Das Labyrinth ist ohne Gnade – Rainer Wekwerth

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Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 344 Seiten
16,99 Euro
August 2014
ISBN: 978-3401067902
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Sie sind nur noch zu dritt und sie sind geschwächt. Aber sie wollen überleben – um jeden Preis. Zweifel überschatten den Kampf gegen das Labyrinth, das mit immer neuen Mysterien für die Jugendlichen aufwartet. Ihr mühsam erworbener Teamgeist scheint nicht zu brechen, doch lohnt sich für Jeb, Jenna und Mary der gemeinsame Kampf, wenn nur einer von ihnen überleben kann? Die entscheidende Frage aber wagt niemand zu stellen: Was erwartet den letzten Überlebenden hinter dem sechsten Tor?

Gewähltes Zitat

Das Labyrinth hatte es wahrhaftig geschafft, dass sie mittlerweile nur noch zu dritt waren. Das alles hatte er während des Kampfs ums Überleben, den sie nun schon stunden-, nein, tagelang führten, nicht mehr an sich rangelassen. Jetzt, da er das erste Mal in Ruhe innehalten konnte uns sich zumindest vorerst in Sicherheit fühlte – da brach diese Erkenntnis mit umso größerer Heftigkeit über ihn herein.
Sie waren sieben gewesen.
Nun waren sie nur noch zu dritt.
Und das Labyrinth war noch lange nicht mit ihnen fertig.

(S. 15) 

Meine Meinung

Jeb, Jenna und Mary haben es in die nächste Welt geschafft und sind umgeben von Wasser. Wie sollen sie auf dem offenen Meer überleben? Aber natürlich hält das Labyrinth auch hier wieder einige Überraschungen bereit. Es ist zwar ohne Gnade, aber fair und so schaffen es zumindest zwei Protagonisten zu den nächsten zwei Toren. Wer wird am Ende nun übrig bleiben?

Lange, lange haben ich auf diese Fortsetzung, die ja gleichzeitig leider auch das Ende dieser Geschichte ist, gewartet. Zugegeben, der erste Band der Trilogie konnte mich nicht total begeistern, aber ich fand ihn gut und er hat mich neugierig gemacht. Den zweiten Teil fand ich dann schon viel besser, spannender. Der dritte Band konnte mich jetzt total mitreißen!

Schon im letzten Band wurden wir von Rainer Wekwerth im Meer zurück gelassen oder vielmehr unsere verbliebenen Protagonisten Jeb, Jenna und Mary. Ich war jetzt monatelang gespannt, wie sich die drei wohl aus dieser aussichtslosen Lage retten könnten und wurde auch hier nicht enttäuscht. Natürlich wurde es sehr spannend, aber auch mehr als das. Jeb, Jenna und Mary treffen in der ersten Welt auf unerklärliche Dinge und ich wurde schier verrückt, weil ich mir einfach nicht erklären konnte, was es mit diesen Begegnungen auf sich haben könnte. Da half einfach nur weiter lesen. Die Geschichte wurde einfach mit jeder Seite immer spannender, so dass ich das Buch kaum noch zur Seite legen konnte. 

Natürlich erreichen in dieser zweiten Welt auch wieder nur zwei Personen die Tore. Welche das sind werde ich natürlich nicht verraten, ebenso wenig welche Person das aller letzte Tor erreicht oder was es mit dem Labyrinth auf sich hat.
Diese Fragen werden aber dennoch alle in diesem letzten Band beantwortet und dennoch hatte ich auf der letzten Seite zunächst einmal das Gefühl betrogen worden zu sein, denn – wieder ohne zu viel zu verraten – der Schluss ist so gar nicht, wie ich ihn mir vorgestellt habe.
Nachdem ich allerdings ein wenig drüber nachdenken konnte, war ich schließlich doch sehr zufrieden mit diesem Ende, das laut Rainer Wekwerth auch von Anfang an so fest stand. Es passte einfach total. Ebenso wie die gesamte Geschichte, alle verrückten Ereignisse, die das Labyrinth in den vergangenen Bänden so für uns bereit hielt, hatten irgendwie eine Bedeutung, die man schließlich zuordnen und verstehen konnte. Ich würde die Bücher jetzt gerne noch einmal am Stück lesen, damit ich die ganzen Andeutungen und Zusammenhänge noch einmal geballt mitbekomme, denn das würde der Geschichte sicherlich noch einmal einen kleinen Kick geben, obwohl ich sie dann ja schon kenne.

