Ein plötzlicher Todesfall – J. K. Rowling

einploetzlichertodesfall Carlsen Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 576 Seiten
24,90 Euro
September 2012
ISBN: 3551588880Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
(lt. amazon.de):
Als Barry Fairbrother mit Anfang vierzig plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Kleinstadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und friedliches Idyll, dem Aufregung fremd ist. Doch der Schein trügt. Hinter der malerischen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Krieg zwischen arm und reich, zwischen Kindern und ihren Eltern, zwischen Frauen und ihren Ehemännern, zwischen Lehrern und Schülern. Und dass Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat. Wer wird als Sieger aus der Wahl hervorgehen – einer Wahl, die voller Leidenschaft, Doppelzüngigkeit und unerwarteter Offenbarungen steckt? J.K. Rowlings erster Roman für Erwachsene ist aufwühlend, berührend und spannend. Ein großer Roman über eine kleine Stadt von einer der besten Erzählerinnen der Welt.

 

 

Kommentar:
Endlich: das neue Buch von J.K. Rowling, abseits der Harry Potter-Welt. Die Aufregung war groß, als bekannt wurde, dass die Harry Potter-Autorin ein neues Buch veröffentlichen würde. Viele Fans hofften auf ein ähnliches zauberhaftes Abenteuer, wie es Harry Potter war, aber obwohl vorher so gut wie nichts über den Inhalt des Buches verraten wurde, war klar, dass es anders sein würde. Ein Buch für Erwachsene, eine gut erzählte Geschichte und ohne jeglichen Zauber.

Als begeisterter Fan der Harry Potter Reihe war auch ich sehr gespannt auf das neue Buch von J.K. Rowling, denn mir haben nicht nur ihre bisherigen Geschichten gefallen, sondern vor allem auch ihre Art zu erzählen. Und so versuchte ich mich möglichst von allen Erwartungen frei zu machen und war sehr gespannt, was da wohl kommen möge.

In „Ein plötzlicher Todesfall“ wird die Geschichte einer britischen Kleinstadt erzählt. Wir erhalten Einblick in viele Haushalte und in die dort vorherrschenden Verhältnisse. Barry Fairbrother, ein ehemaliges Gemeinderatsmitglied Pagfords, ist überraschend verstorben und nicht alle Einwohner sind davon so betroffen wie sie es vortäuschen zu sein. Hinter verschlossenen Türen äußern sich auch viele hämisch oder froh über den Verlust. Viele sind jedoch auch sehr betrübt, viele standen mit dem Verstorbenen in Kontakt. Die Autorin lässt den Leser in die Gedanken vieler Einwohner eintauchen und erzählt die Geschichte so überzeugend und mit so viel Liebe zum Detail, dass man als Leser zwischenzeitlich den Eindruck hat, die Bewohner allesamt selbst zu kennen und ein weiterer Einwohner der Gemeinde Pagford zu sein.

Ja, erzählt ist das Buch wirklich sehr gut. J.K. Rowling hat wirklich eine unbeschreibliche Begabung dafür ihre Romanfiguren lebendig werden zu lassen. Das ist auch das einzige, was dieses Buch mit der Harry Potter-Reihe gemein hat, außer der überwältigenden Erzählkunst hat dieses Buch nichts weiter zauberhaftes an sich.

Von der Erzählung war ich also schon verzaubert und während des Lesens habe ich die Lektüre auch sehr genossen. Einzig die Handlung fand ich doch ein wenig mau, da hatte ich mir wohl doch mehr von erhofft. So gab es in diesem Buch schon einige Längen und über lange Zeit habe ich auch einfach auf das ‚entscheidende‘ gewartet, auf den ‚Aha-Effekt‘, einfach auf irgendetwas, was das Buch ausmachen würde. Erst nach über der Hälfte wurde mir klar, dass inhaltlich nichts dergleichen kommen würde und das es das ist was dieses Buch ausmacht: eine sehr liebevolle und detailreiche Spiegelung gesellschaftlicher Verhältnisse, wie man sie sich auch in der Realität genau so vorstellen könnte.

