Renegade: Tiefenrausch – J. A. Souders

renegade ivi Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 368 Seiten
16,99 Euro
August 2012
ISBN: 3492702813

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Inhalt (lt. amazon.de):
Evies Leben ist perfekt – perfekt geplant und überwacht von Mutter, der Herrscherin über die Unterwasserstadt Elysium. Schon bald soll die 16-Jährige über die geheimnisvolle Welt regieren. Doch als sie sich ausgerechnet in ihren Feind verliebt, wird klar, dass das perfekte Leben in Elysium eine einzige Lüge ist. Elysium liegt am Grund des Meeres, abgeschirmt vom Rest der Welt. Dort hat Mutter ein Paradies für all jene Menschen geschaffen, die vor den Kriegen der Oberfläche fliehen konnten. Sie organisiert den Alltag der Bewohner, schützt sie vor Gefahren und regelt sogar die Geburten. Doch dieser Friede wird teuer erkauft – Gefühle sind in Elysium verboten, Berührungen unter Liebenden werden mit dem Tod bestraft. Evie vertraut in dieses System – doch als Gavin, ein Oberflächenbewohner, in ihre Welt eindringt, weckt der junge Mann Zweifel in ihr: Warum plagen sie Erinnerungslücken? Weshalb besteht Mutter auf Evies tägliche Therapie-Sitzungen? Und wieso kann sie sich durch Gavin an Dinge erinnern, die absolut unmöglich sind? Evie erkennt, dass sie Teil eines gewaltigen Plans ist, aus dem es für sie ohne Gavin kein Entrinnen gibt.

Kommentar:
Elysium ist eine Stadt auf dem Meeresgrund, geschützt von einer großen Glaskuppel. Gegründet von Mutter, der Herrscherin über Elysium, um das Volk vor den verbrecherischen und gewaltätigen Oberflächenbewohnern zu schützen, die die Oberfläche nahezu unbewohnbar gemacht haben mit ihrem Krieg und ihrer Zerstörung. Die junge Evelyn ist die Tochter des Volkes, die erwählte Tochter von Mutter. Und ihr Leben ist perfekt. Allerdings nur scheinbar, denn als eines Tages ein Oberflächenbewohner in Elysium eindringt, muss Evelyn feststellen, dass ihr Leben alles andere als perfekt ist und Mutter gar nicht die liebende Herrscherin, für die Evie sie immer gehalten hat…

Wow, zum Jahresende gab es noch eine wirklich interessante Geschichte in Form von diesem Buch aus der Feder von J.A. Souders.
Zunächst empfand ich das Buch als sehr entspannend. Eine schöne Geschichte, ruhig und dahinplätschernd, allerdings auch sehr interessant, denn die Location unter Wasser war wirklich schön beschrieben und Evelyn als Hauptfigur recht interessant. Ich dachte schon daran, dass dieses Buch wirklich schön für jüngere Jugendliche geschrieben ist, aber dann zeigte sich schnell, dass dies nur zu Beginn der Fall war. Es wurde nämlich sehr schnell spannend und brutal. Sehr brutal. Wo am Anfang noch die Blumen in Evelyns Garten beschrieben wurden, war am Ende der bluttriefende Korridor Schauplatz des Geschehens.

Die Autorin hat hier eine wirklich beeindruckende Welt erschaffen und eine umfangreiche Handlung erdacht. Leider war letztere aber für meinen Geschmack sehr häufig nicht so ganz ausgereift und wurde nicht konsequent zu Ende gedacht. Zu viele Zufälle reihten sich hier aneinander, so dass die Handlung oftmals etwas unglaubhaft rüber kam. Generell habe ich recht häufig beim Lesen stirnrunzelnd da gesessen und überlegt, ob das denn jetzt wirklich sein musste oder ob man diverse Erklärungen nicht eleganter hätte in die Geschichte schreiben können.

Trotz aller Kritik hatte ich trotzdem viel Spaß beim Lesen und war von Evies und Gavins Flucht regelrecht gefesselt. Dennoch hat mir der erste Teil, in dem Evelyn und Gavin sich näher kamen am besten gefallen, denn dort ging alles noch schön langsam und glaubwürdiger von statten.

