[Rezension] Linkshänderland: Der Auftrag – Lara De Simone

linkshaenderland

Baumhaus Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
12,99 Euro
August 2014
ISBN: 978-3833901171
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und den Baumhaus Verlag für dieses Buch!

Inhalt

(lt. amazon.de):

Eine computergesteuerte Welt, die das Leben auf der Erde simuliert? Eine Welt, zu der nur Linkshänder Zutritt haben und in der man schon mit zwölf Jahren volljährig ist? Die 13-jährige Trix ist wie vom Schlag getroffen, als sie von diesem mysteriösen Linkshänderland (LHL) erfährt. Über zwei Mikrochips in ihrem Gehirn ist sie mit dem LHL vernetzt und kann ihren Avatar steuern. Sie muss lediglich in Gedanken den Wunsch formulieren, sich ins LHL einzuloggen und schon sieht es in der realen Welt so aus, als würde sie schlafen. Wie ihr Mentor Liam, 16, beginnt sie eine Ausbildung zur Spionin. Und schon bald stecken die beiden in einem gefährlichen Auftrag, bei dem sie an eine Untergrundgruppe geraten, die sich gegen das LHL auflehnt. Damit setzen sie nicht nur ihre Freundschaft, sondern vor allem auch ihr Leben aufs Spiel.

Gewähltes Zitat

»Aha … nun, jedenfalls sind alle fünf Sinne an das LHL-Programm angeschlossen. Es ist in etwa so, wie eine Marionette zu lenken. Du selbst, besser gesagt, dein Gehirn lenkt sie. Eine Art Internetverbindung ersetzt die normalen Nervenbahnen, die einen Befehl deines Gehirns direkt an deine Projektion schicken, die ihn dann ganz normal ausführt. Andersherum kann dein Gehirn Eindrücke vom LHL empfangen und ganz normal verarbeiten. Deshalb benötigt man auch zwei Chips und nicht nur einen. Ein Out-Auge und ein In-Auge.«

(S. 106)

Meine Meinung

Der 16jährige Liam ist selbst noch nicht fertig mit seiner Ausbildung, als er Mentor der 13jährigen Trix werden soll. Trix ist eine Verkappte Linkshänderin, was bedeutet, dass sie erst spät als Linkshänderin erkannt wurde und auch erst jetzt ins Linkshänderland eingeführt wird. Zusammen mit Liam gehen sie seinen ersten Auftrag als Spione an.
Währenddessen wird Jannik von seinem ehemaligen Schulfreund Björn für die Abtrünnigen rekrutiert. Eine Organisation innerhalb des Linkshänderlands, deren Ziel es ist die Bestimmung zu finden…

“Linkshänderland” war ein Titel, der mich im Vorfeld aufgrund seiner außergewöhnlichen Idee total interessiert hat. Der Inhalt hörte sich richtig gut an, weswegen ich es auch unbedingt lesen wollte.
Hier angekommen habe ich auch direkt losgelegt … und es dann für eine ganze Weile wieder an die Seite gelegt. Warum? Also, der Anfang kommt ziemlich abrupt und holperig daher. Ich hatte auf den ersten ca. 100 Seiten keinen Schimmer wer gerade wer war und sich wo aufhielt. Das hat mich genervt. Eigentlich mag ich Einstiege, bei denen man sofort in der Geschichte gefangen ist, ganz gerne. Hier fiel es mir aber sehr schwer mich auf alles einzulassen, weil die Umgebung doch recht ungewöhnlich war und für mich schwer zu unterscheiden. Das war anstrengend und hat erst einmal keinen Spaß gemacht, weswegen ich das Buch an die Seite legte.

Nach einigen Wochen habe ich es mir aber wieder geschnappt und wollte es endlich fertig bekommen. Bis knapp über Seite 100 hat es mir auch wirklich nicht gut gefallen, aber als ich dann endlich auch in der Geschichte drin war und den Durchblick hatte, hat es mir schließlich doch noch Spaß gemacht.

Die Figuren sind zwar allesamt nicht sehr herausragend, sondern eher sehr stereotypisch angelegt und gehalten, das aber zumindest konsequent bis zum Schluss. Am besten hat mir noch Trix mit ihrer lockeren und vorlauten Art gefallen.

Die Geschichte an sich hatte meiner Meinung nach sehr viel Potential, das hier allerdings nicht voll ausgeschöpft wurde. Natürlich war auch ich als Leser interessiert daran, was es mit dem Linkshänderland auf sich haben würde. Ebenso wie die Protagonisten im Buch auch. Worum es allerdings auch wirklich geht, habe ich erst nach über der Hälfte des Buches herausgefunden und selbst da war ich mir nicht sicher, ob das auch wirklich alles sein würde.

Oftmals habe ich mich über die Arroganz der Linkshänder im Buch geärgert und mich darüber gefreut, dass die Autorin genau diese Arroganz im Buch aber ebenso anprangert. Das fand ich ziemlich stark.
Viele Dinge musste man allerdings als gegeben hinnehmen und ich konnte oftmals nicht verstehen, warum hier die Protagonisten nicht mehr mehr hinterfragen, sondern sich wie der Leser ebenso alles vorsetzen lassen. Viel zu spät kamen die rebellischen Gedanken zu Tage.

Ebenso hat mich auch gestört, dass das Alter der Protagonisten viel zu niedrig war um glaubhaft zu sein. Okay, es mag ja sein, dass es im LHL (Linkshänderland) anders läuft und man dort früher volljährig und auch entsprechend reif ist, aber die Protagonisten leben ja parallel dazu auch noch in der normalen Welt und dort agieren sie ebenfalls schon sehr erwachsen. Das kam für mich leider nicht wirklich glaubhaft rüber und hat mich sehr gestört, zumal ich am Anfang wirklich dachte, ich hätte es mit Erwachsenen zu tun und nicht mit 13- oder auch 16jährigen.

Fazit

Insgesamt fand ich die Idee des Linkshänderlands ganz gut. Es erinnerte ein wenig an Matrix, der Film wurde im Buch ebenfalls erwählt, also liegt die Anlehnung daran wohl tatsächlich nahe, konnte allerdings nicht auf ganzer Linie überzeugen. Vor allem wegen des wenig gelungenen Einstiegs und meiner weiteren Kritikpunkte vergebe ich hier lediglich 2 1/2 Sterne, die ich auf drei aufrunde, denn die Idee dahinter ist nicht schlecht. Sollte es eine Fortsetzung geben – Raum dafür wäre ja noch vorhanden – würde ich mir eine etwas besser durchdachte Geschichte wünschen, die besser nachvollziehbar ist.

