David und Juna: Das verbotene Eden – Thomas Thiemeyer

das-verbotene-eden-david-und-juna PAN Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
August 2011
ISBN: 3426283603Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):

Männer und Frauen. Feuer und Wasser. David und Juna. Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer … Faszinierend düster und wunderbar romantisch – der neue Bestseller von Thomas Thiemeyer

 

Kommentar:

David und Juna – eine Liebesgeschichte wie Romeo und Julia. Beinahe jedenfalls.
Die Geschichte spielt ungefähr 65 Jahre nach dem Jahr 2015, nach unserer Zeitrechnung also ca. 2080, also in der Zukunft. Die Welt ist nicht mehr so wie wir sie kennen, aber trotz Zukunftsvision denkt man beim Lesen eher an die Vergangenheit als an die Zukunft, denn von technologischem Fortschritt ist die dortige Gesellschaft weit entfernt. Sie leben eher wie wir uns das Mittelalter vorstellen mit einem großen Unterschied: Männer und Frauen sind getrennt. In dieser Gesellschaft leben Männer und Frauen nicht zusammen, respektieren sich nicht, hassen und verteufeln sich, und verfolgen eigene Ziele. So ist es auch, dass die Menschheit kurz vor ihrem Aussterben steht.
Dies alles haben wir in diesem Roman nicht einer mysteriösen Begebenheit zu verdanken, sondern einem ’self-made‘-Virus, der bewirkt, dass die Menschen eine Abneigung gegen das jeweils andere Geschlecht entwickeln. In der Geschichte wird diese Zeit des Untergangs als die „dunklen Jahre“ bezeichnet und zum Zeitpunkt der Geschichte kann sich kaum noch jemand vorstellen, dass es einmal so etwas wie eine friedliche, geschweige denn liebevolle, Koexistenz der Geschlechter gegeben hat.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen David und Juna, die sich ineinander verlieben und versuchen den drohenden Krieg ihrer beiden ‚Völker‘ zu verhindern…

Wow! Ich habe in den letzten Wochen wirklich viele Romane gelesen in denen es um düstere Zukunftsvisionen geht und dieser gehört wirklich mit zu den besten. Was mir persönlich sehr gefallen hat, ist, dass dieser ‚Untergang‘ nichts mit irgendwelchen mysteriösen Ereignissen zu tun hat, sondern ganz einfach durch einen läppischen Virus, getarnt als Grippeimpfstoff. Ich denke, dass kann gut nachvollzogen werden, sind doch diverse Impfstoffe und deren unerwünschte Nebenwirkungen immer wieder in der Kritik, vom daher habe ich dies schon als ein wenig realitätsnäher empfunden.

Die Zustände zu dieser Zeit werden schön beschrieben, wie erwähnt erinnert einen das eher ans Mittelalter. Ein wenig mehr hätte ich mir hier allerdings schon erhofft. Nämlich ein wenig mehr Erklärungen, warum genau die Menschheit damals nach dem Ausbruch des Virus sich die damalige Technologie nicht zunutze gemacht hat. Dies kann man wohl nur damit erklären, dass die Zustände damals einfach sehr schlimm gewesen sein musste, aber leider werden diese nur ein wenig angedeutet.
Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist, dass wir wenig über den Rest der Welt erfahren. Die Geschichte spielt sich in einem örtlich sehr begrenztem Umfeld ab (ich könnte mich irren, aber die Beschreibungen erinnerten mich schon sehr an Köln) und von anderen Ländern oder gar Kontinenten erfahren wir nichts. Man könnte daraus schließen, dass die Menschen dort schon zu einem Großteil tot und ausgerottet sind, sonst hätte man ja sicherlich mal Wanderer erlebt, die erzählen wie es woanders ausschaut, aber leider erfahren wir darüber so gut wie nichts.

Die Protagonisten fand ich sehr gelungen, vor allem den David, den ich sehr ins Herz geschlossen habe. Ein wenig schade fand ich, dass die Liebe, die sich zwischen David und Juna entwickelt doch auch sehr rasch behandelt wurde. Ein wenig ausführlicher wäre mir unter Berücksichtigung der besonderen Situation (Hass zwischen Männdern und Frauen) lieber gewesen, aber das ist wohl persönlicher Geschmack.

