Starters – Lissa Price

Lissa-Price-Starters iVi Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
15,99 Euro
März 2011
ISBN: 3492702635Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss …

Kommentar:
Nach einem heftigen Krieg, in dem alle Menschen zwischen 40 und 60 Jahre nicht überlebten, bleiben nur noch die ganz jungen (Starters) und die ganz alten (Enders) Menschen zurück. Die Kluft ist riesig, zumal die Lebenserwartung mittlerweile dank modernster Medizin bei 200 Jahren liegt. Die Alten haben Angst vor den Jüngeren, Angst, dass die Jüngeren ihnen die Jobs wegnehmen und sie verdrängen. Da die Enders in der Überzahl sind und viele junge Leute keine Eltern und auch keine Großeltern mehr haben, also niemanden der sich noch um sie kümmert, gelingt es ihnen die Starters zu unterdrücken. Auch der Unterschied zwischen den wohlhabenden Menschen und den ärmeren ist enorm.
Die Starterin Callie sieht als einzige Überlebenschance nur noch die Möglichkeit viel Geld zu verdienen indem sie ihren Körper bei der sogenannten Body Bank an einen Ender vermietet. Dabei geht allerdings etwas schief und Callie gerät in große Gefahr als sie herausfindet, welch unmoralischen Pläne das Unternehmen hinter der Body Bank tatsächlich schmiedet…

Wow! Ich bin von diesem Roman wirklich sehr begeistert. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen dessen Idee mich so sehr gefesselt hat wie dieses Debüt von Lissa Price. Die gesamte Handlung fand ich sehr gut durchdacht, für mich haben sich keine Ungereimtheiten ergeben.
Der Schreibstil ist einfach toll. Einfach gehalten, ja, angemessen für das Jugendbuchgenre, aber einfach mitreißend.
Die knapp 400 Seiten werden aus der Sicht der Hauptperson Callie erzählt, deren Körper von einer Enderin gemietet wird. Ist Callie außer Gefecht gesetzt, dann erfährt auch der Leser nicht mehr und muss sich in die neue Situation wieder rein denken, wenn Callie wieder selbst über ihren Körper bestimmt. Das hat mir gut gefallen.

Im Vorfeld wusste ich nicht, ob es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt oder ob dies ein abgeschlossener Roman sein würde. Eigentlich mag ich Buchreihen, aber hier habe ich tatsächlich gehofft, dass es sich um einen Einzelband handelt, da ich so extrem neugierig auf die Auflösung war, neugierig auf die Identität, die sich hinter dem geheimnisvollen ‚Old Man‘ verbirgt. Leider – und auch glücklicherweise – wird es also eine Fortsetzung geben. Glücklicherweise, weil ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit Callie, Tyler, Blake und Lauren freue und leider, weil ich unglücklicherweise neugierig zurück gelassen wurde.

Ich will keine weiteren Worte verschwenden und einfach eine klare Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen. Aber Achtung: Suchtgefahr!

Eine Tat wie diese – Amy Efaw

einetatwiediese Carlsen Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 416 Seiten
12,99 Euro
April 2012
ISBN: 3551310815

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die 15-jährige Devon ist Musterschülerin, verantwortungsbewusst und ein großes Fußballtalent. Doch jetzt sitzt ausgerechnet sie in Untersuchungshaft, angeklagt des Mordversuchs, der Misshandlung und Aussetzung. Denn das Baby, das in einer Mülltonne hinter dem Haus gefunden wurde, ist ihr Kind. Und niemand glaubt Devon, dass sie von der Geburt völlig überrascht wurde und im Affekt gehandelt hat. Eine mühevolle Suche nach der Wahrheit beginnt. Und dabei steht nicht weniger auf dem Spiel, als Devons Zukunft …

Kommentar:
In einer Hochhaussiedlung wird in den Mülltonnen ein neugeborenes Baby in einer Mülltüte aufgefunden. Die fünfzehnjährige Devon Davenport wird verhaftet, denn sie ist die Mutter dieses Babys, leugnet dies aber.
Nach und nach zeigt sich in Verhandlungen, wie es zu dieser grausamen Tat kommen konnte.

