Mein Herz zwischen den Zeilen – Jodi Picoult, Samantha van Leer

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Boje Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 288 Seiten
14,99 Euro
Juli 2013
Originaltitel: Between the lines
ISBN: 978-3414823656
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Inhalt (lt. amazon.de):
»Hilf mir« – Deliah kann es kaum fassen, als sie diese Nachricht in ihrem Lieblingsbuch findet. Offensichtlich hat Oliver, der umwerfend gut aussehende Prinz der Geschichte, die Bitte speziell für sie hinterlassen. Und tatsächlich: Schnell stellen die beiden fest, dass sie über die Grenzen der Buchseiten hinweg miteinander sprechen können. Doch das reicht ihnen schon bald nicht mehr aus. Oliver ist schon lange genervt von seinem Märchen, das er immer wieder durchspielen muss, sobald ein Leser das Buch aufschlägt. Und er findet Gefallen an Deliah, die so anders ist als die langweilige Prinzessin Seraphima, die er sonst immer küssen muss. Da ist es doch klar, dass er endlich zu ihr will! Und Deliah: Die hat sich längst Hals über Kopf in ihren Märchenprinzen verliebt. Und ist begeistert von der Idee, Oliver aus dem Buch herauszuholen. Doch wie können die beiden es schaffen, die Grenzen zwischen ihren so unterschiedlichen Welten zu überwinden? Zusammen mit ihrer Tochter Samantha hat die bekannte Bestseller-Autorin Jodi Picoult einen Liebesroman geschrieben – mitreißend, märchenhaft, unwiderstehlich!

Zitat:
»Delilah«, sagt er ruhig. »Ich weiß, dass es manchmal einfacher ist, in einer Scheinwelt zu leben, als sich mit der Realität auseinandersetzen zu müssen.«
»Das ist keine Scheinwelt!«   
(S. 159)

Kommentar:
Prinz Oliver hängt in seinem Märchen fest und ist dazu verdammt auf Ewig das selbe zu erleben und immer seiner Angebeteten hinterher zu jagen. In der realen Welt liest Delilah seine Geschichte immer und immer wieder, denn sie fühlt sich mit dem Prinzen der Geschichte verbunden. Bis eines Tages der Protagonist dieser Geschichte sie um Hilfe bittet, denn er möchte raus aus diesem Buch und rein in die reale Welt …

„Mein Herz zwischen den Zeilen“ ist wie ein modernes Märchen. Die Idee dahinter ist richtig süß und schön! Erzählt wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven, für die jeweils auch drei unterschiedliche Schriftfarben verwendet wurden.
Das eigentliche Märchen rund um den Prinzen Oliver, der auf der Suche nach seiner Prinzessin ist, ist in schwarz gedruckt. Die Geschichte aus der realen Welt, aus der Sicht der Leserin Delilah ist in dunklem lila gedruckt und Olivers Perspektive, die Hauptfigur im Märchen, die im Buch fest sitzt, ist in einer blau-grauen Farbe gedruckt.

Illustriert ist das komplette Buch mit vielen Bildern, die Szenen aus dem Märchen darstellen und auch wenige vollfarbige Bilder. Gestaltet ist dieses Buch also wirklich, wirklich sehr schön! Ich habe selten ein so schön gestaltetes und hochwertiges Buch in Händen gehalten. Das Cover passt dagegen irgendwie gar nicht so zum Inhalt, spiegelt aber tatsächlich eher die eigentliche Geschichte wieder, nämlich eine kleine seichte Teenie-Komödie mit Romanze.

Hier komme ich auch schon zum Pudels Kern. Die Idee hinter diesem Buch ist wirklich toll, aber die inhaltliche Umsetzung leider nicht ganz so gelungen, jedenfalls nicht so, dass auch ältere Leser noch wirklich Freude an dieser Geschichte haben könnten. Für jüngere Teenager ist sie aber sicherlich ideal. Mir war die Geschichte einfach nicht tiefgehend genug. Alles blieb sehr oberflächlich.
Das eigentliche Märchen hatte eigentlich nicht viel mit der Geschichte zwischen Oliver und Delilah zu tun, weswegen man diese auch hätte weg lassen können oder zumindest stark zusammen kürzen, denn diese hat mich zwischendrin immer mal wieder gelangweilt. Ich wollte einfach wissen, wie es mit der Geschichte zwischen den beiden Protagonisten voran geht.

