Der Rithmatist – Brandon Sanderson

derrithmatist

Heyne fliegt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
14,99 Euro
Juli 2015
Originaltitel: The Rithmatist
Übersetzer: Jürgen Langowski
Illustrationen: Ben McSweeney
ISBN: 978-3453269866

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Inhalt

(lt. amazon.de):

Abenteuer, Magie und unheimliche Kreidemonster
Wie wird man Magier, wenn man nicht zaubern kann? Mit diesem Problem kämpft Joel tagtäglich, denn nichts wünscht er sich sehnlicher, als ein Rithmatist, ein berühmter Kreidemagier, zu werden. Doch so sehr er sich auch bemüht, seine Kreidefiguren bleiben leblos – bis zu dem Tag, an dem plötzlich das Schicksal aller Rithmatisten auf Joels Schultern ruht. Einem Tag, an dem eine lange verborgene Gabe in ihm erwacht …

Gewähltes Zitat

Aus Leibeskräften rannte er und rief um Hilfe, doch was herauskam, war kaum lauter als ein Flüstern. Er blickte zurück. Eine kleine Welle weißer Figuren folgte ihm über den Rasen. Es waren etwa ein Dutzend Kreaturen – weniger als bei den Angriffen auf die anderen Opfer. Andererseits war Joel kein Rithmatist.

(S. 347)

Meine Meinung

Joel ist fasziniert von der Rithmatik und würde selbst gerne ein Rithmatist sein und somit Kreidezeichnungen zum Leben erwecken und für sein Land gegen die wilden Kreidlinge ankämpfen. Leider muss er sich aber mit einem Beobachterposten zufrieden geben, denn er ist kein Rithmatist, sondern ein normaler Schüler. Trotzdem weiß er beinahe mehr über die Rithmatik als so mancher Rithmatist selbst, inhaliert alles Wissen was es dazu gibt und kann Wehrlinien und auch alle weiteren rithmatischen Linien beinahe im Schlaf zeichnen. Nur, dass sie bei ihm keine Wirkung haben.
Als eines Tages mehrere Schüler der Rithmatik spurlos verschwinden, kommt Joel mehr durch Zufall dazu mit Professor Finch und dem Inspector am Fall mitzuarbeiten und merkt beinahe nicht, wie sehr er selbst schon in Gefahr schwebt …

Zunächst muss ich sagen: WAHNSINN! Im letzten Jahr war ich von Brandon Sandersons Roman Steelheart ja schon so extrem angetan, dass ich es sofort zu meinem Jahreshighlight küren wollte und nun geht es mir in der Mitte des Jahres 2015 mit Der Rithmatist wieder genauso!

Brandon Sanderson hat wirklich eine wahnsinnige Begabung gute Geschichten zu schreiben. Nicht nur gute, nein, einzigartige Geschichten!
Der Rithmatist ist eine Geschichte, von deren Idee ich total begeistert bin. Ich habe keine Ahnung, wie man sich so eine verrückte Geschichte einfallen lassen kann und ehrlich gesagt, habe ich auch, als ich erstmals vom Inhalt des Buches erfuhr, nicht damit gerechnet, dass es mir wirklich gefallen würde. Ich meine … kämpfen indem man 2D-Kreidezeichnungen auf die Erde malt, die sich dann bekämpfen? Im Ernst? Das hört sich doch wirklich verrückt an und wenig spannend. Eher langweilig sogar. Genau das dachte ich jedenfalls. Allerdings hatte ich gehofft, dass Sanderson mich hier wieder überraschen würde und das ist ihm mehr als gelungen!

Bereits im Prolog bekommen wir eine kleine Illustration von einer rithmatischen Verteidigung gezeigt, aber zu diesem Zeitpunkt konnte ich damit noch nicht viel anfangen und musste einfach hinnehmen, dass ein paar Kreise und Strichte irgendeine Verteidigung darstellen sollen. Das Verständnis wuchs aber schnell und obwohl das alles so abstrakt ist und man sich das alles gar nicht so wirklich vorstellen kann, versteht man trotzdem, was der Autor hier für eine verrückte, aber grandiose Welt erschaffen hat. Das Verständnis kommt also beim Lesen und das macht wirklich Spaß, so dass ich hinterher die Kämpfe vor meinem inneren Auge mitverfolgen konnte, so plastisch erschien mir später alles.

Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert einer alternativen Welt zu unserer. In Grundzügen spielt sich die Geschichte in den USA ab, die existieren aber nicht in der Form in der wir sie kennen, sondern anders. Eine Karte der Welt ist im Buchdeckel gedruckt, was ich auch toll finde!
Der technologische Fortschritt ist ebenfalls vorhanden, so dass wir Elemente des Steampunks erkennen können. Trotzdem ist die Geschichte eher fantastischer Natur, würde ich sagen, oder zumindest eine wirklich tolle Mischung.

Alleine durch diese wahnwitzige und neue Idee ist die Geschichte schon super! Auch auch so setzt der Autor uns hier eine wirklich spannende Geschichte vor, bei der man einfach mit rätseln und denken muss. Der Aufbau macht wirklich Spaß.

Sandersons Figuren sind hier zwar nicht wirklich herausragend, aber zumindest toll angelegt und konstruiert. Ich mochte sowohl Joel, als auch Melody wirklich gerne, weswegen das Lesen natürlich noch mehr Freude bereiten konnte, und auch wenn am Ende nicht alles so gelaufen ist, wie ich es erwartet hätte, so freue ich mich aber umso mehr auf den zweiten Teil und ein damit verbundenes Wiedersehen!

Fazit

Wahnsinn! Wäre es jetzt schon Jahresende, hätte ich mein Jahreshighlight bereits gefunden. Brandon Sanderson hat mit Der Rithmatist wieder eine irre Geschichte und eine total liebevoll kreierte Welt erschaffen. Die Idee ist einfach toll, ich weiß nicht wie man auf solche Ideen kommt, aber Sanderson soll bitte nie damit aufhören sich so etwas auszudenken!

Meine Wertung

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