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Inhalt
(lt. amazon.de):
Bis vor Kurzem glaubte die siebzehnjährige Lyla, die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, in der sie mit ihrer Familie lebt, bewahre sie vor dem Bösen in der Welt und dem bevorstehenden Weltuntergang. Dann trifft sie Cody, einen Jungen von außerhalb, und stellt fest, dass sie in Wahrheit in einem perfiden Unterdrückungssystem gefangen ist. Doch Lylas Versuch, gegen Pioneer, den ebenso charismatischen wie gefährlichen Führer der Gemeinschaft, zu rebellieren, führt zum Kampf . . .
Gewähltes Zitat
Es ist ein Stapel Zeitschriften. Zwar habe ich noch nie eine in der Hand gehabt, aber auf unseren Besorgungsfahrten habe ich sie in den Geschäften ausliegen sehen. Wenn meine Mutter mich dabei erwischte, wie ich sie anstarrte, zwang sie mich wegzuschauen. Pioneer verbietet es uns, Zeitungen oder Zeitschriften zu lesen, denn je weniger Verbindung wir zur Welt haben, desto einfacher wird es werden, ihr Auf Wiedersehen zu sagen.
(S. 137)
Meine Meinung
Die junge Lyla zieht nach dem Verschwinden ihrer Schwester mit ihren Eltern in eine abgelegene Kommune, in der sie unter sich bleiben. Jahre später hat die mittlerweile 17jährige Lyla keinen Kontakt mehr zur Außenwelt, ist Will versprochen, der auch ihr bester Freund ist, den sie aber nicht liebt. Die Gemeinde bereitet sich auf den Weltuntergang vor, denn ihr Anführer Pioneer wird mit Informationen der Brüder versorgt, der diesen Untergang, der kurz bevor steht, vorhergesagt hat und sie als die Auserwählten auserkoren hat, die, die überleben sollen…
Dieses Buch war ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte mit die inhaltliche Beschreibung groß nicht durchgelesen um nicht gespoilert zu werden. Bei mir blieb nur „Weltuntergang“ hängen und genau das hatte ich auch erwartet. Umso erstaunter war ich, als ich irgendwann mitten im Buch feststellen musste, dass es hier gar nicht um einen tatsächlichen Untergang geht, sondern um eine sektenähnliche Gemeinschaft, dessen selbsternannter Führer das Ende lediglich erfunden und seine Untertanen davon überzeugt hat. Also genau das, wovon man sonst nur in den Nachrichten hört und in der Regel nur den Kopf schütteln kann, weil es einfach außerhalb der eigenen Vorstellungskraft liegt, dass es Menschen gibt, die in unserer heutigen aufgeklärten Zeit noch auf so etwas hereinfällt.
Genau so ist es in diesem Buch aber geschehen. Pioneer hat sich ein ganzes Dorf untertan gemacht und um sich gescharrt, die unabhängig und abgeschottet vom Rest der Welt tatsächlich an den Weltuntergang glauben. In diesem Buch wurde wunderbar beschrieben, wie dem Anführer das gelungen ist, wie er es schaffen konnte die Menschen von seinen Ansichten zu überzeugen, so dass sie mitziehen. Ich fand es sehr interessant mitzuerleben, wie die Manipulationen auf die Menschen gewirkt haben und auch, dass es manches mal gar nicht allzu viel Überzeugungskraft braucht um Menschen zu überzeugen, wenn sie in einer Situation sind, in der sie die reale Welt gerade nicht mehr aushalten (wollen).
Aber auch die Entwicklung von Lyla wurde sehr eindrucksvoll und vor allem überzeugend geschildert. Ihre Begegnung mit der realen Welt, ihre widersprüchlichen Gefühle und Eindrücke und die Umkehr ihrer eigenen Überzeugung, die Zerstörung ihrer Welt, wie sie sie bisher kannte.
Passend dazu gab es vor jedem Kapitel ein Zitat des erfundenen Sektenführers Pioneer oder einem tatsächlich existenten Sektenführers wie z.B. Charles Manson, die die Geschichte noch untermauerten.
Der Stil der Autorin ist also sehr eindrücklich und flüssig. Sie schreibt sehr realistisch, ich konnte mich sehr gut in dieser Geschichte zurecht finden und das Lesen hat wirklich Spaß gemacht. Obwohl mir dieses Szenario sehr fern lag, war ich sehr gefesselt von den Geschehnissen. Vielleicht aber auch gerade deswegen. Nach den ersten hundert Seiten, als ich endlich total in der Geschichte angekommen war, konnte ich auch einfach nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Lyla weiter gehen wird.
Im Frühjahr 2015 soll bereits ein weiterer Band erscheinen, obwohl dieser Band so auch für sich stehen könnte, denn die Handlung ist soweit abgeschlossen und das Ende auch zufriedenstellend. Auf den zweiten Teil bin ich trotzdem sehr gespannt, auch wenn ich mir gar nicht vorstellen kann, wie dieser noch funktionieren soll, aber lasse mich gerne überraschen.
Fazit
Insgesamt hat mich „Gated“ nachdem ich mich nicht mehr über die unerwartete Ernsthaftigkeit wunderte, sehr fesseln und begeistern können. Es war ein sehr eindrucksvolles Buch mit einer sehr realistischen Schilderung von Geschehnissen, die man sich gar nicht wirklich ausmalen kann, wenn man nicht selbst drin steckt.
Meine Wertung
Uiuiui… das hört sich aber spannend an. Ich fürchte, dass es das Buch nicht mal bis auf die Wunschliste schafft. Ich geh mal shoppen ;-)
Danke dafür!
LG
Yvonne
Ist dir schon mal aufgefallen, dass du jedes Fazit mit „Insgesamt…“ beginnst?
Fiel mir grad so auf, als ich mir die letzten Rezis durchgelesen habe.
Yvonne, viel Spaß, ich bin gespannt wie du dieses Buch findest! ;)
MotUWahn, ja, es ist mir selbst schon aufgefallen. Ich bin mir nur noch unschlüssig, ob ich das selbst gut oder schlecht finde und es beibehalten sollte oder nicht *g* Bist du am WE in Moers?
Ich würde wirklich gern mal zum Treffen kommen, aber zumindest dieses mal klappt es nicht.
Schade, aber vielleicht ja irgendwann mal ;)
Hallo!
„Gated“, das ist wieder etwas für mich! Habe es zumindest schon auf der WL in der Warteschleife.
Liebe Grüße,
Nicole