Vollendet – Neal Shusterman

vollendet Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
August 2012
ISBN: 3411809922

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Inhalt (lt. amazon.de):
Der 16-jährige Connor hat ständig Ärger. Risa lebt in einem überfüllten Waisenhaus. Lev ist das wohlbehütete Kind strenggläubiger Eltern. So unterschiedlich die drei auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie sind auf der Flucht. Vor einem Staat, in dem Eltern ihre Kinder im Alter von 13 bis 18 Jahren „umwandeln“ lassen können. Die Umwandlung ist schmerzfrei. Jeder Teil des Körpers lebt als Organspende in einem anderen Organismus weiter. Aber … wenn jeder Teil von dir am Leben ist, nur eben in jemand anderem … lebst du dann, oder bist du tot?

 

Kommentar:
In der Zukunft schützt die „Charta des Lebens“ Kinder vor der Abteibung vor der Geburt. Auch bis zum 13. Lebensjahr wird ihr Leben geschützt und dann wieder ab dem 18. Lebensjahr. Dazwischen, also mitten in der Pubertät, wenn Kinder auch mal schwierig werden und Eltern sie sich zum Mond wünschen, kann ein Kind allerdings sozusagen im Nachhinein abgetrieben werden. Umwandlung – das heißt, dass ein Kind fast zu 100% wieder verwertet wird. All seine Organe und Körperteile werden aufbereitet und einem anderen Menschen wieder zur Verfügung gestellt. Organspenden sind also nicht mehr nötig. Wir würden es heute Mord nennen, Ausbeutung, in der Zukunft nennt man es Umwandlung…

Das Buch beginnt mit der „Charta des Lebens“ und schon auf dieser ersten Seite dieser Ausführungen musste ich stutzen und dachte, ich hätte nicht richtig gelesen. Der Text auf dem Buchrückencover deutet die Handlung nur ansatzweise an, die Charta sagt da schon direkt auf der ersten Seite viel mehr aus. Schon alleine diese erste Seite ließ mich wirklich sprachlos und nachdenklich zurück, noch bevor ich überhaupt das erste Kapitel gelesen hatte.
Eine solche Idee – unfassbar. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es eine annähernd zufriedenstellende Begründung für eine solche Tat gibt, die dann auch noch von der Gesellschaft mit der größten Selbstverständlichkeit unterstützt wird. Ich finde es immer noch unfassbar, jetzt wo ich das Buch zu Ende gelesen habe. Und jetzt bin ich sogar noch fast erschrockener als noch zu Beginn, denn die Ausführungen des Autors wirken über weite Teile so realistisch, dass ich in meinen Lesepausen zwischendurch immer darüber nachdenken musste, ob so eine Regelung hier in unserem recht kinderfeindlichen Land nicht auch irgendwann einmal Unterstützer finden würde…

Neal Shusterman hat hier wirklich ein unfassbares Szenario erdacht und daraus ein verdammt gutes Buch gemacht, das sieben Teile umfasst und sich wirklich gut lesen lässt, obwohl Shusterman auf große Emotionen verzichtet und die Geschehnisse recht nüchtern schildert. Aber ich glaube, gerade diese Objektivität hat mir so gut gefallen. Das Grauen wirkte hierdurch noch viel realer und nachvollziehbarer. Und grausam war es wirklich. Es floss zwar groß kein Blut und es wurde auch nicht groß Gemetzelt, aber vor allem die Beschreibung einer Umwandlung war, so subtil auch alles angedeutet wurde, einfach nur gruselig und beeindruckend.

Ein paar negative Dinge könnte ich schon anmerken. An einigen Stellen kam mir das ganze dann doch ein wenig abwegig vor und hier und da wären ein paar weitere Informationen ganz nützlich gewesen (vor allem zu den gesellschaftlichen und politischen Strukturen), aber insgesamt nichts, was mich wirklich besonders gestört hätte.
Ja, dieses Buch hat mich wirklich nachdenklich gemacht. In vielerlei Hinsicht. Ich finde gar keine wirklichen Worte für mein eigentliches Fazit, ich möchte hierfür nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Fünf Sterne von mir, mich hat dieses Buch beeindruckt.

