Inhalt (lt. amazon.de):
Sonne, Softeis, Kinderlachen. So hatte sich David den heutigen Tag vorgestellt. Ein Ausflug nach Five Mountains würde Davids Sohn Ethan gefallen. Auch seine depressive Frau Jan würde auf andere Gedanken kommen. Als sie in der Menge verschwindet, wird David panisch. Will sie sich etwas antun? Später zeigen die Überwachungskameras ihn mit seinem Sohn an der Kasse – ohne Jan. Plötzlich steht David selbst im Zentrum der Ermittlungen: unter Mordverdacht …
Kommentar:
Der Journalist David Harwood und seine Frau Jan sind seit Jahren glücklich verheiratet und haben einen Sohn, Ethan Harwood, als eines Tages während eines Ausflugs in einen Vergnügungspark Jan spurlos verschwindet. Für David bricht eine Welt zusammen, denn nicht nur seine Frau ist verschwunden, auch er gerät unter Mordverdacht und findet heraus, dass mit Jan offenbar etwas nicht stimmte. Und außerdem arbeitet er gerade auch noch an einem äußerst prekären Artikel, der ihn ebenfalls sehr unter Druck setzt, denn es gibt gewisse Leute, die um jeden Preis zu verhindern suchen, dass David die Wahrheit herausfindet …
Linwood Barclay legt mit „Kein Entkommen“ seinen vierten Thriller vor und ich muss sagen, dass dieser mir wieder besser gefallen hat als sein Vorgänger. Zwar kann er auch wieder nicht mit seinen Erstlingswerk „Ohne ein Wort“ mithalten, aber diese Erwartung hatte ich dieses Mal auch nicht und wurde auch nicht enttäuscht.
Das Buch ist in in fünf Abschnitte unterteilt und diese jeweils in kurze Kapitel, was sehr gut ist, denn dadurch lässt sich das Buch wirklich fix lesen, man denkt sich immer nur ‚ein Kapitel noch‘, ’nur noch das nächst Kapitel‘ und schon ist man durch. Soooo extrem spannend ist die Geschichte nach dem Beginn erst einmal nicht. Natürlich, man möchte wissen, wie es weiter geht, was es mit Jans Verschwinden auf sich hat, ob Davids Recherchen etwas damit zu tun haben, aber erst einmal erfahren wir einige Rückblenden. Nach etwa zwei Dritteln wird das Buch aber richtig spannend und ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Natürlich, es war sehr, sehr viel wieder konstruiert, aber ich fand es dieses Mal nicht unrealistisch, denn die Protagonisten selbst waren dieses Mal diejenigen, die dieses Konstrukt aufgebaut haben, es handelt sich nicht um viele aufeinander treffende Zufälle, wie ich es in Barclays Vorgängerroman „In Todesangst“ noch kritisierte.
Was mir allerdings schon in den Sinn kam ist, dass die Handlung doch schon etwas transparent und vorhersehbar wird, wenn man bereits die anderen Bücher von Linwood Barclay gelesen hat, denn er bleibt seinem Stil treu. Ich hatte jedenfalls schon recht früh eine Ahnung was hinter all dem stecken mag, was aber der Spannung nicht schadete, was sicherlich Barclays wirklich fesselndem Schreibstil zu verdanken ist. Man merkt schon, dass der Autor selbst Journalist ist und das nicht nur am Schreibstil, sondern in diesem Buch besonders auch an den wirklich recht realistischen Passagen über die journalistische Arbeit der Protagonisten.
Insgesamt bin ich also wieder recht begeistert von diesem Buch und freue mich schon wieder auf den nächsten Barclay.
Ullstein Taschenbuch Verlag Taschenbuchausgabe ca. 576 Seiten 9,99 Euro April 2011 ISBN: 9783548283487 |