Wie ich ja schon erwähnte, erinnerte mich ja schon der Titel an Shakespeares „Romeo und Julia“ und auch da wurde ich nicht enttäuscht. Es gibt einige Parallelen zwischen den Geschichten, aber auch inhaltlich spielt Shakespeares Tragödie eine wichtige Rolle. Dazu will ich allerdings hier gar nicht zu weit ausholen, das soll jeder für sich selbst entdecken.

Mir hat dieser Roman wirklich, wirklich gut gefallen, trotz der genannten Kritikpunkte, für die gibt es dann auch leider einen Punkt Abzug, und ich würde ihn allen weiterempfehlen, die gerne Jugendromane lesen in denen es um die düstere Zukunft unserer Erde geht, um eine schwierige Liebesbeziehung und natürlich auch allen, die Shakespeares Romeo und Julia lieben.
Schade, dass diese Geschichte nicht weiter geht, aber sie hat einen würdigen Abschluss gefunden.

Ashes 01: Brennendes Herz – Ilsa J. Bick

51aTxpqSQzL__SL500_AA300_ Egmont Ink Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 502 Seiten
19,99 Euro
August 2011
ISBN: 386396005X

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Inhalt (lt. amazon.de):

Die siebzehnjährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als plötzlich die Natur um sie herum verrücktspielt und eine Druckwelle sie zu Boden wirft. Was war das? Alex hat keine Ahnung, aber sehr schnell wird klar, dass die Welt, die sie kannte, nicht mehr existiert. Die meisten Städte sind zerstört und die Überlebenden werden zur lauernden Gefahr. Das Einzige, worauf Alex noch zählen kann, ist ihre Liebe zu Tom. Gemeinsam versuchen die beiden, sich durchzuschlagen. Doch dann wird Tom verwundet, und Alex muss ihn schweren Herzens zurücklassen, um sein Leben zu retten. Als sie mit Hilfe zurückkehrt, ist er verschwunden. Eine packende Suche beginnt. Eine Suche nach Antworten, sich selbst und nach der einen ganz großen Liebe. Denn Alex weiß: Tom lebt, und sie wird ihn finden, komme, was wolle …

 

 

Kommentar:

Alex ist siebzehn Jahre alt und hat nicht mehr lange zu leben. Als sie sich alleine auf eine Wanderung begibt Lgeschieht das Unglück und die Welt ist nicht mehr wie sie einmal war. Zusammen mit der kleinen Ellie kämpft sie sich durch die Wildnis bis sie auf den etwas älteren Tom treffen in den sich Alex verliebt. Die drei schließen sich zusammen um bessere Überlebenschancen zu haben und begeben sich auf die Reise nach Norden, in der Hoffnung dort mehr Überlebende und bessere Lebensbedingungen vorzufinden. Schnell werden sie jedoch überfallen, verlieren die kleine Ellie und Alex muss schließlich auch den schwer verletzten Tom zurück lassen um Hilfe zu holen. Als sie zurück kommt ist dieser allerdings spurlos verschwunden und so lebt Alex erst einmal in dem Dorf Rule, in dem sich eine merkwürdige Dorfgemeinschaft zusammen getan hat…

 
„Ashes“ ist der erste Teil einer Reihe. Es geht um die Erde in einer düsteren Zukunft, nach einer Katastrophe. Von solchen Geschichten gibt es momentan ja recht viele. In vielen kurzen Kapiteln und unterteilt in vier Abschnitte erzählt die Autorin eine wirklich fesselnde Geschichte, deren Lektüre wirklich Spaß macht. Den Einstieg in die Geschichte fand ich zwar ein wenig holprig, aber je weiter ich kam, desto mehr habe ich die Charaktere ins Herz geschlossen, vor allem Alex und Ellie. Wir erfahren nur nach und nach was für eine Katastrophe das sein könnte, die sich da auf der Erde ereignet hat, anhand der Theorien, die sich die Protagonisten machen. Sie klingen allesamt recht schlüssig, aber so wirklich weiß man nicht was sich ereignet hat. Woher auch? Die Welt steht Kopf.

