Sternenfeuer: Vertraue niemandem – Amy Kathleen Ryan

sternenfeuer2 Knaur Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
Dezember 2012
ISBN: 3426653273

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Inhalt
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Aus der Reise des Raumschiffs Empyrean zu einem weit entfernten Planeten ist ein Kampf um Leben und Tod geworden: Kieran ringt mit der Verantwortung, die als neuer Kommandant auf seinen Schultern lastet; Waverley muss alles daransetzen, ihre entführten Eltern zu befreien; und Seth, der in einer Arrestzelle eingesperrt ist, ahnt als Einziger, dass es einen blinden Passagier an Bord gibt, der nicht eher ruhen wird, bis er die Empyrean vernichtet hat …

Kommentar:
„Sternenfeuer: Vertraue Niemandem“ ist der zweite Teil der Sternensaga aus der Feder von Amy Kathleen Ryan und man sollte auf jeden Fall zuerst den ersten Teil gelesen haben, bevor man sich über diesen zweiten hermacht.
Nachdem den Mädchen die Flucht gelungen ist, sind nun Jungen und Mädchen wieder zusammen auf der Empyrean vereint. Ihre Eltern sind allerdings immer noch auf der New Horizon gefangen. Kierans Widersacher Seth befindet sich immer noch in der Brig, in Gefangenschaft. Auch zwischen Waverly und Kieran kommt es zum Bruch, weil Waverly nicht gutheißen kann, dass Kieran sich selbst als der große und selbsternannte Anführer sieht und Kieran ist es ein Dorn im Auge, dass Waverly Seth besucht und in seinen Augen unterstützt. Als dann schließlich ein Verräter entdeckt wird und die New Horizon verhandeln will, entschließt der neu gegründete Zentralrat der Empyrean, Rache zu üben…

Nach Beendigung des ersten Teils im Frühjahr dieses Jahres, war ich so gespannt, wie es weiter gehen würde und ich wurde nicht enttäuscht, es geht weiter, so richtig. Auch der zweite Band ist ein ständiges Auf und Ab an Gefühlen. Die Autorin versteht es auch hier hervorragend selbst den Leser in seiner Sympathie oder Antipathie den Figuren gegenüber zu verunsichern. Nachdem ich Kieran im ersten Band noch mochte, so habe ich in diesen Band angefangen ihn mit seiner Überheblichkeit und Arroganz viel weniger zu mögen. Umgekehrt mit Seth, war er im letzten Band noch ein richtiges Hassobjekt, so tat er mir in diesem einfach nur leid und man konnte wirkliches Verständnis für ihn aufbringen. Amy Kathleen Ryan zeichnet ihre Figuren nicht nur einfach schwarz oder weiß, nicht einfach gut oder böse, sondern mit so vielen Graustufen, so vielschichtig und so menschlich, dass man wirklich meint, Waverly, Kieran, Seth und Co. selbst zu kennen und zu erleben. Kaum eine Figur in diesem Buch ist einfach nur sympathisch oder verachtenswert, sie alle sind absolut vielschichtig und wecken unterschiedliche Emotionen im Leser.

Die Handlung ist auch in diesem Buch an einigen Stellen ein wenig überzogen, im Hinblick darauf, wozu unerfahrene Kinder fähig sind, aber insgesamt doch sehr glaubhaft. So könnte man sich eine Extremsituation, in der Kinder in Panik verfallen und viele unterschiedliche Bedürfnisse haben, wirklich vorstellen. Ein wenig gestört hat mich, dass teils nicht jede Handlung im Buch auch tatsächlich von der Autorin konsequent zu Ende gedacht wurde. Z.B. die erneute Inhaftierung von Seth, mit der sich der Zentralrat eigentlich noch befassen wollte.
Insgesamt geht es in diesem zweiten Band hauptsächlich um die Charakterentwicklung der Protagonisten und diese ist der Autorin auch wirklich gut gelungen. Ansonsten hält sich die Handlung besonders im ersten Teil des Buches in Grenzen, im zweiten Teil geht es dann jedoch Schlag auf Schlag und ehe man sich versieht, ist das Buch auch schon zu Ende. Selbstverständlich auch wieder mit einen ganz bösen Cliffhanger und – ohne zuviel zu verraten – nur dem Hauch einer Ahnung, wie es nach diesem Desaster weiter gehen wird.

