Nacht – Elena Melodia

nacht_pan Pan Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
16,99 Euro
Oktober 2011
ISBN: 3426283336

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Inhalt (lt. amazon.de):
Seine Berührung ist wie Eis, das mich verbrennt, mich wärmt und tief in mir schmilzt. Eigentlich lebt Alma das perfekte Teenager-Leben: Sie führt mit ihrer kleinen Clique das Leben auf dem Schulhof an, und auch ihr neuer Mitschüler Morgan, der sie mit seinen seltsamen violetten Augen verzaubert, scheint fasziniert von ihr. Doch Alma hat ein Geheimnis: Nacht für Nacht sieht sie in ihren Alpträumen bestialische Morde. Als sie herausfindet, dass diese tatsächlich geschehen, wendet sie sich als Allererstes an Morgan. Die beiden kommen einem Geheimnis auf die Spur, in dessen Zentrum Alma selbst steht und über das sie Morgan zu verlieren droht … Spannend, romantisch und geheimnisvoll: Ein atemberaubendes Leseabenteuer um erste Liebe, wahre Freundschaft und große Gefahr!

Kommentar:
Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, denn die Kurzbeschreibung war wirklich vielversprechend. Jetzt, nachdem ich dieses Buch beendet habe, bin ich wirklich sehr enttäuscht. Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber das sicherlich nicht.

Alma und ihre Freundinnen Seline, Naomi und Agatha sind eine eingeschworene Clique in die es nur Mädchen schaffen, die verrückte Mutproben bestehen. Einmal aufgenommen halten die Mädchen allerdings zusammen wie Pech und Schwefel. So jedenfalls die Theorie zu Beginn der Geschichte. In Wahrheit ist es mit der Freundschaft der Mädchen nicht sehr weit her und auch die harte Alma, die zu Beginn noch total brutal und kalt dargestellt wird, steht am Ende eher weinerlich und kalt da, keineswegs aber so brutal und unnahbar wie sie zu Beginn beschrieben wird. Das allerdings ohne eine große Entwicklung durchlaufen zu sein, sie ist halt so, die Beschreibungen passen irgendwie nicht wirklich zu den Handlungen. So mein Empfinden.

Die Idee an sich klang sehr vielversprechend, jedenfalls in der Kurzzusammenfassung, nur dass ich die beschriebene Handlung dieser Zusammenfassung schon beinahe in der Geschichte suchen musste, so wenig passiert eigentlich. Ja, es geschehen grausame Verbrechen, ein paar mysteriöse Ereignisse häufen sich, aber alles scheint zusammenhangslos und läuft auch zum Ende des Buches nicht zusammen, so dass ich nach der Lektüre da stand und mir dachte: Was sollte das jetzt alles? Worum geht es überhaupt und warum zum Teufel habe ich meine Zeit so verschwendet?
Wirklich, das Beste an diesem Buch sind das Cover und der Titel, ansonsten kann ich leider nichts gutes darüber sagen. Da das Buch kein Ende hat denke ich, dass es eine Fortsetzung geben könnte. Allerdings hatte das Buch ja auch keine Handlung, wozu also eine Fortsetzung?

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen – Amy Kathleen Ryan

sternenfeuer_thumb Pan Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
März 2012
ISBN: 3426283611Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Der Auftakt zur großen Sternensaga! Die 15-jährige Waverly gehört zu den ersten Kindern, die an Bord des Sternenschiffes Empyrean geboren wurden. Jedermann erwartet, dass sie bald ihren Freund Kieran heiraten wird, um eine Familie zu gründen und das Überleben der Menschheit auf der langen Reise zu einem fernen Planeten zu sichern. Waverly liebt Kieran sehr – aber ist sie trotzdem schon bereit, so früh diesen entscheidenden Schritt zu gehen? Das friedliche Leben endet dramatisch, als wie aus dem Nichts das lange verschollen geglaubte Schwesterschiff angreift, die Erwachsenen tötet und alle Mädchen entführt. Während Kieran auf der schwer beschädigten Emphyrean um sein Überleben kämpft, muss Waverly viele Lichtjahre entfernt alles daransetzen, zu ihm zurückkehren zu können …

