Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner – Kerstin Gier

15032469_15032469_xl Bastei Lübbe Verlag
Klappenbroschur Ausgabe
ca. 288 Seiten
12,99 Euro
November 2011
ISBN: 3785760507

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Inhalt (lt. amazon.de):

Kati ist mit Felix glücklich, aber nach fünf Jahren hat sich der Alltag in ihr Liebesleben geschlichen – und damit die Zweifel: Ist es überhaupt eine gute Idee, mit ihm alt werden zu wollen? Als sie Mathias kennen lernt und sich in ihn verliebt, wird Katis Leben plötzlich kompliziert. Und turbulent. Besonders, als sie von einer Straßenbahn erfasst wird und im Krankenhaus wieder zu sich kommt. Exakt einen Tag, bevor sie Felix das erste Mal begegnet ist – fünf Jahre zuvor.
Würden Sie alles genauso machen, wenn Sie die letzten fünf Jahre noch einmal leben könnten? Was würden Sie ändern?
Dieses Mal möchte Kati alles richtig machen – und sich für den richtigen Mann entscheiden.
Ein Roman über die große Liebe und das kleine Glück. Und über die Schwierigkeiten, das Schicksal zu überlisten.

Kommentar:

Kati ist mit mit Felix verheiratet, den sie zwar liebt, aber dennoch hat sich in ihre Beziehung eine gewisse Langeweile ausgebreitet. So geht sie auch hocherfreut auf den Flirt mit Mathias ein, als sie ihn während eines Seminars kennen lernt. Nach einigem hin und her ist Kati entschlossen, dass sie Mathias will, als plötzlich etwas ganz merkwürdiges geschieht und Kati fünf Jahre zuvor zu einer Zeit erwacht, wo sie Felix gerade kennen lernte…

Keine Frage, die Story ist witzig und einfallsreich, die Charaktere allesamt sehr charmant, aber dennoch hat mir ein wenig der übliche Kerstin Gier-Humor gefehlt. Herzlich lachen konnte ich zwar, allerdings nur an ein paar wenigen Stellen, das bin ich von Büchern dieser Autorin eigentlich anders gewohnt.

Zum Ende hin war ich dann doch ein wenig überrumpelt. Es ging alles sehr, sehr schnell und irgendwie wenig herzlich zu Ende. Auch hier hätte ich mir mehr Herz gewünscht, mehr Gefühl.
Ja, die Story war echt toll, gut durchdacht, aber es fehlte mir einfach noch ein wenig Charme. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gefallen, auch keine Frage. Ich fand es nur – im Vergleich mit bisherigen Büchern der Autorin – etwas gewöhnlich statt wie gewohnt außergewöhnlich.

Schade, aber trotzdem habe ich die Lektüre dieses Romans sehr genossen und freue mich schon auf den nächsten Roman von Kerstin Gier, der dann vielleicht wieder mit dem üblichen Charme daher kommen wird.

Herr aller Dinge – Andreas Eschbach

 

 

herr_aller_dinge Bastei Lübbe Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 688 Seiten
22,00 Euro
September 2011
ISBN: 3785724292

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Inhalt (lt. amazon.de):

Als Kinder begegnen sie sich zum ersten Mal: Charlotte, die Tochter des französischen Botschafters, und Hiroshi, der Sohn einer Hausangestellten. Von Anfang an steht der soziale Unterschied spürbar zwischen ihnen. Doch Hiroshi hat eine Idee. Eine Idee, wie er den Unterschied zwischen Arm und Reich aus der Welt schaffen könnte. Um Charlottes Liebe zu gewinnen, tritt er an, seine Idee in die Tat umzusetzen und die Welt damit in einem nie gekannten Ausmaß zu verändern. Was mit einer bahnbrechenden Erfindung beginnt, führt ihn allerdings bald auf die Spur eines uralten Geheimnisses und des schrecklichsten aller Verbrechen …

Kommentar:

