Verliebt in Hollyhill – Alexandra Pilz

verliebtinhollyhill

Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
16,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3453269170
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Werden Matt und Emily diesmal für immer zueinanderfinden?
Emily ist zurück! Zurück in Hollyhill, dem kleinen Dorf im Dartmoor, und zurück in der Gegenwart. Gemeinsam mit Matt hat sie in den schrillen 80er-Jahren einen Mörder gefasst, das Geheimnis ihrer Herkunft gelüftet und sich Hals über Kopf in den wortkargen Jungen verliebt. Doch der scheint sie plötzlich nicht mehr zu wollen. Aber bevor Emily herausfinden kann, wieso ihre Beziehung zu Matt so kompliziert ist, wird Hollyhill erneut in die Vergangenheit katapultiert – und Emily gleich mit. Willkommen im Jahr 1811! Emily ist hin und weg von den romantischen Regency-Kleidern und den eleganten Hochsteckfrisuren. Viel Zeit zum Einleben bleibt ihr allerdings nicht, denn wie aus dem Nichts taucht eine Kutsche in Hollyhill auf, mit einer bewusstlosen jungen Frau darin. Die Suche nach ihrer Herkunft führt zu einem abgelegenen Herrenhaus. Noch ahnen Emily und Matt nicht, welch düstere Geheimnisse sich hinter den alten Mauern verbergen – und welche dramatischen Auswirkungen diese auf Emilys Zukunft haben …

 

Gewähltes Zitat

Himmel, diese Zeitreisen waren anstrengend. Man sollte eine Prüfung absolvieren müssen, bevor man ohne Vorwarnung in ein anderes Jahrhundert geschleudert wurde. Umgangsformen im beginnenden 19. Jahrhundert. Keine Angst vorm Feuermachen mit dem Feuerstein. Wie bewege ich mich fort, ohne über meine eigenen Füße zu stolpern?
(S. 181)

Meine Meinung

”Verliebt in Hollyhill” ist nach “Zurück nach Hollyhill” der zweite Band der Reihe um das mysteriöse, englische Dorf Hollyhill, das durch die Zeit springt. Wer den ersten Teil noch nicht kennt, der sollte auf jeden Fall mit diesem anfangen, sonst sind viele Andeutungen und das genaue Konzept der Geschichte einfach nicht ausreichend verständlich.

Die Geschichte des zweiten Bandes setzt die des ersten auch nahezu nahtlos fort. Emily ist immer noch in Hollyhill und noch bevor sie abreisen kann, springt das Dorf samt ihr und all den anderen Bewohnern erneut durch die Zeit, dieses mal ins Jahr 1811, wo ihnen auch direkt ein Mädchen vor die Füße fällt. Während Emily, Matt und die anderen versuchen auch dieses Rätsel zu lösen, stolpern sie durch einen spannenden Fall.

Genau so, nämlich als Fall habe ich die Geschichte empfunden. Die Haupthandlung um Emily, ihre Bedeutung für Hollyhill geht nämlich nur sehr schleppend voran und spielt sich eher im Hintergrund ab, während der aktuelle Fall, den sie in der Vergangenheit zu lösen versuchen, den meisten Platz einnimmt. Jedenfalls wenn man von der Beziehung zwischen Emily und Matt absieht, die sich mal in die eine und mal in die andere Richtung entwickelt.

Der ‘Fall’ an sich hat mir auch soweit gut gefallen. Ich mochte die Schwierigkeiten, die sich durch die unbekannte Vergangenheit ergaben und habe das Buch dahingehend sehr genossen. Das hat Spaß gemacht.

Während ich im ersten Band vor allem die Figuren genossen habe, ging mir nun besonders Emily teils wirklich auf die Nerven, als sie sich in der Vergangenheit wirklich ziemlich dämlich angestellt hat. Das fand ich etwas schade. Natürlich kann man nicht alles wissen, aber so naiv hätte es nicht sein müssen, finde ich. Auch Matt wurde dieses mal nicht besonders vorteilhaft dargestellt, auch nicht die Beziehung der beiden. Diese fand ich vor allem zum Ende hin doch recht blass und wenig überzeugend, so dass ich nicht nur einmal dachte, dass es nicht schade sei, wenn aus den beiden nichts würde.