Insgesamt gebe ich diesem Buch drei Sterne für die tolle Aufmachung und weil diese Geschichte jüngere Mädchen sicherlich zu begeistern weiß!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Whisper Island 2: Wetterleuchten – Elisabeth George

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Egmont Ink Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
19,99 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: The Edge of the water
ISBN: 978-3863960025
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Inhalt (lt. amazon.de):
Die 14-jährige Becca King ist auf der Flucht. Ihr Stiefvater hat seinen Geschäftspartner ermordet und er weiß, dass Becca es weiß, denn sie kann die Gedanken anderer Menschen hören. Nun ist sie auf einer abgeschiedenen Insel untergetaucht, ganz allein, mit einem neuen Namen, einer neuen Haarfarbe und einer neuen Identität. Ein Neuankömmling versetzt die Inselbewohner in Aufregung. Die junge Meeresbiologin Annie hofft auf eine wissenschaftliche Sensation die Entdeckung einer unbekannten Spezies. Die Inselbewohner misstrauen Annie, und auch Becca will herausfinden, was Annie wirklich vorhat. Bei einem dramatischen Tauchgang macht Becca eine ungeheuerliche Entdeckung und trifft eine Entscheidung auf Leben und Tod…

Zitat:
Giftig bedeutete tödlich, das wusste Becca. Tiere, die von einer Ölschicht bedeckt waren, starben. Sie fragte sich, was mit Menschen geschah, die mit dem Öl in Kontakt kamen. Drang es in ihre Haut ein? Wurde es in den Körper aufgenommen, den ihr Blut? Drang es bis ins Gehirn? Und nagte es an ihrem Verstand?
(S. 210)

Kommentar:
Jedes Jahr zur selben Zeit besucht eine schwarze Robbe Whisper Island. Und das schon seit Jahren. Das besondere: schwarze Robben gibt es eigentlich nicht. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Jahr für Jahr mehr Reporter auf Whisper Island einfinden um die Robbe zu sehen und mehr über sie herauszufinden. Genau das will auch die Biologin Annie. Sie hat vor eine Genprobe der Robbe zu ergattern und muss deswegen sehr nah an sie herankommen. Helfen soll ihr dabei Jenn, Becca Kings ärgste Konkurrentin. Aber nicht nur Annie hat ein Interesse an der Robbe. Der Robbenschutzverein will verhindern, dann Annie sich der Robbe nähert und der Inselverrückte würde sie am liebsten erschießen. Schnell wird sowohl Jenn, als auch Becca klar, dass es viel mehr Geheimnisse rund um die schwarze Robbe gibt. Aber welche? Und wer musste dafür in der Vergangenheit sterben?

Dieser zweite Band der Whisper Island-Reihe hat mir viel besser gefallen als der erste, den ich nicht so besonders mochte, aber trotzdem war ich ja gespannt, wie die Geschichte rund um Becca King, die Gedanken ‚hören‘ kann, weiter gehen würde. Dahingehend wurde ich zwar enttäuscht, weil Becca dieses Mal gar nicht so sehr im Vordergrund stand, aber das war überhaupt nicht schlimm, weil mir die sonstige Geschichte sehr gefallen hat.

Obwohl in diesem Band auch wieder viele kleine Schicksale thematisiert werden, stand die Hauptgeschichte rund um die mysteriöse schwarze Robbe, die jedes Jahr zur gleichen Zeit nach Whisper Island kommt, immer im Vordergrund. Das war ein Punkt, den ich im ersten Band kritisiert habe, denn dort stand die Haupthandlung irgendwann eher im Hintergrund, was ich wirklich schade fand.
Ein wenig überrascht war ich allerdings schon, dass dieses Mal Becca King dieses mal nicht die Hauptfigur war, sondern Jenn, die wir bereits mehr flüchtig aus dem ersten Band kannten. Daher rückten auch die besonderen Fähigkeiten Beccas sehr in den Hintergrund, aber trotzdem gab es genügend mystische Elemente zwischendrin und am Ende auch welche, mit denen ich niemals gerechnet hätte.
Die Figuren haben mir in diesem Band viel besser gefallen als noch im ersten. Endlich habe ich die Tiefe gefunden, die mir im ersten Band noch ein wenig gefehlt hat.

Die Geschichte selbst ist nicht soooo spannend wie sie im ersten Band war, aber durchaus interessant. Jedenfalls so interessant, dass ich sie unbedingt mitverfolgen wollte und selbst hinter das Geheimnis der schwarzen Robbe kommen wollte. Aber dieser Band lebt tatsächlich eher von seinen toll ausgearbeiteten Protagonisten als von der Geschichte selbst.

Der Schreibstil ist der einer gekonnten Bestsellerautorin. Elisabeth George schreibt fesselnd und flüssig, bleibt dabei dennoch ein wenig distanziert und überlegen. Hier ist klar, wer die Herrin über Whisper Island ist.