Kommentar:
Nachdem die Erde in der Zukunft nicht mehr wirklich bewohnbar ist, werden zwei Raumschiffe im Abstand von einem Jahr mit einer großen Auswahl Menschen auf die Reise geschickt um einen weit entfernten Planeten zu bevölkern. Die Reise dauert viele Jahre und Waverly ist eines der ersten Kinder, die auf der Empyrean, das als zweites gestartete Schiff, geboren wurden. Auch Kieran, Liebling des Captains und Waverlys Freund, wurde auf der Empyrean geboren.
Eines Tages trifft die Empyrean auf das erste Schiff und wird von deren Besatzung überfallen. Bei diesem Angriff sterben die meisten Erwachsenen und alle Mädchen werden entführt. Die Jungen werden auf der beschädigten Empyrean allein gelassen und sind auf sich gestellt. Während den Mädchen eingeredet wird, dass man nur zu ihrem besten gehandelt hat, kämpfen die Jungen ums Überleben…

Es war ein riesen Spaß dieses Buch zu lesen. Die Autorin entwirft hier ein sehr düsteres Zukunftsszenario. Die Beschreibungen fand ich so eindringlich, dass ich beim Lesen teils selbst das Gefühl hatte mich auf der Empyrean zu befinden. Abwechselnd wird die Handlung aus der Sicht von Waverly beschrieben und Kieran. Beide spielen in ihrer jeweiligen Gruppe eine große Rolle und müssen sich einer großen Verantwortung stellen. Diese Schwierigkeiten die sich dadurch ergeben wurden wirklich gut und größtenteils auch sehr glaubhaft geschildert.

Die geschilderten Geschehnisse sind grausam und hart. Ryan macht hier vor nichts halt und schildert menschliche Abgründe, die für die Jugend vielleicht noch unvorstellbar ist. Dennoch finde ich eigentlich nicht, dass das Buch für Jugendliche ab 14 Jahren zu hart ist. Vielleicht ein wenig aufrüttelnd und erschütternd, ja. Aber trotzdem realistisch geschildert und vor allem sehr menschlich. Waverly und Kieran gehen sehr menschlich mit den Problemen um vor die sie gestellt werden. Interessant ist hierbei gerade gegen Ende die unterschiedlichen Sichtweisen auf ein und dieselbe Situation durch unterschiedliche Erfahrungen die die beiden im Laufe der Geschichte gesammelt haben.

Mir hat diese Geschichte wirklich sehr gut gefallen, ich fühlte mich wunderbar unterhalten. An einigen Stellen war die Handlung dann doch etwas überzogen und unglaubwürdig, vor allem in Hinsicht darauf, was total ungeübte Kinder bewerkstelligen können, aber der Geschichte hat dies nicht geschadet. Jetzt bin ich sehr auf die Fortsetzung gespannt und begierig zu wissen, wie es mit den Kindern auf der Empyrean weiter gehen wird.

Vor mir gibt es eine klare Leseempfehlung, vorrausgesetzt man ist nicht zu zart besaitet!

Memento – Die Überlebenden – Julianna Baggott

999eeccda99b49c1800095c10a3472c3_front_cover Baumhaus Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
März 2012
ISBN: 3833901136Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Eine amerikanische Stadt, neun Jahre, nachdem die Bomben fielen. Majestätisch thront die Kuppel des Kapitols über den Trümmern – in ihr leben die Reinen, die Makellosen. Sie wurden auserwählt, eine neue, bessere Menschheit zu begründen. Unten in der Stadt kämpfen alle Übrigen ums Überleben. Auch die 16-jährige Pressia hat es schwer, sich und ihren Großvater durchzubringen. Und dann soll sie auch noch eingezogen werden, um für das grausame Militärregime zu arbeiten, das Angst und Schrecken in der Stadt verbreitet. Als sie den Verschwörungstheoretiker Bradwell kennenlernt, scheint das zunächst ihre Rettung zu sein. Er kennt den Untergrund und hilft ihr, unterzutauchen. Doch dann wird sie erwischt …

