Ashes Ashes – Jo Treggiari

51XQaOY x1L__SL500_AA300_ arsEdition Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
16,95 Euro
Juli 2011
ISBN: 3760784712

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Inhalt (lt. amazon.de):
Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr …

Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen – die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf – ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen. Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein … Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?

Kommentar:

Lucy ist erst sechszehn Jahre alt, schlägt sich aber schon seit einigen Jahren alleine durch die Welt. Unsere Welt, die durch Pandemien und Umweltkatastrophen nicht mehr so ist, wie sie einmal war. Die Weltbevölkerung ist auf einige wenige zusammen geschrumpft, die nun versuchen zu überleben. Und dann sind da auch noch Menschen, die vorgeben ein Gegenmittel zu suchen, dafür aber über Leichen gehen und sie wollen Lucy. Als Lucy auf der Flucht ist, trifft sie schließlich auf Aidan, der sie dazu überredet sich einer Gemeinschaft von Überlebenden anzuschließen, aber auch dort wird Lucy aufgespürt…

Die Geschichte ist eigentlich nett und fängt auch klasse an. Beschrieben wird zunächst Lucys Leben in der Einsamkeit und wie die Welt sich gewandelt hat.
Das ist auch alles ganz toll und nett und auch noch glaubhaft. Wirklich verworren wird es hinterher, wenn klar wird, dass Lucy irgendein Geheimnis hat, für das sie gesucht wird. Eigentlich ist auch ziemlich schnell klar, dass es sich nur um das Gegenmittel für die Krankheit handeln kann, die die Menschheit ausgerottet hat, das wohl in Lucys Blut schlummert.
Unverständlich war mir die ganze Zeit über, warum Lucy sich so dagegen wehrt zu helfen. Ja, klar, die Ärztin war nicht besonders freundlich zu ihr und die Handlungen und Taten nicht uneigennützig, aber das konnte Lucy zu Beginn ja noch gar nicht wirklich klar sein. Ich fand das alles ein wenig merkwürdig, sehr schlecht erklärt, auch was die Ärztin da antrieb, welche Motivation sie hatte, und warum so viele andere diesen Unsinn mitgespielt haben.

Meiner Meinung nach hatte die Geschichte wirklich viel Potential was zum Teil einfach verschenkt wurde und zum anderen einfach nur schlecht durchdacht und konstruiert war. Insgesamt war ich von dieser Dystopie eher enttäuscht und würde sie auf keinen Fall weiter empfehlen, da gibt es weit besseres aus diesem Genre.

Das Land der verlorenen Träume – Caragh O’Brian

das_land_der_verlorenen_traeume Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3453267281Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Sei stark und mutig, Gaia!
Die sechzehnjährige Gaia Stone, eine junge Hebamme, muss aus ihrer Heimat fliehen, mit nichts als den Kleidern am Leib und ihrer neugeborenen Schwester im Arm. Alles wurde ihr genommen – sind doch ihre Eltern ermordet und die Liebe ihres Lebens verhaftet worden, und die zerstörte Welt, in der sie lebt, straft unbarmherzig jede Schwäche. Als ein Fremder sie mitten im Ödland vor dem Verdursten bewahrt, scheint sie zunächst gerettet. Doch das Dorf des Fremden nimmt Gaia erst die Schwester und dann auch noch die Freiheit. Verzweifelt und entmutigt gibt sie beinahe auf. Schließlich besinnt sich Gaia jedoch darauf, dass vor allem anderen das Leben zählt – und sie stellt sich ihrem Schicksal, ihrer Verantwortung für ihre Schwester und einer neuen, zarten Liebe …

Kommentar:
Nachdem Gaia bereits im ersten Band „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ aus den Fängen der Enklave geflohen ist, wird sie nun in „Das Land der verlorenen Träume“ gerettet und findet den Ort, zu dem schon ihre Großmutter geflohen ist. Dort angekommen findet sie aber leider keine angenehmen Verhältnisse vor, man nimmt ihr zunächst einmal ihre kleine Schwester weg und verlangt von ihr sich an merkwürdige Gesetze zu halten, die für Gaia keinen Sinn machen. In Sylum herrschen nämlich die Frauen. Diese sind zwar in der Unterzahl, weswegen das Dorf auch auszusterben droht, aber Männer haben nichts zu sagen und fügen sich. Gaia kommt also vom Regen in die Traufe, denn natürlich kann sie sich mit Regeln, die ihr zuwider sind nicht anfreunden und rebelliert…