Dieser zweite Band hat für mich die Fehler des ersten wett gemacht, so dass ich mich jetzt tatsächlich schon auf den dritten Band und ein neues Abenteuer auf Whisper Island freue. Von mir gibt es hierfür sehr gute vier Sterne!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Guardians of Secret Powers 1: Das Siegel des Teufels – Peter Freund

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cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 608 Seiten
17,99 Euro
September 2013
ISBN: 978-3570153796
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Inhalt (lt. amazon.de):
Eine aufregende Fantasy-Jagd mitten durch die Großstadt Berlin.
Ausgerechnet am Abend ihres 15. Geburtstags wird Nele mitten in der Stadt bedroht. Eine Gruppe gespenstischer Gestalten tritt aus dem Dunkel ihrer Straße. Doch gerade als die Angreifer sie attackieren wollen, wird Nele von fünf Jugendlichen gerettet, die in seltsame schwarze Gewänder gehüllt sind und auf fliegenden Fahrrädern durch die Nacht jagen. Ihr Anführer Taha, dessen smaragdgrüne Augen einen unwiderstehlichen Sog auf Nele ausüben, erklärt ihr, dass sie eine von ihnen ist: ein Guardian of Secret Powers. Auserkoren, mit den anderen Jugendlichen gegen die Fantome der Finsternis zu kämpfen, die sich unerkannt unter den Menschen bewegen und die Erde zurückerobern wollen. Während Nele im Kampf gegen die Finsternis und in ihren ureigenen magischen Begabungen geschult wird, schmieden die Meister der Dunkelheit ihre teuflischen Pläne …

Zitat:
»Nur ein Beispiel, Nele:  Neben den Blutgierern sind die Vampire mit die gefährlichsten Fantoms. Doch inzwischen ist ein Großteil der Jugendlichen, und insbesondere der Mädchen, fest davon überzeugt, dass es sich bei diesen Blutsaugern um durchaus angenehme Wesen mit guten Manieren handelt, die nicht nur zum leidenschaftlichen Lover, sondern sogar zum Ehemann taugen. Dass Vampire in Wahrheit blutrünstige Bestien sind, die den Befehlen der Dunkelschwingen blindlings gehorchen, ist darüber fast in Vergessenheit geraten.«
(S. 166)

Kommentar:
An Neles 15. Geburtstag ändert sich so einiges. Sie kann plötzlich besser hören, riechen, fühlen, schmecken und sehen. Außerdem wird sie dauernd von merkwürdigen Gestalten, richtiggehenden Monstern angegriffen. Schnell erfährt sie durch die Guardians of Secret Powers, was es mit ihren neu erlangten Fähigkeiten auf sich hat. Nele ist nämlich selbst eine  Illumini, die Pentratrix, im Zeichen der mächtigen Fünf geboren.
Auf der anderen Seite stehen die Mächte der Finsternis, die Fantome, die versuchen ihrer habhaft zu werden, da Nele für ihr Vorhaben das Siegel des Teufels zu brechen und ihn wieder auf die Erde zu holen, gefährlich werden kann.
Um ihre Kräfte zu schulen schließt sich Nele den Guardians an und nimmt den Kampf gegen das Böse auf …

Alleine vom optischen her wäre ich auf dieses Buch nicht neugierig geworden, muss ich ganz ehrlich sagen. Mir gefällt das Cover nicht sehr uns es sagt auch nicht besonders viel aus. Da Peter Freund in meiner Kindheit aber so etwas wie mein persönlicher Geschichten-Held war, wollte ich mir auch die neue Reihe von ihm nicht entgehen lassen und zumindest mal reinlesen. So kam ich zu „Guardians of Secret Powers“, zu dessen Zielgruppe ich eigentlich gar nicht mehr wirklich zähle. Jetzt nach dem Lesen kann ich allerdings sagen, dass die nicht zutreffende Altersgruppe gar nicht so schlimm war. Mir hat das Buch dennoch soweit gut gefallen und mich fällt es auch eher ins All-Age-Genre, nicht nur in die Jugendbuch-Sparte.

Die Geschichte selbst ist eigentlich sehr einfach gestrickt und schnell erzählt, Peter Freund schmückt seine Story allerdings noch schön aus, erzählt dabei allerdings ab und an ein wenig wirr. Durch die vielen unvorhersehbaren und nicht gekennzeichneten Perspektivenwechsel kam ich ziemlich häufig durcheinander und konnte mich an diese tatsächlich bis zum Ende hin nicht wirklich gewöhnen. Dadurch kam mir die Erzählung leider nicht so schön flüssig vor, wie sie innerhalb der Perspektiven war. Der Stil wirkte dadurch ein wenig abgehackt und das fand ich schade, denn das hätte nicht sein müssen. Meiner Meinung nach hätte es schon geholfen, wenn durch einen größeren Absatz oder einen Gedankenstrich oder irgendein sonstiges Zeichen ein Perspektivenwechsel angekündigt worden wäre. So wurde mein Lesefluss aber leider immer unterbrochen, wenn ich merkte ‚Nanu? Wo bin ich denn jetzt?‘.

Ansonsten ist das Buch wirklich klasse und spannend. Die Figuren sind gut entwickelt und den Genre entsprechend gezeichnet. Gerade Nele kam sehr authentisch und normal rüber, so wie sie sich erst einmal in ihrer neuen Rolle zurecht finden musste.
Die Idee ist gut, gerade die Idee mit den schmelzenden Polkappen, bzw. den tatsächlichen Grund dafür, fand ich mal einfallsreich.
Dadurch, dass die Geschichte in Berlin spielt und ich diese Stadt soweit ganz gut kennen, fühlte ich mich der Geschichte noch mehr verbunden, weil ich durch die bekannten Schauplätze doch einen viel größeren Bezug dazu herstellen konnte. Das hat mir richtig gut gefallen.