Insgesamt trotzdem eine tolle Geschichte, mit einigen Mängeln in der Umsetzung, so dass ich insgesamt drei gute Sterne vergebe.

Sternenfeuer: Vertraue niemandem – Amy Kathleen Ryan

sternenfeuer2 Knaur Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
Dezember 2012
ISBN: 3426653273

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Inhalt
(lt. amazon.de):
Aus der Reise des Raumschiffs Empyrean zu einem weit entfernten Planeten ist ein Kampf um Leben und Tod geworden: Kieran ringt mit der Verantwortung, die als neuer Kommandant auf seinen Schultern lastet; Waverley muss alles daransetzen, ihre entführten Eltern zu befreien; und Seth, der in einer Arrestzelle eingesperrt ist, ahnt als Einziger, dass es einen blinden Passagier an Bord gibt, der nicht eher ruhen wird, bis er die Empyrean vernichtet hat …

Kommentar:
„Sternenfeuer: Vertraue Niemandem“ ist der zweite Teil der Sternensaga aus der Feder von Amy Kathleen Ryan und man sollte auf jeden Fall zuerst den ersten Teil gelesen haben, bevor man sich über diesen zweiten hermacht.
Nachdem den Mädchen die Flucht gelungen ist, sind nun Jungen und Mädchen wieder zusammen auf der Empyrean vereint. Ihre Eltern sind allerdings immer noch auf der New Horizon gefangen. Kierans Widersacher Seth befindet sich immer noch in der Brig, in Gefangenschaft. Auch zwischen Waverly und Kieran kommt es zum Bruch, weil Waverly nicht gutheißen kann, dass Kieran sich selbst als der große und selbsternannte Anführer sieht und Kieran ist es ein Dorn im Auge, dass Waverly Seth besucht und in seinen Augen unterstützt. Als dann schließlich ein Verräter entdeckt wird und die New Horizon verhandeln will, entschließt der neu gegründete Zentralrat der Empyrean, Rache zu üben…

Nach Beendigung des ersten Teils im Frühjahr dieses Jahres, war ich so gespannt, wie es weiter gehen würde und ich wurde nicht enttäuscht, es geht weiter, so richtig. Auch der zweite Band ist ein ständiges Auf und Ab an Gefühlen. Die Autorin versteht es auch hier hervorragend selbst den Leser in seiner Sympathie oder Antipathie den Figuren gegenüber zu verunsichern. Nachdem ich Kieran im ersten Band noch mochte, so habe ich in diesen Band angefangen ihn mit seiner Überheblichkeit und Arroganz viel weniger zu mögen. Umgekehrt mit Seth, war er im letzten Band noch ein richtiges Hassobjekt, so tat er mir in diesem einfach nur leid und man konnte wirkliches Verständnis für ihn aufbringen. Amy Kathleen Ryan zeichnet ihre Figuren nicht nur einfach schwarz oder weiß, nicht einfach gut oder böse, sondern mit so vielen Graustufen, so vielschichtig und so menschlich, dass man wirklich meint, Waverly, Kieran, Seth und Co. selbst zu kennen und zu erleben. Kaum eine Figur in diesem Buch ist einfach nur sympathisch oder verachtenswert, sie alle sind absolut vielschichtig und wecken unterschiedliche Emotionen im Leser.

Die Handlung ist auch in diesem Buch an einigen Stellen ein wenig überzogen, im Hinblick darauf, wozu unerfahrene Kinder fähig sind, aber insgesamt doch sehr glaubhaft. So könnte man sich eine Extremsituation, in der Kinder in Panik verfallen und viele unterschiedliche Bedürfnisse haben, wirklich vorstellen. Ein wenig gestört hat mich, dass teils nicht jede Handlung im Buch auch tatsächlich von der Autorin konsequent zu Ende gedacht wurde. Z.B. die erneute Inhaftierung von Seth, mit der sich der Zentralrat eigentlich noch befassen wollte.
Insgesamt geht es in diesem zweiten Band hauptsächlich um die Charakterentwicklung der Protagonisten und diese ist der Autorin auch wirklich gut gelungen. Ansonsten hält sich die Handlung besonders im ersten Teil des Buches in Grenzen, im zweiten Teil geht es dann jedoch Schlag auf Schlag und ehe man sich versieht, ist das Buch auch schon zu Ende. Selbstverständlich auch wieder mit einen ganz bösen Cliffhanger und – ohne zuviel zu verraten – nur dem Hauch einer Ahnung, wie es nach diesem Desaster weiter gehen wird.

