Vor kurzem habe ich im Rahmen der Juni BitterSweets Blogtour ein kleines Interview mit der Autorin Kerstin Ruhkieck geführt (siehe hier) und euch aufgefordert in den Kommentaren die Fragen zu posten, die euch noch so unter den Nägeln brennen. Da dabei tatsächlich noch einige sehr spannende Fragen bei rumgekommen sind, hat Kerstin sich freundlicherweise bereit erklärt auch diese noch zu beantworten. Und die Antworten darauf will ich euch natürlich nicht vorenthalten ;)
Viel Spaß!
Leser fragen – Kerstin Ruhkieck antwortet
Deine bisherigen Bücher, vor allem die Thriller passen ja mal so gar nicht zu Impress. Wie kamst du also zu diesem Verlag? (Marysol Fuega)
Ich hatte da diese Idee. Ich bin ja ein großer Fan von Dystopien und wollte immer mal eine schreiben. Im Grunde meines Herzens bin ich Romantiker (bitte niemandem verraten), und so war diese Idee sogar eine romantische Dystopie. Ich schrieb ein sehr detailliertes Exposé, das über Umwege bei Impress landete. Und nach einer Textprobe, war die Zusammenarbeit in trockenen Tüchern. Dass ich dann, obwohl meine Dystopie erst 2016 erscheinen wird, auch ein Bittersweet schreiben durfte, ist ein großes Privileg, für das ich sehr dankbar bin!
Haben deine Buch-Figuren Eigenschaften von real existierenden Menschen deines Umfelds von dir verpasst bekommen? Oder denkst du dir alles komplett aus? Und welche deine bisherigen Buch-Figuren haben mit dir selbst am meisten gemein? (Christina)
Ja, es gibt Figuren, die von echten Vorbildern inspiriert wurden. Das ist meine Form der Abrechnung, denn es sind immer nur Figuren, die entweder böse sind oder denen Böses widerfährt. Die meisten Figuren sind aber frei erfunden. Bislang gab es noch keine Figur, die viel mit mir gemeinsam hatte, aber das wird sich mit der Dystopie bald ändern!
Wie kommen dir die Ideen für deine Geschichten? Wodurch lässt du dich inspirieren? (Bibilotta)
Inspiration ist überall. Viel habe ich aus Träumen. Aber auch Situationen des Alltags, Zeitungsartikel oder manchmal einfach nur Eindrücke, die einen fesseln, sind Ideengeber und Inspiration für meine Geschichten.
Ist es dir schwer gefallen dich für das BitterSweet eher kurz zu halten? (Jana)
Eigentlich nicht. Ich schreibe geplant, also ich weiß vorher genau, wie ich eine Geschichte aufbaue und was für Szenen ich dafür brauche. Ein Bittersweet ist sehr festgelegt, was die Länge angeht, also habe ich dementsprechend geplant. Auch wenn ich ein paar Seiten überzogen habe, die gekürzt werden mussten. Aber was sind schon ein paar Seiten? ;)
Hattest du Mitspracherecht beim Cover zu „Schmetterlinge im Dunkeln“? Wie findest du es? (Mietze, Janas Traumwelten)
Nein. Die Bittersweet haben ihr festes Design, aber ich konnte mir ja schon im Vorfeld denken, dass Schmetterlinge drauf zu sehen sein würden „wink“-Emoticon Tatsächlich war der Titel aber ein Vorschlag von mir, und ich bin mit beidem, Titel und Cover, sehr glücklich.
Liest du die BitterSweets deiner Impress-Kolleginnen ebenfalls? (Sabine K.)
Natürlich! Ich bin ein großer Fan! Freu mich schon sehr auf dir nächsten!
Welche Gedanken und Empfindungen hattest du, als du zum ersten Mal eine Ausgabe deines Buches in den Händen halten konntest, bzw. deinen Impress-Titel zum ersten Mal im Internet bewundern durftest? (Karin)
Das kann ich gar nicht so genau sagen. Natürlich war ich stolz und nervös und motiviert. Aber das Gefühl, eine „richtige“ Autorin zu sein, hat sich bei mir noch nicht eingestellt. Vermutlich weil ich mir das Leben einer Aurorin weitaus glamouröser vorgestellt habe.
Könntest du dir vorstellen mal ein reines Kinderbuch zu schreiben? (Margareta Gebhardt)
Ich fürchte, ich habe die Tendenz, mit meinen Figuren nicht besonders nett umzugehen. Daher habe ich Zweifel, ob ich für ein Kinderbuch wirklich geeignet wäre. Aber wer weiß, ausschließen würde ich es nicht.
Wenn du könntest, würdest du dann irgendetwas an deinen bisherigen Veröffentlichungen ändern? (Conny)
Inhaltlich? Nein, eigentlich nicht. Ein Buch ist zwar nie fertig und ich könnte vermutlich noch hundert Bearbeitungsdurchgänge machen und wäre immer noch nicht fertig. Aber man muss auch irgendwann mal loslassen und den Text so akzeptieren wie er ist.
Hast du irgendwelche Schreib-Rituale? (Katharina P.)
Eigentlich nicht. Ich plane viel im Voraus, schreibe oft zuerst nur reine Dialoge und halte mich nicht immer an die Chronologie, aber richtige Rituale habe ich nicht.
Wie hälst du dich bei Laune, um Familie, Kinder, das Schreiben und dich selbst unter einen Hut zu bekommen? Wie wird man da allem und jedem gerecht? (Bibilotta, Ruby-Celtic)
Oh, das frag ich mich die meiste Zeit auch. Ich vernachlässige mich selbst und meinen Schlaf gerade sehr. Soll heißen, wenn der Tag mit den Kindern vorbei ist, beginnt in der stillen Dunkelheit der Nacht meine Arbeit. Aber es ist mein Traum zu schreiben, schon seit ich denken kann, also nehme ich das mehr oder weniger gerne in Kauf.
Wer ist dein Lieblings-Autor und wieso gerade dieser? (Linnea)
Eigentlich habe ich keine/n Lieblings-Autor/in. Aber um zumindest einen Namen zu nennen: Franz Kafka. Ich will nicht behaupten, dass ich alles von ihm gelesen hätte, aber ich bewundere seinen berühmten Schreibstil und vor allen Dingen die Umstände, unter denen er geschrieben hat.
Liest du privat lieber E-Books oder Print-Exemplare? (SophiesLittleBookCorner)
Beides. Besonders praktisch finde ich den Reader für Leseproben! Aber so ein richtiges Hardcover Buch? Da geht mein Herz auf!
Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick? (Noemi)
Ich glaube an Anziehung auf den ersten Blick. Absolut. Das kann auch eine Art Verliebtheit auslösen. Aber damit so etwas wie Liebe entstehen kann, bedarf es etwas mehr, als nur vom Aussehen hingerissen zu sein.
Was ist dein Lieblingsessen? (Bibilotta)
Alles, was mit Karamell und Schokolade zu tun hat ;)
Vielen Dank, liebe Kerstin, dass du dir die Zeit genommen hast unsere neugierigen Fragen zu beantworten!