sternensagavergleichNachdem der erste Band in diesem Jahr noch im mittlerweile aufgelösten PAN-Verlag erschien, wurde dieser zweite Band jetzt im Knaur-Verlag veröffentlicht. Wie versprochen, passt die Optik der beiden Bände dennoch überein. Bis auf die Verlagslogos passen die Bände wirklich perfekt zusammen, siehe dazu auch das rechte Foto.

Von mir gibt es auch zu diesem zweiten Band eine klare Leseempfehlung und wegen der kleinen Mängel erneute vier gute Sterne!

Ashe und Phönix – Kai Meyer

Asche und Phönix Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 460 Seiten
19,90 Euro
November 2012
ISBN: 3551582912

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Inhalt
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Parker und Ash haben nichts gemeinsam. Er ist Hollywoods größter Jungstar, das Gesicht des Magiers Phoenix aus den »Glamour«-Filmen. Sie ist eine »Unsichtbare«, nirgends zu Hause, getrieben von der Angst, wie alle anderen zu sein. Doch dann erwischt Parker Ash in seiner Londoner Hotelsuite, wo sie gerade sein Bargeld klaut. Parker kann sein Leben im Fokus der Medien nicht mehr ertragen. Und nutzt die Chance, mit Ash vor den Fans und Paparazzi zu fliehen. Dabei scheint er geradezu körperlich abhängig von Ruhm und Aufmerksamkeit. Ihre gemeinsame Flucht führt sie durch Frankreich an die Côte d’Azur – auf den Spuren eines teuflischen Paktes, verfolgt von einer dämonischen Macht, die sie gnadenlos jagt.

Kommentar:
Mit „Asche und Phönix“ legt Kai Meyer nach der Arkadien-Reihe einen weiteren, tollen Fantasy-Roman vor, der zwar ähnlich toll ist, aber doch ganz anders.
Parker Cale ist Sohn des berühmtesten Medienmoguls der Welt und durch die unheimlich erfolgreiche Glamour-Buchreihe außerdem selber der derzeit beliebteste Jungfilmstar der Welt. Ruhm begleitet ihn auf Schritt und Tritt, ebenso wie seine zahlreichen Fans überall auf der Welt. Parker hasst es, sein Vater kann nicht genug davon bekommen seinen Sohn so groß rauskommen zu sehen. Als Parker schließlich die Nase voll hat von der ganzen Bevormundung durch seinen Vater, bricht in seinem Leben die Hölle herein.
Ash ist Halbwaise und lebt auf der Straße. Sie schlägt sich mit Gelegenheitsdiebstählen durch und trifft auf Parker, als sie gerade versucht seine Hotelsuite auszuräumen. Zunächst tut sie Parker gezwungenermaßen nur einen Gefallen, als sie ihn ungesehen aus dem Hotel schleust, doch schon bald entwickelt sich eine große Vertrautheit zwischen Parker und Ash…

Schon beim Lesen der Inhaltsangabe und einer Leseprobe, dachte ich direkt an die Twilight- und Harry Potter-Filmreihen. Nicht etwa, weil sich deren Inhalte so ähneln, sondern weil der weltweite reale Hype um diese Filme, Bücher und auch die Filmdarsteller ähnlich sind, wie in diesem Buch der Rummel um die Glamour-Reihe dargestellt wird. Das ist allerdings auch schon das einzige was daran erinnert, ansonsten ist „Asche und Phönix“ wirklich ganz anders, aber gewiss nicht schlechter. Kai Meyer hat hier eine Geschichte entworfen, die ebenso phantastisch ist, wie sie Bezug zur Realität hat.

