Piper Verlag Taschenbuch Ausgabe ca. 304 Seiten 9,99 Euro November 2011 ISBN: 3492272967 |
Inhalt (lt. amazon.de):
Was wird aus einem Menschen, wenn Mama und Papa Lehrer an der eigenen Schule sind – und somit an jedem Tag im Jahr Elternsprechtag ist, die Mitschüler einen zum Daueropfer ernennen und es bei den Bundesjugendspielen nicht einmal für eine Teilnehmerurkunde reicht? Genau: Er wird selbst Lehrer! Mit gnadenloser Selbstironie schildert Bastian Bielendorfer, wie er der pädagogischen Sippenhaft zu entrinnen versucht, und verrät dabei, welch zarte Seele sich unter so manchem grob gehäkelten Mathelehrerpullunder verbirgt.
Kommentar:
Durch dieses knapp 300 Seiten starke Taschenbuch habe ich mich tagelang durchgequält und die Worte Bastian Bielendorfers gelesen, einem jungen Mann, der mit zwei Lehrern als Eltern aufgewachsen ist und auch noch in die gleiche Schule ging wie eben diese. Das hier bestimmt Konflikte aufgetaucht sind und sich witzige Momente ergeben haben, das kann man sich vorstellen. Darüber ein Buch zu schreiben ist eine schöne Idee und ich war auch sehr interessiert diese Geschichten und Erlebnisse zu lesen, im Vorfeld habe ich mich auf dieses Buch wirklich gefreut. Leider wurde ich sehr enttäuscht.
Ich habe nicht erwartet, dass der Autor die Geschichten so erzählt, wie es tatsächlich immer passiert ist. Übertreibungen müssen sein, ganz klar, erst recht, wenn der Leser auch mal lachen soll. Was ich nicht erwartet habe war aber, dass vor allem in den ersten 2/3 des Buches extrem übertrieben wird. Und zwar nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch sprachlich. Ja, Bielendorfer kann schreiben, aber was er schreibt nervt einfach. Es wimmelt nur so von Vergleichen die in den seltensten Fällen wirklich lustig sind und die Sprache ist extrem fäkalgeprägt. Nicht, dass ich spießig wäre und etwas gegen derbere Sprache hätte wenn es passt, aber in diesem Umfang war das einfach alles unglaublich übertrieben und nicht im entferntesten lustig. Meinen Humor hat es jedenfalls überhaupt nicht getroffen, ich konnte nur an sehr wenigen Stellen mal schmunzeln, mehr aber leider nicht.
Weiterhin fand ich die inhaltlichen Schilderungen oftmals einfach total überzogen. Wie schon erwähnt, ich habe keine genauen Tatsachenberichte erwartet, aber so übertrieben wie Bielendorfer seine Gedanken als kleinen Jungen wiedergegeben hat war einfach nicht passend. Insgesamt wäre insgesamt weniger einfach an allen Stellen mehr gewesen.
Ich vergebe noch zwei Sterne, weil sich das Buch tatsächlich gut lesen ließ. Wie gesagt, schreiben kann der Autor, lesenswert war es trotzdem nicht.