Insgesamt bin ich von diesem Buch zwar nicht außerordentlich begeistert, ich fand es aber sehr, sehr gut erzählt und finde es immer noch erstaunlich, wie lebendig die Autorin ihre Figuren durch ihre Erzählung machen kann. Insgesamt gibt es von mir vier Punkte für einen überzeugenden und wirklich gut geschrieben Roman. Für den fünften Punkt hat mir dann doch noch das ‚besondere‘ gefehlt.

Sieben Minuten nach Mitternacht – Patrick Ness, Siobhan Dowd

siebenminutennachmitternacht cbj Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 216 Seiten
16,99 Euro
August 2011
ISBN: 3570153746Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
(lt. amazon.de):
Zwei große Erzähler – eine Geschichte, die den Tod in seine Schranken weist.
Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt …
Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um Conor zu helfen. Doch auf welchen Weg Conor sich mit seinem gigantischen Freund begeben wird, ahnt er nicht. Er wird ihn hinab in die tiefsten Tiefen seiner Seele führen, er wird ihn in seinen Albtraum begleiten und dann wird er ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit. Denn nur wenn Conor sich dieser stellt, wird er das wahre Wesen des Lebens erkennen …

 

 

Kommentar:
„Sieben Minuten nach Mitternacht“ wurde vom Autoren Patrick Ness geschrieben. Die ursprüngliche Idee dazu hatte allerdings Siobhan Dowd, die das Exposé zu diesem Roman entwarf und die Figuren. Bevor sie diese Geschichte dann tatsächlich schreiben konnte, starb sie an Krebs. Diese Vorgeschichte verleiht diesem Buch noch einmal eine gewisse Tragik, geht es in diesem Buch doch auch um den Tod und wie man damit umgeht, wenn ein geliebter Mensch stirbt.

Durch das komplette Buch ziehen sich sehr stimmungsvolle Illustrationen von Jim Kay. Düster, aber sehr passend und stimmungsvoll. Der Schreibstil von Patrick Ness tut sein übriges und macht dieses Buch wirklich zu etwas ergreifendem.

Conor ist ein dreizehnjähriger Junge, der geistig aber schon viel weiter ist. Viel weiter sein muss, denn seine Mutter kann sich krankheitsbedingt nicht mehr richtig um ihn kümmern. Abends um sieben Minuten nach Mitternacht erscheint ihm regelmäßig ein Monster und Conor versucht verzweifelt herauszufinden, was dieses Monster von ihm will, denn nur dann wird er in der Lage sein wieder Ruhe zu finden.
Die Geschichte ist wirklich ergreifend. Conors Psyche lässt ein Monster auferstehen, dass Conors ganze Angst verkörpert. Die Angst seine Mutter zu verlieren, die Angst sich einzugestehen, dass er mehr fühlt als das, was er vorgibt, Angst selbst ein Monster zu sein wegen der Gedanken die er hat.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen und ich war sehr ergriffen von dieser Geschichte und den damit verbundenen Gedankengängen. Ich denke, dass dieses Buch Jugendlichen, die in einer ähnlichen Situation stecken, schon helfen kann mit dieser umzugehen. Allen anderen hilft sie vielleicht mehr Verständnis für ihre Umwelt zu entwickeln.

Der Heiler – Antti Tuomainen

derheiler List Verlag
Klappenbroschur Ausgabe
ca. 217 Seiten
14,99 Euro
August 2012
ISBN: 3471350829Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
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Die Liebe deines Lebens in den Händen eines Killers. Du allein kannst sie finden. Helsinki, im Ausnahmezustand. Ein Irrer, der mordet und Heilsbotschaften verkündet. Eine Journalistin, die ihn stellen will. Und dabei spurlos verschwindet. Es gibt nur einen, der sie retten kann. Ihr Mann macht sich verzweifelt auf die Suche. Er würde alles für sie tun. Doch das Böse ist stärker als die Liebe.