Das Buch beginnt eigentlich mittendrin, die Tat wurde soeben begangen. Schon von Beginn an merkt man, dass Devon sehr verstört ist, als sie ihrer Mutter und den ermittelnden Polizeibeamten gegenüber sitzt. Der Leser fragt sich, was da hinter steckt. Devon ist auf jeden Fall die Mutter und hat die Tat auch begangen, das beweisen alle Indizien. Aber ist sie deswegen auch schuldig?

In vielen Gesprächen mit Devons Anwältin kommt nach und nach die Wahrheit ans Licht, der Leser erfährt die gesamte Geschichte, wie es zu dieser grausamen und kaltblütigen Tat kommen konnte. Wieso Devon nichts von ihrer Schwangerschaft gemerkt hat.

Heutzutage, wo solche Themen immer wieder mal Aufsehen erregen fragt man sich wirklich wie so etwas passieren kann. Wieso Eltern ihre Kinder aussetzen oder sogar töten. Dieses Buch zeigt, dass vielleicht nicht alle brutalen und kaltblütigen Taten geplant begangen werden. Aber es zeigt noch mehr. Es zeigt, wie sehr die menschliche Psyche hier mitspielt und sich gegen die Vernunft stellen kann. Der Mensch ist zu unglaublicher Verdrängung fähig, wenn er in akute Stresssituationen gerät. Diese Geschichte zeigt aber auch, inwieweit das Umfeld bei solchen Taten eine Rolle spielt. Auch in dieser Geschichte heißt es, dass niemand etwas gemerkt hat. Aber wurde wirklich nichts bemerkt oder wollten die Personen in Devons Umfeld einfach nichts bemerken? Der Mensch geht oftmals den Weg des geringsten Widerstandes und kümmert sich hauptsächlich um sich selbst. Wenn dann solche Taten geschehen, dann ist man fassungslos. Diese Geschichte zeigt aber, dass man nicht automatisch unschuldig sein muss, nur weil man selbst die Tat nicht direkt begangen hat. Alleine das nicht-eingreifen trägt schon seinen Teil zu einer solchen Sache bei.

Amy Efaw hat hier ein sehr sensibles Thema aufgegriffen, weil sie sich selbst dafür interessiert, wie sie in ihrem Nachwort erklärt. Ihr gelingt es in diesem Buch nahezu neutral die Handlungsabläufe zu schildern und kann so den Leser selbst miterleben lassen wie es zu solchen Zuständen kommen kann, ohne ihn auf irgendeine Seite zu ziehen.
Einzig die Tatsache, dass sich diese Geschichte in den USA abspielt, lässt die äußeren Umstände ein wenig unrealistisch wirken, denn hier in Deutschland würde es natürlich ganz andere Verfahrensweisen geben. Das ist aber nur ein kleiner Punkt am Rande über den ich während des Lesens immer wieder nachdenken musste, denn ansonsten kommt dieser Roman mitsamt seiner Figuren sehr authentisch rüber.

Amy Efaw hat dieses sensible Thema gekonnt in einem flüssig zu lesenden, sehr nachvollziehbaren und nachdenklich machenden Roman verarbeitet. Sehr empfehlenswert!

Die einzige Zeugin – Anne Cassidy

u1_978-3-596-85494-3 Fischer Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 288 Seiten
14,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3596854946Bestellen bei Amazon.de

Herzlichen Dank an Dani und ihrem Blog für dieses Buch das ich im Rahmen der Jugendbuch-Challenge gewonnen habe!