Schön fand ich allerdings, dass man dieses mal generell ein wenig mehr über die Bewohner Hollyhills und deren Geschichte erfahren hat, das kann gerne so weiter gehen.

Das Cover dieses Buches passt auch wieder wunderbar zum ersten Teil, der noch in gelb-schwarz gehalten wurde. Den Scherenschnitt mochte ich schon bei Kerstin Giers Edelstein-Trilogie, an die mich diese Bücher nicht zuletzt wegen der Optik auch ein wenig erinnern.

 

Fazit

Insgesamt war dieser zweite Band nicht ganz so überzeugend wie es der erste Band noch war, aber dennoch habe ich die Geschichte trotz aller Kritik auch hier wieder genießen können. Das Buch überzeugt einfach durch seine lockere und ansprechende Geschichte und den Ausflug in die Vergangenheit.

Das Ende lässt mich ein wenig zwiespältig zurück, einerseits wünsche ich mir eine Fortsetzung, andererseits konnte ich aus genannten Gründen auch mit einem solchen Ende leben. Nun ja, zumindest fast, wenn es den Epilog nicht gäbe. Ich bin nun also gespannt auf den dritten Teil der Reihe und hoffe, dass dann vor allem Emily wieder mehr im Vordergrund stehen wird.

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Zeitsplitter: Die Jägerin – Cristin Terrill

zeitsplitter

Boje Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 336 Seiten
14,99 Euro
Februar 2014
Originaltitel: All Our Yesterdays
ISBN: 978-3414823908
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Marina steht am Anfang: Sie ist reich, beliebt und verliebt in einen hinreißend attraktiven Jungen. Em ist am Ende: Sie ist seit Jahren auf der Flucht, seit Monaten in einer winzigen Zelle eingesperrt, wird beinahe täglich verhört. Die beiden Mädchen haben nichts gemeinsam, außer der einen Sache: Sie sind ein und dieselbe Person. Vier Jahre trennen sie. Vier Jahre, in denen die Welt an den Rand des Abgrunds gerät. Doch Em bekommt die Möglichkeit, durch eine Zeitreise die Vergangenheit zu ändern. Nur ist der Preis, den sie dafür zahlen muss, schrecklich … 

Gewähltes Zitat

Ich nicke. Ich mag keine geniale Wissenschaftlerin sein, aber ich spüre bis in die Haarspitzen hinein, dass es wahr ist. Die Zeit jagt uns, und sie ist schnell. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
(S. 197)

Meine Meinung

Em und Finn gelingt es mit Hilfe eines Aufsehers aus ihrem Gefängnis zu fliehen und zurück in die Vergangenheit zu reisen, um dort einen Auftrag zu erledigen, nämlich jemanden zu töten.
In dieser Vergangenheit lernen wir die junge Marina kennen, die in ihren langjährigen Freund James verliebt ist, der aus einer reichen Familie stammt und nach dem Tod seiner Eltern bei seinem berühmten Bruder aufwächst.
Als die beiden eines Tages zusammen zu einer Gala gehen, wird James Bruder Nate von Unbekannten angeschossen und es beginnt eine Zeit des Bangens. Damit nicht genug, wird kurz darauf im Krankenhaus auch noch auf James geschossen…

Von „Zeitsplitter“ war ich direkt nach dem Lesen des besonderen Klappentextes fasziniert, dem es nämlich gelingt, mit haargenau den selben Worten, etwas gänzlich anderes auszudrücken. Das hat mich direkt neugierig gemacht und ich war sehr gespannt auf die Geschichte im Inneren des Buches, ob diese genauso außergewöhnlich seien würde.