Kommentar:
Finnland in einer (hoffentlich) fernen Zukunft. Die Welt ist nicht mehr das was sie einmal war. Die Klimaveränderungen, bedingt durch Umweltverschmutzungen, haben die Welt auf den Kopf gestellt, es fehlt den meisten Menschen die Perspektive und die weiteren Zukunftsaussichten versprechen den Weltuntergang. Zu dieser Zeit mordet in Helsiniki ein Mörder Familien von Politikern und Wirtschaftsbossen, die seiner Ansicht nach schuld am Zustand der Welt sind. Er nennt sich selbst „Heiler“. Die Polizei ist mehr als nur überlastet und kann sich diesem Fall nicht entsprechend widmen. Als dann schließlich die Journalistin Johanna verschwindet und ihr Mann herausfindet, dass sie kurz zuvor Nachrichten vom Heiler erhalten hat, macht sich Tapani auf die Suche nach seiner Frau und wird immer mehr in diesen Fall verstrickt…

Zunächst einmal muss ich sagen, dass es irre ist, wie viel der Autor auf den wenigen 217 Seiten packen konnte. Leider aber war das immer noch nicht genug, denn nach Beendigung dieses Buches muss ich sagen, dass ich sehr unbefriedigt zurück gelassen werde. Für mich ist die Handlung noch überhaupt nicht geklärt, ich hätte gerne mehr erfahren über die Beweggründe der Protagonisten und auch was es mit diesem ominösen Ende auf sich hat.

Insgesamt war der gesamte Roman gar nicht mal schlecht. Die Figuren waren zwar allesamt recht monoton und eindimensional, lediglich die Hauptfigur Tapani, aus dessen Sicht der Leser auch alles erfährt sticht da ein wenig heraus, für meinen Geschmack allerdings auch nicht genug. Auch die Zufälle haben sich gehäuft, so dass es an vielen Stellen einfach sehr unglaubhaft klang. Dennoch hat mir der Stil sehr gefallen. Das Buch las sich sehr schnell weg und der Autor wusste die Spannung aufrecht zu erhalten. Ein wenig hatte ich allerdings teils das Zeitgefühl verloren, denn die Handlung spielt ja nur an drei Tagen und in denen geschieht so viel … aber nun gut.

Insgesamt hat mir das Buch also eigentlich gefallen, wenn da nicht die oben erwähnten Mängel wären, vor allem das Ende geht meiner Meinung nach gar nicht. Ich fühle mich eigentlich, als hätte ich nur ein halbes Buch gelesen, die erklärende Hälfte hat der Autor wohl schlicht vergessen. Deswegen gibt es von mir auch leider nur zwei Sterne für diesen Roman.

Abgeschnitten – Sebastian Fitzek, Michael Tsokos

abgeschnitten Droemer Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 400 Seiten
19,99 Euro
September 2012
ISBN: 3426199262Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
(lt. amazon.de):
Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert. Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …

Kommentar:
Was habe ich dem neuen Thriller von Sebastian Fitzek entgegen gefiebert. Vor allem war ich sehr gespannt auf die Einflüsse seinen Mit-Autoren Michael Tsokos, der ja als Rechtsmediziner bestimmt einige spannende Punkte beizutragen hatte. Dachte ich jedenfalls. Da ich bisher zwar alle Bücher von Sebastian Fitzek gelesen habe, allerdings noch keines von Michael Tsokos vergleiche ich „Abgeschnitten“ hauptsächlich mit den bisherigen Büchern von Fitzek.
Pünktlich geliefert wurde das Buch von mir auch direkt gelesen…

Paul Herzfeld, die Hauptfigur des Buches und selbst Rechtsmediziner findet eines Tages in einer Leiche den Hinweis auf seine Tochter Hannah. Schnell wird ihm klar, was das bedeutet: seine Tochter wurde verschleppt und schwebt in Lebensgefahr. In immer mehr Leichen finden sich weitere Hinweise auf einen Fall, der schon Jahre zurück liegt, in dem Herzfeld allerdings eine Rolle gespielt hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und Herzfeld hofft, seine Tochter noch lebend zu finden.

„Abgeschnitten“ spielt sich im bekannten Fitzek-Tempo ab. Es geht rasant zur Sache und nicht nur die Figuren im Roman, sondern auch der Leser hat groß keine Verschnaufpause. Das Buch lässt sich gewohnt flüssig lesen mit seinen vielen, kurzen Kapiteln. Neu ist, dass viele Dinge dieses Mal viel detaillierter beschrieben wurden als in Fitzeks bisherigen Romanen. Diese Tatsache werde wir sicherlich Michael Tskokos zu verdanken haben, er ist hier schließlich der Experte. Das hat mir auch alles sehr gut gefallen, die Beschreibungen waren zwar länger und detailreicher, aber man verlor sich hier nicht im Fachjargon oder in allzu ausufernden Beschreibungen. Die Mischung macht’s und die ist hier meiner Ansicht nach glaubhaft gelungen. Hier verweise ich vor allem auf die Anweisungen, die Herzfeld im Buch Linda gab.