Aufgebaut ist das Buch ähnlich eines Filmes und auch eines Theaterstücks. Es beginnt mit einem Vorspann, es folgen drei Akte und zum Schluss gibt es den Abspann. Durch die drei Akte ziehen sich über 60 kurze Kapitel, die es einen verführerisch leicht machen ’nur noch kurz das nächste Kapitel‘ noch zu lesen.

Wie in den meisten Filmen wirken in diesem Buch die Figuren allerdings allesamt ein wenig gefällig, so wie man sie gerne haben möchte. Das passt einerseits gut zum Thema, andererseits wünscht man sich als Leser doch schon sich eher mit den Hauptfiguren vertraut machen zu können. Ich für meinen Teil mochte Parker und Ash zwar, habe aber nach Beendigung der Lektüre jetzt nicht das Gefühl, als hätte ich die Personen wirklich ‚kennen‘ gelernt. Und das gilt natürlich nicht nur für die beiden Protagonisten, sondern für alle Figuren.
Nichtsdestotrotz hat das Lesen viel Spaß gemacht und die Handlung hat mich wirklich so lange an meinen Lieblingsleseplatz gefesselt, bis ich auf der letzten Seite angekommen war.
Insgesamt hat Kai Meyer hier eine wirklich tolle Geschichte niedergeschrieben, die es zu lesen lohnt und in der man wunderbar versinken kann.

Noch positiv zu erwähnen ist, dass es im Buch selbst einen Gutschein für die E-Book Version von „Asche und Phönix“ gibt, die man sich kostenlos auf der Carlsen-Seite runterladen kann. Ideal für jeden, der unterwegs gerne weiterlesen, aber das dicke Buch mit dem schönen Schutzumschlag nicht mitschleppen möchte. E-Book-Reader natürlich vorausgesetzt.

Dustlands 1: Die Entführung – Moira Young

dustlands1 Fischer Jugendbuch Verlag
Gebundene Ausgabe
Originaltitel: Blood Red Road
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
Dezember 2011
ISBN: 3841421423

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Inhalt
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»Sie nennen mich den Todesengel. Weil ich noch nie einen Kampf verloren habe.« Sabas Zwillingsbruder wird von Soldaten verschleppt. Sie schwört, ihn zu finden und zu befreien. Mit dem Mut der Verzweiflung macht sie sich auf einen Weg voller Gefahren, Gewalt und Verrat. Sie kann niemandem vertrauen – auch nicht dem Mann, der ihr das Leben rettet.
Der erste Band einer epischen Endzeit-Fantasy, eine Geschichte, die dein Herz schneller schlagen lässt.

Kommentar:
Saba, ihr Zwillingsbruder Lugh, ihre kleine Schwester Emmi und ihr Vater leben fernab jeglicher Zivilisation in der Wüste. Kontakt zu anderen Menschen haben sie kaum. Als eines Tages das Lager überfallen wird und Sabas Bruder entführt wird, kommt ihr Vater dabei ums Leben. Saba ist nun auf sich allein gestellt und hat auch noch ihre kleine Schwester an der Backe. Zusammen durchqueren sie die Wüste und machen sich auf nach Hopetown, in die Stadt, die von einem verrückten König regiert wird, wo höchstwahrscheinlich Lugh hin verschleppt wurde. Unterwegs werden sie jedoch selbst von Nomaden gefangen genommen und so wird Emmi als Haushaltshilfe benutzt und Saba wird zur Kriegerin ausgebildet um in der Arena überleben zu können und den Nomaden Geld einzubringen. Saba wird tatsächlich zu einer Kampfmaschine und schlägt nahezu all ihre Gegner. So werden auch die Rebellen auf sie aufmerksam, die sie auf ihre Seite ziehen wollen und Saba lernt auch einen Jungen kennen, in den sie sich verliebt …