Inhalt (lt. amazon.de):
Der Junge winkte ihr zu, als stünde er oben auf einem Schiff und sie unten am Kai. Aber er war nicht auf einem Schiff, er war im Schlafzimmer ihrer Eltern. Einem Zimmer, das sie gut kannte. Vor zehn Jahren war sie in diesem Zimmer gestorben und wieder ins Leben zurückgekommen.
Als die 17-jährige Lauren zurückkehrt zu dem Haus, in dem sie als Kind Zeugin eines schrecklichen Verbrechens wurde, kommen plötzlich die Erinnerungen wieder. Unangenehme Bilder drängen sich in ihr Bewusstsein, und sie muss sich schließlich die Frage stellen, ob die Dinge damals wirklich so waren, wie sie immer geglaubt hatte.
Ein spannender Psycho-Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Kommentar:
Zehn Jahre ist es her, dass ihr Vater ihre Mutter und ihre kleine Schwester ermordet hat. Lauren war damals die einzige Zeugin und jetzt ist Lauren 17 Jahre alt, als sie zurück kommt nach London, zu dem Ort an dem dieses schreckliche Verbrechen geschehen ist. Nach und nach versucht sie ihre zurückkehrenden Erinnerungen zu verarbeiten und die Versuche ihres Vaters, aus dem Gefängnis heraus wieder Kontakt mit ihr aufzunehmen, abzuschmettern…

Bei diesem Thriller handelt es sich um einen Jugendthriller. Der Schreibstil der Autorin ist entsprechend einfach und schnörkellos gehalten, aber dennoch recht ansprechend und geradlinig. Die Beschreibungen des Verbrechens sind recht unblutig und nicht zu brutal, aber es wird mit der Beschreibung des Verbrechens auch nicht total hinterm Berg gehalten. Für die Zielgruppe fand ich das sehr angemessen.

Die Handlung ist komplett nachvollziehbar und zu keinem Zeitpunkt überzogen oder unrealistisch. Über weite Strecken dachte ich, ich wüsste wie das Buch enden wird, aber am Ende wendet sich das Blatt dann doch noch einmal, so dass es nicht von Anfang an ersichtlich ist wie es ausgehen wird.
Die Figuren waren mir allesamt sehr sympathisch, ihre Handlungen nachvollziehbar. Es war schon sehr spannend mitzuerleben, wie Lauren nach und nach in ihrem alten zu Hause, dem Ort des Verbrechens, ihre Erinnerungen an die Tatnacht wieder erlangt. Und es war interessant zu überlegen, wie diese Erinnerungen zusammen hängen könnten, was dahinter stecken könnte.

Das Cover ist recht düster, so wie auch die Stimmung im Buch, obwohl es auch immer hoffnungsvolle Momente gibt. Die Farbgebung stimmt also mit dem blutroten Titel mittendrauf.

Insgesamt war es ein sehr gut durchdachter Psychothriller für Jugendliche, der aber auch Erwachsenen gefallen kann. Wer ein wenig kurzweilige Spannung sucht, dem kann ich diesen Thriller empfehlen!

BZRK – Michael Grant

BZRK_VorschauCover.indd Egmont INK Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 408 Seiten
17,99 Euro
März 2012
ISBN: 3863960394Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Ein Junge, der herausfinden will, warum der Verstand seines Bruders nur noch Brei zu sein scheint Ein Mädchen, das zusehen muss, wie ihre Familie im Kerosinfeuer verglüht Ein skrupelloser Hacker, der jeden manipuliert, der ihm zu nahe kommt Menschen, die sich am Rand des Wahnsinns bewegen, und andere, die diesen längst überschritten haben. BZRK, das ist die letzte Bastion zwischen uns und der ganz großen Katastrophe. Denn dieser Krieg wird anders sein. Seine Waffen sind winzig, beinahe unsichtbar, absolut tödlich, und niemand kann ihnen entkommen. Die atemberaubende und düstere Vision eines geheimen Krieges der Mikro- gegen die Makro-Welt, gegen unsere Welt. Winzige biotechnologische Nano-Organismen, die dich beschatten, kontrollieren töten. Der Kampf hat längst begonnen!

Kommentar:
Michael Grant hält sich nicht lange mit irgendwelchen Einleitungen auf. Der Leser wird direkt ins Geschehen geschmissen und muss sich zurechtfinden. Figuren über Figuren und volle Action – das verwirrte mich erst einmal, aber schnell gewöhnt man sich daran und will dann natürlich auch wissen worum es wirklich geht, wer zu welcher Fraktion gehört und um was genau es sich handelt. Wenn man dann erst einmal begriffen hat, welche eine verrückte Geschichte der Autor sich da ausgedacht hat, dann macht das Lesen auch richtig Spaß! Ein paar Seiten dauert das allerdings.
Grant hat es absolut verstanden den Leser mit seinem Schreibstil zu fesseln. Die Beschreibungen der Nano-Ebene sind wirklich irre. Sehr gut und so detailiert, dass man sich alles bildlich vorstellen kann. Dabei allerdings nie so detailverliebt, dass es langweilig werden könnte.