Bei aller Begeisterung hierrüber, gab es allerdings auch Dinge, die mir nicht besonders gefallen haben. In diesem Roman hat mir nämlich einiges gefehlt, was die bisherigen Romane von Sebastian Fitzek so besonders gemacht hat. Nämlich eine total überraschende Wendung, mit der niemand rechnete, die aber dennoch sehr glaubhaft war. Dies war meiner Meinung nach bei dieser Geschichte nicht der Fall. Hier wurden alle Wendungen und Irrtümer irgendwie hauptsächlich mit „Zufällen“ erklärt. Das hat mir überhaupt nicht gefallen, ich fand das sehr unbefriedigend. Auch fehlte mir hier die psychologische Tiefe, die in den sonstigen Psychothrillern von Fitzek steckte. Die Figuren waren zwar allesamt nicht wirklich eintönig, aber mit fehlte einfach der tiefere Einblick in die unterschiedlichen Persönlichkeiten. Das hat mir bei den bisherigen Figuren aus den Fitzek-Romanen immer sehr gut gefallen.

Momentan ist „Abgeschnitten“ einfach ein Buch, was zwar ganz gut war, aber nur für den Moment. Er wird mir nicht lange im Gedächtnis bleiben, dafür war es einfach zu wenig und nichts besonderes. Schade eigentlich, ich habe mir wirklich mehr gewünscht!

Hypnose – Sina Beerwald

hypnose Heyne Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 400 Seiten
8,99 Euro
August 2012
ISBN: 3453436369

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Inhalt (lt. amazon.de):
Traue niemandem!
Ein eiskalter Mord im Freundeskreis. Die Journalistin Inka Mayer hat Zweifel am Geständnis ihrer Freundin Annabel. Inka hegt den Verdacht, dass Annabel das Opfer eines Klinikleiters ist, der unter Hypnose Experimente an ahnungslosen Patienten durchführt – und bei dem sie beide in Behandlung sind. Oder ist Hypnose so harmlos, wie er sie glauben machen will? Irgendwer hat es auch auf die Journalistin abgesehen. Ein Spiel um freien Willen, Wirklichkeit und Paranoia beginnt. Ein Spiel auf Leben und Tod.

 

Kommentar:

Inka Meyer hat sich gerade aus ihren persönlichen Tiefpunkt soweit wieder aufgerappelt, dass sie wieder aktiv und mit Freude am Leben teilnehmen kann. Doch dann wird plötzlich ihre beste Freundin verhaftet, denn sie soll ihren Verlobten umgebracht haben. Inka kann nicht glauben, dass Annabel die Tat wirklich begangen hat und ermittelt auf eigene Faust. Aber nicht nur Inkas Freundin, sondern auch sie selbst steckt in Schwierigkeiten, denn offenbar hat es jemand auf Inka abgesehen, der sie töten will. Aber wer kann dies sein und was genau steckt hinter Inkas ständigen Aussetzern? Hat wirklich die Hypnosetherapie die sie bei Annabels Schwager Dr. Brinkhuis macht etwas damit zu tun?

hypnose1Wow, Sina Beerwalds neustes Buch, ihr erster Thriller hat es wirklich in sich! Ich lese sehr gerne deutsche Psychothriller wie von Sebastian Fitzek oder Arno Strobel und nun kommt auch noch Sina Beerwald verdienterweise hinzu.
Mit „Hypnose“ hat sie einen wirklich fesselnden Thriller abgelegt, der mich einfach nicht mehr zur Ruhe kommen ließ. Obwohl die Kapitel in diesen Buch nicht kurz waren, sondern eher ungewohnt lang, konnte ich dieses Buch nicht aus den Händen legen und dachte immer nur „Och, ein paar Seiten noch“. Bisher war ich der Meinung, dass das hauptsächlich bei Büchern mit kurzen Kapiteln der Fall wäre (von wegen: „Och, das nächste Kapitel ist nur acht Seiten lang, das geht noch!“ usw.), aber Sinas „Hypnose“ hat mich da eines besseren belehrt. Trotz seiner knapp 400 Seiten besteht es nämlich nur aus sieben Kapiteln.

