Blogtour zu Feuerrot – Tag 4: Inquisition

Heute gibt es den ersten von zwei Tagen unserer Blogtour bei mir zu erleben. Es geht um das Buch Feuerrot von Nina Blazon, was mir selbst sehr gut gefallen hat, denn ich lese gerne zwischendrin mal einen historischen Roman, vor allem auch, wenn er so schön locker und leicht geschrieben ist wie dieser hier.

Nachdem ihr in den letzten Tagen ja schon das Buch selbst kennen lernen konntet und außerdem auch einiges über Hexen und Hexenverbrennungen in Erfahrung bringen durftet, geht es bei mir heute mit dem spannenden Thema Inquisition weiter.

Update 26. März 2016: Die Gewinner stehen fest!

banner

Inquisition

Wenn man das Wort Inquisition hört, dann denkt man wohl am ehesten an grausame Folter und Hinrichtungen und ans Mittelalter. Leider nicht zu unrecht, denn obwohl sich Historiker mittlerweile einig sind, dass es ein großer Fortschritt für die Rechtsgeschichte des Mittelalters war, wurden damals tatsächlich grausame und brutale Taten vollbracht.

Unter einer Inquisition versteht man ein Gerichtsverfahren (lat. inquirere = untersuchen) des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, also ca. in der Zeit vom 13. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert.

“Inquirere bedeutet ‘ermitteln’. Ich bin also ein Ermittler, der ein Verbrechen aufdeckt.”
(Feuerrot von Nina Blazon; S. 92)

In erster Linie wurden solche Inquisitionen von katholischen Kirchenvertretern geführt oder zumindest in deren Mitarbeit. Diese geistlichen Vorsitzenden solcher Inquisitionsgerichte nannten sich Inquisitoren. Sie dienten vor allem dem Zweck sogenannte Häretiker zu verfolgen und bestrafen.

Um die Stellung der Kirche zu stärken wurden Inquisitionen etabliert um anders Gläubige zu bekehren oder zu bestrafen. Es gab auch keine Stelle, an der eine Inquisition dauerhaft war, die Kirche schicke ihre Inquisitoren immer dorthin, wo es ihrer Meinung nach am dringendsten benötigt wurde. Also wohl dahin, wo es immer mehr und mehr Menschen gab, die dem Idealen der Kirche nicht mehr entsprach und diese somit nicht mehr gewillt war uneingeschränkt zu unterstützen.

Auch waren die frühzeitlichen Inquisitoren Ermittler, Verteidiger und Richter in einem. Somit waren diese Verfahren natürlich unfair und sehr einseitig. Mit Gerechtigkeit hatte dies nicht viel zu tun und das, obwohl die Inquisitoren ihre Beisitzer zu Rate ziehen mussten und Urteile nicht selbst vollstrecken durften. Hierbei wurden sie von den weltlichen Gerichten allerdings unterstützt.

Wurden erst einmal Orte ermittelt, an denen die Kirche ein Bedürfnis für einen solchen Vorgang sah, dann wurden die ansässigen Kirchenstellen damit betraut alles in die Wege zu leiten und die weltlichen dortigen Machthaber wurden um Unterstützung gebeten.
Die damaligen Angeklagten wurden in den allermeisten Fällen tatsächlich von ihren Mitmenschen beschuldigt und daraufhin fanden die Inquisitionsverfahren statt. Dazu wurden sie von Kirchenvertretern auch aufgefordert, nachdem diese Reden gegen die Häresie schwangen. Es ging los mit einer Anhörung und endete nicht selten mit Folter, allerdings lag dies immer im Ermessen der jeweiligen Beauftragten.

“Ja, die Proben haben wir. Aber leider sieht die Prozessordnung vor, dass wir auch ein freiwilliges Geständnis aus dem Mund der Hexe selbst brauchen. Ohne Geständnis dürfen wir kein Urteil fällen, so ist das Gesetz. Aber selbst wenn wir die Folter anwenden ist es eine unsichere Sache, denn der Teufel schützt Hexen mit einem Zauber vor Schmerzen. Sie tun zwar so, als würden sie etwas empfinden, aber das ist nur eine vom Teufel hervorgerufene Täuschung. […]”
(Feuerrot von Nina Blazon; S. 263)

Die Strafen variierten ebenfalls. Für diejenigen, die der Häresie vor dem Verfahren abschworen, gab es zumeist nur kleine Strafen die als Buße dienen sollten. Es gab aber oftmals auch Gefängnisstrafen und auch sogar Todesstrafen.

