Gated 2: Sie sind überall – Amy Christine Parker

gatedsiesindueberall

dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 336 Seiten
16,95 Euro
Mai 2015
Originaltitel: Astray
ISBN: 978-3423761086

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Inhalt

(lt. amazon.de):

Die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows ist offiziell aufgelöst, die ehemaligen Mitglieder leben in Freiheit, und Pioneer, ihr brandgefährlicher Führer, wartet hinter Gittern auf seinen Prozess. Lyla glaubt, das Böse sei besiegt – doch während sie versucht, sich in Codys Familie einzuleben und einen normalen Teenageralltag zu führen, lenkt Pioneer aus dem Gefängnis heraus unbemerkt weiter die Geschicke der Gemeinschaft. Er und seine Jünger haben nur ein Ziel: Sie wollen Lyla wieder zu einer der ihren machen; koste es, was es wolle …

Gewähltes Zitat

DU KANNST NICHT GEHEN, ES SEI DENN, ICH ERLAUBE ES DIR.
UND DAS WIRD NIE GESCHEHEN, KLEINE EULE.
DU GEHÖRST MIR UND ICH WERDE EINEN WEG FINDEN,
DICH NACH HAUSE ZU HOLEN.

(S. 96)

Meine Meinung

Seit der Polizeiaktion und der Verhaftung Pioneers sind wenige Wochen vergangen. Die Gemeinschaft gibt es allerdings immer noch und sie stehen immer noch hinter Pioneer und seinen Ansichten. Lyla ist nicht mehr Mitglied der Gemeinschaft und versucht ein neues Leben inmitten der Familie des Sheriffs zu beginnen. Von den ehemaligen Gemeindemitgliedern wird ihr das allerdings erschwert und sie versuchen Lyla mit allen Mitteln wieder auf ihre Seite zu ziehen …

Vom ersten Band war ich im letzten Jahr ziemlich begeistert. Ich hatte mir zwar etwas ganz anderes vorgestellt, aber dennoch konnte mich Gated überzeugen. Dass es einen zweiten Teil geben würde hat mich dann wieder überrascht, denn ich hätte die Geschichte im ersten Teil tatsächlich als beendet angesehen. Und zwar ein befriedigendes Ende! Trotzdem war klar, dass ich den zweiten Teil auch lesen musste.

Der zweite Teil setzt ein paar Wochen nach Beendigung des ersten Bandes ein.
Auch hier ist wieder das Phänomen zu beobachten wie ein einzelner Mensch seine sektenähnliche Gemeinschaft, die ja doch aus normalen Menschen besteht, davon überzeugen kann zu tun, was in seinem Sinne ist. Also genau das, wovon man sonst nur in den Nachrichten hört und in der Regel nur den Kopf schütteln kann, weil es einfach außerhalb der eigenen Vorstellungskraft liegt, dass es Menschen gibt, die in unserer heutigen aufgeklärten Zeit noch auf so etwas hereinfallen.

Genau so ist es in diesem Buch abermals geschehen. In diesem zweiten Band wurde wunderbar beschrieben, was die Menschen dazu antreibt ihrem Anführer weiter zu vertrauen. Zu Beginn dachte ich als Leser nämlich auch: ‘Was? Wieso? Wie kann man nur so blind sein, dass das weiter gehen kann?’ aber je mehr ich gelesen habe und je stärker ich in die Geschichte eingetaucht bin, desto mehr konnte ich mich irgendwie auch in die Menschen reinversetzen, die alles verloren hatten und sich nun an den einzigen Strohhalm klammern, den sie noch haben und vor allem auch an den einzigen, der ihnen gereicht wird.

Aber auch die Entwicklung von Lyla wurde sehr eindrucksvoll und vor allem überzeugend geschildert. Ihre Eingewöhnung in die reale Welt funktioniert natürlich nicht so reibungslos wie sie es sich vorgestellt hat. Ihre widersprüchlichen Gefühle und Eindrücke, ihre Unsicherheit sind das eine, die Steine, die ihr aber auch von ihrer Umwelt in den Weg gelegt werden das andere. Und diese Steine unterstreichen teils ja sogar noch den Glauben der Gemeinschaft. Genau diese Widersprüchlichkeiten wurden hier wirklich super dargestellt, so dass ich mir wirklich vorstellen konnte, wie auch die restlichen Gemeindemitglieder noch an ihrer Überzeugung festhalten konnten.

Die Geschichte selbst ist also wieder sehr interessant und die Motivation der handelnden Personen überzeugend geschildert. Leider fehlte mir allerdings an der ein oder anderen Stelle die Vorstellung, dass das beschriebene auch so möglich wäre. So kann ich mir zum Beispiel einige Erklärungen Pioneers nicht so recht erklären, denn wirklich hellsehen kann er ja wohl kaum, oder? Diesen Eindruck könnte man aber anhand mancher Taten und Aussagen erhalten. Ebenso fand ich die Kommunikation mit ihm aus dem Gefängnis heraus nicht besonders realistisch und das fand ich schon ein wenig schade.

Passend dazu gab es vor jedem Kapitel ein Zitat des erfundenen Sektenführers Pioneer, einem tatsächlich existenten Sektenführers wie z.B. Charles Manson oder auch einem Bibelzitat, die die Geschichte noch untermauerten.

Der Stil der Autorin ist also sehr eindrücklich und flüssig. Sie schreibt sehr realistisch, ich konnte mich sehr gut in dieser Geschichte zurecht finden und das Lesen hat wirklich Spaß gemacht. Obwohl mir dieses Szenario sehr fern lag, war ich sehr gefesselt von den Geschehnissen. Vielleicht aber auch gerade deswegen. Nach nur wenigen Seiten, war ich total in der Geschichte angekommen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Lyla weiter gehen würde.

Fazit

Auch die Fortsetzung von Gated konnte wieder vollkommen überzeugen. Allerdings blieb hier jetzt der Schock-Effekt ein wenig aus, so dass es nicht ganz so eindrucksvoll daherkam wie noch der erste Teil. Ebenso haben mich ein paar Kritikpunkte gestört, die ich weiter oben dargelegt habe. Nichtsdestotrotz hat Amy Christine Parker hier einen spannenden und größtenteils überzeugenden zweiten Band abliefern können!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

September 2014: Gated 1: Die letzten 12 Tage
Mai 2015: Gated 2: Sie sind überall

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