Was ich am meisten bemängeln würde an diesem Buch ist, dass die Beziehung zwischen Alex und Tom irgendwie nicht so wirklich rüber kommen mag. Bis auf wenige Situationen sehe ich da eigentlich nicht so die große Liebesgeschichte die da angekündigt wurde. Und auch das spätere Techtelmechtel zwischen Chris und Alex kommt mir mehr wie eine kurze Jugendliebe vor, ein kleines Intermezzo, wenn man denn so will. Irgendwie nicht so ganz nachvollziehbar und schlüssig. Vielleicht ist es auch gar so gewollt, mich stört dann eigentlich nur, dass das Buch hauptsächlich mit dem Charakter dieser Liebe beworben wird, statt mit dem was eigentlich wichtig ist, nämlich die erschreckende Darstellung unserer Welt nach einer horrenden Katastrophe, in der sich jeder selbst der nächste ist. Das zumindest ist eine recht gelungene realistische Darstellung, wie ich finde.

Ansonsten ist die Darstellung auch oftmals sehr brutal. Es fließt viel Blut, Augäpfel werden ausgestochen, Menschen werden gefressen. Für noch junge Jugendliche würde ich dieses Buch nicht empfehlen, für alle, die alt genug sind und gerne Dystopien lesen ist dieses Buch sicherlich spannende Unterhaltung.
Jetzt heißt es nur noch auf den zweiten Teil warten …

Herr aller Dinge – Andreas Eschbach

 

 

herr_aller_dinge Bastei Lübbe Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 688 Seiten
22,00 Euro
September 2011
ISBN: 3785724292

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Inhalt (lt. amazon.de):

Als Kinder begegnen sie sich zum ersten Mal: Charlotte, die Tochter des französischen Botschafters, und Hiroshi, der Sohn einer Hausangestellten. Von Anfang an steht der soziale Unterschied spürbar zwischen ihnen. Doch Hiroshi hat eine Idee. Eine Idee, wie er den Unterschied zwischen Arm und Reich aus der Welt schaffen könnte. Um Charlottes Liebe zu gewinnen, tritt er an, seine Idee in die Tat umzusetzen und die Welt damit in einem nie gekannten Ausmaß zu verändern. Was mit einer bahnbrechenden Erfindung beginnt, führt ihn allerdings bald auf die Spur eines uralten Geheimnisses und des schrecklichsten aller Verbrechen …

Kommentar:

Hiroshi und Charlotte kennen sich seit ihrer Kindheit an. Ausführlich erfahren wir, wie sich die Tochter des französischen Botschafters und der Sohn einer japanischen Arbeitskraft in früher Kindheit kennen lernen und wie sich wieder aus den Augen verlieren. Jahre später treffen sich Charlotte und Hiroshi wieder, beide studieren nun in den USA und etwas, was man als Liebe bezeichnen könnte, entwickelt sich. Man verliert sich wieder aus den Augen, nur um sich wiederrum Jahre später erneut wieder zu treffen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitet Hiroshi schon lange besessen an der Verwirklichung seines Kindheitstraums, dass alle Menschen irgendwann reich sein könnten, und zwar mit Hilfe von Robotern, was ihm allerdings nicht gelingen mag. Charlotte ist derweil auf der Suche, wonach weiß sie allerdings selbst nicht so ganz, mit ihrem Leben ist sie jedenfalls nie ganz zufrieden.
Nach weiteren Jahren treffen sich Charlotte und Hiroshi dann erneut wieder und es kommt zum eigentlichen Thema des Buches, nämlich der Nano-Technologie. Leider kann ich hier nicht weiter auf den Inhalt eingehen, ohne viel zu viel zu verraten, deswegen breche ich an dieser Stelle einfach mal ab. Ein wenig Spannung muss ja doch noch sein.

Eigentlich lese ich Andreas Eschbach recht gerne. Die Romane, die ich bisher von ihm las waren wir schön und auf den Punkt gebracht. Bei diesem Roman ist das anders gewesen, oh ja, mit diesem Roman hat sich der Autor doch eine ganze Menge vorgenommen. Allerdings drängte sich mir beim Lesen dann doch irgendwann die Frage auf, ob er überhaupt selbst wusste was er da schreiben wollte. Aber mal der Reihe nach …