Was uns vor allem im Buch Feuerrot von Nina Blazon begegnet sind die Hexenverfolgungen, also das Vorgehen gegen vermeintliche Magie. Zu diesen Hexenverfolgungen habt ihr ja bereits gestern bei Anette von www.katzemitbuch.de einiges in Erfahrung bringen dürfen.

Ich möchte hier noch einmal auf ein interessantes Werk hinweisen, das von einem der Protagonisten des Buches geschrieben wurde, nämlich Heinrich Kramer. Dieser war nicht nur ein fiktiver Protagonist im Buch, ihn gab es tatsächlich und er ist auch heute noch recht bekannt als derjenige, der den sogenannten Hexenhammer (Malleus Maleficarum) verfasste, das 1486 erschien.

Dieses Werk legitimierte die Hexenverfolgung nicht nur, sondern vereinigte alle Vorurteile die es zu diesem Zeitpunkt gab und darin klare Regeln zur Verfolgung aufstellte. Bis zum 17. Jahrhundert wurde es 29. mal neu aufgelegt, was für damalige Verhältnisse enorm war, obwohl es offiziell niemals kirchliche, noch weltliche Anerkennung erlange. Das mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass Kramer seinem Werk unberechtigterweise die päpstliche Bulle voran stellte, was eine urkundliche Bekanntmachung des Papstes entsprach.

Wie bereits oben erwähnt galten diese Inquisitionsverfahren trotz allem aber als Fortschritt in der Rechtsgeschichte, weil zu diesem Zeitpunkt erstmals Regeln für solche Verfahren etabliert wurden. Denn auch vor der Inquisition gab es natürlich Verfolgungen, aber diese gingen noch willkürlicher von statten.


Gewinnspiel

Natürlich gibt es auch wieder etwas tolles zu gewinnen!

Unter allen Teilnehmern werden 5 Printexemplare von Feuerrot verlost!

Was ihr tun müsst um zu gewinnen? Ganz einfach! Beantwortet mir einfach die folgende Frage bis einschließlich zum 25. März 2016 in den Kommentaren:

Woran denkt ihr tatsächlich, wenn ihr das Wort ‘Inquisition’ hört?

Also legt mal los! Viel Spaß!

Teilnahmebedingungen
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.

Update 26. März 2016: Die Gewinner stehen fest!

Liebe Leser,

wir haben uns sehr über Eure Beteiligung bei unseren Beiträgen gefreut und hoffen das wir Euch neugierig zurücklassen konnten :-)

Hier sind nun unsere Gewinner.

Je ein Exemplar von „Feuerrot“ geht an:

  • Blue Ocean
  • Nicole Ramge
  • Susanne G.
  • Marysol Fuega
  • Sarah Runge

Herzlichen Glückwunsch!

Bitte schickt Eure Adresse an folgende Mailadresse des Gewinnspielveranstalters:

Mail: netzwerkagenturbookmark@gmail.com

Betreff: Feuerrot

 

Euer Ansprechpartner ist Katja Koesterke

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!


Blogtourstationen

19.3.2016 Buchvorstellung bei
Susan von www.sue-timeless.blogspot.de

20.3.2016 Hexen bei
Ricarda von www.ricas-fantastische-buecherwelt.blogspot.de

21.3.2016 Hexenverbrennung bei
Anette von www.katzemitbuch.de

22.3.2016 Inquisition bei
Nicole von www.lilstar.de (hier!)

23.3.2016 Das 15. Jahrhundert bei
Nicole von www.lilstar.de (schon wieder hier ;) )

24.3.2016 Nina Blazon bei
Manja von www.manjasbuchregal.de

38 thoughts on “Blogtour zu Feuerrot – Tag 4: Inquisition

  1. Hi Nicole, bisher wirklich eine interessante Blogtour und auch heute wieder ein toller Beitrag. Ich finde das alles wirklich erschreckend. Auch wenn man in etwa weiß, wie das früher abgelaufen ist.
    Bei dem Wort Inquisition denke ich eher irgendwie an eine Hinrichtung als an ein Gerichtsverfahren. Vielleicht weil man eher etwas über Hinrichtungen liest und erfährt.

    Liebe Grüße und bis Morgen :)
    Wayland

  2. Huhu Nicole,

    Ein super informativer Beitrag. Beim Wort Inquisition denk ich tatsächlich an grausame Verbrechen und Hexenjäger.
    Extrem schlimm wie schnell man denen damals zum Opfer fallen konnte :-/

    Liebe Grüße Ina

  3. Hi Nicole,

    Vielen Dank für den informativen Beitrag :)

    Bei dem Wort Inquisition denke ich zuerst an Prozesse, die nur der Form halber geführt wurden und für den Beschuldigten eigentlich eher eine Farce darstellten.
    An dunkles Mittelalter und an Hexenverbrennungen.