Hiroshi und Charlotte kennen sich seit ihrer Kindheit an. Ausführlich erfahren wir, wie sich die Tochter des französischen Botschafters und der Sohn einer japanischen Arbeitskraft in früher Kindheit kennen lernen und wie sich wieder aus den Augen verlieren. Jahre später treffen sich Charlotte und Hiroshi wieder, beide studieren nun in den USA und etwas, was man als Liebe bezeichnen könnte, entwickelt sich. Man verliert sich wieder aus den Augen, nur um sich wiederrum Jahre später erneut wieder zu treffen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitet Hiroshi schon lange besessen an der Verwirklichung seines Kindheitstraums, dass alle Menschen irgendwann reich sein könnten, und zwar mit Hilfe von Robotern, was ihm allerdings nicht gelingen mag. Charlotte ist derweil auf der Suche, wonach weiß sie allerdings selbst nicht so ganz, mit ihrem Leben ist sie jedenfalls nie ganz zufrieden.
Nach weiteren Jahren treffen sich Charlotte und Hiroshi dann erneut wieder und es kommt zum eigentlichen Thema des Buches, nämlich der Nano-Technologie. Leider kann ich hier nicht weiter auf den Inhalt eingehen, ohne viel zu viel zu verraten, deswegen breche ich an dieser Stelle einfach mal ab. Ein wenig Spannung muss ja doch noch sein.

Eigentlich lese ich Andreas Eschbach recht gerne. Die Romane, die ich bisher von ihm las waren wir schön und auf den Punkt gebracht. Bei diesem Roman ist das anders gewesen, oh ja, mit diesem Roman hat sich der Autor doch eine ganze Menge vorgenommen. Allerdings drängte sich mir beim Lesen dann doch irgendwann die Frage auf, ob er überhaupt selbst wusste was er da schreiben wollte. Aber mal der Reihe nach …

Eschbach lässt sich sehr viel Zeit um seine Charaktere einzuführen. Dies gelingt ihm auch recht gut. Obwohl es so viele Zeitsprünge gibt, konnte ich die Handlungen der Protagonisten doch immer recht gut nachvollziehen und fühlte mich mit diesen auch verbunden. Allerdings wusste ich irgendwie nicht so wirklich wohin das ganze führen sollte. Charlotte hatte zwar ihre merkwürdige, eher phantastische Gabe, aber so wirklich ging es nicht darum. Und Hiroshi war von seinem Kindheitstraum besessen, aber es ging auch nicht nur um die technische Umsetzung. Ein wenig klang auch noch Politik und Wirtschaft an, es gab mal hier einen Handlungsstrang und auch mal dort, aber nichts, was so wirklich ins Gewicht viel.
Erst nach über der Hälfte des Buches – und das Buch hat beinahe 700 Seiten – wird es ein wenig spannend und ab da dreht sich hauptsächlich alles nur noch um Nano-Technologie. Hier merkt man auch, dass der Autor quasi vom Fach kommt. Eigentlich haben mich die ganzen fachlichen Erklärungen nicht abgeschreckt, aber ich fand es schon störend, dass sie so einen Bruch zum bisherigen Geplänkel darstellten. Nach mehr als 400 Seiten hatte ich einfach nicht mehr damit gerechnet und es drängte sich einfach die Frage auf, ob dem Autor tatsächlich jetzt erst eingefallen war, dass ja so etwas noch kommen sollte.
Aus Sicht der Geschichte war diese Entwicklung natürlich schon logisch, aber zum Schluß hatte ich dann doch den Eindruck, als müsste jetzt nach einer irre langen Einführung alles schnell, schnell, schnell gehen. Das passte einfach nicht zusammen.

Wahrscheinlich wird sich diese Rezension jetzt eher so anhören, als hätte mir das Buch nicht besonders gefallen. Tatsächlich habe ich die Lektüre aber sehr genossen, dennoch sind mir die angesprochenen Kritikpunkte dann doch recht sauer aufgestoßen.
Insgesamt würde ich dem Buch dann drei Punkte geben. Mit einer Empfehlung tue ich mich ein wenig schwer. Wem sollte man ein Buch empfehlen, in dem es um alles und auch wieder nichts geht?

