Assassino – Gerd Ruebenstrunk

assassino

bloomoon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
16,99 Euro
März 2013
ISBN: 3760786812

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Inhalt (lt. amazon.de):
Nicht zum ersten Mal macht sich die 17-jährige Kati Bergmann mit dem Archäologen Chris Montiel auf die Suche nach verlorenen Schätzen. Doch bei der Recherche nach einer sagenumwobenen etruskischen Gewandfiebel ist alles anders. Bald wird die Forschungsreise zu einem Wettlauf gegen die Zeit!

Zitat:
Chris drehte den Zündschlüssel und der Motor sprang an. Im selben Augenblick stieß er einen erstickten Schrei aus. Kati, die mit ihrem Gurt beschäftigt war, blickte auf. Ilyas war halb über den Fahrersitz gebeugt. Mit einer Hand hatte er Chris’ Kopf an den Haaren nach hinten gerissen, mit der anderen drückte er ihm das Messer an die Kehle.
”Was ist das für eine Teufelei?”, zischte er. Seine Augen waren zu zwei schmalen Schlitzen zusammengepresst und im gelblichen Licht der Laterne sah sein verzerrtes Gesicht wie das eines Dämons aus.
(S. 67)

Kommentar:
Kati und Chris wurden von Katis Vater, einem Milliardär, der antike Stücke sammelt, auf eine Expedition geschickt, um eine verschollene etruskische Gewandfiebel zu suchen und am besten zu finden. Wie sich schnell zeigt, sind Kati und Chris allerdings nicht die einzigen, die nach diesem antiken Artefakt suchen, das eigentlich kaum materiellen Wert hat. Welches Geheimnis steckt also dahinter, dass so viele Gruppierungen hinter der Fiebelscheibe her sind? Als dann auch noch der mysteriöse Ilyas auftaucht, der überhaupt nicht aus dieser Zeit zu stammen scheint, ist Katis Verwirrung perfekt und sie beginnt eigene Nachforschungen über ihren Vater anzustellen …

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich davon abraten würde, den eingeklappten Klappentext des Buches zu lesen, denn dieser nimmt schon eine Menge vorweg, was erst im Laufe der Geschichte aufkommt. Das finde ich wirklich schade und kann nicht verstehen, warum Verlage da nicht genauer drauf achten. Also, meine Empfehlung: Den Klappentext eher nicht lesen! Jedenfalls nicht, vor dem eigentlichen Buch.

Ansonsten ist das Buch optisch ein echter Hingucker. Das Cover ist ein wenig metallisch-Gold glänzend und macht so richtig was her. Auch der Schriftzug schaut klasse aus. Der Typ auf dem Cover ist zwar nicht unbedingt nach meinem Geschmack, könnte aber gut eine der Figuren im Buch, nämlich Ilyas darstellen. So würde ich ihn mir jedenfalls ungefähr vorstellen.

Die Geschichte von „Assassino“ ist durchaus spannend und ich habe mir ein tolles Leseabenteuer gewünscht. Vielleicht eine Mischung aus jungem Indiana-Jones und etwas modernerem wie Twilight vielleicht, aber auf jeden Fall eine spannende Schnitzeljagd. Leider wurden meine Erwartungen diesbezüglich eher enttäuscht.

Direkt zu Beginn habe ich mich gefragt, warum Kati und Chris, die beide noch sehr jung sind, Kati ist noch nicht einmal volljährig, von Katis Vater mit so einer Aufgabe betraut werden, aber nun gut, beide sind wohl qualifiziert genug, denn beide sind hochbegabt und haben einen überdurchschnittlichen IQ. So macht die Schnitzeljagd sogar Spaß, das kann man sich vorstellen. Als dann aber zu einem späteren Zeitpunkt, als dieser Auftrag schon gefährlich zu werden drohte, dann rauskam, warum Katis Vater diese Scheibe überhaupt haben möchte, da habe ich dann doch überhaupt nicht mehr verstanden, warum er damit seine Tochter beauftragt und nicht Profis. Er ist Milliardär, die könnte er sich wohl locker leisten. Die Begründung dazu schien mir ein wenig lasch.

Kati selbst ist eine recht ambivalente Figur, jedenfalls kommt sie bei mir so an. Zum einen hochintelligent, zum anderen aber total unsicher, vor allem im Umgang mit Menschen und Gefühlen. Okay, das kann natürlich passieren, dieses Problem haben ja einige hochintelligente Menschen, dass sie emotional eher weniger intelligent sind, aber irgendwie hat man es Kati nicht so recht abgenommen. Hinzu kommt noch, dass sie das eine denkt und davon überzeugt ist, aber etwas anderes wirklich tut, bzw. sich dann doch nicht mehr so sicher ist, wenn es darauf ankommt. Kati konnte ich einfach nicht so recht einschätzen.
Die nächste, wirklich interessante Figur wäre dann Ilyas. Seine Geschichte fand ich total interessant. Eine tolle Idee, ich will hier nicht näher drauf eingehen um nicht zu viel zu verraten, aber mir hat die Geschichte wirklich gefallen, nur Ilyas als Figur fand ich nicht überzeugend genug. Am Anfang hat er noch sehr gut den Unwissenden gemimt, später wusste er nach meinem Empfinden dann zu viel und kam in der für ihn ja fremden Welt viel zu gut zurecht.

