Ewiglich die Sehnsucht–Brodi Ashton

rezension-ewiglich-die-sehnsucht-von-brodi-as-L-F9n2kf Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 379 Seiten
17,95 Euro
Januar 2012
ISBN: 3789130400Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):

Wenn die Unsterblichen das größte Opfer verlangen… Jack ist Nikkis große Liebe. Eine Liebe, die sie durch die Finsternis der Unterwelt getragen hat. Endlich, nach hundert Jahren der Sehnsucht, kehrt Nikki zurück. Doch ihr bleibt nur ein halbes Jahr Ihre Freunde und ihr Vater glauben, dass sie einfach abgehauen war, doch in Wirklichkeit hat der Rockmusiker Cole sie mit in die Unterwelt genommen. Cole ist ein Unsterblicher, der sich von den Gefühlen der Menschen ernährt Nur Nikkis Liebe zu Jack hat sie davor bewahrt zu sterben und ihr ermöglicht, auf die Erde zurückzukehren. Cole, mit dem sie ein seltsam enges Band verbindet, bedrängt sie, mit ihm gemeinsam in der Unterwelt zu herrschen. Doch Jack, der Nikki niemals wieder verlieren möchte, riskiert alles für sie Große Gefühle, verzweifelte Hoffnung – der Sehnsuchtsroman von der wahren Liebe Der erste Band der Ewiglich-Trilogie verbindet ein modernes Setting mit Elementen aus dem „Orpheus“ und „Eurydike“-Mythos.

Kommentar:

Ich muss sagen, bin sehr überrascht über die vielen guten Bewertungen, weil mir dieses Buch überhaupt nicht gefallen hat. Ich habe mich durch die Seiten nur so gequält und hätte ich dieses Buch nicht als Testleser bekommen, dann hätte ich wahrscheinlich abgebrochen. So habe ich mich allerdings verpflichtet gefühlt es bis zum Ende zu lesen. Aber mal von vorne.

Nach einem halben Jahr, in dem Nikki spurlos verschwunden blieb, taucht sie plötzlich wieder auf. Ihre Familie und Freunde glauben, dass sie ein Drogenproblem hat. In Wahrheit ist Nikki nach einem Streit mit ihrem Freund Jack dem Ewiglichen Cole auf den Leim gegangen und war mit ihm im Ewigseits um ihn zu ’nähren‘. Dort konnte sie allerdings nur an Jack denken und will noch einmal auf die Erde zurück kehren um sich zu verabschieden und ihre Geschäfte zu regeln bevor sie wieder in die Unterwelt muss – diesmal für immer.

Im gesamten Buch herrscht eine düstere, bedrückende und absolut depressive Stimmung. Ja, Nikki hat es nicht leicht. Sie hat den Tod ihrer Mutter zu bewältigen und ansonsten die normalen Sorgen eines Teenagers – erste große Liebe und Enttäuschung. Leider bekam ich das ganze Buch über keinen Zugang zu dieser Figur. Nikki ist zwar der Hauptcharakter, aber dennoch bleibt sie mir viel zu farblos. Außer Gejammer kommt von ihr nicht viel. Leider ist es auch mit den anderen Charakteren nicht anders. Diese halten sich mit dem Gejammere zwar zurück, bleiben aber ähnlich farblos. Nikkis beste Freundin kommt kaum vor und wenn, dann nur sehr oberflächlich und ihre große Liebe Jack wird vor allem zu Beginn so unsympathisch dargestellt, dass man sich wirklich fragt, warum gerade dieser Kerl eigentlich so toll ist. Sowieso kam es mir so vor, als wäre der Jack zum Ende des Buches ein ganz anderer als zum Beginn. Zu Beginn der unnahbare Schul-Schönling, dem alle Mädels hinterherrennen und der das auch weiß und es ausnutzt, und am Ende der beste Freund seit Kindertagen, der immer nur die Eine wollte. Hö?

Die Geschichte an sich fand ich zu Beginn ein wenig wirr. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es keine große Einleitung gibt. Man wird sofort in die Handlung geschmissen und mit Begriffen wie Nährung, Ewiglichen, Tunnel, Ewigseits etc. konfrontiert. Nicht gerade das übliche, aber gut, man liest sich recht schnell rein und kann sich nach einigen Seiten erklären was gemeint ist. Hinzu kommt noch, dass die Erzählung Zeitsprünge macht. Es wird aus der Vergangenheit und Zukunft erzählt, so dass man die Infos nur häppchenweise vorgesetzt bekommt.

Ansonsten fand ich es noch sehr anstrengend, dass seitenweise nichts passiert ist. Viel blablabla und wenig Handlung. Man könnte meinen, dass es Nikki egal ist was mit ihr passiert oder dass sie sich in der Opferrolle einfach nur sehr gut gefällt. Generell konnte ich ihre Motivation nicht im geringsten nachvollziehen.