Die Aufmachung dieses Buches ist wirklich sehr schön und stimmig. Das Cover wird von feinen Linien durchzogen, die aussehen, wie der trockene, rissige Boden der Wüste. Trotz dieser schönen Optik, habe ich das Buch allerdings erst einmal wieder zur Seite gelegt nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte.
Die Sprache in diesem Buch, das von Saba erzählt wird, versucht so authentisch zu klingen, dass man ihr abnimmt, dass hier ein junges Mädchen erzählt, dass bisher wenig Sozialkontakte hatte, wenig Begegnungen mit anderen Menschen und ungeübt ist im Sprechen. So fehlt im gesamtem Buch z.B. die wörtliche Rede. So war es auf den ersten Seiten erst einmal sehr beschwerlich dieses Buch zu lesen und ich legte es erst einmal beiseite und nahm es erst Wochen später wieder zur Hand um es noch einmal zu versuchen, denn die bisherigen positiven Rückmeldungen dazu wollte ich versuchen nachzuvollziehen. Tatsächlich konnte ich mich schon nach wenigen Seiten an diese Sprache gewöhnen. An einigen Stellen fiel es noch ein wenig schwer wirklich gesprochenes von Sabas Gedanken zu unterscheiden, aber im Ganzen war das doch eine interessante Leseerfahrung.

Die Geschichte selbst entschädigte dann für alles, jedenfalls hätte sie das sicherlich, auch wenn ich mich nicht an diese Sprache hätte gewöhnen können. Ich glaube, gerade durch diese Sprache hat man die Erlebnisse und Sabas Gefühlswelt noch intensiver miterleben können, was schon irgendwie besonders war.
Die meisten Figuren in diesem Buch waren auch ziemlich interessant, am interessantesten waren sicherlich Saba und der verrückte König, der Rest ein wenig klischeehaft, aber das hat überhaupt nicht gestört, so liebevoll wurden die Personen beschrieben.

Insgesamt war „Dustlands – Die Entführung“ der tolle und gelungene Auftakt einer Endzeit-Trilogie, die mal ein wenig anders ist und in einem ungewöhnlichen Szenario spielt. Ich persönlich warte jetzt recht ungeduldig auf den zweiten Teil.

Pandemonium – Lauren Oliver

pandemonium Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 350 Seiten
17,90 Euro
November 2012
ISBN: 355158284X

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Inhalt
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Die angepasste Lena von früher gibt es nicht mehr. Die glaubte, was man ihr sagte, und sich gegen die Liebe heilen lassen wollte. Dieses alte Ich hat Lena zurückgelassen auf der anderen Seite des Zauns, über den sie mit Alex geflohen ist. Hier, in der Wildnis, schließt sie sich dem Widerstand an. Ein Auftrag führt sie erneut in die Stadt. Und tief in ihrem Innern gibt sie die Hoffnung nicht auf, dass Alex doch noch am Leben ist. Sie muss ihn finden. Denn in ihrem Herzen lodert immer noch die Liebe.

Kommentar:
„Pandemonium“ ist der zweite Teil der Armor-Trilogie von Lauren Oliver und setzt die Handlung aus dem ersten Teil „Delirium“ fort.
Lena konnte tatsächlich schwer verletzt in die Wildnis entkommen. Alex kam bei ihrer Flucht ums Leben. Lena findet Unterschlupf bei anderen ‚Invaliden‘, die ihr das Leben retten und sie lehren in der Wildnis zu überleben.
Im Buch wird dieser Handlungsstrang, in dem Lena das Leben in der Wildnis meistert und neue Freunde findet als vergangenes Ereignis geschildert. Alle Kapitel, die sich damit beschäftigen, sind mit ‚damals‘ betitelt.
Der andere Handlungsstrang erzählt die gegenwärtige Geschichte Lenas, betitelt mit ‚jetzt‘. Die ‚jetzt‘ und ‚damals‘ Kapitel wechseln sich ständig ab, was die Handlung noch spannender gestaltet.
In der Gegenwart ist Lena zurück in ihrer alten Welt und in geheimer Mission unterwegs. Sie unterstützt den Widerstand und ihr Auftrag lautet, dass sie an Julian Fineman, dem Sohn des Anführers der Gegner, dran bleiben und ihn beschatten soll. Als sie zusammen mit Julian den Schmarotzern in die Hände fällt, werden aus Feiden schnell Freunde …