Der Klappentext verrät nicht zu viel, was mir sehr gefallen hat. Er macht außerordentlich neugierig, aber da nichts vorweg genommen wird, bleibt die Spannung erhalten. Die Inhaltsbeschreibung auf der Verlagsseite und auch hier bei Amazon habe ich glücklicherweise erst gelesen, nachdem ich das Buch bereits beendet hatte, denn diese verrät leider viel zu viel und ich bin froh, dass sie mir nichts vorweg genommen hat und ich so absolut unvoreingenommen an die Geschichte gehen konnte.

Zu Beginn war es für mich ein Rätsel, worauf alles hinauslaufen würde. Auch, dass diese Geschichte mit Zeitreisen zu tun haben würde, wusste ich zunächst nicht, weswegen mich die Ereignisse dann allesamt überraschen und glücklicherweise auch überzeugen konnten.
Der Einstieg war ein wenig hart, denn die Beschreibung Ems, die sich in Gefangenschaft befand, war recht hart. Sie war mir einerseits sympathisch, andererseits stieß mich ihre Härte aber auch ab. Das legte sich im weiteren Verlauf des Buches dann immer mehr, als sich immer weiter offenbarte, worum es Em ging und wie sie so hart werden konnte.
Marina hingegen war mir direkt sympathisch. Ein wenig naiv vielleicht, aber ich empfand sie als nettes, junges Mädchen.
Finn behielt im Laufe der Geschichte bei mir den gleichen Level bei. Ich mochte ihn einfach.
James, um den sich die Handlung ja irgendwie dreht, mochte ich eigentlich auch sehr, aber ich konnte seine Handlungen und Wandlungen teils nicht so ganz nachvollziehen. Das ist auch der größte Kritikpunkt, den ich an dieser Geschichte, die mir ansonsten ausnehmend gut gefallen hat, habe. Seine Intention war für mich nicht zu allen Zeitpunkten wirklich verständlich und kamen nicht wirklich authentisch bei mir an.

Den Aufbau der Geschichte kann ich nur als gelungen bezeichnen. Die Spannung ist von Anfang an vorhanden und trägt sich bis zum Ende hin. Das Ende selbst ist ein wenig überraschend und klasse gelöst. Die Zeitreise-Geschichte auch überzeugend dargestellt, ohne viele Logikfehler. Es gibt immer mal wieder ein paar überraschende Enthüllungen, vor allem, wenn man sich vor der Lektüre nicht hat spoilern lassen, das hat mir besonders gut gefallen. 

 

Fazit

Insgesamt konnte mich diese Zeitreise-Geschichte wirklich überzeugen. Sie war gut erzählt, hatte einen fesselnden Handlungsbogen und sehr interessante und gut ausgearbeitete Figuren. Die Frage, was aus einem werden kann, wie sich ein Mensch entwickeln kann und was passieren muss um angelegte Eigenschaften zu ändern, zog sich durchs Buch und konnte mich ebenso begeistern.
Bis auf den einen angesprochenen Kritikpunkt hat mir dieses Buch ausnehmend gut gefallen, angefangen beim außergewöhnlichen Klappentext, bis hin zum spannenden Schluss!

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Invaders: Sie kommen in Frieden … oder so – Peter Ward

invaders

Piper Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 384 Seiten
14,99 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: Time Rep
ISBN: 978-3492703130
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Inhalt (lt. amazon.de):
Geoff Stamp glaubt nicht an Zeitreisen – bis er ein unwiderstehliches Jobangebot bekommt: Er soll als Zeitreiseführer Touristen aus der Zukunft betreuen. Doch bald stellt sich heraus, dass eine außerirdische Macht Spione in Geoffs Umfeld gebracht hat, um eine zerstörerische Invasion auf die Menschheit vorzubereiten. Geoff findet sich im Mittelpunkt eines galaktischen Konflikts wieder … Die Invasoren kamen aus der Vergangenheit. Aus der Zukunft kehrten sie zurück, um uns endgültig zu unterwerfen. In der Gegenwart trafen sie auf einen Mann, mit dem sie nicht gerechnet hatten: Geoff Stamp. Er hatte gerade seinen neuen Job angetreten. Und sah es gar nicht ein, sich dies durch ein paar außerirdische Reptilien zunichte machen zu lassen … Peter Wards gefeiertes Debüt ist ein episches Abenteuer zwischen den Zeiten – irrwitzige Verwicklungen und gigantische Weltraumschlachten inklusive.