Ready Player One – Ernest Cline

readyplayerone Penhaligon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 512 Seiten
19,99 Euro
März 2012
ISBN: 3764530901

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Herzlichen Dank an

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und

penhaligon

für dieses Buch!

Inhalt (lt. amazon.de):
Wer online stirbt, ist wirklich tot!
Im Jahr 2044 hat die reale Welt für Wade Watts nicht mehr viel zu bieten. Daher flieht er – wie die meisten Menschen – in das virtuelle Utopia von OASIS. Hier kann man leben, spielen und sich verlieben, ohne von der bedrückenden Realität abgelenkt zu werden. Da entdeckt Wade in einem Online-Game den ersten Hinweis auf einen unsagbar wertvollen Schatz, den der verstorbene Schöpfer von OASIS in seiner Cyber-Welt versteckt hat. Plötzlich ist Wade eine Berühmtheit, aber er gerät auch in das Visier eines Killerkommandos – in OASIS und in der Realität. Wade weiß, dass er diese mörderische Hetzjagd nur überleben kann, wenn er das Spiel bis zu seinem ungewissen Ende spielt!

 

Kommentar:
Der Schöpfer der virutellen Welt „Oasis“, in der in der Zukunft ein Großteil der Menschheit mehr zu Hause ist als in der Realität, vermacht nach seinem Tod demjenigen sein Vermögen, der sein letztes Vermächtnis entschlüsseln und sein Easter Egg in der Oasis finden kann. Millionen User machen sich jahrelang auf die Suche, aber erst nach fünf Jahren schafft es der junge Wade das erste Rätsel zu lösen. Durch ihn werden auch Freunde auf die Lösung aufmerksam, aber der Erfolg schafft auch Feinde und schnell ist Wades Leben in Gefahr und das nicht nur in der virtuellen Welt …

Ready Player One

Schon lange hatte ich mit einem Buch nicht mehr so viel Spaß wie mit „Ready Player One“. Dieses Buch hat mich endlich mal wieder eine Nacht durchlesen lassen, so begeistert hat es mich. Nicht, dass es so unglaublich spannend war, aber als Kind der 80er hatte ich eine kindliche Freude daran dieses Buch lesen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive des Protagonisten Wade Watts alias Parzival erzählt. Der Schreibstil ist locker und geradeheraus. Trotzdem die Geschichte in der Zukunft spielt, halten sich mögliche Fachbegriffe, vor allem im Zusammenhang mit Computern und Spielen sehr in Grenzen. Und trotzdem habe ich mich mehr in die Vergangenheit zurück versetzt gefühlt, als in die Zukunft katapultiert.
Der Autor Ernest Cline beschreibt die Funktionsweise der Oasis zwar recht genug und gut verständlich, aber die ganzen Anekdoten zu den 80er Jahren, alles charakteristische aus dieser Zeit überwiegt einfach. Da ich selbst in den 80ern aufgewachsen bin, war ich natürlich selbst total begeistert an so viele Dinge meiner Kindheit erinnert zu werden, wie zB. Videospiele auf dem Atari oder Commodore 64, Musik aus den 80ern, Serien wie Knight Rider oder Spielzeuge wie He-Man. Der Oasis-Schöpfer war nämlich ein Kind der 80er und auch der Autor selbst ist ein großer Fan dieser Popkultur.

Während des Lesens war ich so begeistert von dieser Hommage an die Popkultur der 80er Jahre, mit der ich selbst groß geworden bin, dass mir eigentlich erst im Nachhinein aufgefallen ist, dass die Geschichte selbst doch einige Mängel aufweist, die aber irgendwie selbst jetzt, wo die erste Begeistertung abgeklungen ist, für mich keine große Rolle spielen. Innerhalb der Geschichte geht einfach alles glatt, zu glatt, und alles ist sehr vorhersehbar. Es gibt einfach keine Überraschungen oder Wendungen. Aber das muss es auch nicht, das Buch funktioniert einfach auch so.