Eschbach lässt sich sehr viel Zeit um seine Charaktere einzuführen. Dies gelingt ihm auch recht gut. Obwohl es so viele Zeitsprünge gibt, konnte ich die Handlungen der Protagonisten doch immer recht gut nachvollziehen und fühlte mich mit diesen auch verbunden. Allerdings wusste ich irgendwie nicht so wirklich wohin das ganze führen sollte. Charlotte hatte zwar ihre merkwürdige, eher phantastische Gabe, aber so wirklich ging es nicht darum. Und Hiroshi war von seinem Kindheitstraum besessen, aber es ging auch nicht nur um die technische Umsetzung. Ein wenig klang auch noch Politik und Wirtschaft an, es gab mal hier einen Handlungsstrang und auch mal dort, aber nichts, was so wirklich ins Gewicht viel.
Erst nach über der Hälfte des Buches – und das Buch hat beinahe 700 Seiten – wird es ein wenig spannend und ab da dreht sich hauptsächlich alles nur noch um Nano-Technologie. Hier merkt man auch, dass der Autor quasi vom Fach kommt. Eigentlich haben mich die ganzen fachlichen Erklärungen nicht abgeschreckt, aber ich fand es schon störend, dass sie so einen Bruch zum bisherigen Geplänkel darstellten. Nach mehr als 400 Seiten hatte ich einfach nicht mehr damit gerechnet und es drängte sich einfach die Frage auf, ob dem Autor tatsächlich jetzt erst eingefallen war, dass ja so etwas noch kommen sollte.
Aus Sicht der Geschichte war diese Entwicklung natürlich schon logisch, aber zum Schluß hatte ich dann doch den Eindruck, als müsste jetzt nach einer irre langen Einführung alles schnell, schnell, schnell gehen. Das passte einfach nicht zusammen.

Wahrscheinlich wird sich diese Rezension jetzt eher so anhören, als hätte mir das Buch nicht besonders gefallen. Tatsächlich habe ich die Lektüre aber sehr genossen, dennoch sind mir die angesprochenen Kritikpunkte dann doch recht sauer aufgestoßen.
Insgesamt würde ich dem Buch dann drei Punkte geben. Mit einer Empfehlung tue ich mich ein wenig schwer. Wem sollte man ein Buch empfehlen, in dem es um alles und auch wieder nichts geht?

Die Chroniken vom Anbeginn: Emerald–John Stephens

cover_240x290 cbj Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 464 Seiten
19,99 Euro
April 2011
ISBN: 3570152928

Inhalt (lt. amazon.de):

Drei Geschwister, drei Bücher, ein großes Geheimnis.
Als die drei Geschwister Kate, Michael, und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden, auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin sie diese Reise führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese zu finden, wollen sie je ihre Eltern wiedersehen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften.

 

Kommentar:

Eben mit dem Buch fertig geworden bin ich immer noch sehr begeistert – wenn auch ein wenig traurig, dass es nun vorbei ist und der zweite Teil noch einige Monate auf sich warten lassen wird. Aber mal von vorne …

Kate, Michael und Emma wurden zehn Jahre zuvor von ihren Eltern verlassen. Seitdem wurden sie von einem Waisenhaus ins nächste abgeschoben und eines war schlimmer als das vorherige. Bis sie schließlich nach Cambridge Falls kommen, in das merkwürdigste Waisenhaus in dem sie je waren, denn dort sind sie die einzigen Kinder. Durch Zufall stoßen sie auf ein geheimnisvolles Buch und damit beginnt ihr Abenteuer durch die Zeit…

„Die Chroniken vom Anbeginn“, das ist der Titel von John Stephens erster Jugendtrilogie, einem Autoren, der bisher hauptsächlich Drehbücher geschrieben hat. Und das merkt man beim Lesen auch. Die Dialoge im ersten Band „Emerald“ sind sehr lebhaft und die Story actionreich und rasant. Trotzdem sind die Beschreibungen allesamt sehr detailiert und man kann sich alle Orte schön vorstellen.

Es stimmt schon, dass der Autor mit dieser Geschichte das Rad sicherlich nicht neu erfunden hat, aber das macht nichts, denn es macht trotzdem Spaß und die Charaktere wachsen einem ans Herz. Zu Beginn wurde ich auch ein wenig an den Beginn der Harry Potter-Reihe erinnert, als die Kinder von einem netten, alten Mann in Sicherheit gebracht werden, damit sie sicher aufwachsen und ihr Schicksal erfüllen können. Wobei es hier hauptsächlich an dem ein oder anderen Charakter lag, der mir die Erinnerungen an die Reihe von J.R. Rowling brachte. Ein Abklatsch ist es deswegen aber sicherlich nicht, falls das jetzt wer vermuten mag. Der Autor hat es geschafft all seinen Charakteren sehr viel Leben einzuhauchen und sie sehr liebenswert zu gestalten. Jedenfalls den Guten. Die Bösen sind halt die Bösen und können getrost nicht gemocht werden.

