Inhalt
(lt. amazon.de):
Als der Literaturagent Peter Katz ein Manuskript des Autors Richard Flynn erhält, ist er sofort fasziniert. Flynn schreibt über die Ermordung des Professors Joseph Wieder in Princeton. Der Fall wurde nie aufgeklärt, und Katz vermutet, dass der unheilbar kranke Flynn den Mord gestehen oder den Täter enthüllen wird. Doch Flynns Text endet abrupt. Als Katz den Autor kontaktieren will, ist dieser bereits verstorben. Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren, versucht Katz, Laura Baines ausfindig zu machen, die als Studentin auf undurchsichtige Weise mit Wieder verbunden war. Doch je tiefer Katz in den Fall eindringt, desto mehr scheint er sich von der Lösung zu entfernen …
Gewähltes Zitat
Als unsere Steaks kamen, hatte Peter mir erläutert, was ich für ihn übernehmen sollte. Er wusste, dass ich als Reporter über genügend Erfahrung verfügte, verschiedene Informationsschnipsel zu verknüpfen. Peter hatte mit seinen Vorgesetzten gesprochen, die sich bei dem Thema auf dem derzeitigen Markt einen großen Absatz versprachen. Als bloßes Fragment war allerdings auch ein millionenschweres Manuskript keinen Penny wert.
(S. 116)
Meine Meinung
Man stelle sich vor, man liest die äußerst spannende Geschichte eines True-Crime-Romans und an der spannendsten Stelle bricht plötzlich die Handlung ab. Genau so ergeht es einem Agenten in diesem Buch, der daraufhin einen Journalisten beauftragt diese True-Crime Story zu recherchieren und das Buch ggf. zu Ende zu schreiben …
Dieses Buch war so gänzlich anders als ich es mir vorgestellt hatte, aber tatsächlich war es wirklich spannend und absolut erfrischend, allein durch seinen Aufbau.
Das Buch ist in drei große Teile gegliedert. Im ersten Teil erfahren wir die Geschichte aus der Sicht des Literaturagenten Peter Katz, der das Manuskrip des fiktiven Autors Richard Flynn liest. Dieser erzählt seine wahre Geschichte, wie sie sich vor 30 Jahren abgespielt hat.
Richard Flynn lebte vor 30 Jahren mit seiner Freundin Laura zusammen in einer WG, die ihn dann den bedeutenden Psychologen und ihren Professor vorstellte. Richard verstand sich gut mit Professor Wieder und begann für ihn zu arbeiten. Bis Wieder eines Tages ermordet wurde.
An dieser Stelle, also bevor die Geschichte zum Ende kommen kann, bricht das Manuskript ab und nicht nur wir als Leser fragen uns, was da los ist, sondern auch der Agent im Buch ist ganz ungehalten und will auch den Rest des Manuskriptes haben.
An dieser Stelle beginnt der zweite Teil der Geschichte, in der sich der Journalist John Keller auf die Suche nach dem verlorenen Teil der Geschichte und damit auch nach der Wahrheit macht. Dreißig Jahre später sucht er die noch lebenden Personen der Vergangenheit auf und versucht den Fall von damals zu rekonstruieren. Damit schreckt er schlafende Hunde auf, unter anderem nämlich einen der damaligen ermittelnden Polizisten, der sich schließlich im dritten Teil des Buches dem Fall wieder annimmt.
Alleine schon die Erzählform fand ich sehr außergewöhnlich. Und genau das hat mir viel Spaß gemacht! Der Fall an sich war gar nicht so spektakulär, aber die Art, wie die Geschichte erzählt wurde und wie der Leser immer neue Blickwinkel vorgestellt bekam, war einfach großartig!
Obwohl es um Mord geht, war das Buch weder blutig, noch actionreich, sondern eher sehr, sehr raffiniert und verstrickt. Das miträtseln hat hier großen Spaß gemacht.
Die Figuren, die der Autor hier erschaffen hat, waren allesamt großartig gezeichnet. Sehr vielschichtig und keine Figur schien von Beginn an wirklich durchschaubar zu sein. Gerade die Hauptfiguren waren sehr undurchdringlich und boten so viel Raum für eigene Spekulationen und sorgten für jede Menge Unterhaltung.
Fazit
Insgesamt hat mich Das Buch der Spiegel von E.O. Chirovici durch seinen besonderen Stil und seinen toll herausgearbeiteten Figuren überzeugen können. Hier war zunächst nichts wie es scheint und trotzdem war alles sehr stimmig und konnte bis zum Schluss überzeugen! Klare Empfehlung!
Meine Wertung
Dieses Buch habe ich vor kurzem entdeckt, war aber noch nicht sicher, ob ich es lesen möchte – Krimis sind eigentlich nicht so mein Ding. Aber Geschichten um verschwundene Manuskripte & suchende Journalisten irgendwie dann doch wieder… ;) Schön, deine überzeugende Rezension zu lesen!
Hallo Nicole,
zunächst fallen mir die Familiennamen auf, die ich mit Flynn, Katz oder Wieder schon sehr lustig finde. „Das Buch der Spiegel“ klingt nach deiner Rezension so außergewöhnlich, dass es bestimmt auch als Hörbuch eine spannende Geschichte. Hab mir das Hörbuch schon mal vorgemerkt, ich freue mich sehr drauf. Hoffentlich gerät meine Arbeit nicht in den Hintergrund. :)
Liebe Grüße Cindy