Ich kann mir vorstellen, dass es für viele jüngere Leute nicht halb so interessant ist diese Geschichte mitzuerleben, denn ich denke, dass die Geschichte, ohne Bezug des Lesers zu dieser Zeit, zwar gut erzählt ist über die verschiedenen Ebenen, aber halt doch zu vorhersehbar und ein wenig langweilig und wenig realistisch.
Für alle anderen, vor allem für diejenigen, in denen selbst ein kleiner Nerd schlummert, wird dieses Buch wahrscheinlich einfach nur überragend sein. Für mich ist es das auf jeden Fall, ich habe dieses Buch bereits jetzt zu einem meiner All-Time Lieblingsbücher erkoren!

Game Over

Starters – Lissa Price

Lissa-Price-Starters iVi Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
15,99 Euro
März 2011
ISBN: 3492702635Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss …

Kommentar:
Nach einem heftigen Krieg, in dem alle Menschen zwischen 40 und 60 Jahre nicht überlebten, bleiben nur noch die ganz jungen (Starters) und die ganz alten (Enders) Menschen zurück. Die Kluft ist riesig, zumal die Lebenserwartung mittlerweile dank modernster Medizin bei 200 Jahren liegt. Die Alten haben Angst vor den Jüngeren, Angst, dass die Jüngeren ihnen die Jobs wegnehmen und sie verdrängen. Da die Enders in der Überzahl sind und viele junge Leute keine Eltern und auch keine Großeltern mehr haben, also niemanden der sich noch um sie kümmert, gelingt es ihnen die Starters zu unterdrücken. Auch der Unterschied zwischen den wohlhabenden Menschen und den ärmeren ist enorm.
Die Starterin Callie sieht als einzige Überlebenschance nur noch die Möglichkeit viel Geld zu verdienen indem sie ihren Körper bei der sogenannten Body Bank an einen Ender vermietet. Dabei geht allerdings etwas schief und Callie gerät in große Gefahr als sie herausfindet, welch unmoralischen Pläne das Unternehmen hinter der Body Bank tatsächlich schmiedet…

Wow! Ich bin von diesem Roman wirklich sehr begeistert. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen dessen Idee mich so sehr gefesselt hat wie dieses Debüt von Lissa Price. Die gesamte Handlung fand ich sehr gut durchdacht, für mich haben sich keine Ungereimtheiten ergeben.
Der Schreibstil ist einfach toll. Einfach gehalten, ja, angemessen für das Jugendbuchgenre, aber einfach mitreißend.
Die knapp 400 Seiten werden aus der Sicht der Hauptperson Callie erzählt, deren Körper von einer Enderin gemietet wird. Ist Callie außer Gefecht gesetzt, dann erfährt auch der Leser nicht mehr und muss sich in die neue Situation wieder rein denken, wenn Callie wieder selbst über ihren Körper bestimmt. Das hat mir gut gefallen.

Im Vorfeld wusste ich nicht, ob es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt oder ob dies ein abgeschlossener Roman sein würde. Eigentlich mag ich Buchreihen, aber hier habe ich tatsächlich gehofft, dass es sich um einen Einzelband handelt, da ich so extrem neugierig auf die Auflösung war, neugierig auf die Identität, die sich hinter dem geheimnisvollen ‚Old Man‘ verbirgt. Leider – und auch glücklicherweise – wird es also eine Fortsetzung geben. Glücklicherweise, weil ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit Callie, Tyler, Blake und Lauren freue und leider, weil ich unglücklicherweise neugierig zurück gelassen wurde.

Ich will keine weiteren Worte verschwenden und einfach eine klare Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen. Aber Achtung: Suchtgefahr!

Gebannt. Unter fremdem Himmel – Veronica Rossi

9783789146206 Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
17,95 Euro
März 2012
ISBN: 378914620X

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Inhalt (lt. amazon.de):
Getrennt durch zwei Welten, geeint im Überlebenskampf, verbunden in unendlicher Liebe. Die siebzehnjährige Aria lebt in einer Welt, die perfekter ist als die Realität. Perry kommt aus einer Wildnis, die realer ist als jede Perfektion und in der wilde Stürme das Leben bedrohen. Als Aria in seine Welt verstoßen wird, rettet Perry ihr das Leben. Trotz ihrer Fremdheit verbindet die beiden die Verzweiflung und Sorge um die, die sie lieben. Aria will ihre verschollene Mutter wiederfinden, Perry ist auf der Suche nach seinem Neffen, an dessen Entführung er sich die Schuld gibt. Aria versucht, vor Perry zu verbergen, dass ihre Gefühle ihm gegenüber sich wandeln. Doch Perry hat dies längst schon entdeckt, aber nicht nur bei Aria, auch bei sich selbst. In diesem ersten Band ihrer Trilogie schreibt Autorin Veronica Rossi über große Gefühle und tödliche Abenteuer, über Mut und Sinnlichkeit und über eine Heldin, die ihre Stärke entdeckt. Dieses Buch ist zutiefst romantisch und packend und so aufregend, dass man es nur schwer aus der Hand legen kann vor Ungeduld, zu erfahren, wie es auf der nächsten Seite weitergeht!