Kommentar:
Die Erde der Zukunft ist fast vollständig durch eine nukleare Katastrophe zerstört. Ausgelöst von Menschen, die Gott spielen wollten. Die Überlebenden sind zum einen die Unglückseligen, die mit Gegenständen und sogar Menschen aus ihrer Umwelt verschmolzen. So hat die Hauptfigur Pressia in diesem Roman beispielsweise den Kopf ihrer Puppe als Handersatz, dazu viele Narben und Verbrennungsmerkmale. Andere Überlebende hat es teils noch viel schlimmer getroffen. Und dann sind da die Reinen, die im Kapitol gut geschützt und versorgt sind und von der Strahlung verschont blieben. Zu ihnen gehört Partridge, der eines Tages aus dem Kapitol ausbricht um seine Mutter zu finden.

Ich habe dieses Buch wirklich herbeigesehnt und war sehr erfreut es endlich in meinen Händen halten zu können. „Mementos“ – das sind Andenken an die Vergangenheit und an die Vergangenheit erinnern sich die Überlebenden außerhalb des Kapitols gerne. Kein Wunder, denn das gegenwärtige Leben scheint wenig erstrebenswert. Es ist zwar schon neun Jahre her seit der Katastrophe, aber wirklich getan hat sich seitdem nichts. Die Menschen leben immer noch in den Trümmern die die Bomben hinterlassen haben und lassen sich von einer selbsternannten Revolutionsorganisation unterdrücken und in Angst und Schrecken versetzen.
Das Szenario dieser Geschichte ist wirklich sehr erschreckend und brutal. Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, warum dieses Buch als Jugendbuch deklariert wurde. Ja, die Protagonisten sind jugendlich, aber die Geschehnisse sind hart und brutal und schockierend. Ich bin eigentlich nicht dafür Kinder und Jugendliche in Watte zu packen, aber hier geht es nicht nur um Gewalt und Brutalität und Blutvergießen, sondern um wirklich verstörende Eindrücke von einer möglichen Zukunft ohne irgendwelche Perspektiven. Ich bin nicht der Meinung, dass junge Leute so etwas schon so gut aufarbeiten können wie es angebracht wäre.

Nun gut, davon einmal abgesehen. Aus meiner (erwachsenen) Sicht ist die Geschichte an sich zwar gut, hat allerdings enorme Schwächen. Vor allem ist da diese diffuse Geschichte, die einfach nicht stimmig war. Insgesamt waren die Ideen zwar allesamt gut, die Ansätze vorhanden, haben aber meiner Meinung nach nie wirklich stimmig zueinander gepasst. Ich konnte nicht nachvollziehen wie die Figuren auf irgendetwas kamen, warum sie auf einmal so handelten wie sie es taten. Für mich waren das größtenteils alles unzusammenhängende kleine Episoden. Vielleicht liegt es auch an der Komplexität der gesamten Geschichte. Teilweise hatte ich wirklich den Gedanken „Oh, das ist jetzt aber zu viel des Guten“. So viele Zufälle, so viele Konstruktionen die ineinander verwebt sind und dann tatsächlich auch funktionieren? Nein, nicht glaubwürdig genug, nicht ausreichend erklärt.
Die Protagonisten waren einfach nicht authentisch, nicht glaubhaft. Ich hatte auch nach Beendigung der knapp 460 eng bedruckten Seiten nicht das Gefühl einem der Charaktere nahe zu stehen oder ihn zu kennen. Insgesamt blieben sie alle sehr grau und farblos, einfach agierend, zwar mit diversen Gedanken versehen, deren Ursprung allerdings ebenso wenig klar wurde wie eine Erklärung, warum es kaum Emotionen gab. Eine so ausweglose Lage und so gut wie keine Emotionen? Unglaubwürdig!