Gott bewahre – John Niven

john-niven-gott-bewahre Heyne Hardcore Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 400 Seiten
19,99 Euro
August 2011
ISBN: 3453675975

Inhalt (lt. amazon.de):

Hochmoralisch und explizit zugleich
»Da kommt Gott – tut so, als wärt ihr beschäftigt.« Denn Gott ist stinksauer. Nachdem Er sich im Himmel eine einwöchige Auszeit für einen Angelurlaub gegönnt hat, kehrt Er nach etwa vierhundertfünfzig Jahren (ein Tag im Himmel entspricht siebenundfünfzig Erdenjahren) wieder zurück an Seinen Schreibtisch und muss mit ansehen, wie die Erde in der Zwischenzeit den Bach runtergegangen ist. Umweltsünden, Kriege, moralischer Verfall, kirchliche Hassprediger, skrupellose Kommerzialisierung – die Menschen sind auf dem besten Weg, sich selbst zu zerstören. Und so bleibt Gott nichts anderes übrig, als Seinen Sohn Jesus Christus, dem es im Himmel blendend geht und der mit Jimi Hendrix Gitarre spielt und Joints raucht, wieder auf die Erde zu schicken, um Gutes zu tun und das einzig wahre Gebot SEID LIEB zu predigen. Widerwillig landet Jesus in New York und versucht, zunächst erfolglos, als Sänger und Gitarrist in einer Rockband Gehör zu finden. Derweil schart er seine ersten Jünger um sich – Drogenabhängige, Gescheiterte, Obdachlose, denen er zu helfen versucht. Als seine Mission, die Massen zu erreichen, zu scheitern droht, greift er zum letzten Mittel: Er nimmt an einer Castingshow teil. Damit beginnt eine denkwürdige Odyssee quer durch Amerika.

 

 

Kommentar:

Da macht Gott mal ein paar Tage Urlaub (was in unserer irdischen Zeitrechnung mal so läppische 400 Jahre waren), kommt wieder und wundert sich über das Chaos und die Zustände auf der Erde. Aus lauter Verzweiflung schickt er seinen Sohn auf die Welt der erneut seine Botschaft ‚Seid lieb‘ verbreiten soll. Natürlich reagieren die Leute wie man halt reagiert wenn einer auf einem zukommt und behauptet Jesus Christus zu sein: im besten Fall belustigt, aber natürlich nimmt ihn niemand Ernst. Um sich Gehör zu verschaffen nimmt Jesus schließlich an der amerikanischen Ausgabe von „Deutschland sucht den Superstar“ teil und wie das Volk es will kommt der Verrückte damit auch noch sehr weit …

Tja, wer hätte es gedacht: Gott gibt es wirklich und er ist ganz normal, liebt Schwuchteln und Schwarze und schert sich einen Dreck darum ob die Menschheit ihn anbetet oder nicht. Zumindest in John Nivens neuem Roman „Gott bewahre“, in dem er mit allem und jedem abrechnet, der/das ihm nicht passt und das ist/sind eine Menge. So scheint es jedenfalls, denn Niven hat seine ganz eigene Interpretation von Gott und macht keinen Hehl daraus, dass er von Religion wohl nicht allzu viel hält, genauso wenig wie von Rassismus, Abtreibungsgegnern, Homophobie und vielen anderen Dingen. Dies alles bekommt in diesem Buch sein Fett weg sozusagen.

Die zehn Gebote sind eh was fürn Po, denn Gottes einzige Regel ist eigentlich ‚Seid lieb‘ und die zehn Gebote basieren nur auf der Selbstverliebtheit eines einzelnen. Es wird geflucht was das Zeug hält.

Man könnte diese Geschichte tatsächlich als sehr moderne Neuinterpretation betrachten. Mir persönlich war es an einigen Stellen dann doch ein wenig zu viel des Guten. Umgangssprache und modern – schön und gut, aber soooo extrem viele Kraftausdrücke hätte es meiner Meinung nach einfach nicht gebraucht. An einigen Stellen hatte die Geschichte dann auch ein paar Längen und zog sich, da konnte dann auch der wirklich flüssige Schreibstil nichts mehr ausrichten.

An sich hatte ich aber doch Spaß beim Lesen, es hatte schon irgendwie Charme. Natürlich darf man das ganze nicht so ernst nehmen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wirklich gläubige Menschen Spaß an diesem Roman hätten.