Die Geschehnisse im Buch schreiten rasant voran und nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für den Leser gibt es keine Atempause.
Diese Geschichte ist wirklich sehr klasse erdacht und brilliert vor allem durch den Schreibstil. Inhaltlich fand ich die Geschehnisse und vor allem die Handlungen der Personen oftmals wenig nachvollziehbar und oberflächlich. Insbesondere die Motivation des sogenannten Zweiers, der Hauptgegner wurde für mich nicht deutlich.
Mein größter Kritikpunkt ist allerdings die Brutalität dieses Buches. Für ein Jugendbuch fand ich es doch ein wenig hart. Beispielsweise werden Köpfe abgeschlagen und weggeschleppt und Leute erschossen ohne mit der Wimper zu zucken. Für ein Jugendbuch hätten zumindest moralische Bedenken laut werden müssen, wenn nicht noch mehr. Von daher finde ich die Zuordnung ein wenig schwierig, für ein Jugendbuch ist es zu hart, für Erwachsene aber vielleicht schon wieder zu oberflächlich.

Trotz aller Kritik habe ich mich jedoch sehr gut unterhalten gefühlt und werde den nächsten Teil sicherlich auch lesen.

Gebannt. Unter fremdem Himmel – Veronica Rossi

9783789146206 Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
17,95 Euro
März 2012
ISBN: 378914620X

Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Getrennt durch zwei Welten, geeint im Überlebenskampf, verbunden in unendlicher Liebe. Die siebzehnjährige Aria lebt in einer Welt, die perfekter ist als die Realität. Perry kommt aus einer Wildnis, die realer ist als jede Perfektion und in der wilde Stürme das Leben bedrohen. Als Aria in seine Welt verstoßen wird, rettet Perry ihr das Leben. Trotz ihrer Fremdheit verbindet die beiden die Verzweiflung und Sorge um die, die sie lieben. Aria will ihre verschollene Mutter wiederfinden, Perry ist auf der Suche nach seinem Neffen, an dessen Entführung er sich die Schuld gibt. Aria versucht, vor Perry zu verbergen, dass ihre Gefühle ihm gegenüber sich wandeln. Doch Perry hat dies längst schon entdeckt, aber nicht nur bei Aria, auch bei sich selbst. In diesem ersten Band ihrer Trilogie schreibt Autorin Veronica Rossi über große Gefühle und tödliche Abenteuer, über Mut und Sinnlichkeit und über eine Heldin, die ihre Stärke entdeckt. Dieses Buch ist zutiefst romantisch und packend und so aufregend, dass man es nur schwer aus der Hand legen kann vor Ungeduld, zu erfahren, wie es auf der nächsten Seite weitergeht!

Kommentar:
In der Welt der Zukunft ist der Himmel von Äther durchtränkt. Ein feuriger Sturm mit gewaltiger Vernichtungskraft. Ein Teil der Menschen hat sich in Biosphären gerettet und lebt dort mehr oder weniger in einer virtuellen Welt. Man nennt sie die Siedler. Und dann gibt es noch die Menschen in der Außenwelt, die ohne die Biosphären zu überleben versuchen und in Stämmen leben, die ihre eigenen Ziele verfolgen. Aria ist eine Siedlerin, die eines Tages in der Außenwelt überleben muss und auf Peregrine (kurz: Perry) trifft. Um ihre eigenen unterschiedlichen Ziele erreichen zu können schließen sie sich schließlich als Verbündete zusammen und machen sich auf den Weg in ein Abenteuer …

Diese Geschichte, die ganz klar eine weitere Dystopie ist, aber auch viele sehr phantastische Züge aufweist, wird abwechselnd kapitelweise aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Aria und Perry erzählt.