Insgesamt war ich von diesem Buch sehr enttäuscht und es hat mir überhaupt nicht gefallen. Am nettesten war noch die Verknüpfung mit der Orpheus-Eurydike-Sage, aber auch diese konnte nicht überzeugen, zumal ich sie sehr plump eingebaut fand. Für mich ist dieses Buch abgeschlossen, auch wenn es noch Platz für eine Fortsetzung lässt, die wahrscheinlich auch noch kommen wird.

Mehr als 2 Sterne kann ich also nicht vergeben.

Die Flucht: Cassia & Ky 2 – Ally Condie

41VsTBJ6yJL__SL500_AA300_ Fischer Jugendbuch Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
Januar 2012
ISBN: 384142144XBestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):

Nach ›Die Auswahl‹ von Ally Condie jetzt endlich der 2. Band der Bestsellerserie um Cassia & Ky.
Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ihrer großen Liebe.
Dort kämpft Ky als Soldat für die Gesellschaft und ist ununterbrochen brutalen Angriffen ausgesetzt. Als Cassia endlich auf eine Spur von Ky stößt, ist er bereits entkommen und auf dem Weg in die wilden Canyons in den Grenzgebieten.
Verzweifelt macht sich Cassia auf den lebensgefährlichen Weg. Was wird sie am Ende der ihr bekannten Welt finden? Zwischen steinigen Schluchten und staubigen Pfaden sucht Cassia nicht nur nach Ky – sondern auch nach sich selbst.

Kommentar:

Nach „Die Auswahl“ war ich unheimlich gespannt auf „Die Flucht“, leider konnte mich dieser neue Teil nicht wirklich überzeugen.
Der zweite Teil setzt auch genau da wieder ein, wo der erste aufgehört hat. Ky befindet sich mittlerweile in den äußeren Provinzen und Cassia nimmt einige Gefahren auf sich um ihm zu folgen und ihn zu finden. Beide, sowohl Cassia als auch Ky, haben neue Freunde die sie auf ihrem Weg begleiten. Nach einer langen und gefährlichen Reise findet Cassia Ky auch endlich und zusammen machen sie sich auf zur Erhebung, der Rebellion, die gegen die Gesellschaft kämpft…

Wie schon der erste Teil ist auch der zweite eher ruhig und langsam in seiner Handlung. Eine Ewigkeit passiert so gut wie nichts, es wird zwar viel Zeit dafür verwendet die neuen Charaktere vorzustellen, die in diesem Buch an Cassias und Kys Seite sind, aber wirklich überzeugen konnten diese mich nicht. Gerade Indie, die Cassia auf ihrer Suche begleitet hat und sich selbst der Rebellion anschließen will, bleibt mir ein kleines Rätsel. Allerdings nicht, weil noch nicht alle Geheimnisse um sie gelüftet wurden, sondern weil ich ihre Beweggründe und ihre Kombinationsgabe leider überhaupt nicht nachvollziehen konnte.

Ab dem Zeitpunkt, wo Cassia endlich auf Ky trifft und die Gruppe sich zusammen auf die Suche nach der Erhebung macht, passieren ebenfalls einige Dinge, die ich auch so nicht nachvollziehen kann. Vertrauen auf der einen Seite, Verrat auf der anderen, mir kamen diese Dinge teilweise leider so vor, als wäre es der Autorin just in diesem Moment eingefallen. Diese plötzlichen Wendungen haben mich also eher unangenehm überrascht und das nicht weil sie überraschend waren, sondern einfach, weil sie für mich nicht nachvollziehbar waren.
Das Ende fand ich dann ebenfalls sehr schnell und unbefriedigend. Ohne zuviel verraten zu wollen: Ich hatte eher den Eindruck, als wenn sowohl Cassia als auch Ky wieder dort angelangt waren, wo sie herkamen: am Anfang. Die Reaktionen darauf hätten mich ebenfalls interessiert, aber leider war das Buch an dieser Stelle zu Ende. Ein sehr unbefriedigendes Ende, denn ein wirklicher Cliffhanger war es nicht, ich hatte eher das Gefühl von „auf der Stelle treten“.

Das hört sich jetzt so an, als hätte mir das Buch überhaupt nicht gefallen. Hat es aber doch. Ich habe nur einige Kritikpunkte die ich loswerden wollte. Insgesamt mochte ich das Buch, ich fand es aber auf keinen Fall so großartig und fesselnd wie den ersten Band. Auf den dritten Band warte ich jetzt allerdings auch schon wieder ungeduldig und gehe jetzt auch nicht gelassen in die Lesepause bis selbiger erscheint.

