben versuchen und in Stämmen leben, die ihre eigenen Ziele verfolgen. Aria ist eine Siedlerin, die eines Tages in der Außenwelt überleben muss und auf Peregrine (kurz: Perry) trifft. Um ihre eigenen unterschiedlichen Ziele erreichen zu können schließen sie sich schließlich als Verbündete zusammen und machen sich auf den Weg in ein Abenteuer …

Diese Geschichte, die ganz klar eine weitere Dystopie ist, aber auch viele sehr phantastische Züge aufweist, wird abwechselnd kapitelweise aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Aria und Perry erzählt.

Das Buch fing gut und spannend an, auch wenn ich zu Beginn noch etwas erschlagen war von den undurchsichtigen und fremden Beschreibungen einer Welt, die ich mir bisher nicht vorstellen konnte.
Ich dachte, im Laufe der Geschichte werden wir schon die nötigen Infos bekommen um alles zu verstehen. Leider stimmte dies nur teilweise. Wir bekommen im Verlauf der Geschichte zwar immer weitere Informationen über die Charaktere und die Außenwelt, aber leider doch nicht so viele, dass ich mir alles wirklich vorstellen und erklären konnte.
Ich kann mir unter dem Äther zB. immer noch nichts wirklich greifbares vorstellen, obwohl genau dies ja ein wichtiger Punkt in der Geschichte ist. An diesen Stellen hätte ich mir schon mehr Wissen um diese Welt gewünscht und so wurde es für mich zur Mitte hin ein wenig langatmig, weil ich einerseits auf die erhofften Informationen wartete, auf der anderen Seite auch darauf, dass etwas passiert. So konnte ich mich nicht einfach auf die Geschichte einlassen, was wahrscheinlich ein wenig schade ist, denn ansich war die Story schon spannend.
Ich habe es so einfach über weite Strecken als recht langatmig empfunden, obwohl ich eigentlich schon wissen wollte, wie es mit Aria und Perry weitergehen wird.

Insgesamt fand ich das Buch schon recht gut, allerdings mit deutlichen Schwächen was die Beschreibungen und damit den Schreibstil betrifft. An dieser Stelle hätte ich einfach mehr erwartet, mir persönlich hat das so einfach nicht zugesagt. Dennoch werde ich die Folgebände bestimmt lesen, denn die Geschichte an sich ist gut.
Von mir gibt es für diesen durchwachsenen Eindruck den ich habe 3 von 5 Sterne.