sternensagavergleichNachdem der erste Band in diesem Jahr noch im mittlerweile aufgelösten PAN-Verlag erschien, wurde dieser zweite Band jetzt im Knaur-Verlag veröffentlicht. Wie versprochen, passt die Optik der beiden Bände dennoch überein. Bis auf die Verlagslogos passen die Bände wirklich perfekt zusammen, siehe dazu auch das rechte Foto.

Von mir gibt es auch zu diesem zweiten Band eine klare Leseempfehlung und wegen der kleinen Mängel erneute vier gute Sterne!

Ashe und Phönix – Kai Meyer

Asche und Phönix Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 460 Seiten
19,90 Euro
November 2012
ISBN: 3551582912

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Inhalt
(lt. amazon.de):
Parker und Ash haben nichts gemeinsam. Er ist Hollywoods größter Jungstar, das Gesicht des Magiers Phoenix aus den »Glamour«-Filmen. Sie ist eine »Unsichtbare«, nirgends zu Hause, getrieben von der Angst, wie alle anderen zu sein. Doch dann erwischt Parker Ash in seiner Londoner Hotelsuite, wo sie gerade sein Bargeld klaut. Parker kann sein Leben im Fokus der Medien nicht mehr ertragen. Und nutzt die Chance, mit Ash vor den Fans und Paparazzi zu fliehen. Dabei scheint er geradezu körperlich abhängig von Ruhm und Aufmerksamkeit. Ihre gemeinsame Flucht führt sie durch Frankreich an die Côte d’Azur – auf den Spuren eines teuflischen Paktes, verfolgt von einer dämonischen Macht, die sie gnadenlos jagt.

Kommentar:
Mit „Asche und Phönix“ legt Kai Meyer nach der Arkadien-Reihe einen weiteren, tollen Fantasy-Roman vor, der zwar ähnlich toll ist, aber doch ganz anders.
Parker Cale ist Sohn des berühmtesten Medienmoguls der Welt und durch die unheimlich erfolgreiche Glamour-Buchreihe außerdem selber der derzeit beliebteste Jungfilmstar der Welt. Ruhm begleitet ihn auf Schritt und Tritt, ebenso wie seine zahlreichen Fans überall auf der Welt. Parker hasst es, sein Vater kann nicht genug davon bekommen seinen Sohn so groß rauskommen zu sehen. Als Parker schließlich die Nase voll hat von der ganzen Bevormundung durch seinen Vater, bricht in seinem Leben die Hölle herein.
Ash ist Halbwaise und lebt auf der Straße. Sie schlägt sich mit Gelegenheitsdiebstählen durch und trifft auf Parker, als sie gerade versucht seine Hotelsuite auszuräumen. Zunächst tut sie Parker gezwungenermaßen nur einen Gefallen, als sie ihn ungesehen aus dem Hotel schleust, doch schon bald entwickelt sich eine große Vertrautheit zwischen Parker und Ash…

Schon beim Lesen der Inhaltsangabe und einer Leseprobe, dachte ich direkt an die Twilight- und Harry Potter-Filmreihen. Nicht etwa, weil sich deren Inhalte so ähneln, sondern weil der weltweite reale Hype um diese Filme, Bücher und auch die Filmdarsteller ähnlich sind, wie in diesem Buch der Rummel um die Glamour-Reihe dargestellt wird. Das ist allerdings auch schon das einzige was daran erinnert, ansonsten ist „Asche und Phönix“ wirklich ganz anders, aber gewiss nicht schlechter. Kai Meyer hat hier eine Geschichte entworfen, die ebenso phantastisch ist, wie sie Bezug zur Realität hat.