Fazit

Insgesamt war ich von diesem Buch sehr begeistert! Die Labyrinth-Reihe ist eine der wenigen, die mir mit zunehmendem Band immer besser gefallen haben. Meistens ist es eher umgekehrt oder gleichbleibend, aber diese Reihe konnte mich immer weiter begeistern. Vom Schreibstil des Autors müssen wir hier gar nicht reden, der ist spitze, wenn auch der Zielgruppe entsprechend, womit ich nicht sagen will, dass Jugendliche nicht anspruchsvoll sind. Von mir gibt es für diesen Abschluss schlussendlich noch fünf Sterne!

Meine Wertung

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Blogtour “Vernichtet” Tag 8: Interview mit Teri Terry

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Heute ist es endlich soweit! Die Blogtour zu Teri Terrys großartiger Trilogie macht bei mir Halt.

Nachdem Ihr in den letzten Tagen ja bereits ganz viel über die Slated-Trilogie erfahren konntet und euch gestern die Autorin vorgestellt wurde, gibt es heute ein kleines Interview mit Teri Terry, die sich trotz Ihres vollen Terminkalenders ein wenig Zeit für uns genommen hat worüber wir uns wirklich freuen!

Das Interview wurde natürlich in englischer Sprache geführt, für euch aber natürlich ins Deutsche übersetzt.

Viel Spaß wünsche ich euch nun mit ein paar kurzen Einblicken in Teri Terrys Arbeit, ihrem neuen Buchprojekt und als ganz private Person!


Im Gespräch mit Teri Terry

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In den FAQ auf ihrer Homepage schreibt Teri Terry schon, wie sie zu diesem ungewöhnlichen Namen kam:
Nein, meine Eltern waren nicht so grausam! Ich habe diesen Namen angeheiratet. Eigentlich bin ich eine Teresa, wurde aber immer nur Teri gerufen. Ich habe niemals daran gedacht einen anderen Namen anzunehmen, bereue es allerdings ab und an mal, zum Beispiel, wenn ich telefonisch einen Termin machen will…

Wie kamen Sie zum Schreiben? Ist das Ihr Hauptberuf?
Ich mache das schon so lange ich denken kann und schreibe auch fast genau so lange. Vor ungefähr zehn Jahren habe ich damit begonnen zu versuchen meine Sachen auch zu veröffentlichen. Heute schreibe ich Vollzeit.

Wo und wann schreiben Sie am liebsten? Was ist Ihr Lieblingsarbeitsplatz und wovon werden Sie inspiriert?
Ich schreibe zu Hause. Meistens mag ich es direkt morgens damit zu beginnen – mit einem Laptop im Bett. Obwohl ich in letzter Zeit tatsächlich meistens am Nachmittag im Garten schreibe. Zu dieser Jahreszeit liebe ich es draußen zu schreiben.

Was wird Ihr nächstes Buchprojekt? Ist da schon etwas geplant?
Mein nächstes Buch ist Mind Games und wird in Großbritannien im März 2015 von Orchard Books veröffentlicht werden. Ich hoffe sehr, dass es auch für Deutschland übersetzt und veröffentlicht werden wird! Es ist ein futuristischer Thriller der teilweise in London spielt und teilweise auf einer exotischen Insel; teilweise in der realen Welt, und teilweise in virtuellen Welten.