Kommentar:
In der Welt der Zukunft ist der Himmel von Äther durchtränkt. Ein feuriger Sturm mit gewaltiger Vernichtungskraft. Ein Teil der Menschen hat sich in Biosphären gerettet und lebt dort mehr oder weniger in einer virtuellen Welt. Man nennt sie die Siedler. Und dann gibt es noch die Menschen in der Außenwelt, die ohne die Biosphären zu überleben versuchen und in Stämmen leben, die ihre eigenen Ziele verfolgen. Aria ist eine Siedlerin, die eines Tages in der Außenwelt überleben muss und auf Peregrine (kurz: Perry) trifft. Um ihre eigenen unterschiedlichen Ziele erreichen zu können schließen sie sich schließlich als Verbündete zusammen und machen sich auf den Weg in ein Abenteuer …

Diese Geschichte, die ganz klar eine weitere Dystopie ist, aber auch viele sehr phantastische Züge aufweist, wird abwechselnd kapitelweise aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Aria und Perry erzählt.

Das Buch fing gut und spannend an, auch wenn ich zu Beginn noch etwas erschlagen war von den undurchsichtigen und fremden Beschreibungen einer Welt, die ich mir bisher nicht vorstellen konnte.
Ich dachte, im Laufe der Geschichte werden wir schon die nötigen Infos bekommen um alles zu verstehen. Leider stimmte dies nur teilweise. Wir bekommen im Verlauf der Geschichte zwar immer weitere Informationen über die Charaktere und die Außenwelt, aber leider doch nicht so viele, dass ich mir alles wirklich vorstellen und erklären konnte.
Ich kann mir unter dem Äther zB. immer noch nichts wirklich greifbares vorstellen, obwohl genau dies ja ein wichtiger Punkt in der Geschichte ist. An diesen Stellen hätte ich mir schon mehr Wissen um diese Welt gewünscht und so wurde es für mich zur Mitte hin ein wenig langatmig, weil ich einerseits auf die erhofften Informationen wartete, auf der anderen Seite auch darauf, dass etwas passiert. So konnte ich mich nicht einfach auf die Geschichte einlassen, was wahrscheinlich ein wenig schade ist, denn ansich war die Story schon spannend.
Ich habe es so einfach über weite Strecken als recht langatmig empfunden, obwohl ich eigentlich schon wissen wollte, wie es mit Aria und Perry weitergehen wird.

Insgesamt fand ich das Buch schon recht gut, allerdings mit deutlichen Schwächen was die Beschreibungen und damit den Schreibstil betrifft. An dieser Stelle hätte ich einfach mehr erwartet, mir persönlich hat das so einfach nicht zugesagt. Dennoch werde ich die Folgebände bestimmt lesen, denn die Geschichte an sich ist gut.
Von mir gibt es für diesen durchwachsenen Eindruck den ich habe 3 von 5 Sterne.

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen – Amy Kathleen Ryan

sternenfeuer_thumb Pan Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
März 2012
ISBN: 3426283611Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Der Auftakt zur großen Sternensaga! Die 15-jährige Waverly gehört zu den ersten Kindern, die an Bord des Sternenschiffes Empyrean geboren wurden. Jedermann erwartet, dass sie bald ihren Freund Kieran heiraten wird, um eine Familie zu gründen und das Überleben der Menschheit auf der langen Reise zu einem fernen Planeten zu sichern. Waverly liebt Kieran sehr – aber ist sie trotzdem schon bereit, so früh diesen entscheidenden Schritt zu gehen? Das friedliche Leben endet dramatisch, als wie aus dem Nichts das lange verschollen geglaubte Schwesterschiff angreift, die Erwachsenen tötet und alle Mädchen entführt. Während Kieran auf der schwer beschädigten Emphyrean um sein Überleben kämpft, muss Waverly viele Lichtjahre entfernt alles daransetzen, zu ihm zurückkehren zu können …