Der erste Teil war im letzten Jahr bereits eines meiner Lesehighlights und der zweite Teil steht dem ersten jetzt in nichts nach. Besonders schön fand ich, dass die Autorin die Geschehnisse nicht einfach chronologisch runter erzählt, sondern immer zwischen damaligen und aktuellen Geschehnissen wechselt. Ich fürchte, sonst hätte die lange Flucht Lenas in der Wildnis schon ein wenig zäh werden können. Aber mit dieser Erzählweise hat die Autorin es geschafft, dass ganze Buch über die Spannung aufrecht zu erhalten.

Natürlich geht es auch im zweiten Teil wieder um die Krankheit, die Armor Deliria Nervosa, die Liebe. Mich hat es auch in diesem Band wieder beeindruckt, wie überzeugend die Autorin die Gefühlswelten der Personen beschreiben konnte.
Auch wenn es aus unserer heutigen Sicht nicht vorstellbar ist, so hat auch in diesem Band die Darstellung der Liebe als Krankheit ein wenig Wahres an sich. Erschreckend eigentlich, umso mehr hat mich dieses Buch wieder fasziniert. Auch den Widerstandskampf empfand ich als sehr realistisch.

Ich freue mich jetzt sehr auf den dritten und letzten Band, vor allem, weil auch dieser Band wieder mit einen bösen Cliffhanger endete, und hoffe, dass er nicht so lange auf sich warten lassen wird.

Die fünf Leben der Daisy West – Cat Patrick

diefuenflebenderdaisywest Boje Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 304 Seiten
14,99 Euro
August 2012
ISBN: 3414820617

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Inhalt
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Daisy ist fünfzehn – und schon mehr als ein Mal gestorben. Sie lebt waghalsig, denn sie weiß, dass es Revive gibt, ein Medikament, das ins Leben zurückhilft, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Da diese Medizin hochgeheim ist, muss Daisy nach jedem Tod eine neue Identität annehmen und an einen anderen Ort ziehen. Bisher hat sie daher meist isoliert und ohne enge Freunde gelebt. Aber dann findet sie an ihrer neuen Schule nicht nur völlig unverhofft eine beste Freundin, sondern verliebt sich auch noch Hals über Kopf. Zum ersten Mal lässt Daisy sich wirklich auf das Leben ein. Da entdeckt Daisy, dass sie Teil eines großen Experiments ist. God, der zwielichtige Leiter des Revive-Programms, hat viele Menschen auf skrupellose Weise rekrutiert und behandelt sie wie Versuchskaninchen. Daisy begehrt auf. Und setzt damit ernsthaft und unwiederbringlich ihr Leben aufs Spiel …

Kommentar:

Daisy West ist bereits mehrfach gestorben und dank eines geheimen Medikaments namens Revive, das sich in der Testphase befindet, wieder zurück ins Leben geholt worden. Da sie nach jedem Tod umziehen und all ihre bisherigen Kontakte abbrechen muss, hat Daisy nur wenig Freunde und Kontakte. Als sie nach einem erneuten Zwischenfall nach Omaha zieht ändert sich das jedoch, denn in Omaha findet sie in Audrey eine richtige Freundin und verliebt sich auch gleich in Matt. Umso schlimmer trifft es Daisy als sie erfährt, dass ihre Freundin schwer krank ist und sie ihr nicht helfen kann.

