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Inhalt (lt. amazon.de):
Macht Online-Shopping irre? Kann man den Sinn des Lebens googeln? Würde Jesus heutzutage die Bergpredigt twittern? Und warum taucht ein Shitstorm nie in der Wettervorhersage auf? Mit Witz und Tempo widmet sich Comedian Tobias Mann den unendlichen Weiten des World Wide Web – und schildert, wie uns Apple & Co. zur Evolution zwingen. Denn in der digitalen Welt muss man stets ein paar Pointen voraus sein. Und dafür ist Tobias Mann genau der richtige, ähm, Mann.
Zitat:
Möchte man zum Beispiel zwecks Eliminierung eines morschen Baums im Vorgarten “Motorsäge”78 recherchieren, spuckt uns Google, je nachdem, wie weit man mit dem Tippen vorangeschritten ist, unzählige Vorschläge auf den Bildschirm, die wir doch bitte gefälligst nehmen sollen. Man tippt “M” und schon legt Google wie ein Streber aus der ersten Bank los und ruft rein: “M? Was meinst du? Mobile? Maps? Media Markt?” Bei “Mo” sprudelt es weiter aus dem Ehrgeizling heraus: “Mo also! Dann meinst du Mobile. Hab ich doch gesagt. Nein? Also vielleicht Motorola? Oder Mobilcom? (S. 203)
Kommentar:
Thomas Mann fasst in diesem Roman sehr amüsant zusammen, wie sich die Welt in den letzten Jahren durch die neuen Medien verändert hat, wie unterschiedlich durch diese Medien die heutige Zeit im Gegensatz zur frühen Vergangenheit doch ist. Niemals zuvor hat sich in so kurzer Zeit so viel getan was den Fortschritt in der Technik angeht.
Dieses Buch hat mich wirklich sehr amüsiert, habe ich mich selbst in der Erzählung doch überraschenderweise wieder erkannt. Ich bin zwar etwas jünger als der Autor, aber die technische Entwicklung habe ich ebenso mitgemacht, wie Tobias Mann sie beschreibt. Dabei trifft er mit seinen humoristischen Beschreibungen genau meinen Geschmack, teils hatte ich sogar den Eindruck, genau so hätten die Worte auch von mir stammen können. Wenn ich schreiben könnte, was ich nicht kann. Aber wenn, dann würde ich es genau so gerne tun.
Die Generationen nach uns, vor allem die aktuellen Teenager-Generationen, werden mit diesem Erzählungen wahrscheinlich weniger anfangen können, auch, wenn das beschriebene eigentlich noch gar nicht allzu lange her ist. Man wird heutzutage zwar mit den neuen Medien groß, aber grob betrachtet, waren diese noch vor gerade einmal 15-20 Jahren kaum verbreitet.
Und genau darüber schreibt der Autor in seinem Buch. Über die rasche Ausbreitung der Medien und wie sich seitdem alles verändert hat. Dabei stellt der Autor oftmals die Vermutung an, wie es gewesen wäre, wenn es in der Vergangenheit bereits solche Möglichkeiten wie Twitter, Facebook etc. gegeben hätte. Hätte Jesus getwittert? Hätte die Mauer damals gebaut werden können, wenn auf Facebook die bildlichen Beweise vorgelegen hätten, dass doch jemand die Absicht hatte eine Mauer zu bauen? Sehr amüsant stellt Mann Thesen auf, wie die Berichterstattung über neue Medien damals hätte ablaufen können.
Ganz oft habe ich es ja, dass ich Kaberettisten zwar ganz lustig zu sehen und zu hören finde, ihre Bücher dann aber nicht mal mehr ansatzweise so gut finde. Bei Mann ist das bislang anders. Seine Schreibe fand ich toll. Ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen und es war wunderbar zu schauen, inwieweit der Autor die weitere technische Entwicklung in seiner unverkennbaren Art zusammen gefasst hat.
Insgesamt vergebe ich hier vier Sterne, weil das Buch zwar sehr amüsant war, angenehm zu lesen ist, aber trotz allem nicht sehr nachhaltig. Dennoch eine klare Empfehlung für jeden, der ein paar amüsante Lesestunden mit dem alten Medium „Buch“ verbringen möchte!
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