Tterry garden workplaceWie kamen Sie auf die Idee zu “Gelöscht”?
”Gelöscht” begann mit einem Traum von einem Mädchen, das erschrocken den Strand entlang läuft und Angst davor hat zurück zu blicken und zu sehen was da jagt. Dies wurde der Prolog zu “Gelöscht” und von dort entwickelte sich die Geschichte weiter.

Welche Ihrer Figuren ähnelt Ihnen am meisten?
Ich glaube nicht, dass ich einem meiner Charaktere wirklich ähnlich bin – sie sind wirklich komplett meiner Phantasie entsprungen. Obwohl ich schon glaube, dass ich ein paar Dinge mit Kyla gemeinsam habe. Wie sie bin auch ich sehr stur und manchmal in bringt mich meine Eigenschaft zu Sprechen ohne nachzudenken in Schwierigkeiten. Auch ich mag keinen Brokkoli, dafür aber Katzen! Aber ich bin nicht so mutig wie sie es ist.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade Schreiben?
Lesen, Spazieren gehen, Sport (vor allem Cricket und Tennis), und ich liebe alle Arten von Musik, und gehe gerne auf Konzerte.

Zum Schluss ein paar Spaß-Fragen, um den Menschen Teri etwas besser kennen zu lernen:

Bitte beschreiben Sie sich selbst mit fünf Worten.
Loyal, stur, spielerisch, fokussiert, sensibel.

Kaffee oder Tee? Tee

Schokolade oder Chips? Popcorn! (einfach aus Trotz!)

Filme oder Bücher? Bücher

Drinnen oder Draußen? Draußen (es sei denn, es regnet)

Sommer oder Winter? Ich kann mich nicht entscheiden: beides! Ich mag den Wechsel der Jahreszeiten!


Ich hoffe, dass euch dieses Interview genauso viel Spaß gemacht hat wie mir und ihr jetzt noch mehr Lust auf diese tolle Reihe habt als vielleicht vorher schon!

Dies war schon fast das Ende der Blogtour, aber nur fast! Denn was wäre eine Blogtour ohne ein Gewinnspiel?! Deswegen als kleinen Tipp: Schaut auf jeden Fall morgen wieder vorbei, denn dann startet auf allen teilnehmenden Blogs das große Gewinnspiel und ich kann euch schon einmal verraten, was es für tolle Preise zu gewinnen gibt:

Der Coppenrath-Verlag stiftet je

1 x die komplette Buchreihe
3 x je ein Exemplar des dritten Teils “Vernichtet”

Also, wenn das mal nichts ist! Alle Informationen zur Teilnahme morgen!

Und hier nochmal alle bisherigen Blogtour-Stationen im Überblick:

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Liebe Grüße,

Nicole

Die Elbenthal-Saga 3: Die eisige Göttin – Ivo Pala

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Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
19,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3737362467
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das große Finale der Elbenthal-Saga!
Laurin, der Schwarze Prinz, hat Svenya nach Alfheim entführt. Doch dort ist nichts mehr, wie es einmal war: Unter der Herrschaft der ebenso schönen wie kaltblütigen Eisigen Göttin hat eine gewaltige fremde Macht die Elbenwelt erobert. Auch Svenya und Laurin werden als Gladiatoren versklavt und müssen lernen, Seite an Seite zu kämpfen, wenn sie die grausamen Spiele überleben und ihre beiden Völker im Kampf um die Freiheit vereinen wollen.

 

Gewähltes Zitat

»Aber sicher«, antwortete Svenya zynisch. »Ich übergebe das mächtigste Stück Magie aller neun Welten an einen seelenlosen Psychopathen … oh, entschuldige, ich meine natürlich einen seelenlosen, psychopathischen Gott, dessen erklärtes Ziel es ist, eben diese Neun Welten zu unterwerfen. Siehst du hier irgendwo auf meiner Stirn >Völlig bescheuertes Dummchen< stehen?«
(S. 432)