Der Schreibstil war okay, das Buch lies sich recht flüssig lesen, das zumindest. Die Strukturierung hat mir gefallen. Die Kapitelüberschriften geben immer an welche der Hauptpersonen gerade im Fokus der Aufmerksamkeit steht und dazu noch ein Schlagwort für die Handlung an sich.

Insgesamt würde ich für die ganzen Schwächen eigentlich eher 2 Punkte vergeben, da ich von diesem Gesamtszenario allerdings schon irgendwie gefesselt war werden es 2,5 Punkte, aufgerundet auf 3. Ob ich den zweiten Band allerdings noch lesen werde weiß ich wirklich noch nicht. Jedenfalls werde ich es damit wohl nicht so eilig haben wie mit diesem ersten Band hier.

0.4 Eine perfekte neue Welt – Mike Lancaster

2011_04 Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 272 Seiten
14,95 Euro
September 2011
ISBN: 3789141208

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Inhalt (lt. amazon.de):
„Wenn ihr gegen alle Wahrscheinlichkeit irgendwann diese Kassetten finden solltet, dann spielt sie ab, hört meine Stimme, ich bitte euch. Damit ihr wisst, dass es uns gegeben hat, dass es uns gibt und dass wir euch alle vermissen.“

Ein einziger Moment, eine einzige Entscheidung, können manchmal das ganze Leben verändern. Als der fünfzehnjährige Kyle Straker sich als Freiwilliger für eine Hypnosevorführung meldet, ahnt er nicht, dass er damit sein Schicksal besiegelt. Denn als Kyle aus seiner Trance erwacht, erwartet ihn ein unglaublicher Anblick: Alle anderen Einwohner seiner Stadt, seine Familie und Freunde sind reglos eingefroren. Kein Blinzeln, kein Beben der Nasenflügel – nichts und niemand bewegt sich mehr. Als die Menschen endlich erwachen, wird alles nur noch schlimmer. Für Kyle beginnt ein wahrer Albtraum: Alle um ihn herum sind wie ausgewechselt und er fühlt sich zunehmend bedroht. Zwar ist er angeblich in einer perfekten neuen Welt erwacht. Doch wie perfekt ist eine Welt, in der er nicht sein darf, wer er ist?

Kommentar:
In einer fernen Zukunft werden in Milgrove, einer kleinen Stadt in England, in einem Haus alte Musikkassetten gefunden. Sie wurden überspielt mit den Worten von Kyle Straker. Er erzählt die unglaubliche Geschichte von sich, seiner Freundin Lilly, seiner ehemaligen Lehrerin Kate und des alten Rodney. Sie alle sind eines Tages Freiwillige in der hiesigen Talentshow, die einmal im Jahr veranstaltet wird. Sie wollen Danny bei seiner Hypnosenummer unterstützen, doch als sie wieder aus der Hynose erwachen ist nichts mehr so wie es mal war. Alle Menschen sind wie verwandelt. Kyles Eltern sehen zwar noch so aus wie seine Eltern, aber sie benehmen sich ganz anders. Es scheint, als wären nur die vier hypnotisierten Personen nicht betroffen, genannt die Null-Vierer…

Erzählt wird das Buch aus der Sicht des Autors Mike Lancaster. Wie er schreibt, handelt es sich bei dieser Geschichte um eine Abschrift der Geschichte die sich auf den Kassetten befindet und gliedert sich nach den drei Kassetten und deren A- und B-Seiten. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein paar Kommentare die diverse Begriffe erklären, die es in der Zukunft der Erde nicht mehr gibt und mit denen die zukünftige Gesellschaft nichts mehr anfangen kann. Teilweise ganz witzig und auflockernd, zumindest zu Beginn noch, am Ende lässt der Witz allerdings ein wenig nach.
Da das Buch ja den Eindruck machen soll die Abschrift einer gesprochenen Erzählung zu sein, ist auch die Sprache entsprechend einfach gehalten. Heißt, dass die Sätze einfach und kurz gehalten sind, ebenso wie die Kapitel. Dadurch lässt sich das Buch natürlich zügig durchlesen, allerdings bedeuten die vielen Zeilenbrüche natürlich auch, dass bei dem eh schon recht kurzen Buch auch ansonsten viel Platz verschwendet wird.