Die Hauptfigur ist Inka Meyer, eine Journalistin, die in diesem Buch einiges zu verarbeiten hat. Mehr mag hier fast gar nicht über diese Figur schreiben, aus Angst, ich könnte zu viel verraten. Nur soviel sei gesagt: Inka soll wohl in weiteren Thrillern ebenfalls die Hauptfigur sein. Ich bin gespannt, denn in diesem Band tritt sie in meinen Augen eher als Opfer denn als ermittelnde Journalistin auf, so dass ich mir einen zukünftigen Band mit ihr als Ermittlerin kaum vorstellen kann, aber ich lasse mich gerne überzeugen. Inka wurde mir tatsächlich auch erst im Laufe des Buches sympathisch, zu Beginn konnte mich diese Figur gar nicht mal allzu sehr überzeugen.
Umso mehr wäre ich in weiteren Bänden auf Inkas bisherigen Umkreis gespannt, den man hier ja schon gut kennen lernen konnte. Gerade die Charakterisierung ihres Mannes fand ich unheimlich gut gelungen. Ihre Freundin Rebecca hingegen wirkte zwar sehr sympathisch, aber das war es auch schon. Ein wenig farblos. Auch den Kollegen Andi fand ich sehr gelungen. Ich denke, von diesen Figuren werden wir noch mehr zu erwarten haben, wenn es weitere Bände mit Inka Meyer geben wird, wie angekündigt.

Die Handlung war zu Beginn des Buches ein wenig verwirrend. Erst nach und nach werden alle bisherigen Ereignisse aufgedeckt, der Leser weiß zu Beginn nicht direkt alles was geschehen ist und erfährt alles Stück für Stück, teils ebenso die Figuren. Da wir die Handlung aus Sicht der Hauptfigur verfolgen, weiß auch sie nicht mehr als der Leser. Ich habe zwischenzeitlich immer überlegt, worauf das alles hinauslaufen kann, wer hier wohl ein falsches Spiel spielt und wieso. Dabei habe ich so viele Intrigen gesponnen, dass ich dachte, ich müsste doch auf jeden Fall mit irgendeiner dieser Gedanken richtig liegen. Nun, dem war nicht wirklich so. Ein paar Dinge habe ich mir richtig zusammen gesponnen, das meiste allerdings nicht. Leicht vorhersehbar ist die Handlung also nicht und das ist auch gut so, denn so ist das Buch spannend von Anfang bis zum Ende.

Wie bereits erwähnt gehört Sina Beerwald jetzt zu den Autoren, dessen Thriller ich auf jeden Fall immer wieder lesen werde. Die Autorin hat bislang auch bereits einige historische Romane veröffentlicht und ich denke, dass ich mir auch von von diesen das erste veröffentlichte Buch Die Goldschmiedin anschaffen werde, denn der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich sehr zugesagt. Und selbst wenn mir die historischen Bücher dann doch nicht liegen, der nächste Sina Beerwald Thriller wird auf jeden Fall wieder meiner!
Von mir gibt es also eine klare Kaufempfehlung für „Hypnose“ für alle Fans von spannenden und guten Psychothrillern!

Der Feuerstein – Rae Carson

derfeuerstein Heyne Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 528 Seiten
16,99 Euro
August 2012
ISBN: 3453267184