Ein wenig wurde ich schon an „Das Leben des Brian“ erinnert, nur dass es hier dann doch um einiges weniger subtil vorging, wenn das überhaupt noch geht.

Insgesamt vergebe ich drei Sterne. Abzug gibt es auf jeden Fall zum einen für die Längen und dafür, dass mir die ganzen Kraftausdrücke dann doch einfach zu viel wurden ohne dass es wirklich nötig gewesen wäre, und dann noch dafür, dass es zwar ein ganz netter Lesespaß war, aber dann doch nichts, was irgendwie hängen bleiben wird. Es bleiben also gute drei Sterne.

Die Mütter-Mafia und Friends–Das Imperium schlägt zurück – Kerstin Gier

Inhalt (lt. amazon.de):

Von Super-Mamis, anderen Mutter-Tieren und dem ach so süßen Nachwuchs … In diesem Buch sind herrlich bissige Kurzgeschichten zum Thema „Mütter“ versammelt ═ von Kerstin Gier, Hanna Dietz, Henrike Heiland, Birgit Fuchs, Steffi von Wolff, Jana Voosen, Gabriella Engelmann, Dagmar Hansen, Eva Völler, Heide John, Ann Hertz, Andrea Koßmann, Maximilian Buddenbohm, Britt Reißmann und Matthias Sachau. Sie alle werden das Kind schon schaukeln! Kommentiert werden alle Geschichten von der Mütter-Society persönlich.

 

Kommentar:

Ja, dieses Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten und es geht immer um Kinder, Familie und Frauen, kurz: um den ganz normalen Familienalltag. Der Klappentext verrät auch, dass sich in diesem Buch Kurzgeschichten von Kerstin Gier, Hanna Dietz, Henrike Heiland, Birgit Fuchs, Steffi von Wolff, Jana Voosen, Gabriella Engelmann, Dagmar Hansen, Eva Völler, Heide John, Anne Hertz, Andrea Koßmann, Maximilian Buddenbohm, Britt Reißmann und Matthias Sachau befinden. Wer also jetzt noch eine Fortsetzung der Mütter-Mafia erwartet, der sollte vielleicht besser lesen.

Die Kurzgeschichten handeln – wie bereits gesagt – allesamt vom Alltag mit Kindern und sind größtenteils sehr witzig, wenige machen auch nachdenklich. Einige Geschichten gefallen natürlich besser als andere, das ist wohl Geschmackssache. Die Autoren treffen allerdings immer das Thema, die einen so, die anderen so. Der eine schreibt aus der Sicht einer gebeutelten Mutter, der andere aus der Sicht eines ängstlichen Vaters und eine weitere berichtet aus der Sicht einer schwangeren Kuckuck-Dame.
Jede Geschichte wird am Ende aus der Sicht der beliebten Charaktere aus Kerstin Giers Mütter-Mafia-Büchern kommentiert. Wie gewohnt, witzig, bissig und übertrieben, so dass der Bezug zur Mütter-Mafia hergestellt ist.

Zu Beginn gibt auch Kerstin Gier, die Herausgeberin dieser Anthologie, eine kurze Geschichte zum besten in der es wirklich ein ganz klitzekleines Wiedersehen mit Constanze, Anton und Co. gibt. Natürlich hätte diese für meinen Geschmack auch länger sein dürfen, aber das hatte ich nicht erwartet. Erwartet habe ich eine Reihe witziger Kurzgeschichte in bester Mütter-Mafia-Manier, wie versprochen, die habe ich bekommen und deswegen bin ich auch nicht enttäuscht.

Insgesamt also schöne kurzweilige Unterhaltung und für zwischendurch ideal!

 

28504606Z Bastei Lübbe Verlag
Taschenbuchausgabe
ca. 336 Seiten
7,99 Euro
April 2011
ISBN: 9783404160433

Nichts: Was im Leben wichtig ist – Janne Teller

Inhalt (lt. amazon.de):

„Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun.“ Mit diesen Worten schockiert Pierre alle in der Schule. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Doch was mit alten Fotos beginnt, droht bald zu eskalieren: Gerda muss sich von ihrem Hamster trennen. Auch Lis Adoptionsurkunde, der Sarg des kleinen Emil und eine Jesusstatue landen auf dem Berg der Bedeutung. Als Sofie ihre Unschuld und Johan seinen Zeigefinger opfern mussten, schreiten Eltern und Polizei ein. Nur Pierre bleibt unbeeindruckt. Und die Klasse rächt sich an ihm … Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und Gewalt in unserer Gesellschaft.