Ich war insgesamt etwas enttäuscht von diesem Buch. Die Idee fand ich zunächst eigentlich recht interessant und auch die anfängliche Umsetzung versprach viel. Im weiteren Verlauf wurde es allerdings langweiliger und trotz der Kürze tatsächlich ein wenig langatmig. Die Auflösung hat mich schließlich überhaupt nicht mehr überzeugt, da fehlte mir einfach alles. Eine Botschaft, einen Sinn, ein Ende … Hinzu kommt noch, dass das Cover, durch das ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden bin, überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun hat.
Insgesamt kann ich dieses Buch also nicht wirklich empfehlen, für den starken Einstieg und die nette Idee würde ich aber trotzdem noch drei Sterne geben, zwei wären zu wenig.

Kyria & Reb: Bis ans Ende der Welt – Andrea Schacht

31561801z Egmont INK Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 381 Seiten
17,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3863960165Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Das Vereinigte Europa im Jahr 2125 ist eine Welt der kompletten Überwachung. Das geschieht nur zum Besten der Bürger, sagt Kyrias Mutter, eine hochrangige Politikerin des perfekt gesteuerten Systems New Europe . Doch die 17-jährige Kyria möchte endlich erfahren, wie es ist, sich frei zu fühlen. Als sie in Reb, einem jungen Rebell aus dem Untergrund, einen Verbündeten findet, fliehen die beiden auf abenteuerliche Weise aus New Europe und gelangen in ein fernes Reservat. Dort haben sich die Menschen ein bäuerliches Leben wie in längst vergangenen Zeiten bewahrt. Doch schon bald sind die Verfolger Kyria und Reb auf der Spur. Und das ist nicht die einzige Gefahr, denn alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, werden von künstlich ausgelösten Seuchen bedroht. Auch Kyria gerät in den Verdacht, die friedliebenden Menschen des Reservats mit einer Masernepidemie zu vernichten. Zum Glück hat Kyria Freunde an ihrer Seite und einen jungen Rebellen, der ihr Herz berührt …

Kommentar:

Dieser dystopische Jugendroman kommt aus Deutschland und wurde von Andrea Schacht geschrieben, die sich bisher hauptsächlich durch ihre historischen Romane einen Namen machte. Umso gespannter war ich auf diesen ersten Teil der Geschichte rund um das ungleiche Paar Kyria und Reb.

Deutschland in der Zukunft. Nun sind die Frauen an der Macht und Männer spielen nur die zweite Geige. Kyria ist Tochter einer Politikerin und kommt aus reichem Hause. Sie leidet an einem Gendefekt an dem bereits ihr Vater gestorben ist. An ihrem achtzehnten Geburtstag kommt sie nach einigen Insektenstichen ins Krankenhaus und glaubt, dass sie aufgrund ihrer Krankheit in Kürze sterben müsse. Dort trifft sie Reb, einen Rebellen, zusammengeschlagen, aus der Unterschicht und verdammt frech. Dennoch freundet sie sich mit ihm an und flieht schließlich mit ihm um in die Reservate zu kommen wo sie ein letztes Mal ihre Freundin Hazel besuchen will…

Die Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Protagonisten sind frech und die Dialoge erfrischend. Kurz, der Schreibstil der Autorin hat es in sich und weiß zu gefallen.
Andrea Schacht entwirft hier ein komplettes System, eine komplett neue Gesellschaftsstruktur, die man erst einmal überblicken muss. Ein wenig Probleme hatte ich schon mir das alles in den richtigen Dimensionen vorstellen zu können, denn zu Beginn war ich der Ansicht, dass NuYu, also New Europe, nur aus einem kleinen Gebiet rund um das ehemalige Frankfurt/Main besteht und alles andere drum herum sozusagen Reservate seien. Tatsächlich spielt sich alles aber in mehreren Ländern unseres heutigen Europas ab, nicht nur in Deutschland. Schön fand ich auf jeden Fall, dass man mit den Schauplätzen etwas anfangen konnte.