Aufgebaut ist das Buch ähnlich eines Filmes und auch eines Theaterstücks. Es beginnt mit einem Vorspann, es folgen drei Akte und zum Schluss gibt es den Abspann. Durch die drei Akte ziehen sich über 60 kurze Kapitel, die es einen verführerisch leicht machen ’nur noch kurz das nächste Kapitel‘ noch zu lesen.

Wie in den meisten Filmen wirken in diesem Buch die Figuren allerdings allesamt ein wenig gefällig, so wie man sie gerne haben möchte. Das passt einerseits gut zum Thema, andererseits wünscht man sich als Leser doch schon sich eher mit den Hauptfiguren vertraut machen zu können. Ich für meinen Teil mochte Parker und Ash zwar, habe aber nach Beendigung der Lektüre jetzt nicht das Gefühl, als hätte ich die Personen wirklich ‚kennen‘ gelernt. Und das gilt natürlich nicht nur für die beiden Protagonisten, sondern für alle Figuren.
Nichtsdestotrotz hat das Lesen viel Spaß gemacht und die Handlung hat mich wirklich so lange an meinen Lieblingsleseplatz gefesselt, bis ich auf der letzten Seite angekommen war.
Insgesamt hat Kai Meyer hier eine wirklich tolle Geschichte niedergeschrieben, die es zu lesen lohnt und in der man wunderbar versinken kann.

Noch positiv zu erwähnen ist, dass es im Buch selbst einen Gutschein für die E-Book Version von „Asche und Phönix“ gibt, die man sich kostenlos auf der Carlsen-Seite runterladen kann. Ideal für jeden, der unterwegs gerne weiterlesen, aber das dicke Buch mit dem schönen Schutzumschlag nicht mitschleppen möchte. E-Book-Reader natürlich vorausgesetzt.

Dustlands 1: Die Entführung – Moira Young

dustlands1 Fischer Jugendbuch Verlag
Gebundene Ausgabe
Originaltitel: Blood Red Road
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
Dezember 2011
ISBN: 3841421423

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Inhalt
(lt. amazon.de):

»Sie nennen mich den Todesengel. Weil ich noch nie einen Kampf verloren habe.« Sabas Zwillingsbruder wird von Soldaten verschleppt. Sie schwört, ihn zu finden und zu befreien. Mit dem Mut der Verzweiflung macht sie sich auf einen Weg voller Gefahren, Gewalt und Verrat. Sie kann niemandem vertrauen – auch nicht dem Mann, der ihr das Leben rettet.
Der erste Band einer epischen Endzeit-Fantasy, eine Geschichte, die dein Herz schneller schlagen lässt.

Kommentar:
Saba, ihr Zwillingsbruder Lugh, ihre kleine Schwester Emmi und ihr Vater leben fernab jeglicher Zivilisation in der Wüste. Kontakt zu anderen Menschen haben sie kaum. Als eines Tages das Lager überfallen wird und Sabas Bruder entführt wird, kommt ihr Vater dabei ums Leben. Saba ist nun auf sich allein gestellt und hat auch noch ihre kleine Schwester an der Backe. Zusammen durchqueren sie die Wüste und machen sich auf nach Hopetown, in die Stadt, die von einem verrückten König regiert wird, wo höchstwahrscheinlich Lugh hin verschleppt wurde. Unterwegs werden sie jedoch selbst von Nomaden gefangen genommen und so wird Emmi als Haushaltshilfe benutzt und Saba wird zur Kriegerin ausgebildet um in der Arena überleben zu können und den Nomaden Geld einzubringen. Saba wird tatsächlich zu einer Kampfmaschine und schlägt nahezu all ihre Gegner. So werden auch die Rebellen auf sie aufmerksam, die sie auf ihre Seite ziehen wollen und Saba lernt auch einen Jungen kennen, in den sie sich verliebt …