Den ersten Teil von Caragh O’Briens Geschichte um die Hebamme Gaia fand ich bereits klasse, aber der zweite Teil stellt den ersten jetzt noch einmal in den Schatten. Die Autorin schafft hier eine unglaubliche Gemeinschaft, die in sich funktioniert und sogar logisch scheint, obwohl eigentlich alles in einem rebellieren will.
Während des Lesens war ich so oft hin und her gerissen zwischen Abneigung gegen die Matrarch, die gewählte Anführerin Sylums, und Verständnis für sie und ihre Entscheidungen. Einfache schwarz/weiß Malerei gibt es in diesem Buch nicht, niemand ist einfach nur böse oder einfach gut, jede Figur wird so menschlich dargestellt wie nur irgendwie möglich und ich denke, genau das zeichnet diese Autorin auch aus. Sie entwirft einfach so authentische Figuren, man kann sich einfach jede einzelne in ihrem Handeln vorstellen, ich hatte alle Personen vor Augen, habe ihre Worte in meinem Kopf gehört. Und das schafft sie, ohne sich in zu viele Details zu verlieben, ohne dass es langatmig wird.

Ich will gar nicht allzu viel von der Handlung verraten, denn für mich war diese Fortsetzung schon eine Überraschung und anders als ich es erwartet habe. Dafür habe ich jetzt eine gute Vorstellung davon wie die Fortsetzung aussehen könnte, aber wahrscheinlich werde ich dann erneut überrascht sein. Aber ich lasse mich ja gerne überraschen, vor allem, wenn das Ergebnis wieder so absolut gut, so überzeugend sein wird wie dieser zweite Teil.
Wem der ersten Teil bereits gefallen hat, der wird diesen zweiten Band sicherlich lieben!

Neva – Sara Grant

neva_pan Pan Verlag
Klappenbroschur Ausgabe
ca. 352 Seiten
16,99 Euro
März 2011
ISBN: 3426283484

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Inhalt (lt. amazon.de):
Die 16-jährige Neva hat es satt, keine Antworten auf Fragen zu bekommen, die sie nicht einmal laut stellen darf: Warum wird ihr Heimatland von einer undurchdringbaren Energiekuppel von der Außenwelt abgeschottet? Warum verschwinden immer wieder Menschen spurlos? Und was ist mit ihrer Großmutter geschehen, die eines Tages nicht mehr nach Hause kam? Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Sanna beschließt Neva, Antworten zu verlangen und nicht mehr brav alle Gesetze und Regeln zu befolgen. Doch dabei verliebt sie sich nicht nur in den einen Jungen, der für sie tabu sein muss – sondern gerät auch in tödliche Gefahr … 

Kommentar:
Die Welt in der Zukunft. Ein Teil der Welt hat sich selbst isoliert und lebt abgeschieden vom Rest der Welt unter einer Halbkugel. Laut ihrer Regierung gibt es außerhalb nichts mehr, außer Tod und Verderben. Die Geschichte wie wir sie kennen und alles ist vernichtet worden und alles was mit ihr zu tun hat. Neva ist ein typischer Teenager und rebelliert mit ihrer Freundin Senna gegen das System. Sie wollen ausbrechen, wollen mehr. Sie wollen herausfinden was außerhalb ist und warum so viele Menschen verschwinden. Nevas Vater arbeitet für die Regierung und als Neva in Schwierigkeiten gerät muss er sich entscheiden, ob er zu seiner Tochter steht oder zu seiner Regierung.

Diese Dystopie folgt den üblichen, bekannten Abläufen, ist aber deswegen nicht schlecht. Die Autorin hat einen erfrischenden Schreibstil und hält sich nicht lange mit Erklärungen und Einleitungen auf. Als Leser wird man direkt zu Beginn in diese neuartige andere Welt geschmissen, kann sich aber schnell orientieren und versteht worum es geht.