Die Suche nach der Fiebelscheibe kam leider auch irgendwie zu kurz. Jahrelang hat da angeblich niemand etwas zu finden können und dann, als es endlich mal jemand ernsthaft versucht hat, ging es ruck-zuck, ohne große Probleme. Okay, das einzige Problem war, dass sich unterschiedliche Parteien um die Scheibe gekloppt haben, aber die Suche an sich war kein Problem. Das fand ich schade. Hier hätte ich mir mehr Abenteuer und mehr Rätsel gewünscht, statt Käbbeleien untereinander.

Insgesamt war es aber eine schöne Geschichte, die ich trotz aller Kritik und Anmerkungen gerne gelesen habe. Und ich bin auch an einer Fortsetzung interessiert, denn der Cliffhanger ist wirklich böse. Trotzdem kann ich hierfür nur drei Sterne geben und hoffe, dass der zweite Band wieder einiges wett machen wird, was dem ersten einfach gefehlt hat und das wäre erstens ein wenig mehr Glaubhaftigkeit und zweitens Abenteuer!

Sturmwelle – Stephan M. Rother

sturmwelle

Blanvalet Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 544 Seiten
9,99 Euro
September 2012
ISBN: 3442377587

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Inhalt (lt. amazon.de):
Der Tod, der aus der Tiefe kommt!
Die junge Lara Rasmussen kennt nur ein Ziel: Sie will das Vermächtnis ihres Vaters erfüllen und der tosenden Nordsee das Geheimnis um die sagenhafte Insel Rungholt entreißen. Da beginnen in den Tiefen des Meeres die Glocken von Rungholt erneut zu läuten, um vor einer bevorstehenden Heimsuchung zu warnen. Denn rücksichtslose Profitgier bedroht das freie Watt vor den Inseln. Eine Sturmflut und ein Trupp ertrunkener Bauarbeiter sind nur der Anfang. Allein Lara kann jetzt noch verhindern, dass ein ganzer Landstrich und seine Bewohner ein nasses Grab finden.

Zitat:
In diesem Moment geschah etwas, das ich in den Erinnerungen noch nicht erlebt hatte. Für eine Sekunde war die Allgegenwart der anderen Wirklichkeit durchbrochen, ohne dass die Reise auf die andere Seite schon beendet gewesen wäre.
Für diesen kurzen Augenblick war ich wieder ich, zum Teil zumindest. Mein Ich im einundzwanzigsten Jahrhundert, in den Salzwiesen, über die der Wind strich.
Und dieses Ich stutzte.
Die Stimme! Ich kannte diese Stimme. Ich hatte sie schon einmal gehört. Ich konnte nicht sagen, wann, und ich konnte nicht sagen, wo.
(S. 203 ff.)

Kommentar:
Kurz vor Laras 18. Geburtstag bekommt sie ein mysteriöses Geschenk. Es ist von ihrem Vater Marten, der allerdings bereits vor ihrer Geburt gestorben ist, ihr allerdings sein Vermächtnis hinterlassen hat. Marten war auf der Suche nach der geheimnisvollen und sagenumwobenen Insel Rungholt, die vor vielen Jahren unter gegangen ist. Lara will mit Hilfe von Martens Aufzeichnungen nun selbst nach Rungholt suchen. Dazu begibt sie sich wieder nach Hallig Horn, die Insel ihres Stiefvaters Rasmussen. Kaum dort angekommen, geschehen schon merkwürdige und mysteriöse Dinge. So findet sich Lara immer wieder für kurze Zeit in seltsamen Visionen der Vergangenheit wieder.
Ebenso versuchen zwei polizeiliche Ermittler den Tod von 29 Menschen aufzuklären, die im Watt ertrunken sind. Allerdings bei Ebbe…
Was hat es damit auf sich? Welches uralte Geheimnis verbirgt sich hinter der Legende von Rungholt? Und was hat die Familie ihre Stiefvaters damit zu tun? Lara findet sich bald in einem unglaublichen Wettlauf mit der Zeit wieder, denn nun ist es an ihr die drohende Sturmflut zu verhindern…

Mit „Sturmwelle“ hat Stephan M. Rother einen Thriller mit vielen Mystery-Elementen geschrieben. Das hat für mich den Reiz ausgemacht dieses Buch lesen zu wollen, denn Mysteriethriller lese ich eigentlich ganz gerne.
In diesem über 500 Seiten starken Buch beginnt jedes Kapitel mit der Zeit- und Datumsangabe, den Gezeitenstand und dem Wasserpegelstand, anhand dessen man sich zeitlich orientieren kann.

Erzählt wird zum größten Teil aus der Sicht von Lara und dem dänischen Ermittler Hennig. In zahlreichen erlebten Rückblenden von Lara erfährt auch der Leser mehr über die Vergangenheit. So wird von Anfang an die Spannung schon ein wenig gehalten, denn ich fand bis ca. zur Hälfte die Geschehnisse ein wenig lahm und langatmig. Bis zu diesem Zeitpunkt haben mich hauptsächlich die Rückblenden bei der Stange gehalten. Ab der zweiten Hälfte, als ich mich auch darauf eingestellt habe, inwieweit die Mysterie-Elemente hier mitspielen, fand ich das Buch generell spannender und flüssiger zu lesen, bis dahin war es ein wenig zäh.