Meine Meinung

Svenya und Laurin werden nach ihrer Ankunft in Alfheim zu unfreiwilligen Verbündeten, denn auf sie wartet nicht etwa Laurins unterwürfige Armee der Dunkelelben, sondern ein ganz anderes Volk, das sowohl Licht- als auch Dunkelelben versklavt hat und auch vor Laurin und Svenya nicht zurück schreckt. Zusammen versuchen sie im veränderten Alfheim zu überleben und lernen miteinander auszukommen. Selbstverständlich wäre Svenya aber nicht Svenya, wenn sie nicht versuchen würde die dort herrschen Zustände zu verbessern und die Schreckensherrschaft unter der eisigen Königin zu beenden…

Was Ivo Pala hier für eine wunderbare Geschichte erschaffen hat ist unglaublich! Bereits nach dem ersten Band war ich schon richtig gefesselt von der erfundenen Fantasy-Welt, die der Autor gekonnt mit unserer Realität verknüpfen konnte. Im zweiten Band ging es dann so richtig tief in diese Fantasy Welt unter Dresden rein, wir lernten die Figuren noch viel besser kennen, ihre Vergangenheit, die Hintergründe und jetzt im dritten Band geht es so richtig zur Sache.

Auch der dritte Band der Elbenthal-Saga ist wieder in mehrere große Abschnitte unterteilt und diese wiederrum in zahlreichen kurzen Kapiteln, so dass man einfach durch die Seiten fliegt und irgendwann einfach enttäuscht ist, weil es schon beinahe vorbei ist. Der Schreibstil von Ivo Pala ist auch absolut flüssig und mitreißend und dadurch, dass es überhaupt keine Längen in diesem Buch gibt, flaut die Spannung auch zu keiner Zeit ab. Erholungspausen gibt es quasi nicht.

Der dritte Band spielt zum überwiegenden Teil in Alfheim und Svenya spielt zumindest als die Hüterin von Midgard gar keine so große Rolle mehr. Nach der Ankunft von ihr und Laurin, dem schwarzen Prinzen, kommt alles ganz anders als ich es erwartet hatte. Der letzte Band endete ja mit einem bösen Cliffhanger und der Stelle, an der die beiden Feinde durch Tor nach Alfheim katapultiert wurden. An genau der Stelle setzt die Geschichte nach dem wirklich gelungenen Prolog auch wieder ein.

Der gesamte dritte Band ist im Prinzip eine Wendung in der Geschichte, die ich so überhaupt nicht erwartet hätte. Generell hat mich der gesamte Abschluss total gepackt und überrascht und das meine ich absolut positiv! Ich habe so gehofft und gebangt, dass ich mit dem Abschluss der Trilogie zufrieden sein würde, weil sie mir so gut gefallen hat und ich wurde wirklich überhaupt nicht enttäuscht, meine Erwartungen wurden noch übertroffen!
Mir fällt es gar nicht so schwer darüber zu schreiben ohne zu viel zu verraten, von daher nur folgendes: die Wendung war unvorhersehbar, zumindest für mich. Die Action kommt auch in diesem Band nicht zu kurz, ebenso wie die Entwicklung der Figuren und – das schwöre ich – auch die eine oder andere Figur weiß noch zu überraschen.

Bis kurz vor Schluss habe ich noch gerätselt, ob wir Svenyas Geheimnis um ihre Herkunft überhaupt je erfahren würden, aber auch hier wusste der Autor total zu überraschen. Kurz vor Schluss gab es dann die eine Szene, bei der ich eine wirkliche Gänsehaut bekam und schon dachte, jetzt sei Schluss. Aber nein, ich wäre nicht so begeistert, wenn Ivo Pala nicht auch hier noch einen drauf gesetzt hätte!