Meine Wertung

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[Rezension] Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so golden – Marissa Meyer

Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 572 Seiten
19,90 Euro
September 2014
Originaltitel: The Lunar Chronicles 3 – Cress
ISBN: 978-3551582881
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Seit ihrer Kindheit hat Cress die Erde nur aus der Ferne betrachten können. Unter strenger Aufsicht der bösen Königin Levana führt sie in ihrem Satelliten ein wenig abwechslungsreiches Leben. Doch immerhin hat sie sich mit den Jahren zu einer begnadeten Hackerin entwickelt und verschafft sich so Zugang zu Levanas geheimen Plänen. Da taucht plötzlich das Raumschiff von Cinder bei ihr auf, die ihr zur Flucht verhilft. Doch wird sie auf der Erde den Ritter in der glänzenden Rüstung finden, von dem sie immer geträumt hat?

Gewähltes Zitat

»Manchmal bewundere ich sie vielleicht. Selbst Sie müssen zugeben, dass das, was sie getan hat, beeindruckend ist. Außerdem hat sie auf dem Ball Levana die Stirn geboten. Hat Ihnen das keine Bewunderung abgenötigt? Nicht einmal die geringste?«
Torin knöpfte sein Jackett zu. »Meines Erachtens habt Ihr ziemlich viel Vertrauen in ein Mädchen, das Ihr so gut wie gar nicht kennt und das uns schon sehr viel Ärger bereitet hat.«

(S. 208)

Meine Meinung

Cinder und ihre Freunde sind unterwegs um Cress zu retten, die in ihrem Satelliten fest sitzt. Leider geht die Rettungsaktion gehörig schief und die Freunde werden getrennt. Während sich Scarlett nun in der Gewalt der Thaumaturgin Sybil befindet und Thorne und Cress in der Sahara ums Überleben kämpfen, sucht Cinder Hilfe in Afrika bei Dr. Erland um den verletzten Wolf noch retten zu können. Und so ganz nebenbei gilt es ja immer noch die Erde zu retten und Kaiser Kai vor der zerstörerischen Ehe mit der teuflischen Levana zu bewahren. Aber wie, wenn man selbst der meistgesuchte Verbrecher auf Erden und auch auf Luna ist? Zusammen schmieden Cinder und ihre Freunde einen gefährlichen Plan …

Ebenso wie bereits die ersten beiden Bände ist auch dieses Buch optisch ein echter Hingucker. Der Schutzumschlag ist mit zahlreichen, gold-metallisch glänzenden Zöpfen geprägt, so dass diese zusammen ein tolles Muster ergeben. Das Papier fühlt sich an wie Tonpapier. Insgesamt also wieder eine stimmige Optik und zusammen machen sich die bisher erschienenen Luna-Chronik-Bände wirklich gut im Regal.

In diesem zweiten Teil bekommen wir mit Cress eine weitere neue Hauptfigur vorgesetzt. Cress ist ganz anders, wie es Cinder und Scarlett waren. Nicht so extrovertiert, sondern eher zurückhaltend und ängstlich, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie jahrelang abgeschottet vom Rest der Welten in einem Satelliten im All verbracht hat.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie Marissa Meyer auch diese Figur wieder zum Leben erweckt und so toll und authentisch beschrieben hat, dass man ihr ihre Geschichte auch ohne weiteres abkaufen kann. Genau das gefiel mir bereits in den ersten Bänden schon so richtig gut.

Dieser Band spielt nun zu einem großen Teil in einem Afrika der Zukunft, wobei ich mir hier eigentlich auch die ganze Zeit über sehr gut unser heutiges Afrika vorstellen konnte. Natürlich gibt es auch wieder ein paar Ausflüge ins All, nach Luna und auch wieder in den Asiatischen Staatenbund, wo schließlich auch das Finale spielt.
Die Geschichte wird in diesem dritten Band gut voran getrieben. So langsam reifen Pläne heran, so dass man sich gut vorstellen kann, in welche Richtung der vierte Teil der Luna-Chroniken wahrscheinlich schlagen wird. Das Team um Cinder wächst zusammen und so langsam ergreift sie auch die Offensive und lässt sich nicht nur weiterhin von Levana zurück drängen.

Die märchenhaften Elemente wurden auch in diesem Band eher subtil in die Geschichte gestreut, allerdings trotzdem unübersehbar. Auch dieses Buch ist übrigens in vier große Abschnitte gegliedert, betitelt mit “Erstes Buch”, “Zweites Buch” etc. Jedem Abschnitt gehen ein paar Zeilen des original Märchens voraus. Wer die original Märchen kennt, der kann natürlich schon ein paar Schlüsse ziehen, aber ganz so einfach macht es uns die Autorin uns hier auch wieder nicht, denn die Luna-Chroniken sind einfach keine normalen Nacherzählungen und das gefällt mir einfach richtig gut.

Insgesamt hat mir auch “Wie Sterne so golden” wieder richtig gut gefallen! Einen Erscheinungstermin für den vierten Band gibt es leider noch nicht, in den USA soll der vierte Band auch erst zum Ende des nächsten Jahres erscheinen. Bis dahin erscheint zur Überbrückung allerdings bereits im Januar in den USA “Fairest” – ein Buch über die Geschichte Königin Levanas.

Fazit

Marissa Meyer hat hier tolle und facettenreiche Figuren erschaffen, die mich total mitreißen konnten und in ihrem Handeln sehr authentisch wirkten. Auch die Welt in der Zukunft, die die Autorin hier erschaffen hat, kann man sich durchaus so vorstellen. Nicht alles hat sich zum guten gewandelt, vieles hat sich geändert, auch in eine Richtung, die man so nicht erwartet hätte, die aber wohl vorstellbar ist. Ein wenig Fantasie muss natürlich erlaubt sein.