Neva, die Hauptfigur in diesem Buch erscheint sehr sympathisch, wenn sie auch ein wenig grau bleibt. Ebenso auch alle anderen Charaktere. Sie bleiben allesamt ein wenig farblos und ihre Motivationen sind nicht oder nur unzureichend nachvollziehbar.

Besonders habe ich jedoch gemocht, dass die Autorin auch schlimme Handlungen nicht beschönigend umschreibt, sondern klar benennt. So gibt es auch ein paar schockierende Erkenntisse in der Geschichte, die insgesamt gesehen ins Bild passen, aber leider dennoch kein Gesamtbild dieser sich selbst zerstörenden Gesellschaft abgeben.

Mit den Fragen nach dem Wie, Weshalb und Warum wird der Leser nahezu alleine gelassen, muss sich vieles selbst zusammen reimen, wobei die Betonung eher auf dem Reimen liegt. Umso enttäuschender ist es da, dass bislang kein zweiter Teil angedacht ist, obwohl die Geschichte insgesamt offen bleibt.

Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen, eine der besseren Geschichten die in diesem Genre momentan auf dem Markt sind.

Die Flucht: Cassia & Ky 2 – Ally Condie

41VsTBJ6yJL__SL500_AA300_ Fischer Jugendbuch Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
Januar 2012
ISBN: 384142144XBestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):

Nach ›Die Auswahl‹ von Ally Condie jetzt endlich der 2. Band der Bestsellerserie um Cassia & Ky.
Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ihrer großen Liebe.
Dort kämpft Ky als Soldat für die Gesellschaft und ist ununterbrochen brutalen Angriffen ausgesetzt. Als Cassia endlich auf eine Spur von Ky stößt, ist er bereits entkommen und auf dem Weg in die wilden Canyons in den Grenzgebieten.
Verzweifelt macht sich Cassia auf den lebensgefährlichen Weg. Was wird sie am Ende der ihr bekannten Welt finden? Zwischen steinigen Schluchten und staubigen Pfaden sucht Cassia nicht nur nach Ky – sondern auch nach sich selbst.

Kommentar:

Nach „Die Auswahl“ war ich unheimlich gespannt auf „Die Flucht“, leider konnte mich dieser neue Teil nicht wirklich überzeugen.
Der zweite Teil setzt auch genau da wieder ein, wo der erste aufgehört hat. Ky befindet sich mittlerweile in den äußeren Provinzen und Cassia nimmt einige Gefahren auf sich um ihm zu folgen und ihn zu finden. Beide, sowohl Cassia als auch Ky, haben neue Freunde die sie auf ihrem Weg begleiten. Nach einer langen und gefährlichen Reise findet Cassia Ky auch endlich und zusammen machen sie sich auf zur Erhebung, der Rebellion, die gegen die Gesellschaft kämpft…

Wie schon der erste Teil ist auch der zweite eher ruhig und langsam in seiner Handlung. Eine Ewigkeit passiert so gut wie nichts, es wird zwar viel Zeit dafür verwendet die neuen Charaktere vorzustellen, die in diesem Buch an Cassias und Kys Seite sind, aber wirklich überzeugen konnten diese mich nicht. Gerade Indie, die Cassia auf ihrer Suche begleitet hat und sich selbst der Rebellion anschließen will, bleibt mir ein kleines Rätsel. Allerdings nicht, weil noch nicht alle Geheimnisse um sie gelüftet wurden, sondern weil ich ihre Beweggründe und ihre Kombinationsgabe leider überhaupt nicht nachvollziehen konnte.

Ab dem Zeitpunkt, wo Cassia endlich auf Ky trifft und die Gruppe sich zusammen auf die Suche nach der Erhebung macht, passieren ebenfalls einige Dinge, die ich auch so nicht nachvollziehen kann. Vertrauen auf der einen Seite, Verrat auf der anderen, mir kamen diese Dinge teilweise leider so vor, als wäre es der Autorin just in diesem Moment eingefallen. Diese plötzlichen Wendungen haben mich also eher unangenehm überrascht und das nicht weil sie überraschend waren, sondern einfach, weil sie für mich nicht nachvollziehbar waren.
Das Ende fand ich dann ebenfalls sehr schnell und unbefriedigend. Ohne zuviel verraten zu wollen: Ich hatte eher den Eindruck, als wenn sowohl Cassia als auch Ky wieder dort angelangt waren, wo sie herkamen: am Anfang. Die Reaktionen darauf hätten mich ebenfalls interessiert, aber leider war das Buch an dieser Stelle zu Ende. Ein sehr unbefriedigendes Ende, denn ein wirklicher Cliffhanger war es nicht, ich hatte eher das Gefühl von „auf der Stelle treten“.