Zitat:
»Heutzutage nicht. Im All zu drehen ist genauso einfach wie eine Autoverfolgungsjagd auf der Erde zu filmen. Außerdem merkt das Publikum den Unterschied. Vergleichen sie mal Star Trek 2 mit Star Trek 200, dann verstehen Sie, was ich meine.«
(S. 283 ff.)

Kommentar:
Geoff Stamp ist ein unscheinbarer Typ. Nicht, weil er aus der Masse nicht raussticht, sondern weil er überhaupt nicht auffällt, denn wer sich nie zeigt, wird auch nicht wahr genommen. Geoff geht selten vor die Tür, hat seit einiger Zeit keinen Job mehr, auch keine Lust sich einen zu beschaffen und spielt die meiste Zeit Computerspiele. Sein einziger Freund ist Tim, bei dem er auch wohnt, von dem er allerdings nicht viel weiß, außer dass Tim den faulen Geoff und sein unsoziales Verhalten bedingungslos duldet, was Geoff zwar sehr gelegen, aber auch ein wenig merkwürdig vorkommt. Eines Tages kommt Tim schließlich mit einem Stellenangebot, auf das Geoff sich seiner Meinung nach bewerben sollte, was Geoff aus Scham auch tut, schließlich zahlt er Tim schon seit Ewigkeiten keine Miete mehr. Auf seine nichtssagende Bewerbung bekommt er auch postwendend eine Antwort, sogar noch bevor er sie überhaupt selbst abgeschickt hat …

Ich weiß gar nicht mehr wirklich, was ich mir von diesem Buch versprochen habe, aber es war etwas anderes als das, was ich bekommen habe. Es war besser!
Ich hatte schon eine humorvolle Geschichte erwartet, das hat mir der Titel bereits verraten, die Inhaltsbeschreibung fand ich allerdings eher etwas nichtssagend, so dass ich wirklich recht unbelastet an die Geschichte gehen konnte.

Den Beginn der Geschichte fand ich ein wenig lahm, den Schreibstil etwas distanziert und wenig fesselnd. Ich brauchte erst einmal einige Seiten um rein zu kommen, zumal mir auch der Protagonist selbst, Geoff Stamp, weder sympathisch noch irgendwie nachvollziehbar agierend war. Mit seiner faulen und gleichgültigen Art konnte er mich zunächst nicht für sich einnehmen. Nach den ersten Seiten wurde die Handlung allerdings interessant und auch ein wenig abstrus, so dass ich einfach weiter lesen musste, denn ich wollte selbst wissen, was es mit diesem merkwürdigen Jobangebot auf sich hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich auch bereits total an den Schreibstil gewöhnt und fand ihn zum Schluss dann doch sogar sehr passend zur Geschichte.
Auch Geoff wurde mir immer sympathischer und als er schließlich seine Rolle in der Geschichte vorgesetzt bekam, nämlich die der unbedeutendste Mensch der Erde zu sein, wurde auch endlich sein Ehrgeiz geweckt und ich konnte auch seine Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen.

Insgesamt ist in dieser Geschichte alles sehr überspitzt und ironisch dargestellt, was mir am Anfang ein wenig Schwierigkeiten bereitete, mir zum Schluss aber sehr gut gefiel! „Invaders“ hat seine glorreichen Momente, die während des Lesens einfach Spaß machen, die ich dann auch mit lachendem Auge und offenen Mund verfolgen konnte und die ich auch so schnell nicht vergessen werde, so besonders war die Geschichte im Gesamten. Die Idee ist sicherlich nicht neu, obwohl einige Elemente doch sehr erfrischend waren, die Umsetzung aber ist total überzeugend und anders.

Von mir gibt es für diese tolle Zeitreise-Science-Fiction-Alien-Invasions-Führungs-Komödie vier sehr gute Sterne mit Tendenz zum fünften Stern!

 

Meine Wertung:
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