Insgesamt hat mir dieses Buch also wirklich Spaß gemacht und die Freude darüber wurde mir lediglich durch diesen merkwürdigen Perspektivenwechsel ein wenig getrübt. Ansonsten ein klasse Auftakt einer neuen abenteuerlichen Reihe von meinem Geschichten-Helden Peter Freund!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Wen der Rabe ruft – Maggie Stiefvater

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Script5 Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 460 Seiten
18,95 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: The Raven Boys
ISBN: 978-3839001530
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Inhalt (lt. amazon.de):
Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht.
Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.
Doch Blue trägt ein Geheimnis in sich: Seit sie sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?
Wen der Rabe ruft ist der erste von vier Bänden.

Zitat:
Tränen strömten über das Gesicht der anderen Blue. Durch irgendeinen seltsamen Zauber spürte Blue sie jedoch auch auf ihrem eigenen Gesicht. Und sie spürte abermals diese tiefe, herzzerreißende Trauer wie schon auf dem Kirchhof, diesen Kummer, der mächtiger war als sie selbst. Die Tränen der anderen Blue schienen nicht versiegen zu wollen. Ein Tropfen nach dem anderen fiel und folgte demselben Pfad über ihre Wangen. 
(S. 258)

Kommentar:
Blue ist anders als andere Mädchen in ihrem Alter. Nicht zuletzt ist das wohl dem Umstand geschuldet, dass sie zusammen mit ihrer Mutter und deren Freundinnen und Tanten wohnt, die allesamt Wahrsagerinnen sind. Lediglich Blue ist keine Seherin, dennoch hat sie eine besondere Gabe, sie kann die Fähigkeiten der Seherinnen nämlich noch verstärken. Außerdem wurde ihr bereits von klein auf Vorhergesagt, dass sie ihre wahre Liebe eines Tages durch ihren Kuss töten wird. Als sie eines Tages auf dem Totenweg Gansey sieht, einen der Aglionby-Jungs, stellt sich nicht nur ihr die Frage, ob er dieser Junge sein wird.
Gansey und seine Freunde Ronan, Adam und Noah interessieren sich ebenfalls für übernatürliche Dinge und Magie. Schon lange sind sie auf der Suche nach den Ley-Linien um diese zu erwecken und das Grab des Rabenkönigs Glendower zu finden…

„Wen der Rabe ruft“ war tatsächlich mein erstes Buch von Maggie Stiefvater. Bislang hatte ich aufgrund des großen Hypes um ihre Bücher nie wirklich Lust gehabt sie zu lesen, aber nachdem ich zu diesem Buch eine Leseprobe bekam, die mir wirklich sehr gut gefallen hat und mich vor allem sehr neugierig auf den Rest der Geschichte gemacht hatte, musste ich doch schließlich meinen ersten Stiefvater lesen.

Direkt von den ersten Seiten an war ich sehr gefesselt von der Geschichte. Die Idee ist toll und die Umsetzung absolut gelungen. Die Gesamtheit der Geschichte empfand ich als wirklich erfrischend neu, es war mal etwas gänzlich anderes, obwohl es auch hier um Liebe, Tod, Magie und Prophezeiungen geht.
Die Autorin hat hier aber eine sehr tolle Story gestrickt, die mir von während des Lesens recht komplex erschien und die ich deswegen gar nicht so einfach wieder geben kann, vor allem nicht ohne groß zu spoilern. Ich habe mich von der Geschichte total mitreißen lassen, was anders auch kaum möglich war, weil ich wirklich nicht wusste, wohin mich die Autorin führen würde. Das wenige, was man anhand des Klappentextes erfährt, ist wirklich noch lange nicht alles, obwohl alleine dies schon viel Potential mitgebracht hat. Es kommen noch viel mehr Elemente und Aspekte hinzu und ich habe mich sehr oft wirklich gefragt, was noch kommen würde, ich hatte wirklich keine Ahnung. Dabei wurde die Geschichte zu keinem Zeitpunkt irgendwie langweilig, sondern war von Anfang bis zum Ende spannend, obwohl es jetzt gar nicht so viel Action gab.
Der Grund dafür ist sicherlich auch der wirklich tolle Stil der Autorin. Maggie Stiefvater hat hier ein tolles Setting geschaffen, in dem man sich als Leser schnell zurechtfinden, die Atmosphäre spüren und erkunden kann.

Die Figuren sind allesamt sehr facettenreich, es gibt keine stereotypen oder eindimensionalen Protagonisten. Blue als Hauptfigur hat mir sehr gefallen und war eine große Sympathieträgerin. Dabei verhält sie sich ihrem Charakter entsprechend sehr authentisch und keinesfalls so wie viele andere junge Mädchen in ähnlichen Jugendromanen. Sie ist einfach anders, aber glaubwürdig anders. Ebenso wie vielen weitern Figuren, die Aglionby-Jungs ebenso wie Blues Mutter und Tanten, die Wahrsagerinnen.
Mit diesem Wahrsager-Thema wurde generell sehr gut umgegangen wie ich finde, denn die meisten Klischees wurden außen vor gelassen, so dass man auch diese Thematik schon direkt von Anfang an ernst nehmen konnte.