 

Kommentar:

Öhm, ja … ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber sicher nicht das. Ich habe über dieses Buch vorher nichts gehört, wirklich nichts, weder in den Medien noch die Meinungen anderer Leser. Ich habe einfach nur eine Werbung im Forum des Klappentextes gelesen und mich daher für das Buch interessiert und war schon sehr überrascht, als ich sah, dass das Buch nur knapp 140 Seiten hat.

Diese paar Seiten ließen sich auch schnell an einem Nachmittag weg lesen. Der Stil ist durchgehend distanziert und emotionslos und wird aus der Sicht von Agnes geschildert, die ansonsten kaum charakterisiert wird. Ebenso übrigens wie auch alle anderen Personen, denn ihnen werden allen nur ein paar Eigenschaften zugeschrieben für die sie stehen (der fromme Kai z.B.).
Die Handlung kann auch mitnichten als Realistisch bezeichnet werden, aber das ist auch gar nicht der Anspruch des Buches. In sich ist alles stimmig und die Parabel wirft die Fragen nach dem Sinn des Lebens auf, bietet aber selbst eigentlich wenig weitergehende Thesen die man als Diskussionsgrundlage nehmen könnte.

Als Grundlage um über den Sinn des Lebens und über Bedeutendes zu diskutieren vielleicht ein netter Anstoß, aber das kann ich eigentlich auch schneller haben.

 

Nichts Carl Hanser Verlag
Taschenbuchausgabe
ca. 144 Seiten
12,90 Euro
Juni 2010
ISBN: 9783446235960

Die Wahrheit über Alice – Rebecca James

Inhalt (lt. amazon.de):

Ein dunkles Geheimnis.
Ein zerstörtes Leben.
Eine neue Freundin, die dir hilft zu vergessen.
Aber was, wenn sie nicht ist, was sie zu sein scheint?

Als Alice sie zu ihrer Geburtstagsparty einlädt, ist Katherine mehr als überrascht. Die schöne, strahlende Alice, das beliebteste Mädchen der Schule, will mit ihr feiern? Dabei ist Katherine eine Einzelgängerin, die sich von allen fern hält, damit keiner ihr Geheimnis erfährt: Niemand soll wissen, was mit Rachel, ihrer kleinen, talentierten Schwester, passiert ist. Vor Katherines Augen, die nichts tun konnte, um ihr zu helfen. Katherine erlebt die Party wie im Rausch, Alice weicht nicht mehr von ihrer Seite. Doch nach und nach wird Alice immer merkwürdiger. Selbstsüchtiger. Grausamer. Bald entdeckt Katherine, dass ihre neue Freundin nach eigenen Regeln spielt…

Kommentar:

Als Katherine Patterson von Alice zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen wird ist sie sehr überrascht. Und sie wundert sich. Sie wundert sich darüber, dass die schöne und beliebte Alice ausgerechnet ihre Freundin sein möchte, obwohl sie doch sehr zurückgezogen und introvertiert lebt. Der Grund dafür ist der grausame Mord an ihrer kleinen Schwester Rachel vor einigen Jahren, den Katherine nicht vergessen kann. In Alice findet sie schließlich eine gute Freundin und scheint wieder glücklich sein zu können. Doch der Schein trübt, denn nach einiger Zeit zeigt sich, dass Alice alles andere als die gute Freundin ist, die sie vorgibt zu sein. Ein Psychoterror beginnt, der letztendlich in einer weiteren Tragödie endet …