Von mir gibt es für diese grandiose Fortsetzung auf den Fall wieder die volle Punktzahl! Ich liebe Marissa Meyers Fantasie und ihre erschaffene Welt und freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

Dezember 2013: Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
Januar 2014: Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot
September 2014: Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so golden
?: Winter (Originaltitel)

Endgame 1: Die Auserwählten – James Frey

Oetinger Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 592 Seiten
19,99 Euro
September 2014
Originaltitel: Endgame: The Calling
ISBN: 978-3789135224
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Inhalt

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ENDGAME. Zwölf Meteoriten. Zwölf Spieler. Nur einer kommt durch. Als zwölf Meteoriten nahezu gleichzeitig an unterschiedlichen Orten der Erde einschlagen, gibt es keinen Zweifel mehr: Die Zeit ist gekommen. ENDGAME hat begonnen! Jeder der Meteoriten überbringt eine Nachricht, die die zwölf Auserwählten entschlüsseln müssen und die sie schließlich an einem geheimnisvollen Ort zusammenführt. Dort stehen sie ihren Gegnern zum ersten Mal gegenüber. Ein Wettkampf auf Leben und Tod beginnt und eine rücksichtslose Jagd um den gesamten Globus. Die Spieler müssen zu allem bereit sein. Wird Arroganz Bescheidenheit schlagen? Klugheit Stärke übertreffen? Wird Gnadenlosigkeit am Ende siegen? Schönheit von Nutzen sein? Muss man ein guter Mensch sein, um zu überleben? ENDGAME wird es zeigen. Aber nur wer die Hinweise richtig deutet und die drei Schlüssel findet, geht als Gewinner hervor. Und nur seine Linie wird überleben, wenn die gesamte Menschheit vernichtet wird. Mehr als ein Buch – Geheime Botschaften im Text und Links im Buch führen zu einem gigantischen Krypto-Rätsel im Netz. Wer die Informationen entschlüsselt und das Rätsel als Erster löst, gewinnt 500.000 Dollar in Gold. ENDGAME von James Frey ist ein einzigartiges, crossmediales Konzept, das neben Buch, Krypto-Rätsel und dem Gold ein aufwendiges Computer-Game sowie einen Kinofilm umfasst.

Gewähltes Zitat

»Was besagt die Legende denn?«
»Dass Endgame beginnt, wenn die Menschheit bewiesen hat, dass sie es nicht verdient, menschlich zu sein. Dass sie die Erleuchtung vergeudet hat, die sie uns geschenkt haben. Die Legende besagt außerdem, dass Endgame beginnt, wenn wir die Erde als gegeben hinnehmen, wenn die Bevölkerung zu groß für diesen gesegneten Planeten wird. Es beginnt, um dem, was wir sind, ein Ende zu setzen, um die Ordnung auf der Erde wiederherzustellen. Aus welchem Grund auch immer – was sein wird, wird sein.«

(S. 72)

Meine Meinung

Die Welt steht am Abgrund. Die Menschheit ist ihrer nicht mehr würdig und lediglich das Geschlecht eines der zwölf Auserwählten wird überleben und erlöst werden. Endgame hat begonnen!
Auf der ganzen Welt schlagen zwölf Meteoriten ein. Das Zeichen, dass Endgame begonnen hat. Die Auserwählten sehen diesem Ereignis mit gemischten Gefühlen entgegen. Diejenigen, die sich bereits ihr Leben lang darauf vorbereiten und trainieren, freuen sich, sind siegesgewiss, andere sind ängstlich und nervös. Alle zusammen treten sie aber an um den ersten von drei Schlüsseln zu finden, denn nur derjenige, der alle Schlüssel hat, wird Endgame gewinnen. Eine Schlacht auf Leben und Tod beginnt …

Auf dieses Buch war ich schon lange Zeit vor der Veröffentlichung extrem gespannt! Dieses einzigartige Ereignis aus Romangeschichte und multimedialem Ereignis, bei dem man sogar reales Gold gewinnen kann, hat mich einfach begeistert, denn ich liebe außergewöhnliche Aktionen. So habe ich also seit Harry Potter schon lange keinem Buch mehr entgegen gefiebert wie Endgame. Ich wollte einfach ein Teil davon sein und dieses Ereignis miterleben.

Hier angekommen habe ich das Buch also sofort verschlungen. Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht beides könnte, also nicht die enthaltenen Rätsel lösen und versuchen der Geschichte zu folgen. Also entschied ich mich erst einmal für die Geschichte und habe das Buch ungeachtet der Fußnoten und Rätsel verschlungen.

Schon die Altersempfehlung auf dem Buch “ab 16 Jahren” hat mich erstaunt, denn so gedruckte Empfehlungen kannte ich bei Büchern nicht. Ich erwartete also eine Lektüre, die über Jugendliteratur hinaus geht. So hat mich die Brutalität in diesem Buch auch nicht besonders gestört, ich war darauf vorbereitet und denke, dass es für eine Lektüre ab 16 Jahren auch okay und vertretbar ist.

Dieses Buch wird in vielen kleinen Kapiteln erzählt, größtenteils immer aus Sicht einer anderen Hauptfigur. Unterbrochen wird es durch ständige Einwürfe und zahlreiche Illustrationen, die wohl beim Lösen des Rätsels behilflich sein sollen. Diese muss man allerdings erst einmal zu interpretieren wissen. Leicht ist dies wirklich nicht, damit sollte man also rechnen.

Der Schreibstil des Autors ist sehr einfach. James Frey nutzt hier hauptsächlich kurze und unkomplizierte Sätze, die oftmals einfach reißerisch klingen. Trotzdem ließ sich das Buch insgesamt sehr schnell und flüssig weg lesen. Dadurch, dass es so viele bebilderte Seiten und zahlreiche kurze Kapitel gibt, täuscht die hohe Seitenzahl auch einen Umfang vor, der nicht wirklich gegeben ist. Es liest sich schneller, als man es bei fast 600 Seiten erwartet.

Der erste Teil dieser Geschichte konzentriert sich hauptsächlich darauf, die zwölf Auserwählten Endgame-Spieler vorzustellen. Bis dem Leser alle Spieler bekannt sind, dauert es einige Seiten, aber auch hier ist es so, dass nur eine Handvoll Spieler wirklich auch im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Ihnen wird die meiste Zeit gewidmet. Mit diesen Figuren sympathisiert man dann auch entsprechend, andere verabscheut man natürlich auch, die Charaktere sind nämlich durchaus sehr unterschiedlich.