Die Figuren in diesem Buch konnten mich auch nicht total überzeugen. Lara, die gerade knapp vor ihrem 18. Geburtstag steht, agierte meiner Ansicht nach nicht wirklich authentisch für einen Teenager. Spätestens wenn man merkt, dass irgendetwas nicht stimmen will, bzw. dass alle Ereignisse miteinander zusammen hängen, schaut man sich doch die entsprechenden Dokumente an, auch wenn man sich vorher vorgenommen hat es nicht zu tun. Meine ich jedenfalls. Ich mag hier jetzt auch nicht so sehr ins Detail gehen um nicht zu spoilern, aber ich fand das teils wenig glaubhaft wie Lara sich verhalten hat.
Hennig dagegen fand ich wiederrum zu jugendlich, dafür, dass es schon Polizist ist. Er verhielt sich meiner Ansicht nach oftmals viel zu naiv und kindlich. Das hat für mich nicht so sehr zusammen gepasst.

Schade fand ich, dass es zum Ende hin kein Nachwort gab, in dem der Autor ein wenig geschrieben hat, was genau nun Fiktion war und was es wirklich gibt. Okay, die mysteriösen Elemente sind natürlich Fiktion, dass ist klar, aber dass es tatsächlich eine Legende um die Insel Rungholt in der Nordsee gibt, fand ich interessant und war mir bislang nicht geläufig. Da ich zu Hallig Horn nichts finden konnte, gehe ich aber mal davon aus, dass diese Insel erfunden ist.

Insgesamt hatte der Autor hier eine tolle Idee mit der Geschichte, die in der Nordsee spielt und trotz aller Kritikpunkte habe ich dieses Buch gerne gelesen. Es wird wohl auch nicht mein letztes Buch dieses Autors gewesen sein. Von mir gibt es hier drei solide und gute Sterne!

Stolen Mortality – Jennifer Benkau

stolenmortality

Sieben Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 354 Seiten
14,90 Euro
Juni 2013
ISBN: 3864431115

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Inhalt (lt. amazon.de):
Jamian Bryonts steht mit dem Rücken zur Wand. Um seinen jüngeren Bruder zu schützen, nimmt er die Schuld für einen Fehler auf sich, den er nicht begangen hat, und unterwirft sich einem ewigen Fluch: Mittels eines Giftes raubt der Senat der Vampirjäger ihm die Sterblichkeit. Doch warum gerade diese diabolische Strafe für ihn gewählt wurde, stellt Jamian vor ein Rätsel. Und was hat es mit der Vampirfrau Laine auf sich, die zeitgleich in seinem schottischen Dorf auftaucht und über Gesetze nur lacht? Klar ist nur eins sie ist die Letzte, der Jamian vertrauen darf. Denn Laine hat einen tödlichen Auftrag.

Zitat:
28.05.08 – Bin allein. Gerade läuft mein Prozess in Edinburgh. Sie verhandeln meine Strafe, als ob es da etwas zu verhandeln gäbe. Auf den Mord an einem Menschen gibt es nur eine Strafe, da kann Jamie den ganzen Senat in Stücke reißen. Das Schlimmste ist, dass ich zu Hause bleiben muss. Ich bin zu jung für eine Verhandlung. So was Verlogenes hab ich noch nie gehört und inzwischen verstehe ich, warum Jamie so zornig war, dass sie mich jetzt schon zum Wächter gemacht haben. Er hat gesagt, sie wären besser nie gekommen. Er hat recht.
(S. 83)

Kommentar:
Jamien und sein jüngerer Bruder Junias sind Kienshi, Wächter der Finsternis, Wächter über den schottischen Ort Glen Mertha. Ihre Aufgabe ist es für Ruhe und Ordnung zu sorgen und gegebenenfalls auch die ansässigen Vampire zur Ordnung zu rufen. Als eines Tages Jamien die Schuld für etwas auf sich nimmt, was eigentlich Junias verbrochen hat, wird ihm zur Strafe seine Sterblichkeit genommen und er wird vom Senat der Kienshi unsterblich gemacht. Als dann schließlich noch eine fremde Vampirfrau auftaucht, die Jamien umbringen will, kommt eine alte und düstere Prophezeiung ans Licht, die für Jamien und Junias alles verändert …

Nachdem mir Jennifer Benkaus Reihe Dark Canopy und Dark Destiny gut gefallen hat, war ich auch auf ihr Erstlingswerk gespannt. Stolen Mortality hat die Autorin bereits vor langer Zeit geschrieben, noch vor ihren bisher veröffentlichten Büchern, aber es war jetzt erst die Zeit für eine Veröffentlichung.

Stolen Mortality ist kein typischer Vampirroman, wie ich es erst dachte. Vampire spielen zwar mit und auch eine große Rolle, die zwei Hauptfiguren sind jedoch keine Vampire, sondern eine neue, erfundene Rasse mit übernatürlichen Kräften und Fähigkeiten. Zunächst hatte ich nicht zuletzt deswegen auch ein paar Probleme mich in die Handlung einzufinden, aber die Autorin hat einen so schön offenen und einnehmenden Schreibstil, dass ich bald doch mitten in der Geschichte gefangen war und auch nicht mehr aufhören wollte, bis ich schließlich auf der letzten Seite angelangt bin.
Inhaltlich habe ich mich zwar schon gefragt, was Unsterblichkeit für eine merkwürdige Strafe sei, aber im Verlaufe der Geschichte erfährt man dann, dass alles seinen Grund hatte.
Ziemlich geschickt fand ich es von der Autorin, gleich zwei Altersgruppen gleichermaßen zu bedienen, denn Junias ist im Teenageralter und geht noch zur Schule, während der nicht soooo viel ältere, aber reifere Jamien eher der älteren Zielgruppe gefallen dürfte. Im Laufe der Geschichte fand ich allerdings, dass Junias sich als der eigentlich besonnenere und reifere Bruder heraus kristallisiert hat, denn Jamiens Besessenheit ließ ihn doch eher unvorsichtig werden. Genau diese Besessenheit Jamiens von der Vampirin Laine hat mich mit der Zeit auch ein wenig genervt. Das liegt aber wohl daran, dass ich mit den Bösen meist nicht so viel anfangen kann und dazu zähle ich Laine, auch wenn ich gerade auch ihre Entwicklung in der Geschichte sehr interessant fand.
Schön fand ich auch, dass das Ende recht offen ist und durchaus noch Raum für eine Fortsetzung lässt. Ich würde mich eigentlich schon freuen, wenn die Geschichte rund um Jamien, Junias und Glen Mertha irgendwann weiter gehen würde.

