Heute möchte ich mal einen etwas anderen Blog-Bericht schreiben, es geht nämlich nicht direkt um Bücher, eher indirekt, sondern eher über Hörspiele.
Schon seit meiner Kindheit begleitet mich eine besondere Jugendkrimi-Reihe und das bis heute: Die drei Fragezeichen! Es gibt wohl wirklich nur wenige in meinem Alter, die noch nichts von dieser Reihe gehört haben und die meisten werden bestimmt auch schon einmal ein Hörspiel gehört haben. Oder irre ich mich da etwa? Ich kann es mir gar nicht vorstellen.
Ich für meinen Teil mit sowohl mit den Büchern als auch mit den Hörspielen aufgewachsen. Schon sehr früh, im Alter von 8 Jahren habe ich damals meine ersten Hörspiele gehört, die ich mir in unserer Stadtbibliothek ausgeliehen habe. Damals als Kind fand ich sie sehr, sehr spannend, teils richtig gruselig, und habe den neuen Abenteuern immer sehr entgegen gefiebert. Kurze Zeit später fing ich dann auch an die Bücher über die drei in Rocky Beach beheimateten Detektive zu lesen, denn in unserer Bibliothek gab es leider bei weitem nicht so viele Hörspiele wie Bücher.
Zugegeben, die Faszination für die Bücher hat irgendwann nachgelassen. Heute lese ich sie tatsächlich kaum noch, freue mich aber schon, wenn mein kleiner Sohn mal in dem Alter sein wird, dass diese tollen Abenteuer etwas für ihn sind. Aber die Hörspiele haben mich nie los gelassen. Diese habe ich immer gehört, mal mehr, mal weniger. Und auch heute höre ich die Hörspiele noch sehr gerne. Natürlich nicht total unkritisch, aber ich mag sie trotzdem!
Das Herz dieser Hörspiele sind selbstverständlich die drei Sprecher, deren Stimmen wohl aber wirklich jeder kennt: Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich und Jens Wawrczeck. Diese drei sprechen in den Hörspielen schon seit 1979 die drei Hauptrollen Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews und machen das mittlerweile scheinbar mühelos! Davon konnte ich mich in der letzten Woche mal wieder überzeugen, denn da war ich live dabei, als es hieß
PHONOPHOBIA!
In der Seidenstickerhalle in Bielefeld gastierten die Drei Fragezeichen live auf der Bühne und trugen das extra für die Bühne geschriebene Stück vor. Pünktlich um 18.30 Uhr war der Einlass, der gewohnt verlief: die ersten drängelten ein wenig und die vorher so vorbildliche Schlange löste sich mit den offenen Türen in eine Menschentraube auf. Nun ja. Wir waren trotzdem fix in der Halle und kamen noch super Plätze. Es war schon sehr beeindruckend, wie sich die Halle innerhalb kürzester Zeit füllte. Um Punkt 20 Uhr ging es dann auch endlich los!
Ich habe mich im Vorfeld so wenig wie möglich informiert und kannte von daher eigentlich nur den Titel und war mir außerdem sicher, dass Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich und Jens Wawrczeck wieder dabei sein würden. Alles andere war offen. Und so wunderte ich mich zunächst darüber, dass es keinen Erzähler gab. Das Hörspiel kam tatsächlich komplett ohne Erzähler aus! Wahnsinn, das kennt man bisher von den drei Fragezeichen Hörspielen gar nicht, aber auf der Bühne hat dies wirklich super funktioniert!
Neben Oliver, Jens und Andreas sprachen auch noch Traudel Sperber, Tanja Fornaro und Stefan Krause mit. Jörg Klinkenberg zeichnete sich für die Geräusche verantwortlich, was wirklich total irre war. Obwohl die Sprecher allesamt eher sprachen und nur ein wenig schauspielerten, ließen sich die passenden Geräusche an keiner Stelle vermissen. Alles passte perfekt und konnte auch noch überzeugen! Auch die musikalische Untermalung, die in diesem Fall eine außerordentlich wichtige Rolle spielte, wurde von Tilman Ehrhorn und Jan-Peter Pflug super komponiert und inszeniert.
Insgesamt bin ich von diesem Auftritt sehr begeistert gewesen. Alles lief perfekt! Fast schon ein wenig zu perfekt ;) Man merkt einfach, dass man es mit Profis zu tun hat, einem eingespielten Team, das schon seit vielen Jahren miteinander arbeitet.
Auf der Bühne vorgetragen wird natürlich nicht einfach nur das Skript vorgetragen, es wird auch noch ein wenig mit dem Publikum gespielt. Die drei Detektive spielen ihre Rollen auch ein wenig. Es ist zwar nicht wie ein Theaterstück, aber so ein wenig wird schon gespielt. Auf zwei großen Leinwänden rechts und Links von der Bühne lässt sich auch in den hinteren Reihen alles gut mitverfolgen. Außerdem gab es auch auf der Bühne eine große Videowand, die aus vielen Elementen bestand und mit denen darstellerisch auch viel möglich war. Toll war auch eine tolle Spielerei mit der Kamera!
Natürlich gab es auch dieses Mal eine kleine, witzige Tanzeinlage unserer drei Spezialisten.
Insgesamt war es wieder ein wirklich tolles Erlebnis! Es hat richtig Spaß gemacht und ich freue mich schon sehr auf die DVD, die vermutlich im Herbst erscheinen wird. Vorher wird es aber wahrscheinlich sogar eine TV-Ausstrahlung geben, denn RTL hat die Show in Köln gefilmt!
Bei der nächsten Tour bin ich auf jeden Fall wieder gerne dabei, auch wenn diese wahrscheinlich noch ein paar Jahre auf sich warten lassen wird, aber wie heißt es so schön? Gut Ding will Weile haben …
UPDATE Oktober 2014: In Kürze ist es endlich soweit. RTL wird den Live-Mitschnitt der Phonophobia-Tour am 11. Oktober nach dem Fußballspiel gegen Mitternacht ausstrahlen. Außerdem wird es die DVD/Blu Ray schon einen Tag früher, ab dem 10. Oktober 2014 zu kaufen geben.