Worauf ich nicht vorbereitet war, war die Tatsache, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt. Als ich mit dem Buch begonnen habe, dachte ich tatsächlich noch, dass es ein abgeschlossener Band wäre, deswegen wurde ich gerade zum Ende hin auch immer ungeduldiger beim Lesen, weil ich jetzt sehr bald Antworten auf alle anfallenden Fragen erwartete, die es natürlich nicht gab. Dieser Band endet also mit einem bösen Cliffhanger, denn es werden wirklich kaum Fragen beantwortet und Andeutungen aufgeklärt. Man merkt diesem Buch auch insgesamt einfach an, dass es sich lediglich um den Auftakt einer Reihe handelt.

Insgesamt bin ich von diesem Buch wirklich sehr positiv überrascht, mir gefiel es sehr gut und ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

The Legion 1: Der Kreis der Fünf – Kami Garcia

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cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 336 Seiten
16,99 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: The Legion 1 – Unbreakable
ISBN: 978-3570162705
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Inhalt (lt. amazon.de):
Ein Mädchen zwischen zwei Brüdern, uralten Geheimbünden und einem Dämon.
Als Kennedy Waters ihre Mutter tot auffindet, bricht ihre Welt zusammen. Noch ahnt sie nicht, dass dunkle Mächte am Werk sind. Bis die attraktiven Zwillinge Jared und Lukas Lockhart in ihrer Tür stehen und sie gerade noch retten – vor einem wütenden Rachegeist, der Kennedy töten wollte. Die beiden Brüder erzählen ihr von »The Legion«, einer jahrhundertealten Geheimgesellschaft, deren Aufgabe ist, die Welt vor einem mächtigen Dämon zu schützen. Alle fünf Mitglieder der Legion starben in einer einzigen Nacht. Und Kennedys Mutter war eine von ihnen. Jetzt ist es an Kennedy, ihren Platz einzunehmen. An der Seite der neuen Mitglieder der Legion, Alara, Priest und den Zwillingen, begibt sich Kennedy auf die Suche nach der einen Waffe, die den Dämon aufzuhalten vermag … im ständigen Kampf gegen tödliche Rachegeister.

Zitat:
Man kann sich den Menschen nicht aussuchen, der einen wirklich erkennt – den, der weiß, was in einem vorgeht, ohne dass man etwas sagen muss, den, der einen zum Lachen und Weinen und allem dazwischen bringen kann, indem er einen einfach nur ansieht. Der eine, den zu finden, unvorstellbares Glück bedeutet, und den zu verlieren, ein entsetzliches Unglück.
(S. 315)

Kommentar:
Als Kennedy eines Tages nach Hause kommt und ihre Mutter tot auffindet, gerät ihre Welt aus den Fugen. Ihr Vater hat die Familie bereits vor vielen Jahren verlassen, zu ihrer Tante hat sie keinen Kontakt und so bleibt ihr nur der Weg ins Internat. Bevor es allerdings soweit kommt, wird Kennedy von einem Geist angegriffen. In letzter Sekunde wird sie von den Brüdern Jared und Lukas gerettet und kann nicht fassen, was die zwei ihr über sich und ihre Familie zu erzählen haben …

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Buch nur anhand des Covers, das mich so überhaupt nicht anspricht, nicht zur Hand genommen hätte. Ich hatte allerdings das Glück eine Vorab-Leseprobe zu bekommen in die ich auch direkt mal reingelesen hatte und überraschenderweise gar nicht mehr aus der Hand lesen konnte. Als ich dann zur letzten Seite der doch recht umfassenden Leseprobe kam, war ich doch sehr enttäuscht und da war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen musste! Als es dann gestern bei mir ankam, habe ich es dann auch direkt verschlungen.

Kennedy ist eine recht ruhiges Mädchen, geplagt von vielen Selbstzweifeln, und einem großen und eigentlich ziemlich coolem Talent, was sie aber natürlich gänzlich anders sieht, Kennedy hat nämlich eine fotografisches Gedächtnis und kann sich innerhalb von Sekunden ganze Seiten komplett merken, was sie natürlich zu einem Ass in der Schule macht. Von Tod ihrer Mutter ist sie natürlich erschüttert, verwindet ihn aber erstaunlich schnell und gut. Okay, vielleicht sollte man ihr zugute halten, dass ihr auch kaum Zeit dafür bleibt. Insgesamt halte ich Kennedy für keine wirklich außergewöhnliche Figur. Solche Mädchentypen gibt es halt schon in vielen anderen Büchern zu Hauf: an sich selbst völlig zu unrecht zweifelndes Mädchen, das es doch irgendwie voll drauf hat. Trotzdem sehe ich das gar nicht mal so unbedingt als Kritik, denn ich finde, dass die Autorin Kennedy trotzdem ziemlich gut dargestellt und entwickelt hat und irgendwie mochte ich sie ziemlich gerne.
Ziemlich interessant und außergewöhnlich fand ich dafür die anderen Protagonisten, allen voran die ungleichen Zwillingsbrüder Jared und Lukas und ihren Konflikt, der ja immer mal wieder in diesem Band anklingt und ja auch ein wenig näher beleuchtet wird. Priest und Alara kommen zwar etwas zu kurz, aber bei den beiden hoffe ich, dass es im nächsten Band mehr Informationen zu ihren jeweiligen Geschichten geben wird. Über Alaras Unstimmigkeiten mit ihren Eltern wissen wir bereits aus diesem Band einiges, allerdings ohne, dass diese Thematik zu Ende geführt wurde.

