Inhalt (lt. amazon.de):
Eine überwältigende Liebe, ein unerträglicher Verlust, eine
Achterbahnfahrt der Gefühle
Siebzehn Jahre hat Lennie glücklich im Schatten ihrer strahlenden Schwester gelebt, siebzehn Jahre haben die beiden ihre Kleider, ihre Gedanken, ihr Lachen geteilt. Doch jetzt ist Bailey tot und Lennie in einem Haus der Trauer, wo niemand rein- oder rauskommt. Es ist, als hätte jemand den Himmel ausgeknipst. Bis Lennie sich verliebt – zum ersten Mal in ihrem Leben und gleich in zwei Jungen: Joes magisches Lächeln wird nur noch von seinem musikalischen Talent übertroffen; Toby ist stiller Cowboy, mutiger Skater – und Baileys große Liebe. Für Lennie sind sie wie Sonne und Mond; einer stößt ein Fenster in ihrem Herzen auf und lässt das Licht herein, bei dem anderen hat ihr Schmerz ein Zuhause …
Kommentar:
Lennie ist siebzehn Jahre alt und hat soeben ihre zwei Jahre ältere Schwester Bailey verloren. Ein harter Schlag für den Teenager, der zusammen mit Bailey bei seiner Oma und dem Onkel aufgewachsen ist, denn sie hat ihre ältere Schwester vergöttert.
Die Geschichte setzt zu einem Zeitpunkt nach dem Tode ein, wo Lennie am Boden zerstört und verzweifelt nach ihrer eigenen Identität sucht. Die Rolle der kleinen Schwester, die sie immer ausgefüllt hat, kann sie nicht mehr spielen, denn sie ist ja nun keine kleine Schwester mehr. Aus ihr muss nun eine eigenständige Persönlichkeit werden, sie muss sich erst einmal selbst finden und ihren Weg wählen, was schwierig ist, denn ganz plötzlich verliebt sich Lennie auch noch und hinzu kommen Schuldgefühle, weil sie sich noch nicht gestattet so etwas wie Glück schon zu fühlen.
Jandy Nelson hat mit Über mir der Himmel“ eine wirklich rührende Geschichte geschrieben. Durch das gesamte Buch, welches an sich schon in viele, kurze Kapitel unterteilt ist, führen uns viele Gedichte, die Lennie geschrieben hat und mit denen es nachvollziehbar wird, wie es um ihr Gefühlsleben steht.
Und nicht nur durch diese zahlreichen Gedichte, sondern auch durch die wirklich schöne und poetische Sprache wird die Geschichte sehr authentisch und die Charaktere sehr plastisch und ihr Handeln absolut nachvollziehbar. Den Rest erledigt die Erzählerperspektive, denn erzählt wird das ganze aus der Sicht von Lennie selbst und außerdem im Präsens.
Als Leser ist man also in der Lage die ganze Gefühlswelt Lennies mitzuerleben. Man trauert mit ihr und findet mir ihr heraus, wer sie wirklich ist und was sie wirklich fühlt.
Ich habe mit Lennie gefühlt, war traurig, verwirrt, verliebt, wütend und einfach nur glücklich. Durch den authentischen Schreibstil, der den Gedanken eines Teenagers durchaus würdig ist, bleibt aber auch der Humor nicht auf der Strecke.
Insgesamt ein durchaus gelungenes Werk für Jugendliche, aber auch für jung gebliebene Erwachsene.
Eigentlich ein wenig zu floskelhaft, aber das Sprichwort „Das Leben geht weiter“ findet hier durchaus Verwendung, auch wenn man seinen Weg ins Leben erst einmal wieder finden muss.
cbj Verlag |