Kommentar:
Nachdem die Erde in der Zukunft nicht mehr wirklich bewohnbar ist, werden zwei Raumschiffe im Abstand von einem Jahr mit einer großen Auswahl Menschen auf die Reise geschickt um einen weit entfernten Planeten zu bevölkern. Die Reise dauert viele Jahre und Waverly ist eines der ersten Kinder, die auf der Empyrean, das als zweites gestartete Schiff, geboren wurden. Auch Kieran, Liebling des Captains und Waverlys Freund, wurde auf der Empyrean geboren.
Eines Tages trifft die Empyrean auf das erste Schiff und wird von deren Besatzung überfallen. Bei diesem Angriff sterben die meisten Erwachsenen und alle Mädchen werden entführt. Die Jungen werden auf der beschädigten Empyrean allein gelassen und sind auf sich gestellt. Während den Mädchen eingeredet wird, dass man nur zu ihrem besten gehandelt hat, kämpfen die Jungen ums Überleben…

Es war ein riesen Spaß dieses Buch zu lesen. Die Autorin entwirft hier ein sehr düsteres Zukunftsszenario. Die Beschreibungen fand ich so eindringlich, dass ich beim Lesen teils selbst das Gefühl hatte mich auf der Empyrean zu befinden. Abwechselnd wird die Handlung aus der Sicht von Waverly beschrieben und Kieran. Beide spielen in ihrer jeweiligen Gruppe eine große Rolle und müssen sich einer großen Verantwortung stellen. Diese Schwierigkeiten die sich dadurch ergeben wurden wirklich gut und größtenteils auch sehr glaubhaft geschildert.

Die geschilderten Geschehnisse sind grausam und hart. Ryan macht hier vor nichts halt und schildert menschliche Abgründe, die für die Jugend vielleicht noch unvorstellbar ist. Dennoch finde ich eigentlich nicht, dass das Buch für Jugendliche ab 14 Jahren zu hart ist. Vielleicht ein wenig aufrüttelnd und erschütternd, ja. Aber trotzdem realistisch geschildert und vor allem sehr menschlich. Waverly und Kieran gehen sehr menschlich mit den Problemen um vor die sie gestellt werden. Interessant ist hierbei gerade gegen Ende die unterschiedlichen Sichtweisen auf ein und dieselbe Situation durch unterschiedliche Erfahrungen die die beiden im Laufe der Geschichte gesammelt haben.

Mir hat diese Geschichte wirklich sehr gut gefallen, ich fühlte mich wunderbar unterhalten. An einigen Stellen war die Handlung dann doch etwas überzogen und unglaubwürdig, vor allem in Hinsicht darauf, was total ungeübte Kinder bewerkstelligen können, aber der Geschichte hat dies nicht geschadet. Jetzt bin ich sehr auf die Fortsetzung gespannt und begierig zu wissen, wie es mit den Kindern auf der Empyrean weiter gehen wird.

Vor mir gibt es eine klare Leseempfehlung, vorrausgesetzt man ist nicht zu zart besaitet!

Memento – Die Überlebenden – Julianna Baggott

999eeccda99b49c1800095c10a3472c3_front_cover Baumhaus Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
16,99 Euro
März 2012
ISBN: 3833901136Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Eine amerikanische Stadt, neun Jahre, nachdem die Bomben fielen. Majestätisch thront die Kuppel des Kapitols über den Trümmern – in ihr leben die Reinen, die Makellosen. Sie wurden auserwählt, eine neue, bessere Menschheit zu begründen. Unten in der Stadt kämpfen alle Übrigen ums Überleben. Auch die 16-jährige Pressia hat es schwer, sich und ihren Großvater durchzubringen. Und dann soll sie auch noch eingezogen werden, um für das grausame Militärregime zu arbeiten, das Angst und Schrecken in der Stadt verbreitet. Als sie den Verschwörungstheoretiker Bradwell kennenlernt, scheint das zunächst ihre Rettung zu sein. Er kennt den Untergrund und hilft ihr, unterzutauchen. Doch dann wird sie erwischt …