Die Geschichte erinnerte mich immer ein wenig an Ghostbusters und Buffy, obwohl es unsere Protagonisten hier nicht mit Vampire zu tun bekommen, sondern mit Dämonen und Geisterscheinungen. Insgesamt stecken viele tolle Ideen drin und obwohl die Geschichte oberflächlich sehr einfach scheint, gibt es viele Zusammenhänge, die das ganze doch etwas komplexer gestalten. Ich bin sehr gespannt, inwieweit wir in den nächsten Bänden noch überrascht werden können.
Die Stimmung ist durchgehend recht düster und gedrückt, das drohende Unheil also beinahe spürbar und allgegenwärtig. Der Himmel klart lediglich durch die paar kurzen leicht romantischen Szenen zwischen Kennedy und den Zwillingen mal kurz auf. Eine kleine Liebesgeschichte gibt es für Kennedy, die sich zunächst dagegen sträubt, da sie unter großen Verlustängsten leidet, also auch. Allerdings läuft diese nur so nebenbei ein wenig mit, dominiert die Geschichte also nicht.

Wie ich schon andeutete, fesselt die Geschichte wirklich von Beginn an! Ich klebte förmlich an den Seiten und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Das liegt vor allem auch an dem rasanten Tempo, mit dem die Story voran schreitet und an der flüssigen Sprache. Viel Zeit zum verschnaufen oder um die neuen Entwicklungen sacken zu lassen, gibt es nicht und das gilt sowohl für Kennedy als auch für den Leser. Kaum ist der eine Angriff überstanden, steht der nächste Geist oder die nächste Enthüllung schon wieder parat. Die Kapitel sind dabei immer recht kurz und mit richtigen Kapitelüberschriften versehen, was mir sehr gut gefallen hat. Generell hat das Buch auch nur knapp 330 Seiten, so dass man leider schon ziemlich bald am Ende angekommen ist.

Insgesamt bin ich also sehr angetan und ziemlich enttäuscht, dass ich das Buch schon so schnell beenden konnte. Der Erscheinungstermin ist gerade erst gewesen und nun fiebere ich schon dem nächsten Band entgegen. Also, wenn das nicht für sich spricht … ;)

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Das Labyrinth jagt dich – Rainer Wekwerth

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Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 345 Seiten
16,99 Euro
August 2013
ISBN: 978-3401067896
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Fünf Jugendliche. Sie haben gekämpft, sich gequält und zwei Welten durchquert, um die rettenden Tore zu erreichen. Und wieder stellt sie das Labyrinth vor unmenschliche Herausforderungen, denn auch in der neuen Welt ist nichts, wie sie es kannten. Sie sind allein mit ihrer Vergangenheit, ihren Ängsten, ihren Albträumen. Neue Gefahren erwarten sie, aber letztendlich entpuppt sich etwas Unerwartetes als ihr größtes Hindernis: die Liebe. Jeder von ihnen mag bereit sein, durch die Hölle zu gehen, doch wer würde das eigene Leben für seine Liebe opfern?

Zitat:
Sie hörte ihn nicht. Entschlossen packte er sie und küsste sie lange und intensiv. Ein Zucken lief über Jennas Gesicht, dann gab sie seinem Kuss für einen Moment nach, bevor sie ihn von sich stieß. Jeb stolperte.
»Bitte, versprich mir, dass du überlebst. Egal, was passiert. Tu es für uns!«, flüsterte Jenna heiser und nahm seine Hand. 
(S. 135)

Kommentar:
Nachdem die übrigen fünf Jugendlichen Tian und Kathy verloren haben, finden sie sich nun in einer weiteren Welt vor. Und wieder geht es ums nackte Überleben. Die erste Welt unterscheidet sich dieses Mal extrem von der zweiten Welt, die wir in diesem Band kennen lernen und in denen es für Jeb, Jenna, Leon, Mary und Micha ums nackte Überleben geht. Es ist klar, dass nicht alle diesen zweiten Band überleben werden. Aber wer wird dieses Mal auf der Strecke bleiben?