Die Figuren im Buch fand ich allesamt sympathisch, aber leider nicht immer wirklich gut ausgestaltet. Kyria handelt für mich viel zu besonnen in der Situation im Krankenhaus als sie sich entschließt mit Reb zu fliehen und auch sonst handeln viele Personen meiner Ansicht nach einfach nur um die Geschichte gerade gut voranzutreiben und nicht so, wie es eigentlich glaubhaft wäre.
Das ist bislang allerdings mein einziger Kritikpunkt und dafür gibt es auch einen Stern abgezogen. Ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich bin sehr gespannt auf den näcshten Teil.

Ashes Ashes – Jo Treggiari

51XQaOY x1L__SL500_AA300_ arsEdition Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
16,95 Euro
Juli 2011
ISBN: 3760784712

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Inhalt (lt. amazon.de):
Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr …

Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen – die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf – ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen. Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein … Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?

Kommentar:

Lucy ist erst sechszehn Jahre alt, schlägt sich aber schon seit einigen Jahren alleine durch die Welt. Unsere Welt, die durch Pandemien und Umweltkatastrophen nicht mehr so ist, wie sie einmal war. Die Weltbevölkerung ist auf einige wenige zusammen geschrumpft, die nun versuchen zu überleben. Und dann sind da auch noch Menschen, die vorgeben ein Gegenmittel zu suchen, dafür aber über Leichen gehen und sie wollen Lucy. Als Lucy auf der Flucht ist, trifft sie schließlich auf Aidan, der sie dazu überredet sich einer Gemeinschaft von Überlebenden anzuschließen, aber auch dort wird Lucy aufgespürt…

Die Geschichte ist eigentlich nett und fängt auch klasse an. Beschrieben wird zunächst Lucys Leben in der Einsamkeit und wie die Welt sich gewandelt hat.
Das ist auch alles ganz toll und nett und auch noch glaubhaft. Wirklich verworren wird es hinterher, wenn klar wird, dass Lucy irgendein Geheimnis hat, für das sie gesucht wird. Eigentlich ist auch ziemlich schnell klar, dass es sich nur um das Gegenmittel für die Krankheit handeln kann, die die Menschheit ausgerottet hat, das wohl in Lucys Blut schlummert.
Unverständlich war mir die ganze Zeit über, warum Lucy sich so dagegen wehrt zu helfen. Ja, klar, die Ärztin war nicht besonders freundlich zu ihr und die Handlungen und Taten nicht uneigennützig, aber das konnte Lucy zu Beginn ja noch gar nicht wirklich klar sein. Ich fand das alles ein wenig merkwürdig, sehr schlecht erklärt, auch was die Ärztin da antrieb, welche Motivation sie hatte, und warum so viele andere diesen Unsinn mitgespielt haben.

Meiner Meinung nach hatte die Geschichte wirklich viel Potential was zum Teil einfach verschenkt wurde und zum anderen einfach nur schlecht durchdacht und konstruiert war. Insgesamt war ich von dieser Dystopie eher enttäuscht und würde sie auf keinen Fall weiter empfehlen, da gibt es weit besseres aus diesem Genre.