Kommentar:
Die Erde der Zukunft ist fast vollständig durch eine nukleare Katastrophe zerstört. Ausgelöst von Menschen, die Gott spielen wollten. Die Überlebenden sind zum einen die Unglückseligen, die mit Gegenständen und sogar Menschen aus ihrer Umwelt verschmolzen. So hat die Hauptfigur Pressia in diesem Roman beispielsweise den Kopf ihrer Puppe als Handersatz, dazu viele Narben und Verbrennungsmerkmale. Andere Überlebende hat es teils noch viel schlimmer getroffen. Und dann sind da die Reinen, die im Kapitol gut geschützt und versorgt sind und von der Strahlung verschont blieben. Zu ihnen gehört Partridge, der eines Tages aus dem Kapitol ausbricht um seine Mutter zu finden.

Ich habe dieses Buch wirklich herbeigesehnt und war sehr erfreut es endlich in meinen Händen halten zu können. „Mementos“ – das sind Andenken an die Vergangenheit und an die Vergangenheit erinnern sich die Überlebenden außerhalb des Kapitols gerne. Kein Wunder, denn das gegenwärtige Leben scheint wenig erstrebenswert. Es ist zwar schon neun Jahre her seit der Katastrophe, aber wirklich getan hat sich seitdem nichts. Die Menschen leben immer noch in den Trümmern die die Bomben hinterlassen haben und lassen sich von einer selbsternannten Revolutionsorganisation unterdrücken und in Angst und Schrecken versetzen.
Das Szenario dieser Geschichte ist wirklich sehr erschreckend und brutal. Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, warum dieses Buch als Jugendbuch deklariert wurde. Ja, die Protagonisten sind jugendlich, aber die Geschehnisse sind hart und brutal und schockierend. Ich bin eigentlich nicht dafür Kinder und Jugendliche in Watte zu packen, aber hier geht es nicht nur um Gewalt und Brutalität und Blutvergießen, sondern um wirklich verstörende Eindrücke von einer möglichen Zukunft ohne irgendwelche Perspektiven. Ich bin nicht der Meinung, dass junge Leute so etwas schon so gut aufarbeiten können wie es angebracht wäre.

Nun gut, davon einmal abgesehen. Aus meiner (erwachsenen) Sicht ist die Geschichte an sich zwar gut, hat allerdings enorme Schwächen. Vor allem ist da diese diffuse Geschichte, die einfach nicht stimmig war. Insgesamt waren die Ideen zwar allesamt gut, die Ansätze vorhanden, haben aber meiner Meinung nach nie wirklich stimmig zueinander gepasst. Ich konnte nicht nachvollziehen wie die Figuren auf irgendetwas kamen, warum sie auf einmal so handelten wie sie es taten. Für mich waren das größtenteils alles unzusammenhängende kleine Episoden. Vielleicht liegt es auch an der Komplexität der gesamten Geschichte. Teilweise hatte ich wirklich den Gedanken „Oh, das ist jetzt aber zu viel des Guten“. So viele Zufälle, so viele Konstruktionen die ineinander verwebt sind und dann tatsächlich auch funktionieren? Nein, nicht glaubwürdig genug, nicht ausreichend erklärt.
Die Protagonisten waren einfach nicht authentisch, nicht glaubhaft. Ich hatte auch nach Beendigung der knapp 460 eng bedruckten Seiten nicht das Gefühl einem der Charaktere nahe zu stehen oder ihn zu kennen. Insgesamt blieben sie alle sehr grau und farblos, einfach agierend, zwar mit diversen Gedanken versehen, deren Ursprung allerdings ebenso wenig klar wurde wie eine Erklärung, warum es kaum Emotionen gab. Eine so ausweglose Lage und so gut wie keine Emotionen? Unglaubwürdig!

Der Schreibstil war okay, das Buch lies sich recht flüssig lesen, das zumindest. Die Strukturierung hat mir gefallen. Die Kapitelüberschriften geben immer an welche der Hauptpersonen gerade im Fokus der Aufmerksamkeit steht und dazu noch ein Schlagwort für die Handlung an sich.

