Tausend Nächte aus Sand und Feuer – Emily Kate Johnston

tausendnaechteaussandundfeuer

cbt Verlag | Gebundene Ausgabe | 368 Seiten | 16,99 Euro | April 2016 | Originaltitel: A thousand nights | Übersetzer: Petra Koob-Pawis | ISBN: 978-3570164068

Inhalt

(lt. amazon.de):

Lo-Melkhinn hat schon dreihundert Mädchen auf dem Gewissen, bevor er in ihr Dorf kommt, um sich eine neue Braut zu suchen. Als sie die Staubwolke am Horizont sieht, weiß sie, dass er das hübscheste Mädchen im Dorf mitnehmen wird: ihre Schwester. Aber das wird sie nicht zulassen. Stattdessen kehrt sie selbst mit dem geheimnisvollen Wüstenherrscher in seinen Palast zurück. Der Tod scheint ihr sicher, doch am nächsten Morgen ist sie immer noch am Leben. Von nun an erzählt sie Lo-Melkhinn jede Nacht eine neue Geschichte und jeden Morgen erwacht sie mit einem magischen Funken in sich, der von Tag zu Tag mächtiger wird …

Gewähltes Zitat

Ich überlegte, wie es wohl sein mochte, keine Furcht vor Löwen zu kennen. Als meine Schwester und ich zu den Herden geschickt worden waren, hatten wir gelernt wie man Schakale und Hyänen tötet. Nähert sich eine Löwin, dann überlasst ihr jedes Schaf, ganz gleich welches sie sich aussucht. Die männlichen Löwen waren anders, das erfuhr ich später, wenngleich auch sie grausam sein konnten, besonders wenn sie allein waren.

(S. 78)

Meine Meinung

Lo-Melkhinn, König des Wüstenlandes, hat schon über 300 Frauen geheiratet und ermordet. Als er nun in ihr Dorf kommt um sich eine neue Braut zu suchen, opfert sie sich für ihre Schwester. Im Palast angekommen geschieht das unglaubliche: sie überlebt! Länger als jede andere vor ihr! Und das hat seinen Grund. Ebenso wie es seinen Grund hat, dass Lo-Melkhinn seine Frauen ermordet.

Auf dieses Buch wurde ich vor allem aufmerksam, weil es inhaltlich so sehr an „Zorn und Morgenröte“ erinnert und dieses Buch mochte ich wider Erwarten wirklich sehr. So war ich auch auf dieses hier gespannt, das wieder eine Geschichte aus tausendundeiner Nacht erzählt.

Die Geschichte selbst erinnert tatsächlich aber nur zu Beginn ein wenig an Zorn und Morgenröte, es ist quasi die selbe Ausgangssituation, nimmt dann aber einen komplett eigenen Verlauf. Was man anhand der Inhaltsbeschreibung nicht unbedingt vermuten wird, ist, dass die Geschichte sehr ins phantastische geht. Ich würde sogar sagen, dass es hier eher ein Fantasy-Roman ist, mehr noch als ein Märchen. Das hatte ich nicht erwartet und das war auch ein Punkt, der mir persönlich nicht besonders gefallen hat. Dennoch habe ich mich darauf eingelassen, denn ich wollte natürlich gerne wissen, wie es weiter gehen und was es mit all dem auf sich haben würde.

Tatsächlich musste ich mich ganz häufig zum weiterlesen zwingen, denn ehrlich gesagt konnte die Geschichte mich nicht sehr mitreißen und fesseln. Einzig der tolle Schreibstil ließ mich durchhalten, denn Emily Kate Johnston schreibt wirklich meister- und märchenhaft. Erzählen kann die Autorin und tut dies durch die Protagonistin.
Vielleicht wundert sich der eine oder andere, warum ich bislang immer von einer ‘sie’ schreibe. Das hat den einfachen Grund, dass die Hauptfigur in diesem Buch und bis auf Lo-Melkhinn auch alle weiteren Figuren namenslos ist. Es werden keine Namen genannt. Zunächst ist mir das nicht besonders aufgefallen und Beschreibungen wie ‘die Mutter meiner Schwester’ oder ‘der Vater des Vaters’ etc. hatte ich zunächst für authentische Beschreibungen gehalten. Aber tatsächlich werden keinerlei Namen genannt. Insgesamt hat die Autorin das recht gut gelöst, finde ich und es störte beim Lesen auch nicht weiter. Lediglich beim drüber reden und nachdenken fiel es mir teils schwer am Ball zu bleiben und ich denke, das ist auch ein Grund mit dafür, dass ich mich nicht so sehr auf die Geschichte einlassen konnte.

Wie bereits erwähnt hat mir die Fantasy im Buch nicht so sehr zugesagt, was daran lag, dass es einfach nur fantastisch war, ohne irgendwelche Regeln oder große Beschreibungen. Alles wurde als gegeben voraus gesetzt und so etwas mag ich einfach nicht besonders. Wer damit allerdings kein Problem hat, der wird hier eine schön erzählte Geschichte zu lesen bekommen in der die Handlung eher so vor sich hin plätschert.

Fazit

Mich konnte Emily Kate Johnston mit Tausend Nächte aus Sand und Feuer leider nicht überzeugen. Ich hatte keine Geschichte erwartet, die so sehr Fantasy sein würde und konnte mich auch mit den Figuren nicht so sehr anfreunden. Der Schreibstil der Autorin ist zwar großartig, aber das ist leider auch alles was mich daran gehindert hat das Buch nicht abzubrechen. Von mir gibt es gerade noch drei Sterne.

Meine Wertung

One thought on “Tausend Nächte aus Sand und Feuer – Emily Kate Johnston

  1. Hallo Nicole,

    das Buch interessiert mich sehr, aber so sicher bin ich mir noch nicht. Gut zu wissen, dass es eher in den Fantasybereich gehört und deine Kritikpunkte kann ich nachvollziehen. Dann warte ich mal weitere Leseeindrücke zu dem Buch ab.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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