Jane & Miss Tennyson von Emma Mills

Es geschieht selten, aber kürzlich hatte ich mal wieder das Bedürfnis Jane & Miss Tennyson von Emma Mills aus dem Königskinder Verlag erneut zu lesen! Als ich nämlich darüber nachdachte, dass wir nun nie wieder neue Königskinder bestaunen dürfen, da der Verlag ja aufgelöst wurde, erinnerte ich mich daran, wie schön das Lesegefühl damals war, als ich dieses Buch das erste mal las. Und da ich es vor ca. 2 Jahren versäumt habe eine Rezension dazu zu schreiben, hole ich dies nun hiermit nach!

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Königskinder Verlag | Gebundene Ausgabe | ca. 480 Seiten | 18,99 Euro | März 2016 | Originaltitel: First & Then | Übersetzer: Katharina Diestelmeier | ISBN: 978-3551560254

Inhalt

(lt. amazon.de):

Devon würde eigentlich nichts an ihrem Leben ändern. Sie ist zufrieden damit, heimlich in ihren besten Freund verliebt zu sein und die Zukunft zu ignorieren. Aber das Leben macht nicht mit. Erst zieht ihr Cousin Foster, ein unverbesserlicher Sonderling mit einem überraschenden Talent für Football, bei ihnen ein. Dann taucht der unausstehliche, überhebliche und unerträglich attraktive Ezra auf. Devon hätte nie erwartet, dass Foster der Bruder wird, den sie nie haben wollte; oder dass Ezra ihre Lieblingsschriftstellerin Jane Austen liest, selbst wenn er Stolz und Vorurteil zunächst für die Fortsetzung von Verstand und Gefühl gehalten hat.

Gewähltes Zitat

»Du hast auch Stolz und Vorurteil gelesen?«
»Ich dachte, es wäre eine Art Fortsetzung oder so.«
Noch nie hatte jemand meinetwegen ein Buch gelesen, geschweige denn zwei. Kyle Morris, mein Freund in der Achten, hatte per Textnachricht gefragt, ob ich mit ihm gehen wolle.

(S. 466)

Meine Meinung

Devon lebt ein ganz normales Leben. Sie ist gut in der Schule, unauffällig, hat einige wenige Freunde und sie liest gerne Jane Austen. Als ihr jüngerer Cousin Foster bei ihrer Familie einzieht und bei ihnen Leben soll, nimmt sie es hin. Ihr Cousin ist sonderbar, aber eigentlich ist er ihr gleichgültig. Nach und nach nimmt sie die Rolle der großen Schwester an und lernt Foster besser kennen. Dieser wird der neue Star der Football-Mannschaft, was auch Ezra auf Devon aufmerksam werden lässt. Ein Junge, den sie schon ganz süß findet, der bislang aber außerhalb ihrer Reichweite war …

Jane & Miss Tennyson hat mich direkt angesprochen. Zum einen durch das wirklich schöne Cover – die Farben, der Titel und sogar das Mädchengesicht haben mir in ihrer gesamten Komposition sehr gefallen! Und zum anderen durch den Titel, denn den Jane Austen-Bezug fand ich sehr spannend und war wirklich gespannt, wie das umgesetzt wurde.

Vorab: Der Bezug zu Jane Austen war nicht so groß wie ich erwartet hatte. Die Protagonistin Devon liebt Jane Austen und führt hin und wieder ein paar Bezüge zu Liebesbeziehungen mit auf. Absolut im Rahmen und nicht dominierend. Dennoch fand ich gerade diese Bezüge auch sehr schön.

Devon wünscht sich nämlich auch wahrhaftig etwas zu sein, nämlich nicht allzu gewöhnlich wie sie ist. Andererseits ist sie aber genau so auch total zufrieden.

Ich kann gar nicht wirklich sagen, was an diesem Jugendbuch so besonders ist. Wahrscheinlich genau die Tatsache, dass es das eben nicht ist. Es ist nicht spektakulär, nicht schockierend, nicht phantastisch. Es ist einfach nur wahrhaftig. Absolut normal, nicht überzogen, nicht überdreht. Es ist total authentisch. Genau so könnte sich die Geschichte in den USA tatsächlich auch abspielen.

Das klingt vielleicht auf dem ersten Blick nicht so, als müsste man dieses Buch unbedingt lesen, aber … doch!  Sollte man.
Diese unaufregende Geschichte ist einfach schön! Ich habe es so sehr genossen die wachsende Beziehung zwischen Devon und ihrem Cousin zu verfolgen. An keiner Stelle wurde groß hervorgehoben, was für ein Sonderling Foster eigentlich ist. Es wird hingenommen, so wie es in der Realität auch oft der Fall ist. Man lebt einfach mit den Dingen.
Und es war einfach toll zu erleben, wie Devon langsam klar wird, dass ihr Cousin ihr wichtig ist, wie sie langsam begreift, hinter seinem seltsamen Verhalten steckt, was er wirklich mitgemacht haben muss.
Das alles ist so absolut authentisch, denn in diesem Alter sind Jugendliche nun mal ganz auf sich fixiert und nehmen ihre Umwelt anders wahr. Als Devon schließlich hinter Fosters Fassade schaut, ist das ein wirklich emotionaler Augenblick. Jedenfalls habe ich es so erlebt. Da ist es schließlich gar nicht mehr so wichtig, ob sich zwischen Devon und Ezra noch etwas entwickelt, obwohl die Beziehung zwischen diesen beiden auch wirklich interessant ist und sich nur allzu typisch entwickelt.

Fazit

Jane & Miss Tennyson von Emma Mills konnte mich von den ersten Seiten an für sich einnehmen und komplett verzaubern. Es ist so unspektakulär und so gewöhnlich, dass die Authentizität einem das Herz rührt. Obwohl der Jane Austen-Bezug nicht so hoch war wie ich zunächst annahm, konnte mich die Geschichte absolut begeistern und ich spreche eine absolute Leseempfehlung für Jane & Miss Tennyson aus!

Meine Wertung

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