Blogtour zu Cavaliersreise von Mackenzi Lee – Tag 3

Ihr Lieben,

ich freue mich total euch heute hier zur Blogtour zu einem absoluten Herzensbuch begrüßen zu dürfen!

Die Rede ist natürlich vom aktuellen Königskind „Cavaliersreise“ aus der Feder von Mackenzi Lee!

Dieses Buch konnte mich kürzlich wirklich sehr begeistern und nachdem ihr die Cavaliersreise, die sich auch Grand Tour nennt und die Protagonisten in den letzten beiden Tagen bereits von Vanessa und Lena vorgestellt bekommen habt, will ich euch heute ein wenig über eines der Themen erzählen, für das ich mich selbst während des Lesens total interessiert habe.

Schaut auf jeden Fall mal rein, das Buch lohnt sich total <3

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Fallsucht – Krampfleiden – Epilepsie

In der Geschichte war zunächst häufig von der Fallsucht oder auch dem Krampfleiden zu lesen, an der einer der Protagonisten leidet. Unter diesem Begriff konnte ich mir gar nichts vorstellen, aber alle Symptome klangen so, wie ich mir die heutige Epilepsie vorstelle.

Neugierig wie ich bin, musste ich natürlich sofort nachforschen und siehe da … die Epilepsie wird im Deutschen tatsächlich Fallsucht oder Krampfleiden genannt, nur dass mir diese Begriffe bislang überhaupt nicht bekannt waren und somit vermute ich, dass sie mittlerweile auch schon veraltet sein werden.

Was ist Epilepsie eigentlich?

Epilepsie ist mir dafür aber natürlich ein Begriff, aber tatsächlich weiß ich eigentlich recht wenig darüber, bis auf dass die Betroffenen krampfartige Anfälle erleiden können.

Allerdings sackt er keineswegs kraftlos in sich zusammen, sondern wird stocksteif. Sein ganzer Leib ist hart und verrenkt wie eine schrecklich misslungene Skulptur, und es ist nicht gewiss, ob er atmet. Die Muskeln scheinen zu starr, um noch Luft hereinzulassen. Er presst die Kiefer so fest aufeinander, dass die Zähne knirschen.

(aus Cavaliersreise; S. 142)

Genau so ergeht es einem der Figuren im Buch auch. Beschrieben werden diese Anfälle im Buch mit den typischen Symptomen: Die Muskeln verkrampfen sich aus heiterem Himmel und dazu kommen Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Dieser Anfall kommt aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Grund.

Jetzt drückt er den Rücken durch, die Adern an seinem Hals treten dick hervor, und mir ist, als käme er zu sich, doch stattdessen beginnt er zu zittern. Nicht zu zittern – er schüttelt sich, krampft und zuckt. Als wollten sich die Glieder von ihm losreißen, so wirft er sich hin und her und schlägt mit dem Kopf auf die Planken.

(aus Cavaliersreise; S. 143)

Es gibt viele verschiedene Arten von Epilepsie auf die ich hier aber nicht weiter eingehen möchte, weil die Unterschiede so speziell sind. Generell handelt es sich dabei aber immer um synchrone Entladungen von Neuronengruppen im Gehirn, die diese krampfartigen Symptome hervorrufen.

epilepsie

Woher kommt das?

Etwa 10 % der Menschen haben eine erhöhte Bereitschaft für derartige Krampfanfälle. In den meisten Fällen bleibt ein solcher Anfall einmalig. Die Anfälligkeit dazu kann vererbt werden, obwohl die Epilepsie an sich nicht zu den Erbkrankheiten zählt.

In den meisten Fällen enden die Anfälle von selbst nach wenigen Minuten und die Betroffenen erholen sich in der Regel, ohne dass therapeutische Maßnahmen von Nöten sind. In Ausnahmefällen können die Anfälle aber länger anhalten. Je länger ein Anfall dauert, desto größer ist auch die Gefahr von irreversiblen Schädigungen.
Dazu gehören Schädigungen, die durch die Muskelkontraktionen eintreten können, wie Riss-, Biss- oder auch Schnittwunden bis hin zu Wirbelbrüchen, die durch die extreme Anspannung der Muskulatur auftreten können.
Auch das Gehirn kann in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn zu hohe Konzentrationen von Neurotransmittern ausgeschüttet werden. Da die Anfälle plötzlich eintreten können, kann es auch zu Unfällen kommen, wenn man beispielsweise gerade am Autofahren oder am Schwimmen ist.

Was tun dagegen?