Das Buch an sich hat ein wunderschönes Cover, wie ich finde, und auch die Kapitelüberschriften sind in einer hübschen Schriftart, die zur Geschichte passt. Das Textlayout hingegen finde ich nicht so gelungen. Viel und klein gedruckter Text, wenig Absätze, also absolut ausgereizte Seiten, erschweren das Lesen leider ein wenig, aber auch daran habe ich mich nach einigen Seiten gewöhnt.

Von mir gibt es für Jennifer Benkaus Erstlingswerk gute vier Sterne!

House of Secrets 1: Der Fluch des Denver Kristoff – Chris Columbus, Ned Vizzini

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Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 460 Seiten
15,99 Euro
Mai 2013
ISBN: 3401068512

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Inhalt (lt. amazon.de):
Was für eine halsbrecherische und nervenaufreibende Achterbahnfahrt ist dieses Abenteuer über die geheimnisvolle Macht von Büchern! House of Secrets hat einfach alles: drei heroische Geschwister mit Köpfchen, eine echt unheimliche Superschurkin und tonnenweise Spannung und Fantasie.¿ Joanne K. RowlingAls die Geschwister Eleanor, Brendan und Cordelia Walker erkennen, in was für ein großartiges und zugleich gruseliges Haus sie gezogen sind, ist es bereits zu spät: Die alte Nachbarin hat sie in einen fiesen Plan verwickelt. Ihre Eltern sind spurlos verschwunden, stattdessen streunen blutrünstige Krieger durch dschungelartige Wälder und übermenschliche Piraten bevölkern die Meere. Was haben die fantastischen Romane des ehemaligen Hausbesitzers und Autors Denver Kristoff damit zu tun und warum hat er die Familie Walker in sein dunkles Spiel verstrickt? Schnell merken die drei, dass nicht nur sie, sondern die ganze Welt in großer Gefahr schwebt.

Zitat:
”Heißt >vernichten< zum Beispiel, dass Sie uns anzünden und bei lebendigem Leib verbrennen? Oder dass Sie uns mit einem Megaknall explodieren lassen und von uns nur minikleine Staubteilchen übrig bleiben? Werden Sie uns einfach nur auslöschen, indem Sie uns ins Weltall schießen oder vielleicht…?”
”Genug! Ich werde euch auf die furchtbarste und qualvollste Weise auslöschen, die ihr euch nur vorstellen könnt!”
”Okay. Danke. Wollte ich nur wissen…” (S. 140 ff.)

Kommentar:
Nach einem beruflichen Rückschlag versucht Papa Walker mit seiner Familie einen Neuanfang und kauft das alte, prächtige Haus des Autors Denver Kristoff, in das die gesamte Familie zieht. Bereits am ersten Abend bekommen sie jedoch Besuch von der Windfurie, die sich an den Walkers rächen will und die Kinder Eleanor, Cordelia und Brendan mit samt den Haus in eine erfundene Welt verfrachtet, die den Büchern Denver Kristoffs nachempfunden ist und in der die Geschwister rasante Abenteuer erleben und auf der Suche nach einem magischen Buch auch den Weg zurück nach Hause und zu ihren Eltern suchen…

Nachdem Chris Columbus bereits mit zahlreichen Filmen wie Harry Potter, Percy Jackson, Gremlins etc. überzeugen konnte, versucht er sich nun auch als Buchautor. An seiner Seite Ned Vizzini, der bereits einige Jugendbücher geschrieben hat.

In 76 recht kurzen Kapiteln haben die Autoren hier eine wirklich tempo- und actionreiche Geschichte rund um die Geschwister Walker geschrieben. Die rasante Story hat mich doch sehr an einen Film erinnert und ich finde schon, dass man bei diesem Buch absolut merkt, dass hier mit Chris Columbus ein erfahrener Filmemacher seine Hand im Spiel, bzw. an der Feder hatte. Die viele Action, die Handlung und die Schauplätze erinnerten mich ein wenig an die Filme „Jumanji“ und „Zathura“. Ich denke, mit diesem Geschichten kann man dieses Buch vergleichen, diesen Vergleich haben ja bereits andere Leser vor mir gezogen, und sollte dieses Buch je verfilmt werden, dann würde ich mir den Film in ebenjenem Stil vorstellen.