    LG
    Jacqueline

  4. Hallo Nicole,
    bei dem Begriff „Inquisition“ fällt mir Gerichtsverfahren, katholische Kirchen, Hexenprozesse, Ungerechtigkeiten usw. ein. Und ich denke bei den Hexenprozesse mehr an die Frühe Neuzeit als an das Mittelalter, denn da waren diese mehr auf der Tagesordnung, leider.

    lg und danke für den tollen Beitrag, Jutta

  5. Hi Nicole,

    bei dem Wort Inquisition denke ich an ein gefälltes Urteil. Außerdem hat das Wort für mich etwas negatives, so dass eine „Gerichtsurteil“ somit immer schlecht ausfallen würde :)
    Aber ich denke auch, das dieses Wort negatives Empfinden hervor bringen soll, also liegen alle anderen mit dem Tod oder der Hinrichtung gar nicht so falsch – das würde bei auch ein schlechtes Gerichtsurteil bedeuten.

    LG
    Nicole

  6. Liebe Nicole,
    da ich schon einige historische Bücher rund um die Hexenverbrennungen gelesen habe und mir auch der Hexenhammer ein Begriff ist, denke ich bei Inquisition sofort an Anklage mit tödlicher und grausamer Todesfolge….also einer Hinrichtung.
    Liebe Grüße
    Martina

  7. Guten Abend,
    vielen Dank für deinen interessanten Beitrag.
    Wenn ich an Inquisition denke bzw. höre, kommen mir sofort Tod, Verfolgung und Prozess in den Sinn. Ich bekomme bei diesem Wort ein sehr unangenehmes Gefühl. Ich finde es einfach sehr schrecklich, was damals mit den Frauen gemacht wurde. Es ist einfach nur übel wie Menschen damals jemanden beschuldigt haben und somit anderen impliziert haben das die jenige eine Hexe ist. Schrecklich, welch ein Wahn Menschen verfallen.
    Liebe Grüße
    Jeannine M.

  8. Huhu,
    das war wieder total interessant und daher möchte ich auch heute an meinem Geburtstag mit dabei sein :-)
    Inquisition ist für mich immer verbunden mit etwas Schrecklichem und Grausamen.
    Verfolgung von unschuldigen Menschen und ganz brutale Strafen.
    Und sofort kommen mir die Hexenverfolgungen in den Sinn, die damals so viele unschuldige Frauen einfach auf den Scheiterhaufen gebracht haben oder sinnlos ertränkt haben.
    Das war schon ein schreckliche und sehr brutale Zeit und allein bei dem Wort läuft es mir kalt über den Rücken.

    Liebe Grüße
    Wildpony Sonja

  9. Guten Morgen!

    Toller Beitrag wieder einmal. Ich denke an längst vergangene Zeiten, Hinrichtungen und grausame Verbrechen. Da wird einem wieder einmal bewusst, wie fortschrittlich doch unsere Zeit ist – auch wenn natürlich nicht alles perfekt ist.

    LG, Claudia :)

  10. Hallo,

    ich denke bei Inquisition ebenfalls an „Hexenverfolgung“ und Folter und Leid. Daher fand ich Deinen Bericht total interessant.

    Viele Grüße
    Martina

  11. Hi,

    ich muss deinem Bericht zustimmen, vorallem wenn ich den ersten Satz lese:
    Wenn man das Wort Inquisition hört, dann denkt man wohl am ehesten an grausame Folter und Hinrichtungen und ans Mittelalter.

    Daran denke ich auf alle Fälle als erstes….eine schlimme Zeit…..

    Lg
    Gaby

  12. Hallo Nicole,

    ganz spontan fällt mir direkt die katholische Kirche, übertriebene Ideologie und Folter und Hexenverbrennung ein. ._.
    Der Begriff ist ja übelst mit negativen Assoziationen behaftet.

    Toller Beitrag für die Blogtour.

    Liebe Grüße!
    Rebecca

  13. Hi Nicole,
    ich denke bei dem Wort Inquisition an Schmerz, Folter, Unrecht, Tyrannei und Irrglauben.
    Im Namen eines so gerechten und gnädigen Gottes wurden Menschen aufs übelste gefoltert und ihnen Dinge unterstellt, die keinerlei Halt hatten. Es ist ein Verbrechen an der Menschlichkeit unter dem Deckmantel des Christentums verübt worden. Es war ein Machtinstrument um Sündenböcke zu finden, unliebsame Kontrahenten zu beseitigen und den Vergeltungsdrang der Masse zu befriedigen.
    Ein dunkles Kapitel der Kirchengeschichte, dass leider zu gern totgeschwiegen wird.
    Liebe Grüße
    Martina Suhr

  14. Hallo Nicole! :)

    Erst einmal toller Beitrag und ich muss sagen sehr interessant.