Meistens empfinde ich innerhalb einer Trilogie den zweiten Teil als langweiliger und schlechter als den ersten. Bei „Das Labyrinth jagt dich“ ist dies allerdings überraschenderweise nicht der Fall. Bei diesem Buch hatte ich überhaupt nicht den Eindruck, dass es sich um einen füllenden Mittelteil handelt.
Den ersten Teil fand ich noch ziemlich lahm, es passierte mir einfach zu wenig. Jetzt im zweiten Band habe ich das anders empfunden. Dadurch, dass es mittlerweile weniger Protagonisten gibt, konnten sich die Figuren noch besser entfalten, ich bekam gerade zu einigen Figuren, die ich im ersten Band noch so gar nicht nachvollziehen konnte, einen viel besseren Zugang und konnte so viel besser mit den Figuren mitfiebern. Gerade Leon habe ich in diesem Band viel lieber gemocht als noch im ersten Band, weil ich ihn durch seinen Background kennen lernen konnte und auch mehr aus seiner Gefühlswelt miterleben durfte. Bei Jeb war es das genaue Gegenteil. Ihn mochte ich durch die neu gewonnenen Erkenntnisse weniger als noch im ersten Band.
Insgesamt finde ich, dass Rainer Wekwerth hier eine wirklich gelungene Charakterzeichnung aller Figuren hinbekommen hat, die gerade durch die schwierigen Verhältnisse in denen sich Jeb, Jenna, Leon, Mary und Mischa befinden, so richtig interessant und wichtig wird.

Aufgebaut ist „Das Labyrinth jagt dich“ ähnlich wie bereits der erste Teil. Unterteilt ist das Buch in zwei Teile und in jedem Teil treffen unsere Hauptfiguren auf eine ganz andere Welt innerhalb dieses ungewöhnlichen Labyrinths, die sich dieses Mal auch extrem unterscheiden. Im ersten Teil geht es daher noch um jeden Einzelnen und um sein Verhalten und den Charakter, in der zweiten Welt, die allerdings einer der fünf Jugendlichen nicht erreichen wird, geht es dann vor allem um Zusammenhalt.
Mein großer Kritikpunkt, den ich am ersten Band hatte, nämlich der fehlende Hintergrund, der wird auch dieses Mal nicht wirklich beleuchtet, ich habe auch jetzt noch keine Ahnung, was es mit diesem Labyrinth auf sich hat, aber dieser fehlende Background wird dieses Mal sehr durch die Hintergründe und wieder kehrenden Erinnerungen der Jugendlichen ins Abseits gedrängt und fällt für mich deswegen nicht allzu sehr ins Gewicht.

Ich bin jetzt total auf den finalen dritten Band gespannt, auf den wir ja leider noch eine Weile warten müssen. Ideen wie es ausgeht habe ich nicht wirklich, denn der Autor hat hier so viele Wege offen gelassen, indem er so viele Andeutungen fallen gelassen hat, dass zumindest ich es unmöglich finde, irgendwelche wahrscheinlichen Prognosen zu stellen. Umso mehr sehne ich mir jetzt allerdings den dritten Band her…

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

So wie Kupfer und Gold – Jane Nickerson

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cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Strands of Bronze and Gold
ISBN: 978-3570162682
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Inhalt (lt. amazon.de):
Üppige Gewänder, prächtige Sprache und atemberaubender Plot…
Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen … Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen?

Zitat:
Es war einmal…
…ein sehr mächtiger Edemann, dem gehörten allerlei Besitztümer in der Stadt und auf dem Lande und ein prunkvolles Schloss. Sein Name war Blaubart … Er war ein stattlicher Mann, schön anzusehen und angenehm im Umgang. Doch der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass er etwas Gebieterisches an sich hatte und auch etwas Unheimliches.
(S. 7)

Kommentar:
Im Jahre 1855 in den Südstaaten der USA. Nach dem Tod ihres Vaters lebt Sophia bei ihrem reichen Patenonkel ein Leben ohne Entbehrungen. Sie gewöhnt sich nicht so gut daran vom Sklaven bedient zu werden und schnell wird ihr klar, dass bei ihrem Onkel, der bereits vier Ehefrauen hatte, irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu geht…

„So wie Kupfer und Gold“ ist angelehnt an das Märchen „Blaubart“ von Charles Perrault, woraus die Autorin auch keinen Hehl macht, das wird durch zahlreichen Anspielungen deutlich und auch durch einen Auszug aus dem „Blaubart“-Märchen der Gebrüder Grimm, der dem Buch voran gestellt wurde.

Jane Nickerson hat dieses recht straffe Märchen in eine recht langwierige Geschichte umgesetzt. Man merk hier in weiten Teilen schon, dass vieles einfach nur schmückendes Beiwerk ist, was allerdings nicht mal wirklich schmückt, sondern hauptsächlich langweilt. Ich selbst habe für dieses Buch knappe drei Wochen gedauert, weil es mich einfach nicht fesseln konnte und ich mich immer wieder zwingen musste noch ein paar weitere Seiten zu lesen.