Dieses Buch fesselt von Anfang an, denn der Leser erfährt direkt zu Beginn, dass das Buch mit Alice‘ Tod enden wird. Nur wie es dazu kommt, das wird erst im Laufe der Geschichte erzählt.
Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Rebecca James erzählt drei Handlungsfäden. Die Vergangenheit als Rachel noch lebte bis zu ihrem Tod, die jüngere Vergangenheit als Katherine mit Alice befreundet war bis zu deren Tod und die Gegenwart von Katherine. Alle Erzählstränge sind recht spannend und werden aus der Sicht der Hauptprotagonistin erzählt. Ausnahme sind zwei Kapitel jeweils zum Ende hin eines jeden Teils. In diesem Kapiteln wird der Leser direkt angesprochen. Das soll wohl dazu führen, dass der Leser sich noch mehr ins Geschehen hinein versetzen kann, bei mir hat es allerdings eher das Gegenteil bewirkt. Wo ich zuvor noch mit Katherine mitfiebern konnte war ich hier eher verwirrt. Diese Kapitel sind auch diejenigen, die erste Antworten bergen.
Insgesamt ist das Buch auch sehr einfach gehalten. Einfache und klare Sprache, kurze Kapitel. Eigentlich auch ideal für den jugendlichen Leser geeignet.
Die Charaktere sind soweit gut dargestellt nur ist die Handlung an vielen Stellen meiner Meinung nach einfach zu unglaubwürdig. Viele, viele Zufälle und sehr naive und verzeihende Charaktere. So ganz realistisch ist das wohl nicht.

Fazit: Trotz aller Schwachpunkt doch ein sehr unterhaltsames Buch und auch so spannend, dass man es locker in einem Rutsch durchlesen kann. Nur das Ende enttäuscht dann doch ein wenig.

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Wunderlich Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
16,95 Euro
Oktober 2010
ISBN: 3805250037

Über mir der Himmel – Jandy Nelson

Inhalt (lt. amazon.de):

Eine überwältigende Liebe, ein unerträglicher Verlust, eine
Achterbahnfahrt der Gefühle
Siebzehn Jahre hat Lennie glücklich im Schatten ihrer strahlenden Schwester gelebt, siebzehn Jahre haben die beiden ihre Kleider, ihre Gedanken, ihr Lachen geteilt. Doch jetzt ist Bailey tot und Lennie in einem Haus der Trauer, wo niemand rein- oder rauskommt. Es ist, als hätte jemand den Himmel ausgeknipst. Bis Lennie sich verliebt – zum ersten Mal in ihrem Leben und gleich in zwei Jungen: Joes magisches Lächeln wird nur noch von seinem musikalischen Talent übertroffen; Toby ist stiller Cowboy, mutiger Skater – und Baileys große Liebe. Für Lennie sind sie wie Sonne und Mond; einer stößt ein Fenster in ihrem Herzen auf und lässt das Licht herein, bei dem anderen hat ihr Schmerz ein Zuhause …

Kommentar:

Lennie ist siebzehn Jahre alt und hat soeben ihre zwei Jahre ältere Schwester Bailey verloren. Ein harter Schlag für den Teenager, der zusammen mit Bailey bei seiner Oma und dem Onkel aufgewachsen ist, denn sie hat ihre ältere Schwester vergöttert.
Die Geschichte setzt zu einem Zeitpunkt nach dem Tode ein, wo Lennie am Boden zerstört und verzweifelt nach ihrer eigenen Identität sucht. Die Rolle der kleinen Schwester, die sie immer ausgefüllt hat, kann sie nicht mehr spielen, denn sie ist ja nun keine kleine Schwester mehr. Aus ihr muss nun eine eigenständige Persönlichkeit werden, sie muss sich erst einmal selbst finden und ihren Weg wählen, was schwierig ist, denn ganz plötzlich verliebt sich Lennie auch noch und hinzu kommen Schuldgefühle, weil sie sich noch nicht gestattet so etwas wie Glück schon zu fühlen.

Jandy Nelson hat mit Über mir der Himmel“ eine wirklich rührende Geschichte geschrieben. Durch das gesamte Buch, welches an sich schon in viele, kurze Kapitel unterteilt ist, führen uns viele Gedichte, die Lennie geschrieben hat und mit denen es nachvollziehbar wird, wie es um ihr Gefühlsleben steht.
Und nicht nur durch diese zahlreichen Gedichte, sondern auch durch die wirklich schöne und poetische Sprache wird die Geschichte sehr authentisch und die Charaktere sehr plastisch und ihr Handeln absolut nachvollziehbar. Den Rest erledigt die Erzählerperspektive, denn erzählt wird das ganze aus der Sicht von Lennie selbst und außerdem im Präsens.