Du denkst, du weißt wer ich bin – Em Bailey

em-bailey-du-denkst-du-weisst-wer-ich-bin-L-lYtQB6 Egmont INK Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 346 Seiten
17,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3863960238Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die Gerüchte um die Neue lassen Olive zuerst völlig kalt. Aber als Miranda und die beliebte Katie das unzertrennlichste Paar der Schule werden, weckt das Olives Aufmerksamkeit. Die sonst so selbstbewusste Katie verblasst regelrecht neben der neuen Schülerin, lässt sich total vereinnahmen und beeinflussen. Olive kommt das sehr unheimlich vor, fast so, als hätte Miranda übernatürliche Kräfte und würde von Katies Wesen Besitz ergreifen. Doch wer glaubt ihr schon? Jeder denkt doch, dass sie unter Wahnvorstellungen leidet. Entweder ist Olive jetzt tatsächlich übergeschnappt oder dieses ganze Gerede über Miranda ist wahr. Vielleicht ist sie doch eine Mörderin?

Kommentar:
Ich bin durch das schlichte, aber wirklich schöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Auch unter dem Schutzumschlag schaut das Buch wirklich nett aus. Der Titel in Zusammenhang mit dem Genre Thriller suggerierte mir eine geheimnisvolle Geschichte um menschliche Abgründe.

Miranda ist die neue Schülerin. Eine unscheinbare graue Maus, jedenfalls zu Anfang. Schnell schließt sie Freundschaft mit Katie, die bis vor einer Weile Olives beste Freundin gewesen ist. Bis Olive sich verändert hat und nun nur noch Ami an sich ran lässt. Miranda wandelt sich in kürzester Zeit und wird Katie immer ähnlicher. Katie dagegen geht es immer schlechter, sie wird nur noch zu Mirandas Schatten. Und dann ist da auch noch Lachlan, ebenfalls ein neuer Schüler, der Olive Rätsel aufgibt…

Es ist schwierig über dieses Buch zu schreiben ohne zuviel von der Handlung zu verraten, deswegen beschränke ich mich auf ein Minimum und deute nur an. Wer das Buch gelesen hat, der wird die Andeutungen komplett verstehen.

Das Buch wird aus Olives Sicht erzählt. Sie ist die Hauptfigur in diesem Roman. Ein gebrochener Teenager mit einer Menge Probleme, die sie aber selbst gut zu verdrängen weiß. Jedenfalls die meisten. Beim Lesen kam mir selbst zwar einiges komisch vor, aber auf manche Dinge bin ich selbst nicht gekommen.
Generell fand ich die Geschichte aber recht unrealistisch. Das lag zunächst daran, dass einem zu Beginn gar nicht alles offenbart wird, man bekommt nur ein paar Informationsbröckchen hingeworfen, und selbst, als man weiß was Olive passiert ist, was sie durchgemacht hat, dann kommen einen ihre Handlungen und Reaktionen eigentlich immer noch nicht wirklich nachvollziehbar vor. Mir ging es jedenfalls so. Ich fand Olive wenig authentisch und ihre Handlungen total überzogen. So denkt ein Teenager vielleicht wenn er gerade total verzweifelt ist, aber so auch zu handeln ist doch nochmal eine andere Sache.
Das mystische Element im Buch hat mir eigentlich ganz gut gefallen, vor allem, dass das Ende ebenfalls Auslegungssache ist. Da das Buch als Thriller deklariert wurde, gehe ich mal davon aus, dass Miranda eigentlich ein ganz normales Mädchen ist und nichts wirklich übernatürliches an ihr ist. Außer vielleicht ihre kranke Psyche. Aber generell lässt das Buch ja durch Mirandas Aussage gegen Ende auch den Schluß zu, dass wirklich etwas übernatürliches mitmischt. So kann eigentlich jeder an sein Lieblingsende glauben.

Insgesamt fand ich das Buch nicht wirklich gelungen, ich habe mir mehr davon versprochen. Den ersten Teil fand ich viel stärker als wir noch nicht wussten was hinter Olives seltsamen Verhalten gesteckt hat. Da hätte ich mir eine glaubwürdigere Erklärung gewünscht, denn im zweiten Teil war sie schließlich auch stark genug sich Mirandas Manipulationsversuchen zu widersetzen.