Insgesamt würde ich für die ganzen Schwächen eigentlich eher 2 Punkte vergeben, da ich von diesem Gesamtszenario allerdings schon irgendwie gefesselt war werden es 2,5 Punkte, aufgerundet auf 3. Ob ich den zweiten Band allerdings noch lesen werde weiß ich wirklich noch nicht. Jedenfalls werde ich es damit wohl nicht so eilig haben wie mit diesem ersten Band hier.

0.4 Eine perfekte neue Welt – Mike Lancaster

2011_04 Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 272 Seiten
14,95 Euro
September 2011
ISBN: 3789141208

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Inhalt (lt. amazon.de):
„Wenn ihr gegen alle Wahrscheinlichkeit irgendwann diese Kassetten finden solltet, dann spielt sie ab, hört meine Stimme, ich bitte euch. Damit ihr wisst, dass es uns gegeben hat, dass es uns gibt und dass wir euch alle vermissen.“

Ein einziger Moment, eine einzige Entscheidung, können manchmal das ganze Leben verändern. Als der fünfzehnjährige Kyle Straker sich als Freiwilliger für eine Hypnosevorführung meldet, ahnt er nicht, dass er damit sein Schicksal besiegelt. Denn als Kyle aus seiner Trance erwacht, erwartet ihn ein unglaublicher Anblick: Alle anderen Einwohner seiner Stadt, seine Familie und Freunde sind reglos eingefroren. Kein Blinzeln, kein Beben der Nasenflügel – nichts und niemand bewegt sich mehr. Als die Menschen endlich erwachen, wird alles nur noch schlimmer. Für Kyle beginnt ein wahrer Albtraum: Alle um ihn herum sind wie ausgewechselt und er fühlt sich zunehmend bedroht. Zwar ist er angeblich in einer perfekten neuen Welt erwacht. Doch wie perfekt ist eine Welt, in der er nicht sein darf, wer er ist?

Kommentar:
In einer fernen Zukunft werden in Milgrove, einer kleinen Stadt in England, in einem Haus alte Musikkassetten gefunden. Sie wurden überspielt mit den Worten von Kyle Straker. Er erzählt die unglaubliche Geschichte von sich, seiner Freundin Lilly, seiner ehemaligen Lehrerin Kate und des alten Rodney. Sie alle sind eines Tages Freiwillige in der hiesigen Talentshow, die einmal im Jahr veranstaltet wird. Sie wollen Danny bei seiner Hypnosenummer unterstützen, doch als sie wieder aus der Hynose erwachen ist nichts mehr so wie es mal war. Alle Menschen sind wie verwandelt. Kyles Eltern sehen zwar noch so aus wie seine Eltern, aber sie benehmen sich ganz anders. Es scheint, als wären nur die vier hypnotisierten Personen nicht betroffen, genannt die Null-Vierer…

Erzählt wird das Buch aus der Sicht des Autors Mike Lancaster. Wie er schreibt, handelt es sich bei dieser Geschichte um eine Abschrift der Geschichte die sich auf den Kassetten befindet und gliedert sich nach den drei Kassetten und deren A- und B-Seiten. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein paar Kommentare die diverse Begriffe erklären, die es in der Zukunft der Erde nicht mehr gibt und mit denen die zukünftige Gesellschaft nichts mehr anfangen kann. Teilweise ganz witzig und auflockernd, zumindest zu Beginn noch, am Ende lässt der Witz allerdings ein wenig nach.
Da das Buch ja den Eindruck machen soll die Abschrift einer gesprochenen Erzählung zu sein, ist auch die Sprache entsprechend einfach gehalten. Heißt, dass die Sätze einfach und kurz gehalten sind, ebenso wie die Kapitel. Dadurch lässt sich das Buch natürlich zügig durchlesen, allerdings bedeuten die vielen Zeilenbrüche natürlich auch, dass bei dem eh schon recht kurzen Buch auch ansonsten viel Platz verschwendet wird.