Ein wenig irritiert mich jetzt im nachhinein der Titel “House of Secrets” ein wenig, denn das Haus an sich war ja jetzt eigentlich gar nicht mal soooo geheimnisvoll. Fand ich zumindest. Eher der bisherige Besitzer. Aber ich denke, dass da in der Fortsetzung noch etwas nachkommen wird, davon gehe ich jedenfalls ganz stark aus.

Die drei Geschwister, die gleichermaßen die Hauptfiguren in diesem Buch sind, werden natürlich allesamt unterschiedlich charakterisiert, gemein haben sie alle ihren Mut und ihren Zusammenhalt. Das macht Spaß zu lesen und wer selbst Geschwister hat, kann sich in den Zwistigkeiten zwischen Eleanor, Brendan und Cordelia sicherlich wieder finden.

Ich bin als erwachsene Leserin jetzt sicherlich nicht die Hauptzielgruppe, muss aber dennoch anmerken, dass ich die Altersempfehlung ein wenig kritisch sehe. Das Buch ist jetzt zwar nicht übermäßig brutal, aber für elfjährige vielleicht doch ein wenig heftig. Hier würde ich empfehlen, dass Eltern die Bücher vielleicht vor oder mit ihren Kindern lesen und dann entscheiden, ob ihr Kind schon soweit ist.

Spannend ist das Buch auf jeden Fall und kindgerecht geschrieben ebenfalls. Für Kinder in dieser Altersklasse auf jeden Fall eine schöne und kurzweilige Lektüre. Ich geben diesem Buch vier von fünf Sterne!

Das Mädchen mit dem Stahlkorsett – Kady Cross

dasmaedchenmitdemstahlkorsett

Heyne fliegt Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 464 Seiten
8,99 Euro
April 2013
Originaltitel: The Girl in the Steel Corset – Steampunk Chronicles Book 1
ISBN: 3453314646

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Inhalt (lt. amazon.de):
Eine Heldin, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat
Sie ist eine ganz besondere junge Lady: Ihr Name ist Finley Jayne, sie ist sechzehn Jahre alt und arbeitet als Dienstmädchen. Gelegentlich. Vor allem aber macht sie in den finstersten Gassen Londons Jagd auf Verbrecher. Finley mag hübsche Kleider, ihre Unabhängigkeit und wohlerzogene junge Männer. Wen Finley nicht mag, der kommt ihr besser nicht in die Quere, denn sie ist außergewöhnlich stark. Doch hinter ihren enormen Kräften verbirgt sich ein dunkles Geheimnis …

Zitat:
Jetzt drehte auch Finley durch. Als die Schwärze ihr Bewusstsein und ihr Sichtfeld zu überfluten drohte, als sie Griffin am Boden sah und Emilys gequälten Schrei hörte, wurde es zu viel. Sie öffnete sich für das andere Selbst, und für einen kleinen Moment badete ihre Seele in reinem Entzücken, als sich die beiden Hälften ihres Wesens vereinigten. (S. 335)


Kommentar:

Die junge Finley Jayne hat eine gefährliche Begabung. In ihr wohnen und streiten zwei Persönlichkeiten. Zum einen ihr normales, ruhiges und freundliches Wesen und zum anderen ihre dunkle und gefährliche Seite. Wenn diese ausbricht, dann erlangt Finley absolute Superkräfte und hat kaum noch Kontrolle über ihr Handeln. Das macht ihr natürlich Angst. Als sie eines Tages auf eine Gruppe von jungen Leuten trifft, die ebenfalls unnatürliche Kräfte besitzen, kommt sie hinter dem Geheimnis ihrer Vergangenheit …

Kady Cross hat ihr ein wirklich schönes Buch aus dem Bereich „Steampunk“ geschrieben. Das bedeutet mehr oder weniger, dass moderne Elemente aus der Technik auf das historisch viktorianische Zeitalter treffen, sozusagen ein futuristischer Roman im Retro-Look. Die Geschichte geht also auf jeden Fall auf die Fantasie-Schiene.
Die Autorin bezieht einige bekannte Romane der Weltliteratur mit in ihre Geschichte ein. Unter anderem „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“, „Frankenstein“ und die zwei widerstreitenden Persönlichkeiten in Finley erinnern auf jeden Fall an „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“. Ein Abklatsch ist diese Geschichte wegen der Verknüpfungen allerdings keinesfalls!

Cross hat hier eine spannende Geschichte geschrieben, die einfach Spaß macht. Ihre Figuren sind lebhaft und authentisch, man schließt die einen ins Herz und kann sich über andere herrlich aufregen. Es gibt natürlich sympathische und unsympathische Figuren, allerdings keine reine schwarz-weiß-Malerei. Ganz im Gegenteil sogar, hier können selbst die „bad Boys“ viel Charme haben.

Ganz toll finde ich, dass der Verlag dieser Taschenbuchausgabe hier das Zusatzmaterial, in Form einer kurzen Vorgeschichte zur Hauptstory, dem Buch voran gestellt hat. Man liest also zunächst einmal einen langen Prolog, der knapp 100 Seiten umfasst und nicht so viel mit der Hauptgeschichte zu tun hat. Ich fand das toll, mit hat dieser Prolog gut gefallen und mir die Protagonistin Finley noch näher gebracht, als es die Hauptgeschichte später gekonnt hätte. Man merkt allerdings auch, dass dieser Prolog wohl nachträglich verfasst wurde, denn ein paar Ungereimtheiten fielen mir schon auf, vor allem im Bezug auf Finley und ihrer Kontrolle über ihre dunkle Seite. Das ist teils ein wenig irritierend, aber nicht wirklich schlimm. Dafür macht die Geschichte dann doch zu viel Spaß.