Man merkt, ich bin total hin und weg von diesem wirklich gelungenen Finale! Ich hatte schon lange kein Buch mehr, bei dem ich am Ende sprachlos da gesessen habe und zwar nicht vor Ergriffenheit, sondern einfach, weil es einfach ein soooo extrem tolles Leseerlebnis war. Alle Fragen wurden beantwortet, die Story hatte alles! Ich habe nichts vermisst und wenn ich jetzt daran denke, dass es nicht weiter gehen wird, dann tut das wirklich weh, denn für mich ist diese Trilogie eine der besten, die ich je gelesen habe, wirklich!

Nach all dem Lobgesang (tut mir leid, aber ich kann einfach nichts anderes sagen), muss ich dann doch noch eine Kleinigkeit bemängeln: Die äußere Optik hat mich ein wenig enttäuscht. Die Coverzeichnung ist zwar wirklich schön und passt auch perfekt zu den bisherigen Covern, allerdings erstrahlt es dieses mal nicht im metallischen Glanz, so wie bereits die ersten Bände, was mich doch ein wenig enttäuscht hat, denn im Regal fällt das doch schon auf. Das finde wirklich schade und hätte es mir angeglichen gewünscht.

 

Fazit

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Großartig! Danke an Ivo Pala für diese Leseerfahrung, ich muss ehrlich sagen, dass ich so eine Begeisterung nicht erwartet habe. Hier stimmt einfach alles und deswegen gibt es hier auch die volle Punktzahl!

 

Meine Wertung:

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Das Labyrinth erwacht – Rainer Wekwerth

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Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 407 Seiten
16,99 Euro
Januar 2013
ISBN: 978-3401067889
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Inhalt (lt. amazon.de):
Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig.
Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt.
Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren.
Aber das Labyrinth kennt sie.
Jagt sie.
Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen:
Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit das nächste Tor zu erreichen oder du stirbst.
Problem Nummer Eins, es gibt nur sechs Tore.
Problem Nummer Zwei, ihr seid nicht allein.

Zitat:
’Wen seine Ängste überwältigen, wird zurückbleiben. Ihr seid sieben Suchende, doch es gibt nur sechs Tore zur nächsten Welt. So wird es in jeder Welt sein, immer werdet ihr ein Tor weniger finden, als ihr Suchende seid. Einer von euch wird stets zurückbleiben, einer wird allein seinen Ängsten gehören. Wer leben will, muss kämpfen. Gegen andere, gegen sich selbst. Am Ende wird nur einer von euch überleben. Weil ihr im Labyrinth seid. Weil ihr verloren seid.’
(S. 58)

Kommentar:
Als Jeb, Jenna, Kathy, Leon, Tian, Mary und Mischa erwachen befinden sie sich in einer fremden Umgebung und haben keine Ahnung wie sie hierhin gekommen sind. Sie wissen auch sonst nicht mehr viel, wer sie sind, woher sie kommen. Alles notwendige fällt ihnen nach und nach ein, aber nur die wichtigsten Dinge um zu überleben. Einer Nachricht zufolge müssen sie die sechs Tore finden, die sie in die nächste Welt bringen werden. Sechs Tore für sieben. Einer wird auf der Strecke bleiben. Aber wer? Das ist aber noch nicht alles. Sie werden verfolgt. Und sie haben Angst …

Auf dieses Buch war ich wirklich gespannt, denn sowohl Titel als auch Inhaltsangaben hören sich nun wirklich mehr als spannend an. Die Optik macht einen schon verrückt, ebenso wie es das Labyrinth im Buch tut.

Unter dem Labyrinth habe ich mir zwar etwas anderes vorgestellt, nämlich ein klassisches Labyrinth, also einen Irrgarten, aber tatsächlich gibt es so etwas im Buch eher nicht, es sei denn, die Wege durch diese fremde und mysteriöse Welt, die die sieben Jugendlichen durchqueren müssen, hält im weiteren Verlauf dieser Reihe noch einige Überraschungen bereit. Zunächst aber handelt es sich einfach um eine fremde Umgebung, die es zu durchschauen und zu durchqueren gilt, immer auf dem Weg zu den Toren.
Die Story ist also bislang sehr überschaubar, denn mehr geschieht eigentlich nicht. Die Protagonisten stoßen zwar auf einige Probleme und Hindernisse, werden verfolgt und müssen sich selbst überwinden, neu kennen lernen und organisieren, aber die Handlung an sich hält sich in Grenzen.