Das Buch fing gut und spannend an, auch wenn ich zu Beginn noch etwas erschlagen war von den undurchsichtigen und fremden Beschreibungen einer Welt, die ich mir bisher nicht vorstellen konnte.
Ich dachte, im Laufe der Geschichte werden wir schon die nötigen Infos bekommen um alles zu verstehen. Leider stimmte dies nur teilweise. Wir bekommen im Verlauf der Geschichte zwar immer weitere Informationen über die Charaktere und die Außenwelt, aber leider doch nicht so viele, dass ich mir alles wirklich vorstellen und erklären konnte.
Ich kann mir unter dem Äther zB. immer noch nichts wirklich greifbares vorstellen, obwohl genau dies ja ein wichtiger Punkt in der Geschichte ist. An diesen Stellen hätte ich mir schon mehr Wissen um diese Welt gewünscht und so wurde es für mich zur Mitte hin ein wenig langatmig, weil ich einerseits auf die erhofften Informationen wartete, auf der anderen Seite auch darauf, dass etwas passiert. So konnte ich mich nicht einfach auf die Geschichte einlassen, was wahrscheinlich ein wenig schade ist, denn ansich war die Story schon spannend.
Ich habe es so einfach über weite Strecken als recht langatmig empfunden, obwohl ich eigentlich schon wissen wollte, wie es mit Aria und Perry weitergehen wird.

Insgesamt fand ich das Buch schon recht gut, allerdings mit deutlichen Schwächen was die Beschreibungen und damit den Schreibstil betrifft. An dieser Stelle hätte ich einfach mehr erwartet, mir persönlich hat das so einfach nicht zugesagt. Dennoch werde ich die Folgebände bestimmt lesen, denn die Geschichte an sich ist gut.
Von mir gibt es für diesen durchwachsenen Eindruck den ich habe 3 von 5 Sterne.

Smalltown Girls: Der Tod kommt selten allein – Josephine Mint

9783407811066 Beltz Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 256 Seiten
14,95 Euro
März 2012
ISBN: 3407811063Bestellen beim Verlag

Herzlichen Dank an

BdB-logo-small2
und

0b0593e75fe94c9c86202430764833fa.logo

für dieses Buch!

Inhalt (lt. amazon.de):
Charlie, Lu und Sunshine leben in einer öden Kleinstadt und gehen Freitagabend in die Bierbörse. Das war s dann auch schon fast mit den Gemeinsamkeiten. Wäre da nicht die mysteriöse Vision, die die Mädchen während eines Gewitters überfällt. Diese Vision besagt in aller Klarheit, dass sie alle sterben werden.
Was tun, wenn plötzlich das ganze Leben in Frage gestellt ist? Abhauen? Drogenrausch? Tun, was man schon immer tun wollte? Während Charlie in Panik gerät, bleibt ihre Freundin Lu gelassen und hängt lieber mit der Outsiderin Sunshine ab. Charlie ist eifersüchtig und verzweifelt und außerdem zum ersten Mal richtig verliebt. In Linus. Doch dann geschieht etwas, das auch Lu vom Ernst der Lage überzeugt. Und ein schrecklicher Verdacht fällt auf Linus. Es bleibt den Mädchen nur eines übrig: Sie müssen versuchen, ihren zukünftigen Mörder zu finden!
Der Auftakt einer Trilogie voller unerwarteter Wendungen, mysteriöser Spannung und einem Setting, das endlich eine liebevolle Würdigung verdient hat: der deutschen Kleinstadt mit skurrilen Statisten, unglaublichen Partys, unglaublicher Langweile, immer irgendwie leicht gestriger Musik und bewusstseinserweiternden Sessions am Baggersee.

Kommentar:
Charlie und Lu sind seit ihrer Kindheit die besten Freundinnen und teilen alles miteinander. Bis Charlie eines Tages Lu wegen eines Jungen versetzt und ihre beste Freundin hängen lässt. Verständlicherweise ist Lu sauer und redet nicht mit Charlie als sie beide während einer Bahnfahrt eine erschreckende, traumähnliche Vision haben, die ihren Tod voraussagt. Während Lu das ganze nicht ernst nimmt, erinnert sich Charlie, dass Lus verstorbener Bruder ebenfalls eine solche Vision seines Todes hatte, bevor er dann tatsächlich so starb wie er es in seiner Vision vorher gesehen hatte. Währenddessen freundet sich Lu mit Sunshine an, die Charlies Platz an Lus Seite einzunehmen scheint, bis sich herausstellt, dass sie ebenfalls ein Teil dieser Vision ist und ebenfalls sterben soll…