Die Aufmachung dieses Buches ist wirklich sehr schön und stimmig. Das Cover wird von feinen Linien durchzogen, die aussehen, wie der trockene, rissige Boden der Wüste. Trotz dieser schönen Optik, habe ich das Buch allerdings erst einmal wieder zur Seite gelegt nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte.
Die Sprache in diesem Buch, das von Saba erzählt wird, versucht so authentisch zu klingen, dass man ihr abnimmt, dass hier ein junges Mädchen erzählt, dass bisher wenig Sozialkontakte hatte, wenig Begegnungen mit anderen Menschen und ungeübt ist im Sprechen. So fehlt im gesamtem Buch z.B. die wörtliche Rede. So war es auf den ersten Seiten erst einmal sehr beschwerlich dieses Buch zu lesen und ich legte es erst einmal beiseite und nahm es erst Wochen später wieder zur Hand um es noch einmal zu versuchen, denn die bisherigen positiven Rückmeldungen dazu wollte ich versuchen nachzuvollziehen. Tatsächlich konnte ich mich schon nach wenigen Seiten an diese Sprache gewöhnen. An einigen Stellen fiel es noch ein wenig schwer wirklich gesprochenes von Sabas Gedanken zu unterscheiden, aber im Ganzen war das doch eine interessante Leseerfahrung.

Die Geschichte selbst entschädigte dann für alles, jedenfalls hätte sie das sicherlich, auch wenn ich mich nicht an diese Sprache hätte gewöhnen können. Ich glaube, gerade durch diese Sprache hat man die Erlebnisse und Sabas Gefühlswelt noch intensiver miterleben können, was schon irgendwie besonders war.
Die meisten Figuren in diesem Buch waren auch ziemlich interessant, am interessantesten waren sicherlich Saba und der verrückte König, der Rest ein wenig klischeehaft, aber das hat überhaupt nicht gestört, so liebevoll wurden die Personen beschrieben.

Insgesamt war „Dustlands – Die Entführung“ der tolle und gelungene Auftakt einer Endzeit-Trilogie, die mal ein wenig anders ist und in einem ungewöhnlichen Szenario spielt. Ich persönlich warte jetzt recht ungeduldig auf den zweiten Teil.

Die fünf Leben der Daisy West – Cat Patrick

diefuenflebenderdaisywest Boje Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 304 Seiten
14,99 Euro
August 2012
ISBN: 3414820617

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Inhalt
(lt. amazon.de):

Daisy ist fünfzehn – und schon mehr als ein Mal gestorben. Sie lebt waghalsig, denn sie weiß, dass es Revive gibt, ein Medikament, das ins Leben zurückhilft, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Da diese Medizin hochgeheim ist, muss Daisy nach jedem Tod eine neue Identität annehmen und an einen anderen Ort ziehen. Bisher hat sie daher meist isoliert und ohne enge Freunde gelebt. Aber dann findet sie an ihrer neuen Schule nicht nur völlig unverhofft eine beste Freundin, sondern verliebt sich auch noch Hals über Kopf. Zum ersten Mal lässt Daisy sich wirklich auf das Leben ein. Da entdeckt Daisy, dass sie Teil eines großen Experiments ist. God, der zwielichtige Leiter des Revive-Programms, hat viele Menschen auf skrupellose Weise rekrutiert und behandelt sie wie Versuchskaninchen. Daisy begehrt auf. Und setzt damit ernsthaft und unwiederbringlich ihr Leben aufs Spiel …

Kommentar:

Daisy West ist bereits mehrfach gestorben und dank eines geheimen Medikaments namens Revive, das sich in der Testphase befindet, wieder zurück ins Leben geholt worden. Da sie nach jedem Tod umziehen und all ihre bisherigen Kontakte abbrechen muss, hat Daisy nur wenig Freunde und Kontakte. Als sie nach einem erneuten Zwischenfall nach Omaha zieht ändert sich das jedoch, denn in Omaha findet sie in Audrey eine richtige Freundin und verliebt sich auch gleich in Matt. Umso schlimmer trifft es Daisy als sie erfährt, dass ihre Freundin schwer krank ist und sie ihr nicht helfen kann.

