Abgründig – Arno Strobel

abgruendig

Loewe Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 240 Seiten
9,95 Euro
März 2014
ISBN: 978-3785578643

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Inhalt

(lt. amazon.de):

Eine Bergtour. Ein Unwetter. Ein Mord. Eingesperrt auf engstem Raum, ohne Aussicht auf Rettung, erkennt man ganz neue Seiten an seinen „Freunden“. Hässliche Seiten. Tödliche Seiten … Geplant war eine lässige Bergtour – auf eigene Faust auf die Zugspitze und wieder zurück, bevor die anderen im Camp etwas merken. Doch als die kleine Gruppe um Tim am Morgen aufbricht, scheint das Unglück vorprogrammiert. Sie geraten in ein heftiges Unwetter und müssen in einer verlassenen Hütte Unterschlupf suchen. Sie wissen nicht, wo sie sind, sie haben keine Möglichkeit, mit dem Rest der Welt Kontakt aufzunehmen, und sie sitzen fest. Solange Sturm und Regen toben, ist an einen Abstieg nicht zu denken. Zunehmend liegen die Nerven blank und Vorwürfe machen die Runde, schließlich kommt es sogar zur Prügelei. Am nächsten Morgen ist einer von ihnen verschwunden. Zurück bleibt eine Blutlache – und die Frage, ob es unter ihnen einen Mörder gibt. Das Jugendbuch-Debüt des Thriller-Autors Arno Strobel, der zuletzt mit „Der Sarg“ die Bestsellerlisten stürmte.

Gewähltes Zitat

Janiks Gesicht veränderte sich auf eine seltsame Weise. Er drehte sich nach den anderen um, dann richtete er sich wieder an Tim. »Ich hab da draußen was gefunden, das müsst ihr euch mal ansehen.« Es klang komisch, wie er das sagte.
»Was denn?«, fragte Tim, durch Janiks Tonfall alarmiert, der auch dann noch auf ihm ruhte, als er antwortete.
»Blut.«

(S. 136)

Meine Meinung

Tim besucht mit vielen weiteren Jugendlichen ein Bergsteiger-Sommercamp an der Zugspitze. Nachdem sich die Jugendlichen zusammen gerauft haben, entscheiden sie gemeinsam eine Klettertour auf eigene Faust zu unternehmen, weil sie keine Lust mehr auf das langweilige Anfänger-Klettern des ersten Tages haben. So machen sich Tim und weitere sechs Jungen und drei Mädchen auf eine gefährliche Tour auf, angeführt von Ralf, den selbst ernannten Berg-Führer …

Nachdem ich die Psychothriller von Arno Strobel bislang immer super und total spannend fand, hatte ich mir direkt zum Erscheinen auch diesen ersten Jugendthriller aus seiner Feder gekauft – nur damit er dann ewig bei mir im Regal lag. Erst jetzt, wo ich bei der brüll lauter Loewe-Challenge von Ally teilnehme, habe ich mich wieder an dieses Buch erinnert und es zur Hand genommen.

Mit seinen 240 Seiten ist dieses Büchlein schön übersichtlich und lässt sich auch wirklich fix lesen. Das erste Zusammentreffen von der Jugendlichen verspricht schon eine Menge Konfliktpotential, denn alle sind total verschieden. Tim ist die Hauptfigur und er scheint noch der ‘normalste’ und sympathischste von allen zu sein. Ralf hingegen ist der älteste und der Proll der Gruppe. Er will der Anführer sein und alles besser wissen. Lucas scheint sein Anhängsel zu sein, denn er stimmt Ralf immer zu und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Sebastian ist recht aggressiv und will sich ständig durchsetzen, wobei Jannik eine Mischung aus vernünftig und gefällig wählt. Fabian ist der jüngste der Gruppe, eine kleine Intelligenzbestie mit dem Streber-Stempel auf der Stirn. Denis ist der Rebell, der geheimnisvolle und unzugängliche. Und dann gibt es da noch die drei Mädchen. Julia hält sich sehr an Sebastian, eine kleine Mini-Diva. Jenny, die auch eher der Einzelgänger-Typ zu sein scheint und Lena, in die Tim sich verliebt.

Man sieht also, die Gruppe ist eine bunte Mischung und Probleme sind vorprogrammiert. Diese hätte es sicherlich auch im Camp schon gegeben, aber der Autor schickt diese Bande raus in die Berge, in ein totales Unwetter, wo sie schließlich völlig fertig in einer Hütte stranden und Schutz vor dem Unwetter suchen. Die Hahnenkämpfe zwischen den Jungs sind teils wirklich nervig, ebenso wie die Zickereien zwischen den Mädchen. Als dann auch noch Ralf verschwindet und eine Blutspur zurück bleibt, scheint die Situation allerdings zu eskalieren und alle schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu und scheinen aufeinander losgehen zu wollen. Die Nerven liegen blank.

Arno Strobel hat diese nervliche Zerreißprobe wirklich schön beschrieben. Es war interessant mitzuerleben, wie die Figuren sich in extremen Stresssituationen verhalten. Das habe ich ihnen auch soweit abgenommen. Dennoch fand ich den angekündigten Mord ein wenig zu konstruiert und weit hergeholt. Bei näherer Überlegung war eigentlich klar, was es damit auf sich haben musste und das hat einfach viel Spannung aus der Geschichte genommen. Da konnte leider auch Tims Geheimnis nicht mehr viel ausrichten. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es für junge Leser trotzdem noch viel Spannung und Potential innehatte, aber ich denke, auch dieser jungen Leserschaft hätte man schon ein wenig mehr zutrauen können.

Fazit

Abschließend kann ich über Abgründig also nur sagen, dass Arno Strobel hier seine Figuren wirklich nett beschrieben hat, vor allem die Konflikte haben mir gut gefallen, die Geschichte an sich war allerdings etwas lahm und zu durchschaubar. Es bleibt eine solide und nette Story.

Meine Wertung

One thought on “Abgründig – Arno Strobel

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