Sehr, sehr schade, denn ich hatte mich anhand des Covers, das ich wirklich sehr ansprechend fand, für dieses Buch entschieden. Leider war aber gerade die Hauptfigur Sophia alles andere als sympathisch. Ich fand sie sehr naiv und nervig und hatte einfach kein großes Bedürfnis mehr an ihrer Geschichte Anteil zu nehmen.
Ebenso habe ich den Schreibstil als sehr anstrengend und holprig empfunden. Dazu noch die ausschweifende und nichtssagende Erzählung … nein, leider kann ich dieses Buch nicht weiter empfehlen, mir hat es leider nicht gefallen.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogen

Das Labyrinth erwacht – Rainer Wekwerth

daslabyrintherwacht

Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 407 Seiten
16,99 Euro
Januar 2013
ISBN: 978-3401067889
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig.
Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt.
Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren.
Aber das Labyrinth kennt sie.
Jagt sie.
Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen:
Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit das nächste Tor zu erreichen oder du stirbst.
Problem Nummer Eins, es gibt nur sechs Tore.
Problem Nummer Zwei, ihr seid nicht allein.

Zitat:
’Wen seine Ängste überwältigen, wird zurückbleiben. Ihr seid sieben Suchende, doch es gibt nur sechs Tore zur nächsten Welt. So wird es in jeder Welt sein, immer werdet ihr ein Tor weniger finden, als ihr Suchende seid. Einer von euch wird stets zurückbleiben, einer wird allein seinen Ängsten gehören. Wer leben will, muss kämpfen. Gegen andere, gegen sich selbst. Am Ende wird nur einer von euch überleben. Weil ihr im Labyrinth seid. Weil ihr verloren seid.’
(S. 58)

Kommentar:
Als Jeb, Jenna, Kathy, Leon, Tian, Mary und Mischa erwachen befinden sie sich in einer fremden Umgebung und haben keine Ahnung wie sie hierhin gekommen sind. Sie wissen auch sonst nicht mehr viel, wer sie sind, woher sie kommen. Alles notwendige fällt ihnen nach und nach ein, aber nur die wichtigsten Dinge um zu überleben. Einer Nachricht zufolge müssen sie die sechs Tore finden, die sie in die nächste Welt bringen werden. Sechs Tore für sieben. Einer wird auf der Strecke bleiben. Aber wer? Das ist aber noch nicht alles. Sie werden verfolgt. Und sie haben Angst …

Auf dieses Buch war ich wirklich gespannt, denn sowohl Titel als auch Inhaltsangaben hören sich nun wirklich mehr als spannend an. Die Optik macht einen schon verrückt, ebenso wie es das Labyrinth im Buch tut.

Unter dem Labyrinth habe ich mir zwar etwas anderes vorgestellt, nämlich ein klassisches Labyrinth, also einen Irrgarten, aber tatsächlich gibt es so etwas im Buch eher nicht, es sei denn, die Wege durch diese fremde und mysteriöse Welt, die die sieben Jugendlichen durchqueren müssen, hält im weiteren Verlauf dieser Reihe noch einige Überraschungen bereit. Zunächst aber handelt es sich einfach um eine fremde Umgebung, die es zu durchschauen und zu durchqueren gilt, immer auf dem Weg zu den Toren.
Die Story ist also bislang sehr überschaubar, denn mehr geschieht eigentlich nicht. Die Protagonisten stoßen zwar auf einige Probleme und Hindernisse, werden verfolgt und müssen sich selbst überwinden, neu kennen lernen und organisieren, aber die Handlung an sich hält sich in Grenzen.

Gut gelungen ist Rainer Wekwerth hier die Figurenzeichnung, denn alle Protagonisten kann man sich am Ende wirklich gut vorstellen und hat das Gefühl sie zu kennen. Die Auseinandersetzung miteinander ist das eigentlich spannende bislang gewesen, zumindest für mich. Ein wenig Action gibt es auch, aber das Buch kommt ohne wirklich großen Höhepunkt aus. Der Spannungsbogen schlägt also nur leicht aus, ist ansonsten eher gleichbleibend hoch.

Was mich am meisten gestört hast ist aber die Tatsache, dass es kaum wirkliche Hinweise oder Andeutungen gibt, was es mit dem ganzen auf sich hat, also warum genau die sieben Jugendlichen da gelandet sind, was der Sinn des ganzen ist, wer dahinter steckt. Mir fehlten wirklich einige Hinweise, durch die man selbst mit raten könnte. Das kann man jetzt zwar auch, aber bislang ist alles so offen, ohne vorgegebene Richtung, dass es einfach zu mühselig ist und so keinen Spaß macht. Ich habe überhaupt keine Ahnung, auf was das alles hinaus laufen könnte und das finde ich einfach schade. Das hätte ich mir wirklich gewünscht.

Den zweiten Band werde ich dennoch lesen, mittlerweile ist er ja auch bereits erschienen und liegt hier schon bereit. Diesem ersten Band möchte ich lediglich 3,5 Sterne geben, die ich hier auf vier aufrunde und ich hoffe sehr, dass der zweite Band sich steigern wird!

Meine Wertung:
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