Eine Heilung gibt es nicht, aber in 80 % aller Fälle kann man die Anfälle mit Medikamenten soweit eindämmen, dass man quasi anfallsfrei bleibt. Hierbei ist das Ziel, dass dabei so wenig Nebenwirkungen wie möglich auftreten, so dass ein normales Leben weiter gewährleistet ist.
Können die Anfälle mit Hilfe von Medikamenten nicht komplett eingestellt oder zumindest auf ein Mindestmaß verringert werden, gibt es noch die Möglichkeit einer operativen Behandlung. Dabei wird geschaut ob es möglich ist, den Hirnbereich, von dem die Anfälle ausgehen, operativ zu entfernen. Soweit ist Epilepsie also gut behandelbar.

Zur Zeit in der die Geschichte spielt, gab es freilich noch keine Behandlung für Epilepsie. Im Gegenteil hielt sich damals noch die Theorie, dass Epilepsie von Dämonen und Göttern geschickt wurde. So verwundert es auch nicht, dass man mit dieser Krankheit damals geächtet wurde und nicht selten in der Irrenanstalt landete.

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden Menschen mit Epilepsie tatsächlich auch noch zwangssterilisiert um zu verhindern, dass sie diese Krankheit erblich weiter geben können.

Auch heute lastet der Epilepsie noch ein gewisses Stigma an. So ist bei vielen Betroffenen immer noch eine Einschränkung ihrer Lebensqualität zu spüren. Mal ganz davon abgesehen, dass es natürlich unangenehm ist, wenn man in aller Öffentlichkeit einen Anfall erleidet, fängt es bei ganz alltäglichen Dingen wie dem Autofahren an. Autofahren dürfen Epileptiker nämlich nur unter bestimmten Bedingungen. Auch im Beruf gibt es Jobs, die für Epileptiker ungeeignet sind und tatsächlich finden sich unter Betroffenen viel mehr Arbeitslose als unter gesunden Menschen, obwohl es in den meisten Fällen keinen Grund dafür gibt.


Cavaliersreise – Die Bekenntnisse eines Gentlemans

cavaliersreise_coverInhalt (lt. amazon.de):
Gab es je ein abschreckenderes Beispiel für junge Bildungsreisende als Sir Henry Montague? Nach Montys Cavaliersreise wird der englische Adel seine Sprösslinge bestimmt nie wieder auf den Kontinent schicken! Irgendwie ist Monty immer in eine Tändelei verwickelt oder betrunken oder zur falschen Zeit am falschen Ort nackt (in Versailles! Am Hof des Königs!). Zwischen Paris und Marseille verlieren Monty, Percy und Felicity auch noch ihren Hofmeister, kämpfen gegen Wegelagerer und Piraten, gegeneinander (Monty und Felicity) oder gegen ihre Gefühle füreinander (Monty und Percy). Aber am Ende dieser abenteuerlichen Reise finden sie alle drei nicht nur zueinander, sondern auch zu sich selbst.

Königskinder Verlag | Gebundene Ausgabe | ca. 496 Seiten | 19,99 Euro | März 2017 | Originaltitel: The Gentleman’s Guide to Vice and Virtue| Übersetzer: Gesine Schröder | ISBN: 978-3551560384


Gewinnspiel

cavaliersreise_fotoGewinne eines von insgesamt 3 Büchern „Cavaliersreise“ als Printexemplar!

Dafür beantwortet mir einfach die folgende Frage in den Kommentaren und schon landet euer Name im Lostopf!
Um eure Chancen zu erhöhen, solltet ihr noch auf den anderen Blogs schauen und die jeweilige Frage beantworten.

Die Teilnahme ist bis einschließlich zum 16. April 2017 möglich.

Tagesfrage:

Was verbindet ihr mit Epilepsie? Dieser Krankheit soll auch heute noch etwas negatives anhaften. Was denkt ihr, wenn ihr hört, dass jemand unter Epilepsie leidet?

Teilnahmebedingungen
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.

>>>Zu allen Blogtour-Stationen<<<

8 thoughts on “Blogtour zu Cavaliersreise von Mackenzi Lee – Tag 3

  1. ich denke da an Aussetzer die die Leute haben und nicht kontrollieren können,wie Zuckungen von Händen und Armen und plötzliche Auswürfe von Flüchen, oder Überschwängliche Freude und Trauer!
    Jedoch gibt es da mittlerweile auch schon mehrere Unterkategorien das es da doch schon Unterscheide gibt und nicht jeder Mensch mit der Krankheit gleich lebt!

    VLG…Jenny

  2. Ich kenne Leute mit Epilepsie, die z.B. nicht mehr Autofahren können. Trotz Medikamenten besteht ja immer ein Risiko. Einschränkungen sicherlich, aber heute lässt es sicher besser damit leben als im 18.Jh.