Die Geschichte geht demnach auch erst einmal nur sehr schleppend voran. Mich hat das überhaupt nicht gestört, denn ich war sehr neugierig auf die Spieler und habe alle Informationen über diese auch entsprechend aufgesogen.
Trotzdem gibt es genügend Actionszenen, denn es geht schließlich um nichts geringeres als das eigene Überleben und das Überleben derjenigen die man liebt. Darum dreht sich eigentlich alles und so ist es wohl nicht verwunderlich, dass viele Grenzen überschritten werden und die Handlung auch oftmals sehr brutal ausfällt. Für das, was auf dem Spiel steht, fand ich das alles auch sehr angemessen.

Mittlerweile habe ich das Buch ein zweites Mal gelesen und mich dieses Mal auch auf die Rätsel konzentriert und versucht sie zu lösen. Ehrlich? Ich glaube, ich bin zu blöd dafür *g* Ich bin zwar noch nicht komplett durch und bin noch lange nicht all den Links gefolgt, die man im Buch findet, aber vom dem was ich gesehen habe, konnte ich nur einen Bruchteil wirklich auch nur annähernd interpretieren. Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Rätsel noch entwickeln wird.

Fazit

”Endgame” hat mich nicht im Regen stehen lassen. Ich finde diese Art von multimedialem Superereignis immer noch total spannend und freue mich sehr, ein Teil davon sein zu dürfen. Mir hat das Buch sehr gefallen, obwohl ich immer noch nicht komplett durch bin mit allen Rätseln und Links. Dennoch freue ich mich sehr auf die weiteren Novellen zum Buch und natürlich auch auf den zweiten Teil, der im nächsten Herbst erscheinen wird.

Meine Wertung

Reihe

Oktober 2014: Endgame 1 – Die Auserwählten
Oktober 2014: Das geheime Wissen von Endgame: Schauplätze – Mythen – Fakten
Oktober 2014: 1. Novelle: Chiyokos Mission
Oktober 2014: 2. Novelle: Kalas Rache
Herbst 2015: Endgame 2

[Rezension] Selection Storys: Liebe oder Pflicht – Kiera Cass

selectionstorysliebeoderpflicht

Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 272 Seiten
7,99 Euro
September 2014
Originaltitel: The Selection Stories – The Prince and the Guard
ISBN: 978-3733500436
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Für alle ›Selection‹-Fans, die sehnsüchtig auf Band 3 der Bestseller-Serie warten
Bevor America zum Casting antrat, um die Hand des Prinzen von Illéa zu erobern, gehörte ihr Herz einem anderen. Dass dieser andere nun ihr Leibwächter am Königshof ist, macht America die Entscheidung für einen der beiden nicht eben leichter.
Doch wie erleben Prinz Maxon und Americas Jugendliebe Aspen eigentlich das Casting? Gab es in Maxons Leben noch andere Mädchen? Und was spricht der Prinz mit den anderen Bewerberinnen, wenn er gerade kein Date mit America hat? Was ist Aspens schlimmster Alptraum? Vor allem aber: Welche Fäden zieht Maxons Vater, der König, hinter den Kulissen?
Spannende Hintergrund-Informationen für alle, die wissen wollen, wie es in Prinz Maxon und Aspen wirklich aussieht …

Gewähltes Zitat

Ich wollte bei den Mädchen einen guten ersten Eindruck machen – und bei einer von ihnen einen guten zweiten –, und irgendwie schien ich davon überzeugt, dass dies allein von der Wahl der richtigen Krawatte abhing. Ich seufzte. Diese Mädchen waren bereits dabei, mich in einen albernen Schwachkopf zu verwandeln.

(S. 74)

Meine Meinung

In diesem Buch finden sich zwei kurze Geschichten, die Selection Storys, die einige Ereignisse der ersten beiden Selection-Bände aus der Sicht von Prinz Maxon und Aspen wieder geben. Außerdem noch ein schönes Interview mit Kiera Cass über ihre Arbeit an der Selection-Reihe und außerdem noch eine Übersicht aller erwählten Mädchen und die ausführlichen Stammbäume von America, Aspen und Maxon.

In “Der Prinz” geht es um die Anfänge des ersten Bandes. Wir bekommen die Geschehnisse noch einmal aus der Sicht von Maxon erzählt. Ich fand es sehr amüsant die erste Begegnung zwischen America und ihm einmal aus dieser Sicht zu erfahren, das hat wirklich Spaß gemacht. Einiges wird so klarer, was man im ersten Band, der ja aus Americas Sicht erzählt wurde, nur erahnen konnte. Es wird allerdings nicht der komplette erste Band nacherzählt, sondern nur ein Teil davon.

Ebenso erzählt “Der Leibwächter” auch nicht den gesamten zweiten Band nach, sondern lediglich Auszüge davon. Hier aus der Sicht von Aspen. Im zweiten Selection Teil ist mir Aspen immer unsympathischer geworden. Diese Kurzgeschichte konnte diesen Eindruck jetzt wieder ein bisschen relativieren, denn aus Aspens Sicht hören sich einige der Erlebnisse doch viel nachvollziehbarer an.

Die erste Novelle aus Prinz Maxons Sicht hat mir persönlich viel besser gefallen als die zweite, was wahrscheinlich aber auch daran liegt, dass ich mein Herz schon an den Prinzen verschenkt habe und mich durch seine Sicht jetzt noch viel bestärkter in der Annahme fühle, dass er ein toller Kerl ist. Das ist natürlich lediglich meine subjektive Meinung.

Der Schreibstil beider Geschichten ist wieder gewohnt lässig und locker und lässt sich absolut flüssig und schnell weg lesen. Insgesamt hat die Lektüre hier viel Spaß gemacht.
Besonders schön finde ich hier wirklich auch das Zusatzmaterial. Die Stammbäume finde ich gerade wegen der ausführlichen Beschreibung dazu klasse, aus dieser erfährt man noch ein klein wenig über die Geschichte Illeás.

Ich würde übrigens empfehlen, dieses Buch erst zu lesen, nachdem man den zweiten Band der Selection-Reihe bereits gelesen hat. Ansonsten nimmt man sich selbst einiges vorweg und wird diverse Handlungen auch gar nicht richtig einordnen können, weil es sich hierbei halt wirklich nicht um vollständige Geschichten, sondern lediglich um Zusätze handelt.

