Der Hodscha und die Piepenkötter – Birand Bingül

DER-HO~2 Rowohlt Polaris Verlag
Softcover Ausgabe
ca. 320 Seiten
13,95 Euro
Mai 2011
ISBN: 3862520153

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Inhalt (lt. amazon.de):
Treffen sich zwei Kulturen…
In ihrer Stadt ist Ursel Piepenkötter ist die unangefochtene Nummer eins. Als amtierende Oberbürgermeisterin liebt sie das Bad in der Menge, sie ist resolut und kämpferisch. Ihre Spezialdisziplinen: Tricksen, tarnen, täuschen. Ihr oberstes Ziel: die Wiederwahl. Doch die gerät in Gefahr, als Nuri Hodscha, der neue Geistliche der türkischen Gemeinde, zum Einstand ankündigt, eine prächtige Moschee bauen zu wollen. Vielen Bürgern der Stadt ist der Islam nicht geheuer – muss eine Bürgermeisterin da nicht eingreifen und Profil zeigen? Ursel Piepenkötter wittert die Chance, durch eine wohldosierte Portion Populismus die Wahl für sich zu entscheiden. Doch als sie Nuri Hodscha den Marsch blasen will, ist sie an den Falschen geraten: Der Mann Allahs ist ein Schlitzohr ohnegleichen. Ob Kuhhandel oder Erpressung – auch ihm sind alle Mittel recht. Noch 42 Tage bis zur Wahl. Zwei Gegner, die sich nichts geben. Der Kampf ist eröffnet …

Kommentar:
Your own worst enemy has come to town…

Irgendwo in einer kleinen, langweiligen Stadt in Deutschland bekommt eine muslimische Gemeinde einen neuen Imam: Nuri Hodscha. Er macht es sich direkt zur Aufgabe den Bau einer neuen Moschee für seine Gemeinde zu erwirken und legt sich mit Ursel Piepenkötter, der amtierenden Bürgermeisterin an. Und das ganz kurz vor den Wahlen. Das passt der Oberbürgermeisterin natürlich gar nicht, denn mit der Zusage zur Moschee würde sie einen Teil ihrer Wähler verprellen. Ein heftiger Wahlkampf steht bevor, den die Piepenkötter und der Hodscha nicht ganz unbeschadetet überstehen …

Dieses Buch hat einfach Spaß gemacht! Auf knapp 320 Seiten widmet sich der Autor mit viel Charme, Witz und Offenheit einem brisanten und aktuellen Thema: der Integration.
Beschrieben wird der Wahlkampf aus Sicht der beiden Hauptfiguren Hodscha und Piepenkötter. Außerdem auch noch aus der Sicht ihrer Kinder Patrick und Hülya, die in eine Klasse gehen und von ihren rücksichtslosen Eltern als Spione mißbraucht werden. Obwohl dieses Thema eigentlich ein durchaus ernstes ist, wird es in dieser Geschichte eher humoristisch verarbeitet. Der Schlagabtausch zwischen den beiden Streithähnen ist einfach amüsant mitzuerleben. Dabei bleibt die Ernsthaftigkeit des Themas allerdings nicht auf der Strecke oder wird gar ins Lächerliche gezogen, obwohl es natürlich keine allgemeine Lösung zum Schluß gibt. Dabei werden auch beide Seiten, beide Kulturen, mal als die Buh-Männer dargestellt. Mit dem man selbst mehr sympathisiert wird wohl an der persönlichen Einstellung liegen.

Sehr gefallen hat mir auch die flapsige Sprache. Der Stil ist ganz locker und einfach und lässt sich schnell weglesen. Nichts anspruchvolles, aber den herrschenden Verhältnissen angemessen.
Die Kapitelüberschriften sind im selben Stil gehalten wie auch schon der Titel, was meiner Meinung nach viel Charme hatte.

Insgesamt fand ich die Lektüre dieses Buches sehr angenehm und ich habe es an einem Tag weggelesen, so viel Spaß hatte ich mit diesem Buch. Eine klare Empfehlung für alle, die Lust auf ein paar gemütliche Lesestunden haben!

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