Ich war insgesamt etwas enttäuscht von diesem Buch. Die Idee fand ich zunächst eigentlich recht interessant und auch die anfängliche Umsetzung versprach viel. Im weiteren Verlauf wurde es allerdings langweiliger und trotz der Kürze tatsächlich ein wenig langatmig. Die Auflösung hat mich schließlich überhaupt nicht mehr überzeugt, da fehlte mir einfach alles. Eine Botschaft, einen Sinn, ein Ende … Hinzu kommt noch, dass das Cover, durch das ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden bin, überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun hat.
Insgesamt kann ich dieses Buch also nicht wirklich empfehlen, für den starken Einstieg und die nette Idee würde ich aber trotzdem noch drei Sterne geben, zwei wären zu wenig.

Kyria & Reb: Bis ans Ende der Welt – Andrea Schacht

31561801z Egmont INK Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 381 Seiten
17,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3863960165Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Das Vereinigte Europa im Jahr 2125 ist eine Welt der kompletten Überwachung. Das geschieht nur zum Besten der Bürger, sagt Kyrias Mutter, eine hochrangige Politikerin des perfekt gesteuerten Systems New Europe . Doch die 17-jährige Kyria möchte endlich erfahren, wie es ist, sich frei zu fühlen. Als sie in Reb, einem jungen Rebell aus dem Untergrund, einen Verbündeten findet, fliehen die beiden auf abenteuerliche Weise aus New Europe und gelangen in ein fernes Reservat. Dort haben sich die Menschen ein bäuerliches Leben wie in längst vergangenen Zeiten bewahrt. Doch schon bald sind die Verfolger Kyria und Reb auf der Spur. Und das ist nicht die einzige Gefahr, denn alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, werden von künstlich ausgelösten Seuchen bedroht. Auch Kyria gerät in den Verdacht, die friedliebenden Menschen des Reservats mit einer Masernepidemie zu vernichten. Zum Glück hat Kyria Freunde an ihrer Seite und einen jungen Rebellen, der ihr Herz berührt …

Kommentar:

Dieser dystopische Jugendroman kommt aus Deutschland und wurde von Andrea Schacht geschrieben, die sich bisher hauptsächlich durch ihre historischen Romane einen Namen machte. Umso gespannter war ich auf diesen ersten Teil der Geschichte rund um das ungleiche Paar Kyria und Reb.

Deutschland in der Zukunft. Nun sind die Frauen an der Macht und Männer spielen nur die zweite Geige. Kyria ist Tochter einer Politikerin und kommt aus reichem Hause. Sie leidet an einem Gendefekt an dem bereits ihr Vater gestorben ist. An ihrem achtzehnten Geburtstag kommt sie nach einigen Insektenstichen ins Krankenhaus und glaubt, dass sie aufgrund ihrer Krankheit in Kürze sterben müsse. Dort trifft sie Reb, einen Rebellen, zusammengeschlagen, aus der Unterschicht und verdammt frech. Dennoch freundet sie sich mit ihm an und flieht schließlich mit ihm um in die Reservate zu kommen wo sie ein letztes Mal ihre Freundin Hazel besuchen will…

Die Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Protagonisten sind frech und die Dialoge erfrischend. Kurz, der Schreibstil der Autorin hat es in sich und weiß zu gefallen.
Andrea Schacht entwirft hier ein komplettes System, eine komplett neue Gesellschaftsstruktur, die man erst einmal überblicken muss. Ein wenig Probleme hatte ich schon mir das alles in den richtigen Dimensionen vorstellen zu können, denn zu Beginn war ich der Ansicht, dass NuYu, also New Europe, nur aus einem kleinen Gebiet rund um das ehemalige Frankfurt/Main besteht und alles andere drum herum sozusagen Reservate seien. Tatsächlich spielt sich alles aber in mehreren Ländern unseres heutigen Europas ab, nicht nur in Deutschland. Schön fand ich auf jeden Fall, dass man mit den Schauplätzen etwas anfangen konnte.

Die Figuren im Buch fand ich allesamt sympathisch, aber leider nicht immer wirklich gut ausgestaltet. Kyria handelt für mich viel zu besonnen in der Situation im Krankenhaus als sie sich entschließt mit Reb zu fliehen und auch sonst handeln viele Personen meiner Ansicht nach einfach nur um die Geschichte gerade gut voranzutreiben und nicht so, wie es eigentlich glaubhaft wäre.
Das ist bislang allerdings mein einziger Kritikpunkt und dafür gibt es auch einen Stern abgezogen. Ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich bin sehr gespannt auf den näcshten Teil.