Fazit

Insgesamt gefallen mir die Selection Stories aber ganz gut. Da die ursprüngliche Reihe im Hardcover-Format erschienen ist und dieser Band nur ein Taschenbuch, ergänzt sich die Reihe damit zwar nicht optisch ideal, aber inhaltlich absolut. Alle Fans der Selection-Reihe kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, egal ob Team Maxon oder Team Aspen. Wer zumindest die ersten beiden Bände bereits kennt, der kann hier bedenkenlos zuschlagen.

Meine Wertung

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Reihe

Februar 2013: Selection
Februar 2014: Selection 2: Die Elite
September 2014: Selection Storys – Liebe oder Pflicht
Februar 2015: Selection 3: Der Erwählte

[Rezension] Engelsfors-Trilogie 3: Schlüssel – Sara Elfgren, Mats Strandberg

Engelsfors-Trilogie 3: Schlüssel

Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 923 Seiten
22,99 Euro
Oktober 2014
Originaltitel: Nyckeln
ISBN: 978-3791528564
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Inhalt

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Der schreckliche Abend, an dem die Auserwählten in der Schule von Engelsfors gegen die Dämonen kämpfen mussten, liegt erst einen Monat zurück. Nun ist auch Ida tot û und Minoo, Anna-Karin, Vanessa und Linnéa müssen irgendwie damit klarkommen. Die vier haben keine Zeit durchzuatmen, denn schon kündigt sich der nächste große Kampf an. Düstere Geheimnisse offenbaren sich. Die Zeit rast, und nur eines ist sicher: Alles wird sich ändern. Der grandiose Abschluss der Engelsfors-Trilogie nach „Zirkel“ und „Feuer“. Mehr Infos unter: www.engelsfors-trilogie.de www.facebook.com/ZirkelFeuerSchluessel

Gewähltes Zitat

Anna-Karins Körper bebt vor Schluchzen. Minoo, Vanessa und Linnéa schauen sich an. Minoo geht neben Anna-Karin in die Hocke.
»Was ist los?«, fragt sie noch einmal.
Anna-Karin lässt die Hände sinken. Ihr Gesicht ist verweint, Tränen laufen ihre Wangen hinunter.
»Ich … bin … so … froh«, schluchzt sie.
»Wirklich?«, fragt Vanessa.
Anna-Karin schaut hoch.
»Ja. Weil endlich etwas Gutes passiert«, schnieft sie. »Das hier ist … das erste Gute … seit Ewigkeiten.«

(S. 170) 

Meine Meinung

Immer noch steht der Weltuntergang kurz bevor und von den sieben Auserwählten sind jetzt nur noch vier vorhanden. Elias, Rebecka und Ida sind tot. Damit ist der Zirkel nicht mehr vollständig. Können die übrig gebliebenen Linnéa, Vanessa, Anna-Karin und Minoo das Tor überhaupt noch alleine schließen? Und wenn ja, wie sollen sie das bewerkstelligen? Ihre Situation schaut noch auswegloser aus als vorher schon. Und dann ist da auch noch der Rat, dem die Auserwählten immer noch ein Dorn im Auge sind. Dieser will nun seinen eigenen Zirkel gründen um das Tor selbst zu verschließen und rekrutiert dazu Minoo. Ist der Zirkel der Auserwählten nun endgültig zerstört?

Auf den letzten Teil der Engelsfors-Trilogie habe ich lange gewartet. Ursprünglich sollte dieser bereits im Mai 2014 erscheinen, hat sich dann aber um fast ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Als ich ihn endlich in den Händen hielt, konnte ich mir auch gleich vorstellen, woran das wohl gelegen haben konnte, denn “Schlüssel” ist fast 200 Seiten länger, als die ursprünglich angekündigten und auch schon eindrucksvollen 700 Seiten. “Schlüssel” umfasst sagenhafte 923 Seiten! Ein Wahnsinn! Handlich ist das Buch dadurch natürlich nicht, inhaltlich konnte es mich aber total überzeugen.

Das Buch setzt wenige Woche nach den Geschehnissen in Band 2 wieder ein. Die Stimmung ist ziemlich niederschmetternd. Der Verlust von Ida trifft die Auserwählten ziemlich hart und jede für sich hat sehr zu kämpfen um alles was passiert ist entsprechend verarbeiten zu können. Ihnen fehlt der Halt von Außen, weil sie keine Vertrauten mehr haben und der Zusammenhalt untereinander ist ebenfalls erschüttert.

Wie bereits im letzten Band, fand ich es auch dieses Mal sehr außergewöhnlich, wie realistisch und authentisch das Autoren-Duo Elfgren und Strandberg ihre Figuren beschreibt. Und damit sind nicht nur die Auserwählten gemeint, sondern jegliche Figur bekommt eine ganz eigene Note, man kann sich nahezu jede Figur wirklich vorstellen und versucht sie einzuschätzen, als wenn sie tatsächlich existieren würden. Das finde ich sehr außergewöhnlich und habe ich in dieser Form erst bei sehr wenigen Büchern überhaupt gefühlt.

Generell ist die Stimmung in dieser Trilogie irgendwie besonders und anders. Es geht um Hexen, Magie, Dämonen … und trotzdem habe ich nicht ausschließlich das Gefühl, dass es sich hierbei um einen Fantasy-Roman handelt. Die Stimmung ist durchweg düster und unglaublicherweise auch realistisch. Eine sehr ungewöhnliche Stimmung also für dieses Genre, die hier transportiert wird. Mit locker-leichter Fantasy hat das nicht viel zu tun.

Die Geschichte selbst ist unheimlich gut durchdacht und vielschichtig. Am Ende bleiben kaum Fragen offen, zumindest, wenn man die Zukunft außer Acht lässt. Aber alle Fragen, die sich mir im Verlauf der Geschichte stellten, alle Ungereimtheiten, die ich als solche empfand und die ich während des Lesens nicht so recht einordnen konnte, wurden am Ende beantwortet. Und das waren tatsächlich einige. Gerade in Band drei habe ich mich mehrmals gefragt, warum das denn nun so kommen musste oder was für einen Sinn diese Entscheidung nun ergeben würde. Und das waren so einige Dinge, die ich hier jetzt allerdings nicht benennen möchte, um nicht zu spoilern.