Durch die vielen Zeitsprünge ist es an der einen oder anderen Stelle vielleicht einmal nicht so einfach der Geschichte zu folgen, jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass es für jüngere Leser hier schwierig wird, weswegen ich dieses Buch auch für den etwas älteren Leser empfehlen würde, zumal einige Beschreibungen dann teilweise vielleicht doch ein wenig brutal sind.

Insgesamt aber ein wirklich, wirklich tolles Jugendbuch und ich freue mich schon sehr, wenn im März 2012 der zweite Band der Chroniken erscheinen wird.

Göttlich verdammt–Josephine Angelini

Inhalt (lt. amazon.de):

Schicksalhafte Liebe, antike Fehde, göttliches Erbe Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket und langweilt sich. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass nach den Ferien endlich etwas Aufregendes passiert. Der Wunsch geht in Erfüllung, als die Familie Delos auf die Insel zieht. Alle sind hin und weg von den äußerst attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume, in denen drei unheimliche Frauen Rache nehmen wollen. Es scheint eine Verbindung zwischen ihnen und Lucas Delos zu geben. Was dahintersteckt, erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen indem sie sich ineinander verlieben Der ultimative Roman für alle „Biss“- und „Panem“-Fans – mit dem hinreißenden Sehnsuchtspaar: Helen und Lucas. Eine Highschool-Romanze mit Elementen aus der griechischen Mythologie.

Kommentar:

Helen, ein zunächst einmal recht normal scheinendes Mädchen mit ausgeprägten Ängsten, ist die Hauptprotagonistin in Josephine Angelinis Werk „Göttlich verdammt“ – der Auftakt einer Trilogie. Dass Helen aber gar nicht so normal ist wie es zunächst den Anschein hatte wird dann recht bald klar, denn Helens Verhalten hat einen viel tiefer gehenden Grund, den aber nicht einmal sie selbst bis dahin kannte. Auslöser ist die neu hinzu gezogene Familie Delos, mit ihnen fangen die Merkwürdigkeiten an, denn als Helen Lukas, den unglaublich hübschen Sohn der Familie zum ersten Mal im Gang ihrer Schule trifft hat sie nur einen Wunsch: ihn zu töten! Und so stürzt sie sich mitten in der Schule, unter den Augen vieler Zeugen auf den Jungen um ihn mit bloßen Händen zu zerfetzen. Natürlich gelingt ihr dies nicht und so verliebt sie sich Hals über Kopf in Lukas, einem Scion, einen Halbgott, von denen es noch viele auf der Welt gibt. Helen wird hinein gezogen in eine uralte Blutfehde über die ich hier nicht mehr verraten will, ein wenig Spannung muss ja noch sein …

Zu Beginn des Buches war ich wirklich skeptisch. Die Geschichte beginnt wie viele andere Geschichten, nicht schlecht, aber wenig einfallsreich. Es kam mir vor wie eine Kreuzung zwischen der Twilight-Saga und der Percy Jackson-Reihe. Eine spannende Liebesgeschichte, scheinbar ohne Erfolgsaussicht und viel, viel griechische Mythologie. Glücklicherweise lag ich damit falsch, bzw. eigentlich doch nicht, denn dieser Trilogie-Auftakt vereint beides, aber auch noch viel mehr.
Will heißen: Natürlich hat die Autorin das Rad nicht neu erfunden, bzw. die Jugendfantasy nicht, aber die Geschichte ist einfach sehr spannend, fesselnd, an machen Stellen nimmt sie sich auch selbst nicht so ganz Ernst, was für zusäztlichen Lesespaß sorgt, allerdings ohne dabei albern oder unglaubwürdig zu werden.
Insgesamt hält sich die Autorin nicht mit Nebensächlichkeiten auf, aber vor allem die Hauptprotagonistin wird sehr schön beschrieben. Auch alle anderen Charaktere bleiben keine Stereotypen, auch wenn sie schon alle ihre typischen Verhaltensmuster zeigen. Das Tempo der Geschichte schreitet rasch vorran, so dass man das Buch mit seinen knapp 500 seiten recht schnell gelesen und viel Spaß dabei hat.