Dieses Buch ist der erste Teil einer Trilogie und schildert die Ereignisse aus Charlies Sicht. Die Geschichte spielt in Deutschland und auf dem ersten Blick handelt es sich bei den drei Mädchen um ganz normale Teenager mit den üblichen Problemen. Allein die Vision, die die Mädchen als Prophezeiung interpretieren, macht die Geschichte fantastisch.

Die Figur der Charlie ist ganz gut beschrieben, ebenso Lu. Lediglich Sunshine wird etwas vernachlässigt, aber ich denke, das wird sich im Verlauf der kommenden Bände ändern, denn der zweite und dritte Band werden dann aus der Sicht von Lu und Sunshine erzählt.

Die Autorin, die eigentlich aus drei Autorinnen besteht, benutzt sehr viel Umgangssprache, was das ganze noch glaubhafter in Bezug auf die Probleme der Jugendlichen macht. Allerdings fand ich schon, dass dieses Stilmittel nicht absolut konsequent verwendet wurde, über lange Strecken gab es gar keine derbe Umgangssprache, dann wieder vermehrt.

Mein größter Kritikpunkt an diesem Buch ist allerdings, dass der Umgang der Jugendlichen mit Drogen und auch Alkohol und Zigaretten so absolut selbstverständlich dargestellt wird, als gehörten solche Dinge schon zum alltäglichen Gebrauch eines jeden Jugendlichen. Auch wenn ich weiß, dass es heutzutage tatsächlich sehr viele junge Leute gibt, denen sowohl das eine, als auch das andere nicht fremd ist, fand ich schon, dass es in diesem Buch ein wenig übertrieben und leichtsinnig dargestellt wurde. Nur zwischendurch gab es einen Hauch von moralischen Bedenken in den Überlegungen Charlies gegenüber dem Verkauf und alltäglichen Konsum von Drogen. Da muss meines Erachtens nach nun wirklich nicht sein und ich empfinde dies in einem Jugendbuch in diesem Ausmaß als etwas unangebracht.

Ansonsten hat mir dieses Buch recht gut gefallen. Leider war es viel zu kurz, dieser erste Band diente hauptsächlich dazu die Protagonisten einzuführen und das Geschehen in Gang zu bringen. Glücklicherweise sollen die Folgebände noch in diesem Jahr erscheinen, so dass wir mit diesem Cliffhanger nicht allzu lange allein gelassen werden.

Aufgrund der Kritikpunkte ziehe ich einen Punkt ab, ansonsten eine sehr solide Leistung, eine Geschichte, die ich gerne gelesen habe!

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen – Amy Kathleen Ryan

sternenfeuer_thumb Pan Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
März 2012
ISBN: 3426283611Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Der Auftakt zur großen Sternensaga! Die 15-jährige Waverly gehört zu den ersten Kindern, die an Bord des Sternenschiffes Empyrean geboren wurden. Jedermann erwartet, dass sie bald ihren Freund Kieran heiraten wird, um eine Familie zu gründen und das Überleben der Menschheit auf der langen Reise zu einem fernen Planeten zu sichern. Waverly liebt Kieran sehr – aber ist sie trotzdem schon bereit, so früh diesen entscheidenden Schritt zu gehen? Das friedliche Leben endet dramatisch, als wie aus dem Nichts das lange verschollen geglaubte Schwesterschiff angreift, die Erwachsenen tötet und alle Mädchen entführt. Während Kieran auf der schwer beschädigten Emphyrean um sein Überleben kämpft, muss Waverly viele Lichtjahre entfernt alles daransetzen, zu ihm zurückkehren zu können …

