Der Kreidemann von C.J. Tudor hielt hier dank des Goldmann Verlags Einzug, der mir dieses Buch überraschend zugesendet hat. Ich muss zugeben, dass ich es zunächst gar nicht lesen wollte, aber kürzlich hatte ich dann totale Lust auf Thriller und Krimis und habe in diesem Zuge dann auch zu diesem Buch gelesen. Ob ich es bereut habe? Das könnt ihr jetzt lesen …
Inhalt
(lt. amazon.de):
Alles begann an dem Tag, an dem sie auf den Jahrmarkt gingen. Als der zwölfjährige Eddie den Kreidemann zum ersten Mal traf. Der Kreidemann war es auch, der Eddie auf die Idee mit den Zeichnungen brachte: eine Möglichkeit für ihn und seine Freunde, sich geheime Botschaften zukommen zu lassen. Und erst einmal hat es Spaß gemacht – bis die Figuren sie zur Leiche eines jungen Mädchens führten. Das ist dreißig Jahre her, und Eddie dachte, die Vergangenheit liegt hinter ihm. Dann bekommt er einen Brief, der nur zwei Dinge enthält: ein Stück Kreide und die Zeichnung eines Strichmännchens. Und als die Geschichte beginnt, sich zu wiederholen, begreift Eddie, dass das Spiel nie zu Ende war …
Gewähltes Zitat
Wir alle sind niemals wirklich vorbereitet auf den Tod. Auf etwas so Endgültiges. Als Menschen sind wir es gewohnt, die Herrschaft über unser Leben zu haben. Es bis zu einem gewissen Grad ausdehnen zu können. Aber der Tod lässt nicht mit sich reden. Kein letzter Aufschub. Kein Einspruch. Tod ist Tod, er hat alle Karten in der Hand.
(S. 367)
Meine Meinung
30 Jahre nachdem schreckliche Dinge geschehen sind, bekommt Ed einen Brief, der die Erinnerungen an damals wieder hoch holt. Die Unsicherheit und die Angst vorm Kreidemann sind wieder da. Als sich dann schließlich auch wieder ein Unfall ereignet, der dem damaligen Unfall, bei dem der Bruder von Eds Freund Mickey starb, sehr ähnelt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich gar nicht um einen Unfall handelt. Weder damals, noch heute …
Ed, Fat Gav, Metal Mickey, Hoppo und Nicky sind beste Freunde und machen alles zusammen. Ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, bei dem sich allerdings auch nicht alle untereinander wirklich gut verstehen. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht der 12jährigen und das so überzeugend, dass man sich an seine eigene Kindheit häufig zurück erinnern konnte, an die Zeit, wo man sich noch geheime Zeichen und Abenteuer ausgedacht hat.
Die Figuren sind hier wirklich stark, ich würde sogar behaupten, sie sind das beste am Buch. Zumindest die Figuren in ihrem jungen Alter.
Der Beginn des Buches erinnerte mich so ein wenig an die Final Destination Filme. Man kann sich also vielleicht vorstellen, mit welcher Art von Unglück diese Geschichte beginnt. Diese Szene war auch so bildgewaltig, dass sie sich total in meinen Kopf gepflanzt hat. Ich war also schon mal gefesselt und war sehr gespannt, wie es weiter gehen würde und was es mit diesem Unfall auf sich hatte.
Nach dem rasanten Anfang ging es eher mit einer subtilen, unterschwelligen Spannung weiter. Ich kam mir teils vor, wie in einem Stephen King Buch, was die Atmosphäre betraf, diese war nämlich unheimlich dicht und der Geist der Vergangenheit, in der ein Großteil der Handlung spielte, war immer präsent.
Leider ließ die Spannung zwischendrin aber immer wieder ziemlich nach, so dass es zwischendurch auch wirklich langweilig wurde. Das war gerade auch bei der Handlung, die in der Gegenwart spielte, der Fall. Lediglich die wirklich stark ausgearbeiteten Figuren konnten mich dann an die Seiten fesseln.
Die Geschichte an sich hatte wirklich etliche Schwächen und aufgrund dessen kann ich den Hype um dieses Buch nicht wirklich verstehen. Die Ausarbeitung ist wirklich großartig, aber die Story schwächelt leider und ist nicht immer nachvollziehbar, was ich schade fand, denn sie hatte durchaus Potential.
Fazit
Der Kreidemann von C.J. Tudor konnte mich vor allem durch seine starken Figuren und die dichte Atmosphäre überzeugen. Die Story konnte da allerdings leider nicht mithalten und schwächelte auf vielen Ebenen. Insgesamt hat mir das Lesen aber Freude bereitet.
Meine Wertung