Das hört sich jetzt so an, als hätte mir das Buch überhaupt nicht gefallen. Hat es aber doch. Ich habe nur einige Kritikpunkte die ich loswerden wollte. Insgesamt mochte ich das Buch, ich fand es aber auf keinen Fall so großartig und fesselnd wie den ersten Band. Auf den dritten Band warte ich jetzt allerdings auch schon wieder ungeduldig und gehe jetzt auch nicht gelassen in die Lesepause bis selbiger erscheint.

Delirium – Lauren Oliver

Delirium-Lauren_Oliver Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
18,90 Euro
Niovember 2011
ISBN: 3551582327

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Inhalt (lt. amazon.de):

Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Kommentar:

Portland, USA in der Zukunft. Einer Zukunft, in der es keine Liebe mehr geben darf, denn die Liebe wurde bereits vor Jahren als Krankheit klassifiziert. Glücklicherweise wurde ein Heilmittel gefunden und alle volljährigen Menschen müssen sich diesem befreienden Eingriff unterziehen, der einen nicht nur die Liebe nimmt, sondern auch noch alle anderen Emotionen. Sie sagen, so ist jeder Mensch glücklich und es gibt keinen Hass mehr. So kann man alles einfach hinnehmen: der zugewiesene Partner, der zugewiesene Job, die Freizeitaktivitäten. Was man denken soll. Eine erschreckende Vorstellung, aber für Lena ist dieses Leben normal. Bis sie Alex trifft und von der Armor Deliria Nervosa, der Liebe, infiziert wird.
Diese Dystopie befasst sich mit bereits bekannten Themen. Kontrolle, Zwang, Vorschriften und all dem. Es befasst sich allerdings auch mit dem was den Menschen ausmacht, nämlich mit seiner Gefühlswelt und dies ist von der Autorin überaus gut umgesetzt worden. Die Beschreibungen von Lenas Gefühlswelt erinnern einen wirklich an seine eigene erste Liebe, das erste Mal, dass man so wirklich alle Höhen und Tiefen gefühlt hat. Sehr authentisch und glaubwürdig.
In beinahe 30 Kapiteln erzählt Lauren Oliver die Geschichte von Lena und ihrer verbotenen Liebe zu Alex. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es einen kleinen Auszug aus fiktiven Gesetzen und Werken der Geschichte oder Zitate. Das hat mir besonders gut gefallen, vor allem die diversen Vorstellungen und Ansichten der Liebe. Das hat der ganzen Geschichte noch einmal mehr Nachdruck verliehen.
So war ich von Anfang an von diesem Buch sehr gefesselt, auch wenn das Buch erst im Verlauf der Geschichte an Fahrt aufnimmt. Das heißt allerdings nicht, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt langweilig wurde, dem war nämlich nicht so. Es war nur ein wenig ruhiger, intensiv. Als sehr intensiv habe ich die Geschichte wahrgenommen, weil es um Gefühle geht, die jeder Mensch nachvollziehen kann, weil er sie selbst bereits einmal erlebt hat, weil sie so gut beschrieben sind und weil es eine erschreckende Vorstellung ist, dass diese Gefühle einmal verboten werden könnten.
Natürlich ist das alles nur Fiktion, aber ich fand schon, dass die Beschreibung der Liebe als Krankheit schon viel Wahres hatte. Genau das machte die ganze Geschichte für mich noch ein wenig erschreckender, denn so wird es vorstellbar, dass jemand auf eine solche, eigentlich unvorstellbare, Idee kommt.
Da es sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie handelt erwartete ich schon einen bösen Cliffhanger, der dann auch tatsächlich ganz böse kam. Jetzt fiebere ich dem nächsten Band entgegen und hoffe, dass wir nicht mehr allzu lange darauf warten müssen. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich dieses Buch lesen konnte und es gehört auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights 2011!