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Inhalt (lt. amazon.de):
Endlich wieder eine Heldin, die man lieben muss! Prinzessin Elisa, Trägerin des Feuersteins und kluge Königstochter, könnte alles sein für ihr Volk – Retterin und Auserwählte. Doch Elisa ist dick und von Selbstzweifeln geplagt, und weder ihr Vater noch ihre schöne Schwester oder ihr viel zu gut aussehender Bräutigam scheinen der schüchternen und mehr als rundlichen Sechzehnjährigen sonderlich viel zuzutrauen. Erst als Elisa entführt wird und nicht nur ihr Leben in Gefahr ist, zeigt sie, was in ihr steckt …
Alle hundert Jahre wird ein Mensch auserwählt, den göttlichen Feuerstein zu tragen. Prinzessin Elisa von Orovalle ist so eine Steinträgerin. Aber Elisa ist auch dick und außerdem nur die Zweitgeborene. Diejenige, die noch nie etwas Herausragendes vollbracht hat – und die auch nicht glaubt, das jemals tun zu können. Doch dann wird sie an ihrem sechzehnten Geburtstag die geheime Ehefrau eines schönen und mächtigen Königs – eines Königs, dessen Reich im Innern von Intrigen und von außen von grausamen Invasoren bedroht wird und der eine Heldin und keine Versagerin an seiner Seite braucht. Er ist jedoch nicht der Einzige, der Elisa für seine Zwecke einspannen will. Als die Prinzessin von mysteriösen Rebellen entführt wird, nimmt sie ihr Schicksal erstmals selbst in die Hand: Mit all ihrem Mut, ihrer Entschlossenheit und Klugheit schließt sie sich den Aufständischen an und kämpft gegen die feindliche Armee. Denn Elisa weiß, der Feuerstein, der in ihrem Nabel schlummert, könnte ihr unglaubliche Macht verleihen. Falls es ihr gelingt, seine Magie zu entfesseln. Falls sie nicht zu früh stirbt. Denn das ist das Schicksal der meisten Auserwählten.

 

Kommentar:
Prinzessin Elisa ist dick, schwerfällig, intelligent und äußerst sympathisch. Außerdem ist sie die Trägerin des Feuersteins, von denen es in 100 Jahren nur einen einzigen gibt. Allerdings weiß sie nicht, was das für sie bedeuten wird. Und sie soll mit dem schönen König Alejandro verheiratet werden, denn ihr Vater und er haben einen Pakt geschlossen. Nicht verwunderlich, dass sich Elisa dabei nicht besonders wertig fühlt. Als sie schließlich nach der Heirat und in Alejandros Reich angekommen ist, bemerkt sie, das ihr Ehemann eine Geliebte hat. Aber nicht nur das, auch der nahende Krieg zwischen ihrem Volk und den Inviernes macht ihr zu schaffen, denn ihr Land ist sich uneinig wie gegen den Feind vorzugehen ist. Als Elisa plötzlich entführt wird, erkennt sie, dass genau dies ihre Rolle als Steinträgerin sein muss. Sie muss den Weg für einen Sieg gegen Inviernes Heer ebnen. Diese Erkenntnis lässt Elisa über sich hinaus wachsen …

„Der Feuerstein“ ist in drei größere Abschnitte unterteilt und innerhalb dieser in viele kurze Kapitel. Eine angenehme Gliederung, die dieses Buch gut lesbar sein lässt.
Im ersten Teil lernen wir Elisa und ihr Land kennen, die Umstände in denen die Geschichte spielt und den Feuerstein. In diesem Teil wirkt Elisa noch sehr kindlich und naiv. Zwar schon sympathisch, aber auch ein wenig nervend, mit ihren ständigen Selbstzweifeln, die sie zwar erkennt, gegen die sie aber nicht bereit ist anzukämpfen.
Im zweiten und längsten Teil macht Elisa dann eine riesige Entwicklung durch. Aus dem von massigen Selbstzweifeln geplagten Mädchen wird eine selbstbewusste junge Frau, die erkennt, was in ihr steckt und die mit nur wenigen strategisch intelligenten Schachzügen das gesamte riesige Heer des Feindes in Aufruhr versetzt.
Im dritten Teil geht es dann um den Angriff selbst, die finale Schlacht, die über Sieg oder Niederlage entscheidet.
Über alle Teile zieht sich die Geschichte des Feuersteins und ihrer Träger und der Bedeutung die dahinter steckt. Doch diese erkennt Elisa selbst auch erst ganz zum Schluss, als es fast schon zu spät ist.

Rae Carsons Erstlingswerk erzählt hier eine phantastische und spannende Geschichte, die in sich abgeschlossen ist und dennoch Raum für eine Fortsetzung gibt. Die Entwicklung Elisas steht hier klar im Mittelpunkt und natürlich die mysteriöse Geschichte des Feuersteins und seiner Bedeutung. Ebenso geht es auch um Freundschaft und Liebe und auch um Krieg und Opfer.

