Vox von Christina Dalcher

Auf Vox von Christina Dalcher habe ich mih wirklich gefreut. Vom Thema her erinnerte es mich ein wenig an “The Handmaid’s Tale” und solche Themen finde ich gerade in unserer heutigen Zeit doch sehr wichtig.

Ob mich Vox dahingehend überzeugen konnte?

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S. Fischer Verlag | Gebundene Ausgabe | ca. 400 Seiten | 20,00 Euro | August 2018 | Originaltitel: Vox | Übersetzer: Susanne Aeckerle, Marion Balkenhol | ISBN: 978-3103974072

Inhalt

(lt. amazon.de):

In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!
Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.
Das ist der Anfang.
Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.
Aber das ist nicht das Ende.
Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.

Gewähltes Zitat

»Gottes Plan für Frauen, ob verheiratet oder alleinstehend, besteht darin, dass sie sich mit Schamhaftigkeit und Zurückhaltung schmückt und dass sie Sittsamkeit und Fraulichkeit zeigt, ohne sich in überspannter oder stolzer Weise zur Schau zu stellen.«
Nicken.
»Ich werde bemüht sein, mich innerlich zu schmücken und rein, bescheiden und unterwürfig zu sein. Auf diese Weise verherrliche ich den Mann und dadurch Gott.«
Nicken.

(S. 120)

Meine Meinung

Im Amerika einer gar nicht mehr so fernen Zukunft, wird Frauen nach und nach ihre Rechte entzogen. Das alles geschieht subtil und ohne großes Aufsehen zu erregen, bis es schließlich zu spät ist. Als Frauen schließlich nur noch 100 Worte am Tag sprechen dürfen und ohnehin nur noch mit Erlaubnis ihres Mannes etwas tun dürfen, entschließt sich Jean McClellan schließlich für sich und ihre Tochter um ihre Rechte zu kämpfen!

Dieses Thema klang einfach so gut! Sehr ähnlich wie Margret Atwoods “Der Report der Magd”. Und so war ich total gespannt auf diesen Roman, der von vielen bereits so hochgelobt wurde und in unserer heutigen Gesellschaft, in Zeiten von Trump und #metoo genau dieses Thema aufgreifen sollte.

Die Protagonistin um Buch, Jean McClellan, ist Mutter von vier Kindern. Drei Jungen und einem kleinen Mädchen, das ebenso unter der Beschneidung der Frauenrechte leiden muss. Jean macht sich heute Vorwürfe, weil sie sich damals, als sich diese Entwicklung scheinbar abzeichnete, nicht erhoben hat, nichts dagegen unternommen hat.

Wie es der Zufall so will, sind Frauen aber nicht so dumm wie Männer sie gerne hätten und Jean gehört zu den führenden Experten wenn es um das Wernicke Syndrom geht. Als der Bruder des Präsidenten daran erkrankt, wird Jean reaktiviert um ein Heilmittel zu erschaffen. Zusammen mit ihren alten Team-Kollegen arbeitet sie daran und deckt die verrückten, geheimen Pläne der oberen auf.

Ganz ehrlich, die Idee war wirklich gut! Man hätte etwas daraus machen können. Tatsächlich ist die Geschichte aber so wirr und belanglos, dass es mir beim Lesen weh tat. Erst wird ewig lang herumgeeiert und man weiß eigentlich gar nicht, worum es wirklich gehen soll und dann ist alles so extrem konstruiert, dass ich das Bedürfnis hatte nur noch die Augen zu verdrehen und ständig zu stöhnen.

Ich fand weder die Hintergrundgeschichte, wie es zu all dem kam, überzeugend, noch fand ich die Auflösung zufriedenstellend. Im Gegenteil, das war wirklich eine absolute Lachnummer.

Die ganze Zeit über gibt es irgendwie nie wirklich konkrete Aussagen, ich fühlte mich dauernd in der Luft schwebend, nichts wissend und das war unheimlich nervig.

Für mich leider eine Geschichte, die mich überhaupt nicht überzeugen konnte und die mich von vorne bis hinten einfach nur genervt hat. Sehr schade, denn die Ausgangsstory hatte bestimmt viel, viel Potential.

Fazit

Christina Dalcher hat mit Vox ein Thema aufgegriffen, das in unserer heutigen Gesellschaft eigentlich auch offene Ohren stoßen müsste. Leider war die Umsetzung aber so belanglos und nichtssagend, dass es mir überhaupt keinen Spaß gemacht hat und mich auch nicht zum weiteren Nachdenken anregt. Sehr schade, denn Potential war auf jeden Fall vorhanden.

Meine Wertung

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