Und zusätzlich gibt es auch Schwierigkeiten mit dem Programm und dessen Erfinder, der nur „Gott“ genannt wird…
Ich muss sagen, dass ich dieses Buch gerne gelesen habe. Die Idee ist toll und die Figuren waren sehr sympathisch. Leider haperte es aber etwas an der Umsetzung und auch die Logik in diesem Buch ließ zu wünschen übrig.
Dennoch hat Cat Patrick es geschafft, mich auf knappen 300 Seiten, die das Buch umfasst, zu berühren. Die Gefühlswelt von Daisy wird sehr schön beschrieben, so dass man es als Leser eigentlich leicht hat sich darauf einzulassen und mit zu fiebern. Bis ca. zur Mitte des Buches bleibt es auch dabei, bis dahin hat mir das Lesen viel Freude bereitet. Danach wird es aber zunehmend verwirrender und irgendwie habe ich nicht mehr verstanden, wohin das ganze führen soll. Eine unnachvollziehbare Handlung reiht sich an die nächste, eine unglaubliche Wahrheit an die andere. Und unglaublich meine ich im wörtlichen Sinne. Für mich war die Handlung ab da nur noch unglaublich und überhaupt nicht mehr nachvollziehbar.
Ich will hier nicht weiter darauf eingehen, sonst würde ich zu viel von der Handlung vorweg nehmen, aber das Ende des Buches hat mich dann doch ein wenig ratlos zurück gelassen, denn so schön und vielversprechend wie das Buch angefangen hat, so, ja, einfach blöde und sinnlos ging es zu Ende.

Dem deutschen Verlag sei allerdings noch ein Lob für die tolle Gestaltung ausgesprochen. Auf dem Cover kleben nämlich vier Zettel im Post-it Stil übereinander, die nahtlos ins Cover übergehen. Jeder Zettel steht für ein Leben der Daisy West, auf jedem Zettel steht vorne eine andere Zahl und auf der Rückseite ein schönes Buchzitat. Das fand ich wirklich schön, die Idee ist toll und passend.

Von mir gibt es für diese wirklich durchwachsene Leistung noch drei mittelmäßige Sterne, denn bei diesem Buch bin ich wirklich hin und hergerissen.

Die Macht der Seelen 2: Saving Phoenix – Joss Stirling

savingphoenix dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 380 Seiten
16,95 Euro
November 2012
ISBN: 3423760621

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Inhalt
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Die 17-jährige Phoenix wächst in der Gemeinschaft krimineller Savants, Menschen mit einer übersinnlichen Fähigkeit, auf. Für deren Anführer muss Phoenix ihre Gabe, das Zeitempfinden in fremden Gehirnen zu manipulieren, zu Diebstählen nutzen und das Gestohlene dann bei ihm abliefern. Als sie bei einer Gruppe amerikanischer Studenten iPads stehlen soll, trifft sie auf Yves Benedict. Doch der ist mehr als ihr nächstes Opfer – er ist ihr Seelenspiegel. Yves erkennt dies sofort und entwirft einen Schlachtplan, um Phoenix aus der Gemeinschaft zu befreien und den Anführer zu bezwingen. Doch dieser will die Macht der besonderen Verbindung zwischen Phoenix und Yves für seine eigenen Zwecke nutzen…

Kommentar:
Die junge Waise Phoenix, kurz Phee, lebt zusammen in einer zweifelhaften Gemeinschaft von Savants. Um zu überleben stehlen sie und erledigen kriminelle Aufträge für ihren Boss, den Seher. Bei einem ihrer Aufträge trifft sie auf Yves Benedict, den sie mit ihren Savant-Kräften versucht zu bestehlen. Phee ist Yves Seelenspiegel und durch diese Tatsache verbunden, versucht Yves mit seiner Familie alles um Phoenix aus der Savant Gemeinschaft und den mentalen Fängen des Sehers zu befreien…