Und zusätzlich gibt es auch Schwierigkeiten mit dem Programm und dessen Erfinder, der nur „Gott“ genannt wird…
Ich muss sagen, dass ich dieses Buch gerne gelesen habe. Die Idee ist toll und die Figuren waren sehr sympathisch. Leider haperte es aber etwas an der Umsetzung und auch die Logik in diesem Buch ließ zu wünschen übrig.
Dennoch hat Cat Patrick es geschafft, mich auf knappen 300 Seiten, die das Buch umfasst, zu berühren. Die Gefühlswelt von Daisy wird sehr schön beschrieben, so dass man es als Leser eigentlich leicht hat sich darauf einzulassen und mit zu fiebern. Bis ca. zur Mitte des Buches bleibt es auch dabei, bis dahin hat mir das Lesen viel Freude bereitet. Danach wird es aber zunehmend verwirrender und irgendwie habe ich nicht mehr verstanden, wohin das ganze führen soll. Eine unnachvollziehbare Handlung reiht sich an die nächste, eine unglaubliche Wahrheit an die andere. Und unglaublich meine ich im wörtlichen Sinne. Für mich war die Handlung ab da nur noch unglaublich und überhaupt nicht mehr nachvollziehbar.
Ich will hier nicht weiter darauf eingehen, sonst würde ich zu viel von der Handlung vorweg nehmen, aber das Ende des Buches hat mich dann doch ein wenig ratlos zurück gelassen, denn so schön und vielversprechend wie das Buch angefangen hat, so, ja, einfach blöde und sinnlos ging es zu Ende.

Dem deutschen Verlag sei allerdings noch ein Lob für die tolle Gestaltung ausgesprochen. Auf dem Cover kleben nämlich vier Zettel im Post-it Stil übereinander, die nahtlos ins Cover übergehen. Jeder Zettel steht für ein Leben der Daisy West, auf jedem Zettel steht vorne eine andere Zahl und auf der Rückseite ein schönes Buchzitat. Das fand ich wirklich schön, die Idee ist toll und passend.

Von mir gibt es für diese wirklich durchwachsene Leistung noch drei mittelmäßige Sterne, denn bei diesem Buch bin ich wirklich hin und hergerissen.

Die Macht der Seelen 2: Saving Phoenix – Joss Stirling

savingphoenix dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 380 Seiten
16,95 Euro
November 2012
ISBN: 3423760621

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Inhalt
(lt. amazon.de):
Die 17-jährige Phoenix wächst in der Gemeinschaft krimineller Savants, Menschen mit einer übersinnlichen Fähigkeit, auf. Für deren Anführer muss Phoenix ihre Gabe, das Zeitempfinden in fremden Gehirnen zu manipulieren, zu Diebstählen nutzen und das Gestohlene dann bei ihm abliefern. Als sie bei einer Gruppe amerikanischer Studenten iPads stehlen soll, trifft sie auf Yves Benedict. Doch der ist mehr als ihr nächstes Opfer – er ist ihr Seelenspiegel. Yves erkennt dies sofort und entwirft einen Schlachtplan, um Phoenix aus der Gemeinschaft zu befreien und den Anführer zu bezwingen. Doch dieser will die Macht der besonderen Verbindung zwischen Phoenix und Yves für seine eigenen Zwecke nutzen…

Kommentar:
Die junge Waise Phoenix, kurz Phee, lebt zusammen in einer zweifelhaften Gemeinschaft von Savants. Um zu überleben stehlen sie und erledigen kriminelle Aufträge für ihren Boss, den Seher. Bei einem ihrer Aufträge trifft sie auf Yves Benedict, den sie mit ihren Savant-Kräften versucht zu bestehlen. Phee ist Yves Seelenspiegel und durch diese Tatsache verbunden, versucht Yves mit seiner Familie alles um Phoenix aus der Savant Gemeinschaft und den mentalen Fängen des Sehers zu befreien…