Trotz der über 900 Seiten, habe ich mich in keiner Sekunde gelangweilt und habe auch keine Längen empfunden. Ich war zwar das gesamte Buch über total heiß darauf endlich zu erfahren, wie alles enden würde, aber es war immer spannend genug und es passierte immer so viel, dass ich mich einfach nicht langweilen konnte. Und deswegen war ich auch nicht enttäuscht, dass das eigentliche Finale, relativ kurz abgehandelt wurde im Vergleich zum ganzen Rest. Gerade die ganzen Geschehnisse im privaten Umfeld der Mädchen haben die Geschichte so besonders gemacht. Durch die ausführlichen Schilderungen habe ich jetzt nach Beendigung des Buches wirklich das Gefühl, als wäre ich selbst dabei gewesen, selbst ein Teil der Geschichte und so fällt es mir auch ein wenig schwer, mich damit abzufinden, dass nun Schluss sein soll. Die Geschichte selbst ist beendet, trotzdem gibt es meiner Ansicht nach immer noch Potential für eine Fortsetzung.

Fazit

Die Engelsfors-Trilogie konnte mich also im gesamten total überzeugen. “Schlüssel” war nun der Höhepunkt einer absoluten Ausnahmegeschichte, die ich in dieser Art noch nie gelesen konnte. Eine Fantasy-Geschichte, die sehr realistisch wirkte, mit Figuren, die man einfach zu kennen glaubte. Und mit einer enormen Länge, die einem aber eigentlich immer noch nicht lang genug war. Von mir gibt es einfach nur die Möglichkeit die volle Punktzahl zu vergeben.

Meine Wertung

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[Rezension] Teardrop – Lauren Kate

teardrop

cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 528 Seiten
17,99 Euro
August 2014
Originaltitel: Teardrop
ISBN: 978-3570162774
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Inhalt

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Der großartige Auftakt zu Lauren Kates neuer Serie.
»Vergieße nie eine einzige Träne!« Dieses Versprechen musste Eureka ihrer Mutter geben und siebzehn Jahre lang hat sie sich daran gehalten. Selbst als ihre Mutter bei einem Autounfall starb. Doch dann trifft sie Ander, einen attraktiven und äußerst mysteriösen Jungen. Er bringt sie so durcheinander, dass sie eine Träne vergießt – und Ander fängt sie mit seiner Fingerspitze auf. Auch er scheint zu wissen, dass Eureka nicht weinen darf. Doch was ist ihr großes Geheimnis? Warum wissen alle anderen davon, nur sie nicht? Und warum verhält sich ihr bester Freund, Brooks, plötzlich so aggressiv ihr gegenüber? Waren sie nicht kurz davor, ein Paar zu werden? Wem kann Eureka noch vertrauen?

Gewähltes Zitat

Der Junge hob den Zeigefinger, streckte die Hand aus und fing die Träne auf der Fingerspitze auf. Ganz langsam, als sei sie etwas Kostbares, führte er den salzigen Tropfen von ihr weg, auf sein eigenes Gesicht zu. Er presste ihn in den Winkel seines rechten Auges. Dann blinzelte er und die Träne war fort.

»So«, flüsterte er. »Keine Tränen mehr.«

(S. 55) 

Meine Meinung

Die 17jährige Eureka musste in ihrem Leben schon mit einigen Schicksalsschlägen fertig werden. Die Trennung ihrer Eltern machte ihr sehr zu schaffen und der anschließende Tod ihrer Mutter hat ihr so zugesetzt, dass sie einen Selbstmordversuch hinter sich hat. Ihren Dad und ihre Halbgeschwister liebt sie zwar, aber mit ihrer Stiefmutter kommt sie gar nicht klar. Trotz allem hat sie noch nie wirkliche Tränen vergossen. Ihre besten Freunde Cat und Books sind die einzigen, die sie aufbauen können, als sich mit dem Erbe ihrer Mutter neue Rätsel auftun…

Wow! Im Vorfeld habe ich schon einige kontroverse Stimmen zu diesem Buch gehört. Die einen fanden es super, die anderen zu langweilig. Ich war sehr gespannt, wie es mir gefallen würde und wurde tatsächlich auch nicht enttäuscht.

Auf jeden Fall möchte ich hier das wunderschöne Cover hervorheben, das gefällt mir nämlich wirklich am besten und gerade deswegen wollte ich dieses Buch auch lesen. Hält man es in der Hand, schaut es mit der geprägten, glänzenden Schrift auch noch einmal toller aus, als schon auf dem Bildern im Internet. Großes Kompliment hier, die Optik ist gelungen!

Teardrop ist tatsächlich ein Buch, das nur sehr langsam voran kommt und mit leisen Tönen überzeugt. Die Geschichte nimmt nur sehr gemächlich an Tempo und damit auch an Spannung zu, aber der Weg dahin hat zumindest mir sehr gefallen.
Der Klappentext verrät ausnahmsweise mal wirklich nicht viel, so dass ich die gesamte Geschichte über sehr gespannt war, worauf alles hinaus laufen würde. Zugegeben, vieles konnte man dann doch vorhersehen und sich denken, aber grundsätzlich war die Idee schon recht neu und einzigartig, so dass ich hier wirklich das Gefühl hatte etwas neues zu lesen.

Das Handeln unserer Protagonistin Eureka konnte ich zwar nicht immer wirklich nachvollziehen, aber über große Teile der Geschichte konnte ich ihr folgen und sie war mir vor allem auch sympathisch. Dennoch habe ich beispielsweise nie nachvollziehen können, warum ihre Stiefmutter in ihren Augen so schlimm war und das sage ich, die ich selbst ein Scheidungskind war und die Situation zumindest ansatzweise nachvollziehen kann. Insgesamt hatte ihr bester Freund Brooks mit seinen Anschuldigungen, dass Eureka schon etwas selbstsüchtig sei, in meinen Augen irgendwie recht gehabt. Auch konnte ich Eurekas Gefühle für dem mysteriösen Ander nicht so ganz verstehen, aber ich mochte Brooks auch insgesamt viel lieber.

Der Schreibstil von Lauren Kate hat mir sehr gefallen. Wie bereits erwähnt ist alles sehr unaufregend und gemächlich, aber so hatte ich wirklich Zeit mich total auf die Geschichte einzulassen und trotzdem zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt mich irgendwie zu langweilen.