Kommentar:
Nachdem die Erde in der Zukunft nicht mehr wirklich bewohnbar ist, werden zwei Raumschiffe im Abstand von einem Jahr mit einer großen Auswahl Menschen auf die Reise geschickt um einen weit entfernten Planeten zu bevölkern. Die Reise dauert viele Jahre und Waverly ist eines der ersten Kinder, die auf der Empyrean, das als zweites gestartete Schiff, geboren wurden. Auch Kieran, Liebling des Captains und Waverlys Freund, wurde auf der Empyrean geboren.
Eines Tages trifft die Empyrean auf das erste Schiff und wird von deren Besatzung überfallen. Bei diesem Angriff sterben die meisten Erwachsenen und alle Mädchen werden entführt. Die Jungen werden auf der beschädigten Empyrean allein gelassen und sind auf sich gestellt. Während den Mädchen eingeredet wird, dass man nur zu ihrem besten gehandelt hat, kämpfen die Jungen ums Überleben…

Es war ein riesen Spaß dieses Buch zu lesen. Die Autorin entwirft hier ein sehr düsteres Zukunftsszenario. Die Beschreibungen fand ich so eindringlich, dass ich beim Lesen teils selbst das Gefühl hatte mich auf der Empyrean zu befinden. Abwechselnd wird die Handlung aus der Sicht von Waverly beschrieben und Kieran. Beide spielen in ihrer jeweiligen Gruppe eine große Rolle und müssen sich einer großen Verantwortung stellen. Diese Schwierigkeiten die sich dadurch ergeben wurden wirklich gut und größtenteils auch sehr glaubhaft geschildert.

Die geschilderten Geschehnisse sind grausam und hart. Ryan macht hier vor nichts halt und schildert menschliche Abgründe, die für die Jugend vielleicht noch unvorstellbar ist. Dennoch finde ich eigentlich nicht, dass das Buch für Jugendliche ab 14 Jahren zu hart ist. Vielleicht ein wenig aufrüttelnd und erschütternd, ja. Aber trotzdem realistisch geschildert und vor allem sehr menschlich. Waverly und Kieran gehen sehr menschlich mit den Problemen um vor die sie gestellt werden. Interessant ist hierbei gerade gegen Ende die unterschiedlichen Sichtweisen auf ein und dieselbe Situation durch unterschiedliche Erfahrungen die die beiden im Laufe der Geschichte gesammelt haben.

Mir hat diese Geschichte wirklich sehr gut gefallen, ich fühlte mich wunderbar unterhalten. An einigen Stellen war die Handlung dann doch etwas überzogen und unglaubwürdig, vor allem in Hinsicht darauf, was total ungeübte Kinder bewerkstelligen können, aber der Geschichte hat dies nicht geschadet. Jetzt bin ich sehr auf die Fortsetzung gespannt und begierig zu wissen, wie es mit den Kindern auf der Empyrean weiter gehen wird.

Vor mir gibt es eine klare Leseempfehlung, vorrausgesetzt man ist nicht zu zart besaitet!

Memento – Die Überlebenden – Julianna Baggott

999eeccda99b49c1800095c10a3472c3_front_cover Baumhaus Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
März 2012
ISBN: 3833901136Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Eine amerikanische Stadt, neun Jahre, nachdem die Bomben fielen. Majestätisch thront die Kuppel des Kapitols über den Trümmern – in ihr leben die Reinen, die Makellosen. Sie wurden auserwählt, eine neue, bessere Menschheit zu begründen. Unten in der Stadt kämpfen alle Übrigen ums Überleben. Auch die 16-jährige Pressia hat es schwer, sich und ihren Großvater durchzubringen. Und dann soll sie auch noch eingezogen werden, um für das grausame Militärregime zu arbeiten, das Angst und Schrecken in der Stadt verbreitet. Als sie den Verschwörungstheoretiker Bradwell kennenlernt, scheint das zunächst ihre Rettung zu sein. Er kennt den Untergrund und hilft ihr, unterzutauchen. Doch dann wird sie erwischt …

Kommentar:
Die Erde der Zukunft ist fast vollständig durch eine nukleare Katastrophe zerstört. Ausgelöst von Menschen, die Gott spielen wollten. Die Überlebenden sind zum einen die Unglückseligen, die mit Gegenständen und sogar Menschen aus ihrer Umwelt verschmolzen. So hat die Hauptfigur Pressia in diesem Roman beispielsweise den Kopf ihrer Puppe als Handersatz, dazu viele Narben und Verbrennungsmerkmale. Andere Überlebende hat es teils noch viel schlimmer getroffen. Und dann sind da die Reinen, die im Kapitol gut geschützt und versorgt sind und von der Strahlung verschont blieben. Zu ihnen gehört Partridge, der eines Tages aus dem Kapitol ausbricht um seine Mutter zu finden.