Als Leser ist man also in der Lage die ganze Gefühlswelt Lennies mitzuerleben. Man trauert mit ihr und findet mir ihr heraus, wer sie wirklich ist und was sie wirklich fühlt.
Ich habe mit Lennie gefühlt, war traurig, verwirrt, verliebt, wütend und einfach nur glücklich. Durch den authentischen Schreibstil, der den Gedanken eines Teenagers durchaus würdig ist, bleibt aber auch der Humor nicht auf der Strecke.
Insgesamt ein durchaus gelungenes Werk für Jugendliche, aber auch für jung gebliebene Erwachsene.
Eigentlich ein wenig zu floskelhaft, aber das Sprichwort „Das Leben geht weiter“ findet hier durchaus Verwendung, auch wenn man seinen Weg ins Leben erst einmal wieder finden muss.

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cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
14,95 Euro
August 2010
ISBN: 3570138771

Zeit deines Lebens – Cecelia Ahern

Inhalt (lt. amazon.de):

Was ist das größte Geschenk, das man einem Menschen machen kann?
Zauberhaft, geheimnisvoll und mit einer berührenden Botschaft – das ist der neue Roman von Cecelia Ahern. Denn manchmal muss man jemand ganz Besonderem begegnen, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben.
Lou Suffern ist ein »BWM«, ein Beschäftigter Wichtiger Mann. So wichtig und beschäftigt, dass er den 70. Geburtstag seines Vaters vergisst, seine Frau leichthin betrügt und seinem kleinen Sohn noch nicht ein einziges Mal die Windeln gewechselt hat. Eines Tages verwickelt ihn ein Obdachloser namens Gabriel in ein Gespräch. Lou fühlt sich dem Unbekannten seltsam verbunden und verschafft ihm kurzerhand einen Job – was nun wirklich nicht seine Art ist. Doch auch Gabriel hat ein Geschenk für Lou: ein rätselhaftes Mittel, durch das Lou ein anderer wird.

Kommentar:

Ich war sehr überrascht, als ich das neue Buch von Cecelia Ahern sah, denn anders als seine Vorgänger, war dieses Buch nicht blau, sondern rot! Eine große Veränderung, aber sehr passend wie ich fand, nachdem ich das erste Kapitel gelesen hatte, denn das Buch spielt zur Weihnachtszeit und das erste Kapitel vermittelt direkt viel, viel Wärme, Liebe und eine heimelige Atmosphäre. Leider hab ich dieses Gefühl aber auch nur im ersten Kapitel antreffen können. Der Rest der Story kam mir ein wenig steril vor, was ich sehr schade fand.

Die Geschichte wird dem Truthahnjungen (einem Jungen, der einen Truthahn durchs Fenster geworfen hat und nun auf der Polizeiwache auf seine Eltern warten muss) vom beaufsichtigenden Polizeibeamten erzählt. Es ist die Geschichte von Lou Souffern, einem erfolgreichen Geschäftsmann, der seine Arbeit über alles stellt, vor allem aber über seine Familie, für die er so gut wie überhaupt keine Zeit hat und die unter seinem abweisenden Verhalten natürlich leidet.
Eines Tages trifft er auf Gabe, einem Obdachlosen, und ganz gegen seinem üblichen Verhalen, lässt er sich mit Gabe ein und verschafft ihm sogar einen Job. Gabe verschafft Lou dafür Zeit. Zeit seines Lebens. Zeit, die er mit seiner Familie verbringen kann…

Diese Geschichte könnte eigentlich so schön sein, aber bis auf den Anfang schwappte bei mir leider wenig Gefühl mit rüber, die Story plätscherte besonders zur Mitte hin einfach nur so vor sich hin. Eigentlich sehr schade, denn die eigentliche Aussage dieses Buches, die vor allem zur Weihnachtszeit auch immer wieder aktuell scheint, ist eigentlich eine sehr schöne.

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Gebundene Ausgabe
16,95 Euro
ca. 362 Seiten
September 2009
ISBN: 3810501468