„Saving Phoenix“ ist der zweite Teil aus der „Die Macht der Seelen“-Reihe von Joss Stirling und wo ich den ersten Teil schon toll fand, allerdings nicht uneingeschränkt, hat mich der zweite Teil restlos überzeugt. Ich habe mich dieses Mal so in der Geschichte verloren, mich total verzaubern lassen von den Emotionen und den Figuren und war wirklich traurig, als ich dieses Buch nach knapp 400 Seiten schließlich zuschlagen musste.
Schon die Optik ist wirklich schick. Der Umschlag glänzt richtig und fühlt sich angenehm an. Ein wenig wie gewebt. Anders zwar als es beim ersten Band war, aber dennoch passen die beiden Bücher im Regal gut zusammen. Auf die Ranken und Verschnörkelungen auf jeder Kapitelanfangsseite wurde auch bei diesem Band nicht verzichtet, so dass man neben der tollen Geschichte auch was fürs Auge hat.

In diesem zweiten Teil steht also der zweitjüngste Benedict-Bruder Yves im Vordergrund, der in Phoenix seinen Seelenspiegel gefunden hat. Die Vermutung liegt nahe, dass im dritten Band dann der drittjüngste Bruder Xav seinen Seelenspiegel finden wird, aber gegen diese fast schon plumpe und vorhersehbare Vorgehensweise habe ich überhaupt nichts, solange auch der nächste Teil wieder so verzaubernd sein wird. Ebenso gibt es in diesem Band ein Wiedersehen mit den Hauptpersonen des ersten Teils, nämlich Sky und Zed. Diese Kontinuität, dass die meisten Personen immer die selben bleiben und sich nur die Perspektive ein wenig verschiebt, finde ich super. Auch die Geschichte war interessant und spannend, denn auch hier gab es wieder einen mächtigen Widersacher.

Mir hat diese Geschichte wirklich ausnehmend gut gefallen und ich freue mich schon richtig auf den nächsten Teil, den es hoffentlich bald geben wird. Ob ich mit meiner oben erwähnten Annahme richtig liege, wird sich dann wohl zeigen. Für diesen Band vergebe ich fünf überzeugende Sterne.

Tiefe Wunden – Nele Neuhaus

tiefewunden List Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 480 Seiten
9,99 Euro
August 2009
ISBN: 3548609023Bestellen bei Amazon.de


Inhalt
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Der 92-jährige Holocaust- Überlebende David Josua Goldberg wird in seinem Haus im Taunus mit einem Genickschuss getötet. Bei der Obduktion macht der Arzt eine seltsame Entdeckung: Goldbergs Arm trägt die Reste einer Blutgruppentätowierung, wie sie bei Angehörigen der SS üblich war. Dann geschehen zwei weitere Morde, die Hinrichtungen gleichen. Welches Geheimnis verband die Opfer miteinander? Die Ermittlungen führen Hauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Kirchhoff weit in die Vergangenheit: nach Ostpreußen im Januar 1945…

Kommentar:
Der dritte Fall für Bodenstein und Kirchhoff hat es in sich. Das Buch beginnt mit einem rätselhaften Mord an einen über 90jährigen jüdischen Mann, der sich nach der Autopsie als altes Mitglied der SS herausstellt. Als zwei weitere ähnliche Morde an zwei weiteren alten Menschen geschehen, ermitteln die Komissare Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein und müssen tief zurück in die Vergangenheit gehen um die Geschehnisse aufklären zu können…
„Tiefe Wunden“ hat es wirklich in sich. Wie von Nele Neuhaus gewohnt, ist auch dieser Krimi wieder sehr komplex. Die Autorin versteht es einfach die Handlung und ihre Figuren so zu beschreiben, dass der Leser das Gefühl hat, selbst alles mitzuerleben und die Personen selbst zu kennen. Die Verflechtungen innerhalb der Geschichte sind intelligent gewebt und man muss auch hier sehr aufpassen um keine Andeutung zu verpassen.
Einige Dinge scheinen auch in diesem Krimi wieder von Beginn an klar zu sein, aber das gesamte Ausmaß der Geschehnisse hat mich dann doch wieder überrascht und das schafft die Autorin einfach immer wieder.
Mir hat dieser dritte Fall also mal wieder sehr gefallen. Der geschichtsträchtige Hintergrund war spannend und wurde sehr gut dargestellt.
Schön finde ich auch, dass die Hauptfiguren des Buches, also vor allem das Ermittlerteam und dessen Angehörige, sich mit jedem Band weiter entwickeln, so gibt es auch dort immer viel neues zu entdecken und zu erfahren und allein deswegen ist es mir jetzt schon eine Freude den nächsten Band ebenfalls lesen zu können.
Insgesamt gebe ich diesem dritten Fall gute vier Sterne und werde mich schnellstens an den vierten Fall machen, denn die Krimis von Nele Neuhaus sind mittlerweile einfach mehr als lediglich Regional-Krimis.