    Bei der Frage fällt mir spontan Hexenverbrennung und grausamkeiten ein.

    Liebe Grüßle sende ich Dir, Susanne

  15. Hallo,
    bei dem Begriff Inquisition fällt mir in erster Linie Mittelalter, Hexenverfolgung, Folter und Grausamkeiten ein.
    Liebe Grüße Bettina H.

  16. Hallo ,

    Ich verbinde mit Inquisition : Tod , Hexenverfolgung , Folter
    Gewalt , Leiden .

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt

  17. Guten Abend,

    ich persönlich muss sofort bei diesem Wort an die „Hexen“-verfolgung denken und den Hexenhammer. An verbrannte und gequälte Frauen, die das Wissen aus der Natur genutzt haben. Frauen die falsch Beschuldigt wurden, nur weil alle Angst hatten selbst am Pranger zu stehen. Absolut schrecklich und grausam diese Verfolgung!

    Bis morgen ;-)
    Amelie S.

  18. Hallo Nicole,

    also bei Inquisition muss ich an ungerechte Verhandlungen denken, die eh alle zum selben Urteil führten. Ich sehe Scheiterhaufen und unschuldige Menschen, die qualvoll sterben mussten. Das Wort reicht schon, um ein grausiges Kopfkino hervorzurufen.

    LG, Silke

    P.S.

  19. Huhu,

    ich assoziere Inquisition mit einem Gerichtsverfahren, dass NICHT positiv endet, also wo man im Vornherein schon weiß, dass die Person verurteilt wird.
    Warum ist das wohl so in meinem Kopf gebrannt?
    Hexenverbrennungen verbinde ich mit dem Wort.

    Grausige Bilder aus einer vergangen Zeit *.*

    Alles Liebe,
    Tiana

  20. Ich denke leider an Folter. Schrecklich. Da bekomme ich einfach nur grausame Bilder im Kopf. Schlimm, dass es so etwas gab und teils immer noch gibt :(

    Liebe Grüße
    Mira

  21. Hallo,

    ein neuer und vor allem toller Beitrag zur Blogtour „Feuerrot“ und auch dieser wurde sehr toll geschrieben und auch formuliert. Danke für diesen Beitrag. :)

    Wenn ich das Wort höre, dann fällt mir als erstes Harry Potter ein und die Szene wo die Dolores Umbridge sagt „Wer sich dem Inquisitionskomando anschließen will……..“. :D Aber im Zusammenhang mit dem Buch und der Story dann eher an ein Verfahren oder etwas schlimmeres.

    Liebe Grüße

    Benny

  22. Hallo :)
    Ich denke dann vor allem an mittelalterliche Hinrichtungen besonders in Frankreich mit der Guillotine…
    … und an Männer in schwarzen Kutten O.o
    LG Malin

  23. Hallo,

    Die Blogtour wird immer spannender und dieser eitrag war sehr informativ :)
    Beim Wort ‘Inquisition’ denke ich an mittelalterlichen Gerichtsverfahren die negativ endeten zb Gewalt sogar auch Tot. Einfach grausame Bilder weil unschuldige Menschen sterben,nur weil der „Richter“ die Behauptung hatte dass sie etwas mit Magie ,insbesondere mit Hexen ,zu tun hatten…!

    LG Irini

  24. Huhu,

    also ich denke da an Kirche, an die Lügen die von ihr verbreitet wurden, um die Leute einzuschüchtern und die Macht zu sichern. Ich denke an unschuldige Frauen, die den Inquisitoren zum Opfer fielen.

    LG Nici

  25. Hallo,

    ich denke dabei sofort an Bestrafung…. das Wort ist für mich auf jeden Fall mit was negativem verbunden…

    LG

  26. Hallo Nicole,

    ich denke beim Wort „Inquisition“ sofort an die Hexenverbrennungen, vor allem an die in Spanien. Für mich hat der Begriff schon diesen eindeutigen historischen Bezug, also ich würde ihn nicht einfach so allgemein verwenden.

    Liebe Grüße
    Isabella

  27. Pingback: Blogtour - Ankündigungen "Schrank am Strand" & "Feuerrot" - Manjas Buchregal

  28. Pingback: [Blogtourfahrplan] Feuerrot von Nina Blazon – kasasbuchfinder.com

  29. Pingback: [BLOGTOUR] Feuerrot von Nina Blazon: Hexenverbrennung – katzemitbuch.de

  30. Pingback: Blogtour "Feuerrot" Tag 6 - Nina Blazon, das Interview - Manjas Buchregal

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert