Inhalt
(lt. amazon.de):
Berlin im Jahr 2039: Die Stadt liegt in Trümmern, das öffentliche Leben ist längst zusammengebrochen. Für die überlebenden Menschen geht es um die nackte Existenz. Wie den Horror des Alltags, den Kampf gegen Hunger und Kälte überstehen? Mittendrin die 15-jährige Anna, die ihren Weg sucht und für das Leben und die Liebe kämpft – und für eine Welt, in der trotz allem eine Zukunft für sie möglich ist.
Gewähltes Zitat
Wir fahren schweigend weiter. Aber es ist ein friedliches Schweigen. Wir schmollen nicht mehr, seitdem wir die Toten gesehen haben. Wir haben nur uns, und es ergibt auf einmal keinen Sinn mehr, sauer zu sein. Was bringt es mir schon, Recht zu haben, wenn wir beide auch tot im Straßengraben enden?
(S. 156)
Meine Meinung
Die Welt in einer fünfzehn Jahre entfernten Zukunft. Es herrscht Bürgerkrieg und die wenige verbliebene Bevölkerung hungert und lebt in den verbliebenen Ruinen. Vom Leben wie wir es kennen ist nichts übrig geblieben. In diesem Chaos verliebt sich die junge Anna in Ben und versucht mit ihm zu fliehen. In diesem Bürgerkrieg ist es allerdings nicht so einfach zu entkommen …
Wir waren hier von Nana Rademacher kommt hier als gebundenes Buch mit Schutzumschlag, sieht aber auch ohne diesen Umschlag echt toll aus! Das muss ich mal so anmerken.
Der Aufbau des Buches gefällt mir ebenfalls recht gut. Es gliedert sich in drei Teilen. Der erste und letzte Teil wurde in Form von Blogartikeln verfasst, die Annas Geschichte erzählen. Gerade der erste Teil bringt uns die Welt in der Anna lebt nahe. Wir erfahren wie es ist in dieser zerstörten Welt zu leben. Als Location dient hier Berlin. Eine Stadt, die ich recht gut kenne und nicht zuletzt deswegen konnte ich mir auch so viele Beschreibungen des Buches gut vorstellen.
Ein erschreckendes Szenario ist es, das die Autorin hier beschreibt. Es herrscht eine düstere und hoffnungslose Atmosphäre. Die meisten Menschen, also die wenigen, die noch leben, haben resigniert und verstecken sich vor lauter Angst. Es fehlt an allen Ecken und Enden, Hunger und Kälte herrschen vor.
Meiner Ansicht nach hat Nana Rademacher hier sehr schön heraus gearbeitet wie das Leben in einem Kriegsgebiet ausschauen kann. Mich haben die Beschreibungen berührt und nachdenklich gemacht.
Im zweiten Teil des Buches wird einfach erzählt. Und zwar die Geschichte von Annas und Bens Flucht. Dieser Teil war für mich nicht mehr ganz so fesselnd. Die Geschichte war zwar noch recht nett, aber es hat einfach nicht mehr so überzeugt, wie alles was davor kam. Dennoch war es eine schöne Geschichte, wenn auch viel passiert ist, was ich zwischenzeitlich einfach nicht mehr so wirklich nachvollziehen konnte.
Außer Anna blieben hier auch alle Figuren recht blass und auch bei Anna hat es leider nicht so einem umfassenden Blick gereicht. Das wäre auch vollkommen okay, wenn das Buch ansonsten total hätte überzeugen können, aber leider fand ich tatsächlich nur den ersten Teil richtig gelungen, wo Hauptaugenmerk noch auf die kriegsähnlichen Zustände lag. Dieser Teil war wirklich beeindruckend, auch wenn ich an dieser Stelle nie richtig wusste, wohin mich das ganze führen würde. Aber es war eindrucksvoll.
Fazit
Insgesamt konnte mich Wir waren hier von Nana Rademacher leider nicht komplett überzeugen, hat mich aber gleichzeitig auch beeindruckt. Ich habe selten ein Jugendbuch gelesen, das so authentisch und eindrucksvoll die Zustände in Kriegsgebieten wider spiegelt und nahe legt wie es die Autorin hier im ersten Teil getan hat.
Der Geschichte selbst mangelt es allerdings ein wenig an Spannung.
Meine Wertung
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