Mit „Der Feuerstein“ ist hier eine sehr schöne magische Geschichte gelungen, die ich wirlich gerne gelesen und mitverfolgt habe. Die Hauptfigur Elisa ist mir gerade wegen ihrer Ecken und Kanten sehr ans Herz gewachsen und auch wenn die Geschichte an sich doch eher etwas schwach war, weil sehr vorhersehbar, kann ich hier noch gute vier Sterne vergeben.
Eine wunderschöne, phantastische Geschichte, gerade für junge Mädchen!

Ashes 2: Tödliche Schatten – Ilsa J. Bick

ashes2 Egmont INK Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 571 Seiten
19,99 Euro
August 2012
ISBN:  3863960068

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Inhalt
(lt. amazon.de):
Den verheerenden Anschlag auf die Welt hat die siebzehnjährige Alex überlebt, aber nun muss sie sich den schwerwiegenden Folgen stellen. In den Städten, die nicht zerstört wurden, rotten sich diktatorische Tyranneien zusammen, in denen sich menschliche Abgründe auftun. Außerhalb der Schutzwälle droht der sichere Tod. Denn dort lauern Horden Jugendlicher, die sich seit dem Unglück in bestialische Kannibalen verwandeln. Und schließlich bleibt noch die Ungewissheit, ob Alex selbst noch zu so einem Monster mutiert. Warum sind ausgerechnet sie und ein paar wenige Ausnahmen von dieser Verwandlung bisher verschont geblieben?


Kommentar:
Dem zweiten Band von Ilsa J. Bicks Ashes-Serie habe ich wirklich sehr entgegen gefiebert und mich monatelang darauf gefreut, denn den ersten Band habe ich wirklich begeistert verschlungen. Umso enttäuschter war ich jetzt vom zweiten Band…

Der zweite Band setzt genau da ein, wo der erste mit einem bösen Cliffhanger endete. Alex ist aus Rule geflohen und wird nun von einer Gruppe Veränderten aufgegriffen, gefangen und verschleppt. Ihre Flucht aus Rule setzt dort allerdings eine Revolution in Gang.
Peter wurde bei einem Angriff ebenfalls schwer verwundet und verschleppt.
Auch Tom hat überlebt und ist mittlerweile wieder soweit genesen und macht sich auf die Suche nach Alex…

In diesem zweiten Band geht es noch viel blutrünstiger und brutaler zu als es schon im ersten Band der Fall war. Es fließt massig Blut und regnet Gedärme und andere Innereien. Die Sprache und Beschreibung der Autorin ist direkt und wenig blumig. Diese Brutalität an sich hat mich zwar nicht wirklich erschreckt, aber besonders gefallen hat es mir auch nicht. Das Szenario ist insgesamt schon so erschreckend, dass so detaillierte und nüchterne Beschreibungen meiner Meinung nach nicht in diesem Maße nötig gewesen wären.

Wirklich gestört hat mich allerdings die ständigen Perspektivenwechsel. Es kommen viel mehr Charaktere vor als es noch im ersten Teil der Fall war und die Geschichte eines jeden will erzählt werden. Überall sind Kämpfe auszustehen und Schlachten zu schlagen, überall wird gelitten, gemordet und gestorben. Es fällt schwer sich auf die Figuren einzulassen, weil schon nach wenigen Seiten schon wieder Schluss ist und die Autorin sich wieder einem anderen Schauplatz widmet. So ist es nicht nur anstrengend zu lesen gewesen, sondern war es mir auch unmöglich mich wirklich auf die weitere Geschichte einzulassen. Ich konnte einfach nicht mehr mit Alex oder einer anderen Person mitfiebern oder mitleiden, weil mir die kurzen Abschnitte wie immer gleiche Wiederholungen vorkamen.

Das Fesselnde des ersten Teils, die enorme Spannung, fehlte mir in diesem Band vollkommen, für mich gestaltete sich das Lesen dieses Mal total reizlos und so brauchte ich für diesen Band auch eine geschlagene Woche statt einen Tag, wie es beim ersten Band der Fall war. Ich finde es selbst sehr schade, wo ich mich wirklich sehr auf diesen Band gefreut habe, will mich aber mit meiner Meinung auch nicht zurückhalten und versuchen schön zu reden, was ich nicht schön fand. Umso mehr bin ich auf weitere Rezensionen und Leserstimmen gespannt, auch wenn die bisherigen Meinungen doch sehr von meiner eigenen abweichen.