Alterra 3: Der Krieg der Kinder – Maxime Chattam

51mQV9Q3POL__SL500_AA300_ PAN Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
September 2011
ISBN: 3426283077

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Inhalt (lt. amazon.de):

Nachdem ein grauenvoller Orkan die Welt in eine andere verwandelt hat, ist für Matt, Ambre und Tobias nichts mehr so wie vorher. Seit einer halben Ewigkeit irren sie nun schon zusammen mit anderen Kindern durch den Blinden Wald, auf der Flucht vor einem unheimlichen Schattenwesen und den Soldaten der gefährlichen Königin Malronce. Sie haben keine Wahl mehr: Entweder sie kämpfen oder sie werden sterben. Während die Gemeinschaft der Kinder einen Schlachtplan entwirft, versuchen Matt und Ambre, die geheimnisvolle Karte, die Ambre auf ihrem Körper trägt, zu entschlüsseln. Nur wenn es gelingt, ihr Rätsel zu lösen, kann es für das Leben auf Erden eine neue Chance geben … 

 

Kommentar:

Da ist er nun, der finale Band der Alterra-Trilogie. Wobei ich gehört habe, dass es gar nicht so final bleiben soll, wie ursprünglich angedacht, denn der Autor will scheinbar noch ein paar Bände schreiben, die in der Welt von Alterra spielen. Die Geschichte um die Gemeinschaft der Drei, Ambre, Matt und Tobias ist allerdings zu Ende erzählt.

Der dritte Band „Der Krieg der Kinder“ knüpft direkt ans Ende des zweiten Bandes an und ist noch um einiges brutaler als es sein Vorgänger schon war. „Krieg der Kinder“ ist nämlich wörtlich zu nehmen. Der Krieg zwischen den Pans und den Zyniks beginnt und fordert tausende Todesopfer. Maxime Chattam scheut auch nicht vor den blutigen Szenen zurück und beschreibt die Kriegshandlungen recht realistisch, was mich dieses Buch dann doch eher für junge Erwachsene als für Kinder und Jugendliche empfehlen lässt.
Ohne zuviel verraten zu wollen kann ich sagen, dass die wichtigsten Fragen, die sich innerhalb der Trilogie ergeben haben, endlich beantwortet werden. Eine erneute Reise in die Welt von Königin Malronce steht an, die klären soll, was es genau mit der Hautjagd auf sich hat, was Ambre für eine Karte sein soll und wir erfahren weiterhin, was es mit dem Torvaderon auf sich hat und warum er Matt für sich haben will.

Natürlich begegnen wir auch vielen neuen Charakteren und unheimlichen Wesen, aber auch einigen alten Bekannten. Maime Chattam hat mit Alterra wirklich eine außergewöhnliche Welt erschaffen und ich würde mich freuen, wenn wir noch einige Geschichten aus dieser Welt lesen könnten. Nur diese ist jetzt zu Ende.

David und Juna: Das verbotene Eden – Thomas Thiemeyer

das-verbotene-eden-david-und-juna PAN Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
August 2011
ISBN: 3426283603Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):

Männer und Frauen. Feuer und Wasser. David und Juna. Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer … Faszinierend düster und wunderbar romantisch – der neue Bestseller von Thomas Thiemeyer

 

Kommentar:

David und Juna – eine Liebesgeschichte wie Romeo und Julia. Beinahe jedenfalls.
Die Geschichte spielt ungefähr 65 Jahre nach dem Jahr 2015, nach unserer Zeitrechnung also ca. 2080, also in der Zukunft. Die Welt ist nicht mehr so wie wir sie kennen, aber trotz Zukunftsvision denkt man beim Lesen eher an die Vergangenheit als an die Zukunft, denn von technologischem Fortschritt ist die dortige Gesellschaft weit entfernt. Sie leben eher wie wir uns das Mittelalter vorstellen mit einem großen Unterschied: Männer und Frauen sind getrennt. In dieser Gesellschaft leben Männer und Frauen nicht zusammen, respektieren sich nicht, hassen und verteufeln sich, und verfolgen eigene Ziele. So ist es auch, dass die Menschheit kurz vor ihrem Aussterben steht.
Dies alles haben wir in diesem Roman nicht einer mysteriösen Begebenheit zu verdanken, sondern einem ’self-made‘-Virus, der bewirkt, dass die Menschen eine Abneigung gegen das jeweils andere Geschlecht entwickeln. In der Geschichte wird diese Zeit des Untergangs als die „dunklen Jahre“ bezeichnet und zum Zeitpunkt der Geschichte kann sich kaum noch jemand vorstellen, dass es einmal so etwas wie eine friedliche, geschweige denn liebevolle, Koexistenz der Geschlechter gegeben hat.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen David und Juna, die sich ineinander verlieben und versuchen den drohenden Krieg ihrer beiden ‚Völker‘ zu verhindern…

