Ich fürchte mich nicht – Tahereh H. Mafi

ichfuerchtemichnicht

Goldmann Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
16,99 Euro
Juli 2012
Originaltitel: Shatter me
ISBN: 978-3442313013
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Inhalt (lt. amazon.de):
Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.
»“Du darfst mich nicht anfassen“, flüstere ich. „Bitte fass mich an“, möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«
Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht …

Zitat:
»Ich glaube, ich habe dich noch nie lachen hören.«
Er hat so sehr recht damit, dass ich ehrlich sein muss. Ich lächle verlegen. »Lachen hat etwas mit Leben zu tun«, sage ich beiläufig und mit einem Achselzucken. »Ich war bislang noch nie wirklich lebendig.«
(S. 187)

Kommentar:
Juliette ist 17 Jahre alt und befindet sich bereits seit drei Jahren in Isolationshaft, ohne in dieser Zeit Kontakt zur Außenwelt zu haben, denn sie hat eine tödliche Gabe. Ihre Berührung kann töten und deswegen wurde sie schon in ihrer Kindheit zum Freak und Außenseiter gemacht und selbst von ihren Eltern verstoßen. Kein Wunder also, dass sie total überfordert ist mit Adam, der nach drei Jahren des Schweigens zu ihr in die Zelle gesteckt wird. Schnell ist Juliette von Adam fasziniert und erhofft sich von ihm Hilfe, als sie versteht, was zukünftig von ihr erwartet wird …

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch zwar nicht durch sein Cover, obwohl ich dies auch ziemlich hübsch und vor allem auch sehr passend finde, sondern eher durch die vielen Meinungen hierzu, die doch sehr weit auseinander gehen. Durch diese polarisierenden Meinungen wurde ich einfach neugierig und wollte mir mein eigenes Bild von diesem Buch machen. Glücklicherweise!

Ich war von diesem Buch seit der ersten Seite gefesselt. Der eindringliche und trotzdem unheimlich einfache Schreibstil hat mich gewaltig mitgerissen. Ich hatte öfter mal den Gedanken, dass bei diesem Buch der Ausspruch ‚zwischen den Zeilen lesen‘ eine ganz neue Bedeutung bekam, denn durch den ungewöhnlichen Stil, die vielen durchgestrichenen Passagen, Sätze und Wörter, hatte ich schon den Eindruck, dass man hier gar nicht zwischen den Zeilen lesen musste, obwohl gerade diese Offenbarungen noch viel mehr Raum für unausgesprochenes boten.

Juliette hat mich als Figur von Anfang an ziemlich beeindruckt. Obwohl sie bisher eigentlich nur schlimme Erlebnisse in ihrem Leben hatte, ist sie selbst trotzdem ein herzensguter Mensch geblieben, wenn auch zu Beginn noch ziemlich irritiert, verletzt und apathisch. Ihre Gedankengänge so richtig direkt mitverfolgen zu können, auch die innersten Empfindungen, hat mich ihr wirklich nahe gebracht und ich konnte sehr, sehr schnell mit ihr mitfiebern und auch mitleiden. Gerade die Entwicklung vom Beginn des Buches an bis zum Schluss, als sie langsam beginnt sich selbst nicht mehr nur als schlimmes Monster, sondern als Mensch wahr zu nehmen, fand ich sehr gelungen, nachvollziehbar und hat mir gefallen.
Ebenso war für mich Warner eine sehr irritierende, aber dafür umso interessantere Figur. Über ihn würde ich gerne mehr erfahren, denn ich denke, oder ich hoffe zumindest, dass hinter seiner schon beinahe krankhaften Faszination für Juliette mehr stecken wird als wir bislang wissen.
Adam ist für mich zwar ebenfalls ein sehr sympathischer Charakter gewesen, neben Juliette und Warner verblasste seine Figur dann aber doch ein wenig.

Die Geschichte spielt vor einem dystopischen Hintergrund, im Vordergrund stehen aber ganz stark die Emotionen und die Liebesgeschichte, es schmalzt also ziemlich. Im Laufe der Geschichte wird allerdings immer klarer, dass es eine große Widerstandsbewegung gegen das herrschende Reestablishment gibt und ich denke schon, dass im nächsten Band mehr auf diese Rebellion und diesen Kampf eingegangen werden könnte.

Ich bin bereits sehr gespannt auf den zweiten Teil und freue mich bereits auf ein Wiedersehen mit Juliette und Adam und auch mit Warner.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

6 thoughts on “Ich fürchte mich nicht – Tahereh H. Mafi

  1. Ja, in diesem Teil wirkt Adam etwas blasser. Ich hab grad nochmal in Teil 1 reingeblättert, da hat er wesentlich mehr dominiert. Ansonsten war ich auch wieder hin und weg, auch wenn ich Juliette manchmal gern geschüttelt hätte :-) Umso gespannter bin ich auf Teil 3 und den Abschluss der Trilogie.

    • Friedelchen, eigentlich ist das tatsächlich die Rezi zum ersten Band, ich hab nur irgendwie vorhin Titel und Cover verwechselt, weil ich den zweiten auch schon hier liegen habe. Total dämlich *G* Aber wenn du sagst, dass Adam im ersten Band stärker vertreten war als im zweiten, dann weiß ich ja schon was mich erwarten wird *G*

      GlG!

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