In den weiteren Bänden freue ich mich jetzt vor allem darauf, einige Figuren, die in diesem Band noch etwas stiefmütterlich behandelt wurden, wieder zu treffen und weiter kennen zu lernen. Der Cliffhanger verspricht ja bereits ein weiteres Abenteuer. Bleibt jetzt also nur noch abzuwarten, bis man in wenigen Tagen die Fortsetzung “Das Mädchen mit dem Flammenherz” erscheinen wird.
Von mir gibt es für diesen Einstieg in Finleys Steampunk-Welt gute vier Sterne, weil ich es teils auch ein wenig zu vorhersehbar und wenig überraschend fand. Dem Lesevergnügen hat diese Tatsache allerdings nicht allzu sehr geschadet, deswegen lediglich einen Punkt Abzug!

Incarceron: Fliehen heißt sterben – Catherine Fisher

incarceron

Penhaligon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
18,99 Euro
März 2013
ISBN: 3764530804

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Inhalt (lt. amazon.de):
Sein Körper ist gefangen, doch sein Herz ist frei
Incarceron ist ein gewaltiges Gefängnis. Sein Inneres besteht aus gigantischen Metallwäldern, verfallenen Städten und endlosen Weiten. An diesem Ort gibt es weder Freundschaft noch Vertrauen – und es gibt keine Hoffnung auf Entkommen. Doch der junge Häftling Finn hat eine Verbindung zur Welt außerhalb, zu Claudia, der Tochter des Gefängnishüters. Sie ist Finns einzige Chance, aus Incarceron auszubrechen, und er wiederum ist Claudias letzte Hoffnung, dem goldenen Käfig ihres eigenen Lebens zu entfliehen. Doch Finns und Claudias größter Feind ist Incarceron selbst, das seine Insassen wie ein hungriges Raubtier belauert. Denn dieses Gefängnis lebt …

Zitat:
Sapphique ritt aus dem klirrenden Wald heraus
und sah die Festung aus Bronze. Von überall her
strömten die Leute zu den Toren.
”Kommt mit hinein”, drängten sie ihn,
“schnell, ehe es Euch angreift!”
Er sah sich um. Die Welt war aus Metall,
ebenso wie der Himmel. Die Menschen waren Ameisen
in den endlosen Weiten des Gefängnisses.
”Habt ihr denn vergessen”, rief Sapphique,
”dass ihr bereits im Innern seid?”
Aber die Menschen eilten an ihm vorbei und
sagten untereinander, er sei nicht bei klarem Verstand.
LEGENDEN VON SAPPHIQUE (S. 203)


Kommentar:
Finn ist gefangen in Incarceron. Einem Gefängnis, das so groß ist wie eine ganze Welt und kaum Grenzen kennt. Ein Gefängnis, in dem nichts umsonst stirbt und alles recycelt wird. Ein grausamer Ort voller Angst und Gewalt und ohne Liebe. In Claudias Welt glaubt man, dass Incarceron, das Experiment der Sapienti, geglückt und zu einem Paradies geworden ist, denn niemand weiß wo Incarceron ist und wie es dort zugeht. Niemand, außer dem Hüter Incarcerons, Claudias Vater.
Als Finn, der glaubt, er stamme von Außerhalb des Gefängnisses, eines Tages in den Besitz eines geheimnisvollen Schlüssels kommt und Claudia ihrem Vater das Gegenstück dazu entwendet, können Finn und Claudia über diese Schlüssel miteinander kommunizieren und decken ein düsteres Geheimnis auf, denn Finn scheint tatsächlich nicht in Incarceron geboren zu sein. Claudia versucht alles um Finn irgendwie zu befreien …

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch einzig und allein erst einmal durch das wunderschöne Cover mit dem Schlüssel, der ja auch im Buch eine große Rolle spielt. Die Farbgebung ist einfach toll und die gesamte Umschlaggestaltung hat mich wirklich angezogen, so dass ich Incarceron dann doch lesen musste, obwohl mir die Kurzbeschreibung alleine gar nicht so zugesagt hätte. Gut, dass das Design dann doch noch ein Wörtchen dazu gesagt hat, denn Incarceron ist ein wirklich tolles Buch gewesen, wie ich jetzt sagen kann.

Die Geschichte ist in insgesamt 35 Kapitel gegliedert, die sich wiederrum in fünf Abschnitte aufteilen. Erzählt wird zum einen die Geschichte von Finn und parallel dazu die Geschichte der Tochter des Hüters. Die Stränge treffen sich erst nach einer Weile.
Der Einstieg fiel mir zugegeben ein wenig schwer, denn gerade die düster geschilderten Geschehnisse in Incarceron rund um Finn waren schon etwas bedrückend, zumal ich nicht so wirklich wusste, wohin das alles führen würde. Erst nach und nach kam ich in die Geschichte rein, nämlich als die Stränge sich dann auch trafen, und fand es dann aber auch sehr spannend.

Catherine Fisher hat hier eine beeindruckende Fantasiegeschichte erschaffen. Es war erfrischend und mal etwas ganz anderes als die meisten fantastischen Veröffentlichungen derzeit. Gefallen hat mir vor allem auch, dass ich zu keinem Zeitpunkt wirklich dahinter gekommen bin, was denn nun das Geheimnis von Incarceron selbst war und mich so wirklich überraschen lassen konnte.