Wow! Ich habe in den letzten Wochen wirklich viele Romane gelesen in denen es um düstere Zukunftsvisionen geht und dieser gehört wirklich mit zu den besten. Was mir persönlich sehr gefallen hat, ist, dass dieser ‚Untergang‘ nichts mit irgendwelchen mysteriösen Ereignissen zu tun hat, sondern ganz einfach durch einen läppischen Virus, getarnt als Grippeimpfstoff. Ich denke, dass kann gut nachvollzogen werden, sind doch diverse Impfstoffe und deren unerwünschte Nebenwirkungen immer wieder in der Kritik, vom daher habe ich dies schon als ein wenig realitätsnäher empfunden.

Die Zustände zu dieser Zeit werden schön beschrieben, wie erwähnt erinnert einen das eher ans Mittelalter. Ein wenig mehr hätte ich mir hier allerdings schon erhofft. Nämlich ein wenig mehr Erklärungen, warum genau die Menschheit damals nach dem Ausbruch des Virus sich die damalige Technologie nicht zunutze gemacht hat. Dies kann man wohl nur damit erklären, dass die Zustände damals einfach sehr schlimm gewesen sein musste, aber leider werden diese nur ein wenig angedeutet.
Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist, dass wir wenig über den Rest der Welt erfahren. Die Geschichte spielt sich in einem örtlich sehr begrenztem Umfeld ab (ich könnte mich irren, aber die Beschreibungen erinnerten mich schon sehr an Köln) und von anderen Ländern oder gar Kontinenten erfahren wir nichts. Man könnte daraus schließen, dass die Menschen dort schon zu einem Großteil tot und ausgerottet sind, sonst hätte man ja sicherlich mal Wanderer erlebt, die erzählen wie es woanders ausschaut, aber leider erfahren wir darüber so gut wie nichts.

Die Protagonisten fand ich sehr gelungen, vor allem den David, den ich sehr ins Herz geschlossen habe. Ein wenig schade fand ich, dass die Liebe, die sich zwischen David und Juna entwickelt doch auch sehr rasch behandelt wurde. Ein wenig ausführlicher wäre mir unter Berücksichtigung der besonderen Situation (Hass zwischen Männdern und Frauen) lieber gewesen, aber das ist wohl persönlicher Geschmack.

Wie ich ja schon erwähnte, erinnerte mich ja schon der Titel an Shakespeares „Romeo und Julia“ und auch da wurde ich nicht enttäuscht. Es gibt einige Parallelen zwischen den Geschichten, aber auch inhaltlich spielt Shakespeares Tragödie eine wichtige Rolle. Dazu will ich allerdings hier gar nicht zu weit ausholen, das soll jeder für sich selbst entdecken.

Mir hat dieser Roman wirklich, wirklich gut gefallen, trotz der genannten Kritikpunkte, für die gibt es dann auch leider einen Punkt Abzug, und ich würde ihn allen weiterempfehlen, die gerne Jugendromane lesen in denen es um die düstere Zukunft unserer Erde geht, um eine schwierige Liebesbeziehung und natürlich auch allen, die Shakespeares Romeo und Julia lieben.
Schade, dass diese Geschichte nicht weiter geht, aber sie hat einen würdigen Abschluss gefunden.