Fazit: Ein Jammer, dass wir so lange auf den zweiten Teil warten müssen. Diesem fiebere ich jetzt schon entgegen.

goettlich_verdammt Dressler Verlag
gebundene Ausgabe
ca. 494 Seiten
19,95 Euro
Mai 2011
ISBN: 3791526251

Alterra 3: Im Reich der Königin – Maxime Chattam

Inhalt (lt. amazon.de):

BIST DU BEREIT FÜR DAS ABENTEUER DEINES LEBENS? Eine unbekannte Macht hat die Welt über Nacht in eine andere verwandelt – in einen Ort voller Gefahren und Abenteuer, in der Jugendliche jeden Tag ihren Mut beweisen müssen. Auf der Flucht vor einem unheimlichen Schattenwesen verschlägt es die drei besten Freunde Matt, Ambre und Tobias in den Blinden Wald, wo riesige Pflanzenwesen auf sie lauern, an Bord eines Luftschiffes und schließlich in das Reich der schrecklichen Königin Malronce, die ein ganz besonderes Interesse an Matt zu haben scheint … Ist die Gemeinschaft der Drei stark genug, um dieses Abenteuer zu überstehen?

 

Kommentar:

Der zweite Band der Alterra-Trilogie ist noch besser und spannender als es der erste schon war. Der zweite Teil knüpft direkt ans Ende des ersten Teils an, es geht schnell weiter und man ist schnell wieder mitten im Geschehen. Die Gemeinschaft der Drei, die immer noch aus Matt, Tobias und Ambre besteht, ist immer noch auf der Suche nach Antworten. Zusammen brechen sie auf nach Süden ins Reich der Königin um zu Erfahren, was es mit den Geschehnissen auf der Welt auf sich hat, was weiter geplant ist und warum die Königin hinter Matt her ist.
Auf ihrer Reise treffen sie auf weitere Pan-Gemeinschaften und noch mehr fantastischen und beängstigenden Kreaturen.

Es geht hier noch phantastischer zu als schon im ersten Band. Maxime Chattam kreiert eine fantasievolle neue Welt, mit vielen unheimlichen, phantastischen Wesen. Die Handlung ist nicht wirklich vorhersehbar, wie es viele andere Jugendbücher ja oftmals sind. Für ein Jugendbuch finde ich dieses übrigens auch recht brutal. Ich würde eher von einem Buch für jung gebliebene Erwachsene sprechen, das trifft es wohl eher.
Einige Fragen, die sich im ersten Band ergeben haben werden in diesem zweiten beantwortet, die meisten allerdings, sowie viele neue, leider noch nicht, da werden wir uns bis zum dritten Band gedulden müssen, der aber glücklicherweise bereits noch in diesem Jahr erscheinen wird.

Insgesamt eine sehr gelungene Fortsetzung und ich kann es kaum noch erwarten den finalen Teil endlich in den Händen halten zu können.

 

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Pan Verlag
gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
16,99 Euro
August 2010
ISBN:9783426283066

Hexenkuss–Witch – Debbie Viguié, Nancy Holder

Inhalt (lt. amazon.de):

EINE JUNGE LIEBE – EIN URALTER FLUCH
Holly Cathers Eltern sterben bei einem schrecklichen Unfall, und ihr bleibt nichts anderes übrig, als zu ihrer Tante Marie-Claire nach Seattle zu ziehen. Bis dahin hat sich Holly immer für eine normale junge Frau gehalten. Doch hier erfährt sie die Wahrheit, vor der sie ihr Vater immer hatte behüten wollen: Holly entstammt einem uralten Hexengeschlecht – und ihre Familie befindet sich im Krieg mit den mächtigen Hexern des Deveraux-Clans!