Zirkel – Sara Bergmark Elfgren, Mats Strandberg

779ecb4eff Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 608 Seiten
19,95 Euro
Februar 2012
ISBN: 3791528548Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):

Die sechs Mädchen könnten nicht verschiedener sein. Abgesehen davon, dass sie in der schwedischen Kleinstadt Engelsfors leben, auf dieselbe Schule gehen und sich nicht mögen, haben sie nichts gemeinsam. Glauben sie. Doch eines Nachts werden sie im Wald zusammengeführt. Sie sind auserwählt, das Böse, das in der Stadt lauert, zu bekämpfen. Schaffen sie es, miteinander auszukommen? Denn nur mit vereinten Kräften können sie die dunklen Mächte besiegen. Reinster Nervenkitzel aus Schweden, dem Land der Krimi-Meister. „Zirkel“ ist der grandiose Auftakt der Engelsfors-Trilogie.

Kommentar:

Das Autorenduo aus Sara Bergmark Elfgren und Mats Strandberg hat mit „Zirkel“ sein Debüt abgeliefert. Für beide ist es das erste Jugendbuch und auch gleich der erste Teil einer Trilogie.

Die schwedische Kleinstadt Engelsfors ist besonders für Jugendliche wenig attraktiv und bietet wenig Zukunftsaussichten. Minoo, Vanessa, Linnéa, Anna-Karin, Ida, Rebecka und zu Beginn auch noch Elias sind einige von ihnen. Sie gehen aufs Gymnasium und stehen vor düsteren Zukunftsaussichten. Da sie allesamt aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen, gehen sie auch unterschiedlich mit ihrer jeweiligen Situation um, den Autoren ist es hier also gelungen einige, sehr vielschichtige Charaktere zu entwerfen.
Als schließlich Elias stirbt gehen zunächst alle von einem Selbstmord aus und auch als ein weiterer Jugendlicher stirbt glaubt die breite Masse noch daran. Nur die Mädchen wissen, dass mehr dahinter steckt und sich die Jugendlichen nicht selbst umgebracht haben, denn ihnen wurde ihr Schicksal offenbart: sie sind Hexen.

Da die Mädchen allesamt total unterschiedlich sind fällt es ihnen alles andere als leicht miteinander auszukommen. Das müssen sie allerdings, denn sie allein sollen den Kampf gegen das Böse antreten, den Kampf gegen die Macht, die Elias ermordet hat. Und diese Aufgabe können sie nur bewältigen, wenn sie zusammen halten.
Obwohl dieses Buch mit seinen über 600 Seiten sehr dick ist, flogen die Seiten nur so dahin und schwupps … war das Buch zu Ende gelesen. Die Geschichte fesselt einfach so sehr, obwohl im ersten Band noch gar nicht allzu viel passiert, aber die Autoren haben einen unheimlich erfrischenden Schreibstil, so dass das Lesen viel Spaß macht und man sich schon sehr überwinden muss das Buch wieder zur Seite zu legen.
Die so unterschiedlichen Charaktere tragen auf jeden Fall dazu bei, denn die Mädchen werden alle sehr authentisch beschrieben und wer sich noch ein wenig an seine eigene Schulzeit erinnert, der wird sicherlich den einen oder anderen Mitschüler in einem der Charaktere wiederfinden.
Dabei bleiben die Charaktere allerdings nicht einfach oberflächlich, die Autoren gehen auch auf deren soziale und familiäre Situation ein, so dass auch ein biestiger und unbeliebter Charakter als Mensch mit Herz gesehen werden kann.

In diesem Teil wurde nicht allen Charakteren gleich viel Platz eingeräumt. Ein paar Personen wurde mehr Raum gewidmet als anderen. Ich kann mir vorstellen, dass im zweiten Teil der Fokus auf anderen Personen liegt, so dass wir alle Mädchen und deren Fähigkeiten mal ein wenig näher kennen lernen können.

Ansonsten hat mich die Geschichte insgesamt sehr an eine Mischung aus Buffy (der Rat, der Lehrer), Charmed (Hexen und Fähigkeiten), Harry Potter (die Schule und das Alter) erinnert. „Zirkel“ ist allerdings auf keinen Fall ein bloßer Abklatsch, die Mischung ist einfach eine besondere und insgesamt ist das ganze so realistisch aus Sicht unserer heutigen Zeit widergegeben, dass man sich die Geschehnisse, so phantastisch sie auch sein mögen, auch wirklich vorstellen kann. Ich glaube, genau das war irgendwie auch der Reiz des Buches.

Leider soll der zweite Band erst in einem Jahr erscheinen. Eine lange Zeit, aber ich freue mich wirklich drauf.