Die Figuren selbst fand ich zum größten Teil gelungen, wenn auch kaum wirkliche Sympathieträger dabei waren, aber zumindest gab es nicht nur schwarz-weiß-Malerei, sprich, die Figuren waren nicht alle absolut gut oder böse, sondern meist recht facettenreich. Für einen ersten Teil war das okay, für den nächsten Teil den es auf jeden Fall geben wird, im englischen ist er bereits unter dem Titel Sapphique (Incarceron) erschienen, würde ich mir allerdings noch mehr Nähe zu den Figuren, vor allem Finn und Claudia, wünschen.

Insgesamt gibt es von mir hierfür gute vier Sterne. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, die hoffentlich auch bald erscheinen wird.

Immortal Guardians 1: Düstere Zeichen – Dianne Duvall

immortalguardiansduesterezeichen

Egmont Lyx Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 400 Seiten
9,99 Euro
Oktober 2012
Originaltitel: Darkness Dawns
ISBN: 3802586603

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Inhalt (lt. amazon.de):
Eine düstere Welt voller Vampire, Unsterblicher und Menschen mit außergewöhnlichen Gaben … Die Musikprofessorin Sarah rettet einen Unbekannten, der von zwei Angreifern mit Messerstichen gequält wird. Was sie nicht weiß: Der attraktive Roland ist in Wahrheit ein unsterblicher Vampirjäger. Doch die Blutsauger wollen Rache, und Roland ist der Einzige, der Sarah beschützen kann. Schon bald ist nicht nur Sarahs Leben in Gefahr – sondern auch ihr Herz.

Zitat:
Sarah wandte sind nun seinem anderen Bein zu, und wieder konzentrierte er sich auf den Weg des Lappens, der hinab und wieder hinauf strich, hinab, langsam hinauf, weiter und weiter. Mit angehaltenem Atem wartete er auf den entscheidenden Augenblick – aber er kam nicht. (S. 222)


Kommentar:
Es gibt zwei Arten von Bluttrinkern. Zum einen die Vampire, die allerdings nicht lange leben und nach wenigen Jahren den Verstand verlieren und zum einen die unsterblichen Wächter, die ewig leben und zu den Guten gehören. Als Sarah Bingham, eine normale Menschenfrau, eines Tages dem Unsterblichen Roland das Leben rettet, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben dadurch vollkommen ändern wird. Sie verliebt sich nicht nur in den Unsterblichen, sie wird leider auch in eine Rachefehde mit reingezogen, denn der Vampir Bastien trachtet Roland nach dem Leben und gibt keine Ruhe …

Der Anfang dieses Romans hat sich wirklich gezogen und ich fand es wirklich langweilig. Die Geschichte ist auch nicht neu, denn auch hier trifft ein übernatürliches Wesen, nämlich der Unsterbliche, auf einen total unschuldigen und unwissenden Menschen, in diesem Falle Sarah. Nachdem der eine dem anderen das Leben gerettet hat und das Geheimnis gelüftet wurde, verlieben sich die beiden ineinander … bla bla bla. Das übliche. Wie gesagt, das ist nichts Neues mehr, so beginnen viele Serien, gerade die, in denen Vampire eine Rolle spielen.
In der ersten Hälfte des Buches geschieht also nicht wirklich viel. Sarah und Roland schmachten sich an, alles andere ist erst einmal Nebensache. Erst als es soweit ist und die beiden ihren Gefühlen endlich nachgeben kommt ein wenig Schwung in die Geschichte, denn nun geht es darum das Geheimnis um Bastien zu lüften und herauszufinden, warum er hinter Roland her ist. Zwischendurch treten auch immer wieder andere Figuren als nur Sarah und Roland auf und auch das bringt Abwechslung und sogar Spaß, in der zweiten Buchhälfte besonders.

Die Figuren sind allesamt sehr stereotyp und eindimensional, teils wiedersprechen sie sich auch in ihrer Beschreibung. Gerade Sarah, die am Anfang als die totale Unschuld vom Lande dargestellt wird, zeigt am Schluss eine ganz andere Seite. Hier hat die Autorin zu Beginn mächtig auf die Tränendrüse gedrückt und eine total unselbstständige Figur charakterisiert, die vom starken Unsterblichen beschützt werden muss, was allerdings gar nicht so war, wie sich dann im Verlauf der Geschichte ja heraus stellte.
Insgesamt fand ich die Charakterisierungen in diesem Buch ansonsten auch recht schwarz-weiß gemalt. Die Unsterblichen waren allesamt sehr aalglatt und durch und durch gut, was ich für sehr unrealistisch halte. Auch, dass es zwischen Sarah und Roland so schnell ging und Sarah sich so schnell auf die geänderte Realität einlassen konnte war natürlich alles andere als glaubhaft, aber ich denke, ich Fantasy-Büchern darf das doch auch ruhig mal so sein.

Insgesamt war das Buch aber, gerade wegen der offenen Fragen am Schluss, die eine spannende Hintergrundgeschichte versprechen, dann aber doch noch besser als ich während der ersten Hälfte befürchtet hatte. Im zweiten Teil wird es dann in der Hauptsache um zwei andere Figuren gehen, die in diesem Band ebenfalls schon aufgetaucht sind, nämlich um Marcus und um die mysteriöse Amy. Und ich bin mir sicher, dass ich diesen zweiten Teil, der mittlerweile schon erhältlich ist (siehe: Immortal Guardians: Dunkler Zorn), ebenfalls lesen werde!