Gut gelungen ist Rainer Wekwerth hier die Figurenzeichnung, denn alle Protagonisten kann man sich am Ende wirklich gut vorstellen und hat das Gefühl sie zu kennen. Die Auseinandersetzung miteinander ist das eigentlich spannende bislang gewesen, zumindest für mich. Ein wenig Action gibt es auch, aber das Buch kommt ohne wirklich großen Höhepunkt aus. Der Spannungsbogen schlägt also nur leicht aus, ist ansonsten eher gleichbleibend hoch.

Was mich am meisten gestört hast ist aber die Tatsache, dass es kaum wirkliche Hinweise oder Andeutungen gibt, was es mit dem ganzen auf sich hat, also warum genau die sieben Jugendlichen da gelandet sind, was der Sinn des ganzen ist, wer dahinter steckt. Mir fehlten wirklich einige Hinweise, durch die man selbst mit raten könnte. Das kann man jetzt zwar auch, aber bislang ist alles so offen, ohne vorgegebene Richtung, dass es einfach zu mühselig ist und so keinen Spaß macht. Ich habe überhaupt keine Ahnung, auf was das alles hinaus laufen könnte und das finde ich einfach schade. Das hätte ich mir wirklich gewünscht.

Den zweiten Band werde ich dennoch lesen, mittlerweile ist er ja auch bereits erschienen und liegt hier schon bereit. Diesem ersten Band möchte ich lediglich 3,5 Sterne geben, die ich hier auf vier aufrunde und ich hoffe sehr, dass der zweite Band sich steigern wird!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Grischa 2: Eisige Wellen – Leigh Bardugo

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Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 440 Seiten
18,90 Euro
Juli 2013
Originaltitel: Siege and Storm
ISBN: 978-3551582966
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Inhalt (lt. amazon.de):
Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht.

Zitat:
Baghra lachte ihr heiseres, gurgelndes Lachen. »Offenbar findest du Gefallen an der Macht. Je mehr du hast, desto mehr wirst du begehren. Gleiches ruft Gleiches, Mädchen.«
Bei ihren Worten durchzuckte mich Furcht.
(S. 263)

Kommentar:
Alina und Maljen sind dem Dunklen gerade nur knapp entkommen, als sie ihm schon wieder in die Hände fallen. Auf hoher See will der Dunkle einen weiteren mächtigen Kräftemehrer für Alina finden. Als es soweit ist, werden sie von einem Freibeuter und seiner Crew aus den Fängen des Dunklen befreit und reisen mit ihm zurück nach Os Alta zum Palast des Zaren, wo Alina eine schwierige Aufgabe erwartet…

Der erste Band hat mich ja bereits positiv überrascht, obwohl mir das Cover damals nicht gefallen hatte, ich war sehr begeistert von dieser faszinierenden Welt die Leigh Bardugo hier erschaffen hat. Beim zweiten Band finde ich das Cover ehrlich gesagt nicht viel besser, es passt zwar perfekt zum ersten Band, mein Geschmack ist es allerdings nicht. Trotzdem hat der zweite Band mich von mehr begeistern können als es der erste Band bereits tat und mich restlos überzeugt!

Anders als im ersten Band musste ich mich dieses Mal nicht an die etlichen fremden Begriffe gewöhnen, die waren mir noch aus dem ersten Band vertraut und die neuen in diesem Band hat man sich schnell angeeignet. Deswegen fiel mir der Einstieg auch überhaupt nicht schwer.

