Dear Evan Hansen von Val Emmich

Dear Evan Hansen von Val Emmich klang für mich total interessant und ich war sehr gespannt auf diesen Roman, habe mich regelrecht darauf gefreut ihn lesen zu können. Ursprünglich wurde diese Story von Val Emmich mit Steven Levenson, Benj Pasek und Justin Paul als Musical entworfen, das auch sehr erfolgreich war, und als Musical kann ich mir diese Story auch wirklich gut vorstellen …

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cbj Verlag | Gebundene Ausgabe | ca. 416 Seiten | 18,00 Euro | September 2019 | Originaltitel: Dear Evan Hansen | Übersetzer: Catrin Frischer | ISBN: 978-3570165652

Inhalt

(lt. amazon.de):

Nobody Deserves to be Forgotten
Ein nie für die Augen anderer bestimmter Brief lässt Evan Hansen als engsten Freund eines toten Mitschülers erscheinen. Dem einsamen Evan eröffnet sich durch dieses Missverständnis die Chance seines Lebens: endlich dazuzugehören. Evan weiß natürlich, dass er falsch handelt, doch nun hat er plötzlich eine Aufgabe: Connors Andenken zu wahren und den Hintergründen seines Todes nachzuspüren. Alles, was er tun muss, ist weiter vorzugeben, Connor Murphy habe sich vor seinem Selbstmord allein ihm anvertraut. Plötzlich findet sich der unsicht- und unscheinbare Evan im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sogar der des Mädchens seiner Träume – Connors Schwester.

Gewähltes Zitat

Die Sache ist die, ich habe ja versucht, die Wahrheit zu sagen. Und ich hab ja auch die Wahrheit gesagt. Ich hab Connors Eltern gesagt, dass er den Brief nicht geschrieben hat. Klipp und klar hab ich es ihnen gesagt, aber sie wollten nicht hören.

(S. 134)

Meine Meinung

Als der Schüler Connor sich umbringt, wird durch unglückliche Umstände plötzlich der Außenseiter Evan Hansen für seinen besten Freund gehalten und rückt so in den Fokus der Aufmerksamkeit. Er klärt den Irrtum nicht auf, sondern nutzt diese Verwechslung aus um sich an die Schwester des Toten ranzuschmeißen…

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Roman als Musical gut funktioniert. Nicht zuletzt auch, weil er unfreiwillig komisch ist. Als zu lesende Geschichte hat es mir allerdings nicht gefallen und das lag tatsächlich vor allem an der Geschichte selbst und nicht unbedingt an der Umsetzung.
Viel zu oft habe ich mich gefragt, was zum Teufel das denn jetzt soll, warum jemand wirklich so abgebrüht ist und wie man wirklich darauf reinfallen kann. Und wieso der Protagonist ausgerechnet jetzt seine Sozialphobie, die mich schon recht ans Asperger-Syndrom erinnerte, einfach überwinden kann.
Es geht darum, dass ein absolut eigenbrödlerischer Schüler, der es nicht hinbekommt Kontakt zu seinen Klassenkameraden oder überhaupt mit Gleichaltrigen aufzubauen, auf einmal für den besten Freund des Schülers gehalten wird, der ihn nur wenige Stunden zuvor vor aller Augen schikaniert und sich selbst danach umgebracht hat. Ja, klingt logisch. Nicht.
Auch wenn es dafür Begründungen gibt, habe ich sie als so an den Haaren herbeigezogen empfunden, dass es das Lesevergnügen doch sehr getrübt hat.
Interessant hätte ich vor allem noch gefunden, warum der Junge sich selbst umbrachte. In Rückblicken, bzw. eigentlich durch Einschübe des Toten, in denen er das aktuelle Geschehen als Geisterwesen verfolgt, erfahren wir auch ein wenig was, aber das ist recht plump und auch wenig aussagekräftig.

Insgesamt war ich von diesem Roman eher enttäuscht. Ich fand die Story weder glaubhaft, noch einfach schön. Als Musical funktioniert sie vielleicht, als einfache Geschichte in Buchform kann ich sie einfach nicht ernst nehmen, trotz der vielen ernsten Themen die angeschnitten wurden. Schade!

Fazit

Dear Evan Hansen von Val Emmich, ursprünglich als Musical konzipiert, funktioniert für mich als Buch nicht wirklich. Als Musical kann ich mir die Geschichte gut vorstellen, aber als einfache Geschichte zum lesen kann ich sie einfach nicht ernst genug nehmen. Schade, aber es bleibt ja noch das Musical.

Meine Wertung

2 thoughts on “Dear Evan Hansen von Val Emmich

  1. Schade, dass die Story als Buch nicht so gut funktioniert. Die Prämisse von dem Buch klingt nämlich auf jeden Fall interessant. Das zugehörige Musical kenne ich allerdings nicht. Vielleicht werde ich es gerade deshalb trotzdem lesen. Mir fehlt ja quasi der Vergleichspunkt.

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