Fazit: Diesen zweiten Teil fand ich recht emotionslos, langatmig, einfach eine Aneinanderreihung von Ereignissen, ohne besondere Tiefe.

Godspeed 2: Die Suche – Beth Revis

godspeeddiesuche Dressler Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 464 Seiten
19,95 Euro
August 2012
ISBN: 3791516779

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Inhalt
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Spannung und Gefühl. Nicht von dieser Welt! Die Zukunft für Amy und Junior liegt in weiter Ferne. Während ihre Gefühle füreinander stärker werden, wird die Lage auf dem Raumschiff, der „Godspeed“, immer bedrohlicher. Ohne die kontrollierende Droge Phydus, das heißt ihrem freien Willen unterworfen, sind die Menschen an Bord überfordert. Die Stimmung droht zu kippen. Auch die Technik entpuppt sich als trügerisch: Wird nur eine Gruppe Auserwählter das Ziel, die Zentauri-Erde, erreichen? Der Druck auf Amy und Junior wächst: Wer ist Freund, wer Feind? Und wohin führt sie ihre Liebe? Der zweite Band der spektakulären Godspeed-Trilogie ist ein Genre-Mix aus Dystopie, Sci-Fi-Thriller und Romantik.


Kommentar:
Das Menschheitsabenteuer mit Amy und Junior geht weiter! Der zweite Teil setzt eine kurze Weile nach dem ersten Band ein. Junior ist der neue Anführer der Godspeed, tut sich mit seinen Aufgaben aber teilweise noch ein wenig schwer. Diverse Aufständische machen es ihm auch nicht besonders leicht, denn seitdem die Droge Phydus nicht mehr automatisch an die Besatzung verabreicht wird, proben jetzt eingige Besatzungsmitglieder den Aufstand. Es kommt zu einer Meuterei, die von einem Unbekannten aufgerührt wird und es sterben erneut einige Mitglieder der Besatzung. Amy verfolgt währenddessen eine von Orion gelegte Spur, die sie auf das Geheimnis hinter der Godspeed und den Ereignissen rund umd die berüchtigte große Seuche stoßen lässt. Und dieses Geheimnis hat es wirklich in sich, so dass auch dieser zweite Band wieder mit einem bösen Cliffhanger endet und einen wirklich den dritten Band herbeisehen lässt.

Es ist jetzt schon bald ein Jahr her, dass der erste Teil dieser Trilogie erschienen ist und ich war schon sehr gespannt auf diesen zweiten Band. Wie bereits der erste Teil wird auch dieser abwechselnd aus der Sicht von Amy und Junior, den beiden Hauptfiguren erzählt. Ich muss sagen, dass ich mich trotz der abwechselnden Sicht besser in Junior als in Amy hineinversetzen konnte. Juniors Gefühlswelt hat die Autorin meiner Ansicht nach besser und authentischer beschrieben als Amys, die zwar nicht gefehlt hat, aber die ich eher recht nüchtern empfand.

Ich muss gestehen, dass ich mich zwischenzeitlich während der Schnitzeljagd tatsächlich ein wenig gelangweilt habe, weil ich vermutete, worauf das ganze hinauslaufen würde und ich behielt auch Recht. Jedenfalls zum größten Teil. So war diese Suche tatsächlich eigentlich ein großer Lückenfüller, der bestimmt auch hätte abgekürzt werden können. Gut, das ist bei Trilogien ja oftmals der Fall, ich fand es schade, dass das doch so offensichtlich war.
Ansonsten fand ich das Buch aber sehr gut. Die Stimmung, die da transportiert wurde, ist einfach schon besonders. Man spürt die bedrückende Enge beim lesen schon fast selbst, die von den Metallwänden der Godspeed ausgehen und kann die Verzweiflung der Besatzung nachvollziehen.

Insgesamt hat mir der Band sehr gut gefallen, fast besser als der erste, und – ohne zuviel verraten zu wollen – ich bin auf jeden Fall jetzt sehr gespannt, wie es im dritten Band weiter gehen wird mit Amy und Junior und der neuen Herausforderung die da wartet.