  3. Hallo liebe Nicole,

    vielen Dank für diesen sehr interessanten und informativen Beitrag!

    Im Sommer letzten Jahres hatte ich selbst einen Krampfanfall und wurde danach im Krankenhaus bei mehreren anstrengenden Untersuchen (u.a. mit Schlafentzug) getestet. Gott sei Dank, konnte Epilepsie ausgeschlossen werden – ich hatte große Angst unter der Krankheit zu leiden.
    Vor allem, weil eine junge Frau im Bekanntenkreis Epilepsie hat.. sie kommt zwar gut mit den Einschränkungen an sich klar, allerdings haben die Medikamente gegen die Epilepsie bei ihr starke Depressionen verursacht.

    Dennoch wünsche ich dir noch einen wundervollen Donnerstag und freue mich auf die nächsten Beiträge eurer tollen Tour, alles Liebe,
    Hannah

  4. Hi liebe Nicole!

    Erstmal: es war schön, dass wir uns auf der Messe gesehen haben, auch wenn es immer nur zwischendurch mal kurz war :) Aber besser kurz als gar nicht! ;)
    Dein Blogtourbeitrag hat mir sehr gut gefallen, denn er war toll geschrieben und hat einen umfassenden Einblick gegeben, der das wichtigste fokussiert hat. Danke dafür! :)
    Nun noch zu deiner Gewinnspielfrage: Mit Epilepsie habe ich bis vor wenigen Wochen nicht viel verbunden, denn ich hatte keine persönlichen Bindungen zu dieser Erkrankung, aber durch die Uni habe ich dann einiges darüber erfahren. Wir waren an einer Schule für Kinder mit verschiedenen Förderschwerpunkten und dort erzählte uns der Schulleiter, dass einige Schüler auch an Epilepsie leiden würden. Das, was er uns dazu erzählte, hat sich sehr in mein Gedächtnis eingebrannt. Die Lehrer müssen z.B. bei einem plötzlich eintretenden Anfall einfach abwarten, bis er aufhört und dabei die Zeit im Auge haben(und Gegenstände aus dem Weg räumen, damit der Schüler sich nicht verletzen kann). Wenn er zu lange dauert, müssen sie eingreifen. Und es wurde erzählt, dass Menschen, die an Epilepsie leiden, in Pfützen ertrinken können. Ich war sehr beeindruckt von den Lehrkräften der Schule und auch von den Schülern, denn sie leben ihr leben so normal es geht und lassen sich nicht von ihren Anfällen unterkriegen. Wenn ich höre, dass jemand unter Epilepsie leide, denke ich jetzt immer daran zurück.

    Ganz liebe Grüße,
    Laura

  5. Huhu Nicole, danke für deinen interessanten Beitrag. Und krass, wieder was dazu gelernt. Das mit dem Verbot für bestimmte Berufsgruppen oder dem Autofahren wusste ich noch gar nicht.
    Ich verbinde mit Epilepsie eigentlich nur die unangenehmen Symptome für die Betroffenen, habe aber kein negatives Bild von Epileptikern. Warum sollte man auch? Es ist eine Krankheit und nichts, was man sich ausgesucht hat. Wer jemanden wegen einer Krankheit diskriminiert, ist echt zu verachten.
    Liebe Grüße und ich wünsche dir ein schönes Osterfest!

  6. Hallo,

    ich denke dabei an eine sehr schwerwiegende Krankheit und dass die Betroffenen lernen müssen, damit umzugehen… ich finde aber nicht, dass die Krankheit etwas negatives hat…

    LG

  7. Hallo Nicole,

    ich beschäftige mich immer selten mit Krankheiten, wenn ich nicht direkt im Freundes-/Bekannten-/Verwandten-Kreis Betroffene habe – deswegen weiß ich auch ehrlich gesagt nicht sooo viel über Epilepsie, deswegen danke dir für die Erklärung. Die hat meine Vorstellung von der Krankheit auf jeden Fall differenziert. Was ich vorher schon wusste ist, dass es viele Formen davon gibt, daher würde ich mich wahrscheinlich fragen, wie und wie oft und wann sich das genau äußert und ich würde fragen, wie ich demjenigen helfen kann, wenn es mal zu einem Anfall kommt. Das finde ich sehr wichtig. Ich weiß auch genau was zu tun ist bei meinen Freundinnen, die Diabetes haben. Natürlich versuche ich immer den Menschen zu sehen und nicht die Krankheit aber ich würde mir trotzdem Gedanken machen über die Einschränkungen, die die Betroffenen in Kauf nehmen müssen.
    Liebe Grüße, Verena.

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