Insgesamt eine ganz nette, aber nicht wirklich fesselnde Lektüre. Von mir gibt es drei von fünf Sterne.

Die Kane-Chroniken 1: Die rote Pyramide – Rick Riordan

Die Kane Chroniken Carlson Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 608 Seiten
18,90 Euro
Dezember 2011
ISBN: 3551555877

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Inhalt (lt. amazon.de):

Ein Besuch im Museum? An Heiligabend? Eine bescheuerte Idee, findet Sadie. Sie sieht ihren Vater, den berühmten Ägyptologen Dr. Julius Kane, ja ohnehin nur zwei Mal im Jahr – und dann muss er sie und ihren Bruder Carter ausgerechnet ins British Museum schleppen. Aber ihr Vater will ihnen gar keine verstaubten Sarkophage zeigen – er plant nicht weniger, als den ägyptischen Gott Osiris zu beschwören. Doch das geht schief, und er wird von einem unheimlichen glutroten Typen entführt. Um ihn zu befreien, müssen Sadie und Carter es mit der gesamten ägyptischen Götterwelt aufnehmen.

Kommentar:

Nach der Percy Jackson-Reihe führt uns Rick Riordan nun in die ägyptische Götterwelt und spinnt eine neue, spannende Geschichte für Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene. Die Helden in den Kane-Chroniken sind dieses Mal zwei Geschwister, Sadie und Carter Kane, die von den Pharaonen abstammen.

Sadie lebt nach dem Tod ihrer Mutter bei ihren Großeltern in England, während Carter mit seinem Vater, einem Archäologen, durch die Welt reist. Während eines der seltenen Treffen mit Sadie geschieht etwas merkwürdiges. Sadies und Carters Vater wird bei einem Museumsbesuch von einem angsteinflößenden roten Mann angegriffen und verschwindet im Erdboden, nachdem er irgendein Ritual durchgeführt hat. Das Leben von Sadie und Carter gerät total durcheinander. Hat ihr Vater da gerade einen Zauber ausgeführt? Gibt es so etwas überhaupt? Und war die rote Gestalt wirklich ein Gott? Zusammen mit ihrem bis dahin verschollenen Onkel machen sich Sadie und Carter auf um ihren Vater zu suchen und die Wahrheit über ihre Vergangenheit zu erfahren und erleben dabei ein phantastisches Abenteuer…

Zu Beginn des Buches erklärt eine Warnung, dass die Geschichte eine Abschrift einer Tonaufnahme sei, aufgenommen von Sadie und Carter. So wird die Geschichte abwechselnd mal aus Sadies und mal aus Carters Sicht erzählt. Zwischendrin gibt es immer mal wieder ein paar flotte Bemerkungen. Der Autor schreibt zwar so, dass man durchaus daran glauben kann die Worte eines frechen Teenagers zu lesen, allerdings macht er da keinen Unterschied zwischen den Geschwistern, was ich ein wenig schade finde. Wenn über den Kapiteln nicht jeweils „Sadie“ oder „Carter“ stehen würde, dann könnte man (außer anhand der Perspektive) leider nicht erkennen, wer da gerade erzählt. Das fand ich ein wenig schade, da wurde meiner Meinung nach vielversprechendes Potential verschenkt. Der sonstige Schreibstil machte mir aber Spaß, ich mochte die flapsige Art, sie hat perfekt gepasst.

Das Tempo der Erzählung ist auch recht rasant, die Handlungen überschlagen sich nahezu. Gut, denn so wird es nicht langweilig und die knapp 600 Seiten sind schnell gelesen.

Natürlich ist die Geschichte rund um die ägyptische Götterwelt sehr konstruiert, aber sie macht Spaß. Ich hatte jedenfalls viel Freude bei der Lektüre und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band der Reihe.
Insgesamt gute vier Sterne für einen wirklich unterhaltsamen Jugendroman, der auch von junggebliebenen Erwachsenen gut gelesen werden kann.