Das Buch setzt an der Stelle ein, mit der der erste Band endete und es ging mit atemberaubendem Tempo weiter! Nach den ersten hundert Seiten kam mir schon der Gedanke, dass sich die Ereignisse des ersten Bandes hier ganz schnell wiederholen würden, das aber durchaus nicht negativ gemeint ist. Die Spannung riss einfach nicht ab!
Erst danach geht es wieder etwas gemächlich zu und Leigh Bardugo widmet sich wieder meisterhaft ihren Figuren. Das ist es auch, was mir an den beiden Grischa-Bänden so gefällt. Die Autorin schafft es hier ihre Figuren so authentisch, vertraut und lebensecht darzustellen, dass sie einem nicht nur ans Herz wachsen und man mit ihnen mitfiebert, nein, ich habe teils auch noch den Eindruck die Figuren, allen voran natürlich der Protagonistin Alina, zu kennen. Keine der Figuren polarisiert einfach, es gibt etliche Abstufungen und Bardugo konstruiert ihre Figuren so richtig geschickt, so dass es nahezu unmöglich ist sie zu durchschauen und voraus zu sehen, auf welcher Seite sie stehen, auch wenn sie von Grund auf gut oder böse scheinen.
Gerade Alina ist eine unglaublich vielschichtige Figur und ich fand es sehr spannend ihre innere Unruhe und ihr Machtbedürfnis wachsen zu sehen.

Die Geschichte selbst, ich sagte es schon, ist mal wieder total spannend und richtig gut durchdacht. Nach dem ersten Band hätte ich ja bereits ahnen können, dass es am Ende doch anders ausgehen wird, als es die ganze Zeit über den Anschein machte, aber ich bin dann doch rein gefallen. Die überraschenden Wendungen gefallen mir richtig gut, so kann es einfach nie langweilig werden.

Tja, was soll ich bemängeln? Ich weiß einfach nichts zu beanstanden, ich habe mich total gut unterhalten gefühlt und bin schon total gespannt auf den dritten Teil der Grischa-Trilogie, auch wenn ich eigentlich gar nicht möchte, dass diese Reihe schnell zu einem Abschluss kommt.

Von mir gibt es dieses Mal die volle Sternzahl, diese Reihe ist einfach der Wahnsinn!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Der Kuss der Göttin – Aprilynne Pike

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cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Earthbound 1
ISBN: 978-3570156186
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Inhalt (lt. amazon.de):
Liebe, Schicksal und göttliche Macht
Die 17-jährige Tavia ist ein Wunder: Sie hat als Einzige einen Flugzeugabsturz überlebt. Doch plötzlich hat sie Visionen von einem seltsam altertümlich wirkenden Jungen, der sie vor einer großen Gefahr warnt. Und bald wird sie von mysteriösen Männern verfolgt. Tavia flieht gemeinsam mit Benson, ihr einziger Vertrauter und gleichzeitig ihre große Liebe. Sie finden heraus, dass Tavia eine Göttin ist: Vor Urzeiten wurde sie dazu verdammt, immer wiedergeboren zu werden, immer auf der Suche nach ihrem Seelenpartner. Ihre Verfolger sind die Reduciata, die einen ewigen Kampf gegen die Götter führen. Ihre einzige Hoffnung ist Quinn, der Junge aus ihrer Vision. Nur mit ihm ist Tavia unverwundbar und kann gegen die Reduciata bestehen. Doch dafür müsste Tavia Benson verlassen …

Zitat:
Mehr als alle anderen hat Reese es immer vermieden, über meine Verletzungen zu sprechen. Vor heute Abend fand ich das gut. Ich fühlte mich weniger gehemmt, als sähe sie mich, nicht eine wandelnde Ansammlung von Nähten und Narben. Und jetzt? Jetzt weiß ich nicht mehr, was es bedeutet.
(S. 127)