Fazit

”Teardrop” war mein erstes Buch von Lauren Kate und mir hat es wirklich gut gefallen. Die Idee ist super, die Figuren mochte ich sehr, auch wenn ich gerade bei der Hauptfigur ein paar Handlungsweisen nicht so recht nachvollziehen konnte, und auch der Schreibstil konnte mich sehr fesseln. Ich bin jetzt so richtig gespannt wie es weiter geht und hoffe, dass wir nach diesem bösen Cliffhanger nicht mehr allzu lange auf die Fortsetzung warten müssen!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Specials

Wann hast du das letzte Mal geweint?

Grischa 3: Lodernde Schwingen – Leigh Bardugo

grischa3loderndeschwingen

Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
18,90 Euro
August 2014
Originaltitel: Ruin and Rising – The Grischa, Book Three
ISBN: 978-3551582973
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Inhalt

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Erneut suchen Alina und Maljen ein Versteck vor dem Dunklen. Ein unheimlicher Priester, Asket genannt, führt sie in ein finsteres Höhlengeflecht. Doch hier kann Alina die Macht der Sonne nicht aufrufen. Mit jedem Tag wird sie schwächer. Um wieder sie selbst zu werden, um zu leben, muss sie zurück ans Licht. Zusammen mit Maljen, der nach wie vor zu ihr steht, macht sie sich dann auf die Suche nach dem Feuervogel, dem dritten Kräftemehrer. Und die letzte Konfrontation mit dem Dunklen wird kommen.

Gewähltes Zitat

Das hatte ich zwar geahnt, konnte es aber trotzdem kaum glauben. Ich hatte Morozows Aufzeichnungen gelesen und trug seine Kräftemehrer, doch als Persönlichkeit war er für mich nie greifbar gewesen. Er war ein Heiliger mit einem goldenen Heiligenschein, eher eine Legende denn ein leibhaftiger Mann.

(S. 221) 

Meine Meinung

Nach der letzten Begegnung mit dem Dunklen haben Alina und ihre Anhänger Zuflucht beim Asketen gefunden. Vom Regen in die Traufe sozusagen, denn auch dort stoßen sie auf Probleme, denn der Asket verfolg seine eigenen perfiden Ziele. Als ihnen abermals die Flucht gelingt, machen sie sich weiter auf die Suche nach dem legendären Feuervogel, dem dritten Kräftemehrer, mit dessen Hilfe sich Aline eine Chance gegen den Dunklen erhofft um Rawka retten und von der Schattenflur befreien zu können…

Wie gespannt war ich auf den dritten und letzten Teil der Trilogie. Ich erinnere mich noch, dass ich vor dem ersten Band zunächst zurückgeschreckt bin, weil mir der Titel überhaupt nicht zugesagt hatte und fühlte mich aufgrund der vielen fremdartigen Namen und Begriffe dann auch erst einmal bestätigt, als ich das Buch dann schließlich doch zur Hand nahm und anfing zu lesen. Glücklicherweise! Denn der dritte Band der Grischa-Trilogie hat mir gezeigt, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat!

Zugegeben, die ersten Seiten dieses finalen Bandes haben mich tatsächlich erst einmal enttäuscht. Die Flucht aus der weißen Kathedrale hat sich doch etwas gezogen und war eher langweilig als spannend, so dass ich befürchtet hatte, dass es nun bis zum Finale so weiter gehen würde. Dem war allerdings nicht so, aber das zeigte sich erst nach knappen 150 Seiten. Dann wurde es spannend, aber richtig!

Im letzten Band gab es bereits einige sensationelle Enthüllungen, die ich so nicht erwartet hatte und von denen ich nicht zuletzt deswegen auch total begeistert war. Anhand dessen hatte ich mir schon recht genau ausmalen können, wie der dritte Band wohl enden würde. Ich fand meine Überlegungen im Vorfeld auch schlüssig, wurde aber dennoch eines besseren belehrt und wieder einmal total überrascht, denn meine Erwartungen an die Auflösung wurden allesamt nicht erfüllt, nein, sie wurden übertroffen!
Ehrlich, Leigh Bardugo hat es wirklich geschafft hier ein total unerwartetes Ende zu konstruieren, was total stimmig ist, worauf ich aber dennoch nicht wirklich gekommen bin. Dabei gab es schon in den Vorgängerbänden etliche Andeutungen, die aber so geschickt untergebracht wurden, dass sie zwar präsent waren, aber nie so sehr, dass sie hervorstachen.

Die Autorin schafft es auch in diesem Band wieder ihre Figuren so authentisch, vertraut und lebensecht darzustellen, dass sie einem nicht nur ans Herz wachsen und man mit ihnen mitfiebert, nein, ich habe teils auch noch den Eindruck die Figuren, allen voran natürlich der Protagonistin Alina, zu kennen. Keine der Figuren polarisiert einfach, es gibt etliche Abstufungen und Bardugo konstruiert ihre Figuren so richtig geschickt, so dass es nahezu unmöglich ist sie zu durchschauen und voraus zu sehen, auf welcher Seite sie stehen, auch wenn sie von Grund auf gut oder böse scheinen.

Nicht zuletzt war ich natürlich auch sehr gespannt, wie sich die Beziehungsgeschichte zwischen Alina, Maljen, Nikolaj und dem Dunklen auflösen würde. Und – ohne zu viel verraten zu wollen – auch hier wurde ich nicht enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich wieder total mitreißen. Einmal an die vielen fremden Namen und Begriffe gewöhnt, lässt sich das Buch flüssig lesen und trotz der düsteren Atmosphäre der Geschichte, kommt hier ein wenig Humor und Ironie nicht zu kurz.  

Fazit

Dieser finale Band der Grischa Reihe konnte mich insgesamt also total überzeugen. Die Geschichte begann zwar recht gemächlich, fast schon enttäuschend, konnte dann aber so richtig aufdrehen und punkten. Es gab zahlreiche unerwartete Entwicklungen und überraschende Wendungen und auch mit der Darstellung ihrer Figuren konnte Leigh Bardugo hier wieder punkten.
Von mir gibt es für diesen Teil und die gesamte Reihe die volle Sternzahl. Es war so schön und finde es sehr schade, dass es nun vorbei ist. 