„Saving Phoenix“ ist der zweite Teil aus der „Die Macht der Seelen“-Reihe von Joss Stirling und wo ich den ersten Teil schon toll fand, allerdings nicht uneingeschränkt, hat mich der zweite Teil restlos überzeugt. Ich habe mich dieses Mal so in der Geschichte verloren, mich total verzaubern lassen von den Emotionen und den Figuren und war wirklich traurig, als ich dieses Buch nach knapp 400 Seiten schließlich zuschlagen musste.
Schon die Optik ist wirklich schick. Der Umschlag glänzt richtig und fühlt sich angenehm an. Ein wenig wie gewebt. Anders zwar als es beim ersten Band war, aber dennoch passen die beiden Bücher im Regal gut zusammen. Auf die Ranken und Verschnörkelungen auf jeder Kapitelanfangsseite wurde auch bei diesem Band nicht verzichtet, so dass man neben der tollen Geschichte auch was fürs Auge hat.

In diesem zweiten Teil steht also der zweitjüngste Benedict-Bruder Yves im Vordergrund, der in Phoenix seinen Seelenspiegel gefunden hat. Die Vermutung liegt nahe, dass im dritten Band dann der drittjüngste Bruder Xav seinen Seelenspiegel finden wird, aber gegen diese fast schon plumpe und vorhersehbare Vorgehensweise habe ich überhaupt nichts, solange auch der nächste Teil wieder so verzaubernd sein wird. Ebenso gibt es in diesem Band ein Wiedersehen mit den Hauptpersonen des ersten Teils, nämlich Sky und Zed. Diese Kontinuität, dass die meisten Personen immer die selben bleiben und sich nur die Perspektive ein wenig verschiebt, finde ich super. Auch die Geschichte war interessant und spannend, denn auch hier gab es wieder einen mächtigen Widersacher.

Mir hat diese Geschichte wirklich ausnehmend gut gefallen und ich freue mich schon richtig auf den nächsten Teil, den es hoffentlich bald geben wird. Ob ich mit meiner oben erwähnten Annahme richtig liege, wird sich dann wohl zeigen. Für diesen Band vergebe ich fünf überzeugende Sterne.

Sturz in die Zeit – Julie Cross

sturzindiezeit Fischer Jugendbuch Verlag
Hardcover Ausgabe
Originaltitel: Tempest
ca. 512 Seiten
16,99 Euro
August 2012
ISBN: 3841422098Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
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Jackson Meyer, Student in New York, hält sich für einen ganz normalen Neunzehnjährigen, bis er zufällig feststellt: Er kann für ein paar Stunden in der Zeit zurückreisen. Alles ist nur ein harmloser Spaß, bis eines Tages die Katastrophe passiert: Zwei Fremde überfallen ihn und seine Freundin Holly im Studentenwohnheim – und erschießen Holly. In seiner Panik stürzt Jackson in die Vergangenheit und landet plötzlich zwei Jahre vor dem Ereignis. Von da an hat er nur eines im Sinn: zurückzukommen und Holly zu retten. Er wird ALLES dafür tun. ALLES – für seine große Liebe.
Der erste Band der großen Zeitreise-Trilogie.

 

 

 

Kommentar:
Jackson Meyer wäre ein ganz normaler 19jähriger Teenager, wenn da die Sache mit den Zeitreisen nicht wäre. Jackson ist nämlich ein Zeitreisender. Davon weiß allerdings nur sein Freund Adam, auch seiner Freundin Holly hat er diesen Aspekt bisher verschwiegen. Als ihn eines Tages im Jahre 2009 Fremde angreifen, wird seine Freundin angeschossen. Vor lauter Schreck macht er einen Zeitsprung ins Jahr 2007 und muss feststellen, dass er nicht mehr zurück in seine Zeit kann. Bei Nachforschungen und Versuchen die Zukunft zu verändern, damit Holly in der Zukunft nichts passieren wird, erfährt er nach und nach, dass es eine geheime Organisation gibt, die über Zeitreisen bescheid weiß und sein Vater steckt da irgendwie auch mit drin…