Elbenthal Saga 2: Der schwarze Prinz – Ivo Pala

derschwarzeprinz

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
19,99 Euro
März 2013
ISBN: 341180923X

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Inhalt (lt. amazon.de):
Wer hat drei der fünf verborgenen Schwerter des Schicksals gestohlen? Will sich der Schwarze Prinz Laurin ihrer überirdischen Magie für teuflische Zwecke bedienen? Nur Svenya, der Hüterin Midgards, könnte es gelingen, die letzten beiden Zauberklingen in Sicherheit zu bringen. Aber wer wird ihr bei ihrer gefährlichen Mission helfen? Was wird sie tun, wenn sie am Ende erkennt, dass nichts ist, wie es scheint? Ein uralter Fluch droht in einem offenen Krieg zwischen Elbenthal und Aarhain zu gipfeln die fesselnde Fortsetzung der Elbenthal-Saga.

 

Zitat:
”Ich würde immer wieder so handeln. Ich kann niemanden töten, nur weil er oder sie ansonsten vielleicht irgendwann einmal etwas Schreckliches tut. Und damit basta!” (S. 269)

Kommentar:
Svenja hat sich mittlerweile gut in ihre Rolle als die Hüterin von Midgard eingefunden. Das ist auch gut so, denn ihre Kraft wird benötigt, als bekannt wird, dass bereits drei der fünf Schwerter des Schicksals gestohlen wurden. Svenja macht sich auf um die verbliebenen drei Schwerter in ihren Besitz zu bringen, denn derjenige, der alle fünf Schwerter besitzt, wäre in der Lage ein weiteres Tor in eine der anderen Welten zu öffnen und das könnte für die Welt der Menschen fatale Folgen haben. Leider ist Svenja jedoch nicht erfolgreich und so gelangen die Schwerter in den Besitz eines schlimmen Gegners, der ebenso gefährlich ist wie Laurin, der dunkle Prinz selbst. Eine große Schlacht um Elbenthal und das Tor entbrennt…

Zunächst einmal besticht auch dieser zweite Band wieder durch seine wunderschöne Aufmachung. Das Cover ist wirklich toll und glänzt in metallischen Farben. Im Buch selbst findet man auf den Innenseiten der Umschläge eine tolle Zeichnung der Elbenwelt, die unter Städten die Dresden, Meißen, Chemnitz und anderen liegt.
Ansonsten ist das Buch in sechs Teile aufgeteilt, die dann jeweils durch eine graufarbene Seite markiert und damit auch schon am Buchschnitt zu erkennen sind. Optisch also auf jeden Fall wieder einmal top!

Ivo Pala setzt hier seine wirklich mitreißende Elbenthal-Saga fort. Bereits im ersten Teil gefiel mir die Verknüpfung mit der uns bekannten realen Welt und Zeit, der vom Autor entworfenen Geschichte und großen Teilen der germanischen Mythologie. Genau das findet man selbstverständlich auch in diesem zweiten Teil wieder. Vor allem die Ausflüge in die Mythologie gefielen mir sehr gut, wenn ich auch dazu sagen muss, dass der vierte Teil in diesem Buch, der nahezu 60 Seiten umfasst, fast ausschließlich aus einer etwas lahmen Erzählung dazu besteht, wie Hagen Svenja über die damaligen Ereignisse und die Geschichte der Welt informiert. Spannend ist diese Geschichte, ja, keine Frage, und interessant auch. Aber ich fand es nicht so gelungen diese Informationen innerhalb von knapp 60 Seiten recht emotionslos durch zu knüppeln. Diesen Eindruck machte dieser Teil jedenfalls auf mich. Glücklicherweise ist dies aber auch mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte und so schlimm wie es sich jetzt anhört ist es auch nicht, ich finde es nur nicht optimal gelöst.

Die Entwicklung der Figuren kommt in diesem Band vielleicht etwas zu kurz, aber dafür hat der erste Band ja bereits ausführlich gesorgt, weswegen diese Tatsache überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Dafür geht in diesem zweiten Band wirklich die Post ab. Über zu wenig Action kann man sich sicherlich nicht beklagen und auch nicht über zu wenig Spannung.
Auch das Geheimnis um Svenjas Herkunft ist natürlich auch in diesem Buch wieder Thema und bis zum Ende war ich bei jeder Begegnung mit dem Drachen Oegis sehr gespannt, ob er nicht doch noch etwas über Svenjas Herkunft verrät. Bis zum Ende dieses Buches bekommen wir aber auch wieder nur ein paar Hinweise auf eine Mögliche Abstammung Svenjas und können damit unsere eigene Theorie entwerfen. Aber so bleibt es zumindest spannend und macht wirklich wieder Lust auf den nächsten Band. Nicht, dass es zum Ende nicht eh wieder einen bösen Cliffhanger geben würde, der den Leser eh wieder stöhnend und in freudiger Erwartung auf den nächsten Band zurück lässt…

Insgesamt fand ich diese Fortsetzung nur minimal schwächer als den ersten Band, vergebe hier auch trotzdem noch die volle Sternzahl, denn weniger als fünf hat es meiner Meinung nach auch wieder nicht verdient.

 

Wirklich gefallen hat mir dieses Mal übrigens der Buchtrailer. Er trägt die Atmosphäre des Buches besonders gut, finde ich, aber schaut selbst:

 

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