Ich habe dieses Buch wirklich herbeigesehnt und war sehr erfreut es endlich in meinen Händen halten zu können. „Mementos“ – das sind Andenken an die Vergangenheit und an die Vergangenheit erinnern sich die Überlebenden außerhalb des Kapitols gerne. Kein Wunder, denn das gegenwärtige Leben scheint wenig erstrebenswert. Es ist zwar schon neun Jahre her seit der Katastrophe, aber wirklich getan hat sich seitdem nichts. Die Menschen leben immer noch in den Trümmern die die Bomben hinterlassen haben und lassen sich von einer selbsternannten Revolutionsorganisation unterdrücken und in Angst und Schrecken versetzen.
Das Szenario dieser Geschichte ist wirklich sehr erschreckend und brutal. Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, warum dieses Buch als Jugendbuch deklariert wurde. Ja, die Protagonisten sind jugendlich, aber die Geschehnisse sind hart und brutal und schockierend. Ich bin eigentlich nicht dafür Kinder und Jugendliche in Watte zu packen, aber hier geht es nicht nur um Gewalt und Brutalität und Blutvergießen, sondern um wirklich verstörende Eindrücke von einer möglichen Zukunft ohne irgendwelche Perspektiven. Ich bin nicht der Meinung, dass junge Leute so etwas schon so gut aufarbeiten können wie es angebracht wäre.

Nun gut, davon einmal abgesehen. Aus meiner (erwachsenen) Sicht ist die Geschichte an sich zwar gut, hat allerdings enorme Schwächen. Vor allem ist da diese diffuse Geschichte, die einfach nicht stimmig war. Insgesamt waren die Ideen zwar allesamt gut, die Ansätze vorhanden, haben aber meiner Meinung nach nie wirklich stimmig zueinander gepasst. Ich konnte nicht nachvollziehen wie die Figuren auf irgendetwas kamen, warum sie auf einmal so handelten wie sie es taten. Für mich waren das größtenteils alles unzusammenhängende kleine Episoden. Vielleicht liegt es auch an der Komplexität der gesamten Geschichte. Teilweise hatte ich wirklich den Gedanken „Oh, das ist jetzt aber zu viel des Guten“. So viele Zufälle, so viele Konstruktionen die ineinander verwebt sind und dann tatsächlich auch funktionieren? Nein, nicht glaubwürdig genug, nicht ausreichend erklärt.
Die Protagonisten waren einfach nicht authentisch, nicht glaubhaft. Ich hatte auch nach Beendigung der knapp 460 eng bedruckten Seiten nicht das Gefühl einem der Charaktere nahe zu stehen oder ihn zu kennen. Insgesamt blieben sie alle sehr grau und farblos, einfach agierend, zwar mit diversen Gedanken versehen, deren Ursprung allerdings ebenso wenig klar wurde wie eine Erklärung, warum es kaum Emotionen gab. Eine so ausweglose Lage und so gut wie keine Emotionen? Unglaubwürdig!

Der Schreibstil war okay, das Buch lies sich recht flüssig lesen, das zumindest. Die Strukturierung hat mir gefallen. Die Kapitelüberschriften geben immer an welche der Hauptpersonen gerade im Fokus der Aufmerksamkeit steht und dazu noch ein Schlagwort für die Handlung an sich.

Insgesamt würde ich für die ganzen Schwächen eigentlich eher 2 Punkte vergeben, da ich von diesem Gesamtszenario allerdings schon irgendwie gefesselt war werden es 2,5 Punkte, aufgerundet auf 3. Ob ich den zweiten Band allerdings noch lesen werde weiß ich wirklich noch nicht. Jedenfalls werde ich es damit wohl nicht so eilig haben wie mit diesem ersten Band hier.