Ashes 01: Brennendes Herz – Ilsa J. Bick

51aTxpqSQzL__SL500_AA300_ Egmont Ink Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 502 Seiten
19,99 Euro
August 2011
ISBN: 386396005X

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Inhalt (lt. amazon.de):

Die siebzehnjährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als plötzlich die Natur um sie herum verrücktspielt und eine Druckwelle sie zu Boden wirft. Was war das? Alex hat keine Ahnung, aber sehr schnell wird klar, dass die Welt, die sie kannte, nicht mehr existiert. Die meisten Städte sind zerstört und die Überlebenden werden zur lauernden Gefahr. Das Einzige, worauf Alex noch zählen kann, ist ihre Liebe zu Tom. Gemeinsam versuchen die beiden, sich durchzuschlagen. Doch dann wird Tom verwundet, und Alex muss ihn schweren Herzens zurücklassen, um sein Leben zu retten. Als sie mit Hilfe zurückkehrt, ist er verschwunden. Eine packende Suche beginnt. Eine Suche nach Antworten, sich selbst und nach der einen ganz großen Liebe. Denn Alex weiß: Tom lebt, und sie wird ihn finden, komme, was wolle …

 

 

Kommentar:

Alex ist siebzehn Jahre alt und hat nicht mehr lange zu leben. Als sie sich alleine auf eine Wanderung begibt Lgeschieht das Unglück und die Welt ist nicht mehr wie sie einmal war. Zusammen mit der kleinen Ellie kämpft sie sich durch die Wildnis bis sie auf den etwas älteren Tom treffen in den sich Alex verliebt. Die drei schließen sich zusammen um bessere Überlebenschancen zu haben und begeben sich auf die Reise nach Norden, in der Hoffnung dort mehr Überlebende und bessere Lebensbedingungen vorzufinden. Schnell werden sie jedoch überfallen, verlieren die kleine Ellie und Alex muss schließlich auch den schwer verletzten Tom zurück lassen um Hilfe zu holen. Als sie zurück kommt ist dieser allerdings spurlos verschwunden und so lebt Alex erst einmal in dem Dorf Rule, in dem sich eine merkwürdige Dorfgemeinschaft zusammen getan hat…

 
„Ashes“ ist der erste Teil einer Reihe. Es geht um die Erde in einer düsteren Zukunft, nach einer Katastrophe. Von solchen Geschichten gibt es momentan ja recht viele. In vielen kurzen Kapiteln und unterteilt in vier Abschnitte erzählt die Autorin eine wirklich fesselnde Geschichte, deren Lektüre wirklich Spaß macht. Den Einstieg in die Geschichte fand ich zwar ein wenig holprig, aber je weiter ich kam, desto mehr habe ich die Charaktere ins Herz geschlossen, vor allem Alex und Ellie. Wir erfahren nur nach und nach was für eine Katastrophe das sein könnte, die sich da auf der Erde ereignet hat, anhand der Theorien, die sich die Protagonisten machen. Sie klingen allesamt recht schlüssig, aber so wirklich weiß man nicht was sich ereignet hat. Woher auch? Die Welt steht Kopf.

Was ich am meisten bemängeln würde an diesem Buch ist, dass die Beziehung zwischen Alex und Tom irgendwie nicht so wirklich rüber kommen mag. Bis auf wenige Situationen sehe ich da eigentlich nicht so die große Liebesgeschichte die da angekündigt wurde. Und auch das spätere Techtelmechtel zwischen Chris und Alex kommt mir mehr wie eine kurze Jugendliebe vor, ein kleines Intermezzo, wenn man denn so will. Irgendwie nicht so ganz nachvollziehbar und schlüssig. Vielleicht ist es auch gar so gewollt, mich stört dann eigentlich nur, dass das Buch hauptsächlich mit dem Charakter dieser Liebe beworben wird, statt mit dem was eigentlich wichtig ist, nämlich die erschreckende Darstellung unserer Welt nach einer horrenden Katastrophe, in der sich jeder selbst der nächste ist. Das zumindest ist eine recht gelungene realistische Darstellung, wie ich finde.

Ansonsten ist die Darstellung auch oftmals sehr brutal. Es fließt viel Blut, Augäpfel werden ausgestochen, Menschen werden gefressen. Für noch junge Jugendliche würde ich dieses Buch nicht empfehlen, für alle, die alt genug sind und gerne Dystopien lesen ist dieses Buch sicherlich spannende Unterhaltung.
Jetzt heißt es nur noch auf den zweiten Teil warten …