Meine Wertung

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Reihe

September 2012: Grischa 1: Goldene Flammen
Juli 2013: Grischa 2: Eisige Wellen
August 2014: Grischa 3: Lodernde Schwingen

Everflame 1: Feuerprobe–Josephine Angelini

everflamefeuerprobe

Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
19,99 Euro
September 2014
Originaltitel: Trial by Fire
ISBN: 978-3791526300
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Liebe schmerzt. Welten kollidieren. Feuer tötet. Feuerrote Locken, unglücklich verliebt und so ziemlich gegen alles allergisch, was es gibt: Lily Proctor ist 17 und die Außenseiterin an der Highschool von Salem. Lily wünscht sich nichts mehr, als von hier zu verschwinden – und findet sich in einem furchterregenden anderen Salem wieder, in dem mächtige Frauen herrschen. Die stärkste und grausamste dieser »Crucible« ist Lillian – und Lily wie aus dem Gesicht geschnitten. Sind Lilys Allergien und Fieberschübe tatsächlich magische Kräfte und ist sie selbst eine Hexe? In einem Strudel aus gefährlichen Machtkämpfen und innerer Zerrissenheit, begegnet Lily sich selbst – und einer unerwarteten Liebe. Ein mitreißender Pageturner mit starken Gefühlen: schicksalhafte Entscheidungen, Magie, Spannung und Liebe mit einer Heldin zwischen zwei Männern, zwei Welten und zwei Identitäten.

Gewähltes Zitat

Lily zuckte mit den Schultern. Sie nahm an, dass ihre Bedeutung darin lag, dass sie eine Kopie der Hexe von Salem war. Aber da sie nicht wusste, wie man auch nur im Entferntesten etwas Hexenmäßiges machte, ohne dass Rowan ihr sagte, wie es ging, konnte sie sich nicht vorstellen, irgendwem von Nutzen zu sein – von Rowan vielleicht abgesehen. So wie sie es sah, war sie unbedeutend. Ein Freak.

(S. 254) 

Meine Meinung

Lily ist ein ganz normaler Teenager und auch doch wieder nicht. Sie wäre es ganz gerne, aber ihre zahlreichen Allergien und Krankheiten verhindern immer wieder, dass sie wie alle anderen um sie herum auf Partys gehen und sich mit Jungs treffen kann, ihre verrückte Mutter tut ihr übriges dazu Lily wie eine Außenseiterin da stehen zu lassen. Ihr bester Freund ist Tristan, den sie schon von klein auf kennt und in den sie verliebt ist, nimmt sie eines Tages doch mit auf eine Party, die dann allerdings für Lily sehr schnell mit einem Desaster endet, so dass sie sich der Stimme in ihrem Kopf hingibt und sich weg wünscht … und tatsächlich auch an einem anderen Ort wieder erwacht, der aber eigentlich auch gar kein anderer Ort ist …

Everflame – Feuerprobe ist der neue Reihenauftakt von Josephine Angelini, der Autorin der Göttlich-Trilogie. Diese Trilogie mochte ich schon sehr und habe mit Everflame etwas ähnliches erwartet. Aber Everflame ist anders als Göttlich … besser!

Die Geschichte beginnt ganz normal und genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Mit einem recht normalen Mädchen, das trotzdem ein wenig besonders ist. Lily ist unsere Protagonistin und ich mochte sie vom ersten Augenblick an. Sie ist einfach sympathisch. Recht normal, aber sehr sympathisch. Direkt auf den ersten Seiten bahnt sich dann auch die Krise mit ihrem Sandkastenfreund und heimlicher Liebe Tristan an, so dass ich mit Lily gerne mitgelitten habe. Umso erboster war ich, als dieses normale Geplänkel, auf das ich mich eingelassen hatte, plötzlich zu Ende war, als Lily in einer Parallelwelt wieder zu sich kam und sich quasi selbst gegenüber steht. Ich hatte ein paar Seiten lang Probleme mich darauf einzulassen und den bisherigen gewohnten Schauplatz zu verlassen, aber das hielt nicht lange an, da war ich ebenso wie Lily auch schon Teil dieser Parallelwelt und in dieser gefangen.

Die Parallelwelt, die sich die Autorin hier ausgedacht hat, ist wirklich gut gelungen. Sie ist unserer Welt sehr ähnlich, aber gleichzeitig auch ganz anders. In dieser Welt herrschen hauptsächlich die Frauen – Hexen. In dieser Welt wird die Magie genutzt und gefeiert und Wissenschaft in verpönt. Wissenschaftler werden sogar gejagt. Den Grund dafür kennt allerdings niemand und den versucht Lily herauszufinden. Jedenfalls so ganz nebenbei, denn eigentlich ist sie sehr damit beschäftigt Magie zu erlernen, für die sie eine besondere Begabung hat, und einen Weg zurück in ihre eigene Welt zu finden.

Die Geschichte scheint auf dem ersten Blick etwas komplex, aber eigentlich ist bisher alles ganz einfach. Mein Problem war einfach, dass ich mich in diese fantastische Welt erst einmal nicht so richtig einfinden konnte. Das hat aber wirklich nur wenige Seiten gedauert und dann war ich total in der Geschichte drin und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der Schreibstil von Josephine Angelini tut hier noch sein übriges dazu. Trotz der für ein Jugendbuch doch ungewöhnlich langen Kapitel, ist das Buch nämlich super zu lesen und kaum hat man begonnen ist es auch schon wieder zu Ende.

Die ganze Geschichte über zieht sich natürlich die Frage nach dem Warum. Warum wurde Lily in diese Welt gebracht? Was hat es damit auf sich, welche Aufgabe soll sie dort erfüllen? Mit den Antworten auf diese Fragen werden wir in diesem Buch noch nicht wirklich versorgt, denn dieser erste Band endet mit einem fiesen Cliffhanger und auf den zweiten Band werden wir wohl noch eine Weile warten müssen. Ich hoffe nur, dass die Wartezeit nicht zu lang wird, denn dieses Buch war einfach spitze. Ich fand es viel besser als die Göttlich-Trilogie und bin jetzt einfach nur total ungeduldig und möchte gerne wissen wie es weiter geht.

Fazit

Insgesamt gibt es von mir die volle Punktzahl für dieses Buch. Trotz meiner minimalen Kritik, denn diese basiert eigentlich nur auf meiner Erwartungshaltung. Was ich erwartet habe wäre bestimmt toll gewesen, aber was ich bekommen habe, das ist noch viel besser! Fantastischer und fantasievoller. Ich will sofort die Fortsetzung lesen!

Meine Wertung

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