Kommentar:

Tagelang habe ich mich durch dieses Buch gequält. Eigentlich fand ich die Thematik recht ansprechend, Jugendbücher lese ich eh ab und an mal recht gerne. Aber nach der Lektüre dieses Romans bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich dieses Buch wirklich als Jugendbuch bezeichnen würde. Aber mal von vorne …

Der Beginn des Buches war noch recht ansprechend. Einfache Sprache, aber das hatte ich von einem Jugendbuch auch nicht anders erwartet. Einfach, aber passend. Und der Anfang hat auch Spaß gemacht. Danach wurde es allerdings sehr verwirrend, denn die Handlung wird über mehrere Zeitebenen erzählt, die irgendwie überhaupt nicht voneinander zu unterscheiden sind. Ich hatte wirklich Probleme der Handlung zu folgen und zu verstehen was gerade vor sich geht. Hinzu kommen noch etliche Traumsequenzen, die man auch erstmal als solche erkennen muss.
Ich konnte die Handlung kaum einordnen und das hat das Lesen unglaublich anstrengend gemacht. Spaß hatte ich dann auch überhaupt nicht mehr. Sehr schade, denn als ich den Namen Nancy Holder las, hatte ich mir eigentlich mehr von diesem Buch versprochen, denn diese Autorin hat bereits mehrere Bücher zur Erfolgsserie Buffy geschrieben.

Wie schon erwähnt tue ich mich recht schwer damit dieses Buch als Jugendbuch zu sehen, denn einige der Folter- und Mordmethoden werden schon beschrieben, aber das muss die Jugend wohl selbst entscheiden, ob sie mit so etwas umgehen kann oder nicht. Ich bin dafür wohl mittlerweile zu alt.

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Penhaligon Verlag
Taschenbuchausgabe
ca. 320 Seiten
14,99 Euro
November 2010
ISBN: 9783764530761

Korona – Thomas Thiemeyer

Inhalt (lt. amazon.de):

Im legendenumwitterten Hochgebirge Ugandas, wo Gletscher unter der Äquatorsonne leuchten, beginnt für die Gorillaforscherin Amy Walker ein Abenteuer, das ihre kühnsten Träume übersteigt. Bei einer Expedition stößt ihre Forschergruppe auf die Ruinen einer versunkenen Hochkultur. Die Sensation wäre perfekt, gäbe es da nicht Phänomene, die die nüchterne Biologin an ihrem Verstand zweifeln lassen: Die Naturgesetze scheinen außer Kraft, die Sonne spielt verrückt. Und bald kann sich Amy der Wahrheit nicht mehr verschließen: Ihr Team hat das Portal zu einer fremden Dimension durchschritten, und für die Rückkehr ist es längst zu spät …

Kommentar:

Ray Cox schließt sich dem Gorilla-Forschungsteam in den Virungas an. Offenkundig um ihnen bei der Arbeit zur Hand zu gehen. Aber er hat eine dunkle Vergangenheit wegen der er wirklich dort ist. Das Team hat gerade mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn einer ihrer Mitarbeiter ist spurlos verschwunden. Bei der Suche nach dem verschollenen Team-Mitglied geraten sie in ein großes Abenteuer, welches auf einer uralten Legende beruht.

Wie man es von Thomas Thiemeyer schon aus seinen Romanen „Medusa“, „Reptilia“ oder auch „Nebra“ schon gewohnt ist, trifft man auch in seinem neuen Roman auf ein packendes Abenteuer an der Grenze zum Phantastischen. Im ersten Teil hat man noch den Eindruck, dass alles sehr real und wissenschaftlich ist. Gut recherchiert beschreibt Thiemeyer die Arbeit der Wildhüter in den afrikanischen Virungas und die Sonnenaktivitäten und deren Folgen für die Erde. Im zweiten Teil des Buches geht es dann schließlich zur Sache und es wird mysteriös.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es im ersten Teil langweilig ist. Das ist nämlich zu keinem Zeitpunkt im Buch der Fall. Die Handlung bleit immer spannend und durch die kurz gehaltenen Kapitel und die klaren Formulierungen ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Die Charaktere sind sehr eindringlich beschrieben und die Hauptfiguren wirken sehr sympathisch. Bei den Personen, die einem dann doch nicht so nett erscheinen kann man allerdings schon absehen, dass es für kein gutes Ende geben könnte. Generell ist das Ende auch ein wenig vorhersehbar, aber das macht ansonsten überhaupt nichts, denn auf das Abenteuer kommt es hier an und davon ist reichlich vorhanden.

Fazit: Eine uneingeschränkte Empfehlung für alle Liebhaber von Mysterythrillern die in unserer bekannten Welt spielen und sich mit phantastischen Elementen verbinden.

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Knaur Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 512 Seiten
16,99 Euro
Oktober 2010
ISBN: 9783426662915