Ich liebe Geschichten über Zeitreisen und Zeitreisende. Sie haben so viel Potential für unglaubliche Geschichten, das gefällt mir einfach. Auch hier hat Julie Cross aus dem Potential der vielen Möglichkeiten geschöpft und eine tolle und wahnsinnige Geschichte erfunden. „Sturz in die Zeit“ ist erst der erste Band der Geschichte, die eine Trilogie werden soll, aber in diesem ersten Buch geschieht schon allerhand und der Leser muss mächtig aufpassen um die zeitlichen Handlungen nicht durcheinander zu schmeißen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der Hauptfigur Jackson. Ihn lernt der Leser natürlich auch recht gut kennen und wir erleben, wie sich Jackson von einem privilegierten jungen Burschen, der oft ein wenig egoistisch handelt, zu einem ernsten und fürsorglichen jungen Mann entwickelt. Die anderen Figuren in diesem Buch bleiben allerdings eher ein wenig stereotyp und ohne viel Hintergrund, aber das kann sich ja in den weiteren Bänden noch ändern.

Dieser erste Band ist jedenfalls ein guter Einstieg in eine spannende Zeitreisegeschichte, die viel Potential verspricht. Ich hoffe sehr, dass die Autorin dieses in den nächsten Bänden ebenfalls voll ausschöpfen wird. Diesem ersten Band gebe ich gute vier Sterne, denn er hat mir sehr gefallen, aber noch nicht wirklich vom Hocker gerissen.

Sieben Minuten nach Mitternacht – Patrick Ness, Siobhan Dowd

siebenminutennachmitternacht cbj Verlag
Hardcover Ausgabe
ca. 216 Seiten
16,99 Euro
August 2011
ISBN: 3570153746Bestellen bei Amazon.de

 


Inhalt
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Zwei große Erzähler – eine Geschichte, die den Tod in seine Schranken weist.
Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt …
Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um Conor zu helfen. Doch auf welchen Weg Conor sich mit seinem gigantischen Freund begeben wird, ahnt er nicht. Er wird ihn hinab in die tiefsten Tiefen seiner Seele führen, er wird ihn in seinen Albtraum begleiten und dann wird er ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit. Denn nur wenn Conor sich dieser stellt, wird er das wahre Wesen des Lebens erkennen …

 

 

Kommentar:
„Sieben Minuten nach Mitternacht“ wurde vom Autoren Patrick Ness geschrieben. Die ursprüngliche Idee dazu hatte allerdings Siobhan Dowd, die das Exposé zu diesem Roman entwarf und die Figuren. Bevor sie diese Geschichte dann tatsächlich schreiben konnte, starb sie an Krebs. Diese Vorgeschichte verleiht diesem Buch noch einmal eine gewisse Tragik, geht es in diesem Buch doch auch um den Tod und wie man damit umgeht, wenn ein geliebter Mensch stirbt.

Durch das komplette Buch ziehen sich sehr stimmungsvolle Illustrationen von Jim Kay. Düster, aber sehr passend und stimmungsvoll. Der Schreibstil von Patrick Ness tut sein übriges und macht dieses Buch wirklich zu etwas ergreifendem.

Conor ist ein dreizehnjähriger Junge, der geistig aber schon viel weiter ist. Viel weiter sein muss, denn seine Mutter kann sich krankheitsbedingt nicht mehr richtig um ihn kümmern. Abends um sieben Minuten nach Mitternacht erscheint ihm regelmäßig ein Monster und Conor versucht verzweifelt herauszufinden, was dieses Monster von ihm will, denn nur dann wird er in der Lage sein wieder Ruhe zu finden.
Die Geschichte ist wirklich ergreifend. Conors Psyche lässt ein Monster auferstehen, dass Conors ganze Angst verkörpert. Die Angst seine Mutter zu verlieren, die Angst sich einzugestehen, dass er mehr fühlt als das, was er vorgibt, Angst selbst ein Monster zu sein wegen der Gedanken die er hat.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen und ich war sehr ergriffen von dieser Geschichte und den damit verbundenen Gedankengängen. Ich denke, dass dieses Buch Jugendlichen, die in einer ähnlichen Situation stecken, schon helfen kann mit dieser umzugehen. Allen anderen hilft sie vielleicht mehr Verständnis für ihre Umwelt zu entwickeln.