Spiel des Lebens – Veit Etzold

spieldeslebens Egmont INK Verlag
Softcover Ausgabe
ca. 349 Seiten
14,99 Euro
September 2012
ISBN: 3863960483

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Inhalt (lt. amazon.de):
Willkommen im Spiel des Lebens, Emily. Du hast die Wahl. Sieg oder Tod, liest Emily völlig fassungslos auf dem zerknüllten Zettel in ihrer Hand, und damit geht der Horror los. Ein Psychopath jagt sie durch ganz London und stellt sie vor unbegreifliche Rätsel. Falls sie diese nicht in der vorgegebenen Zeit löst, gibt es einen Toten. Der Killer treibt Emily an den Rand des Wahnsinns. Wer ist dieser Irre? Und warum hat er ausgerechnet sie für sein mörderisches Spiel ausgewählt?

Kommentar:
Emily kommt aus gutem Elternhaus und hat ein wunderbares Leben. Als sie endlich von zu Hause ausgezogen ist und mit dem Studium beginnt, bekommt sie plötzlich Drohungen und merkwürdige Dinge passieren. Als schließlich auch noch ein Mord begangen wird, versteht Emily, dass es jemand auf sie abgesehen hat und es hat mit einem Teil ihrer Vergangenheit zu tun, an den sie sich nicht mehr erinnern kann. Ein Spiel auf Zeit beginnt, das „Spiel des Lebens“…

Auf dieses Buch habe ich mich gefreut, denn die Handlung versprach Spannung. Leider war von Spannung dann doch nicht so viel übrig, denn wer der echte Täter ist, das fand ich schon sehr früh vorhersehbar und auch fand ich den gezwungenen Spannungsaufbau nicht besonders gelungen. Auch die Figuren agierten für mich einfach nicht überzeugend genug. Ich fand viele Taten einfach sehr weit hergeholt und nicht authentisch, auch nicht für ein Jugendbuch.
Einzig interessant fand ich den Hintergrund, warum das alles wohl mit Emily passiert und was es mit dieser mysteriösen Vergangenheit auf sich haben würde. Deswegen habe ich weiter gelesen, weil mich allein dies interessiert hat. Allein deswegen habe ich weiter gelesen, aber auch die Auflösung fand ich nicht überzeugend genug um mit diesem Buch zufrieden zu sein.

Ich weiß wohl, dass es sich bei diesem Buch um ein Jugendbuch handelt, aber dennoch habe ich vor allem bei den Ermittlungen ein wenig mehr Realitätsnähe erwartet. Ohne zu weit ins Detail zu gehen, weil ich sonst zu viel von der Handlung verraten würde, aber es hat mich schon gestört, dass vieles einfach nur gewollt schien, aber nicht durchdacht. Ich denke, vor allem diese Momente haben mir die Geschichte dann doch eher verleidet, so dass ich keinen wirklichen Spaß an diesem Buch hatte. Leider gibt es von mir dafür dann auch nur zwei Sterne, ich kann dieses Buch nicht weiter empfehlen.