Kommentar:
Tavia überlebt als einzige von insgesamt 256 Passagieren einen Flugzeugabsturz. Ein Wunder glauben die Medien, aber bevor sie sich auf die schwer verletzte Tavia stürzen können, wird sie von ihrer Tante und ihrem Onkel in Sicherheit gebracht und lebt sofort gut behütet bei ihnen, denn auch Tavias Eltern haben den Absturz nicht überlebt. Während ihrer Therapie-Stunden bei Elisabeth versucht sie das Trauma zu verarbeiten und lernt zwischenzeitlich auch Benson kennen und lieben, als eines Tages der mysteriöse Quinn auftaucht, zu dem sie sich wie von selbst hingezogen fühlt. Als Tavia dann auch noch entdeckt, dass sie merkwürdige Dinge geschehen lassen kann, denkt sie, ihre Hirnverletzung wäre vielleicht doch schlimmer, als ursprünglich angenommen…

Es ist immer schwierig über Bücher zu schreiben, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. So auch bei diesem Buch, wobei die Inhaltsangabe und auch schon der Titel dafür aber umso mehr verraten, was ich wirklich schade finde, denn so wird doch viel Spannung vorweg genommen.

Tavia ist also unsere junge Protagonistin in dieser Geschichte und recht sympathisch. Generell sind die meisten Figuren recht sympathisch und vielschichtig angelegt, so dass es wirklich schwer fällt zu entscheiden, wer hier wirklich gut und böse ist. Einfache Schwarz-Weiß-Malerei gibt es hier also nicht, was tatsächlich gut ist, denn so hält sich die Spannung auch tatsächlich das gesamte Buch über. Trotz allem kommt mir aber gerade Tavia als Ich-Erzählerin etwas unnahbar rüber, ich konnte an vielen Stellen ihre Handlungen und Gedanken nicht so recht nachvollziehen, was ich schade fand.
Elisabeth, Reese, Jay und vor allem Benson sind sehr gut gelungen, vor allem bezüglich dessen, dass man einfach nicht weiß, was wirklich hinter diesen Figuren steckt. Hier ist Pike die Charakterbildung sehr gut gelungen, wie ich finde.

Den Schreibstil der Autorin fand ich wirklich schön flüssig und einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, was auch nicht zuletzt dem gelungenen Einstieg geschuldet war. Auch die Optik des Buches ist toll! Die goldenen Absetzungen passen perfekt zum Titel, wie ich finde.

Die Idee insgesamt ist klasse! Ich fühlte mich in großen Teilen als Leser mit in der Verantwortung heraus finden zu müssen, wer jetzt wirklich vertrauenswürdig ist und auf welcher Seite steht. Das hat so richtig Spaß gemacht.
Aprilynne Pike hat hier eine tolle und gut durchdachte Geschichte geschaffen, die definitiv Lust auf mehr macht und mehr wird es ja auch geben, dass „Der Kuss der Göttin“ ist lediglich der Beginn dieser Reihe. Auf den zweiten Band bin ich bereits gespannt und vergebe für diesen ersten abzüglich meiner kleinen Kritik vier gute Sterne!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Das verbotene Eden 3: Magda und Ben – Thomas Thiemeyer

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Knaur Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
16,99 Euro
August 2013
ISBN: 9783426653289
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Der Kampf der Geschlechter steuert seinem Höhepunkt entgegen. Als die Frauenarmee immer tiefer ins Herz der Männerstadt vorrückt, treffen ein alter Mann und eine alte Frau aufeinander – und machen eine unglaubliche Entdeckung: Magda, die oberste Heilerin, und Benedikt, der Prior der Abtei, waren vor fünfundsechzig Jahren ein junges Paar, das durch den Virus auseinandergerissen wurde. Inzwischen trennen sie Welten. Ob sie nach all den Jahren noch immer etwas füreinander empfinden? Kann es gelingen, die Zeit zurückzudrehen und den blutigen Konflikt beizulegen? Wenn es eine Kraft gibt, die das möglich macht, so ist es die Liebe. Der fulminante Abschluss der EDEN-Trilogie.

Zitat:
»Ich werde dir sagen, was widernatürlich ist. Dass Männer und Frauen aufeinander lsogehen und einander das Leben zur Hölle machen, das ist widernatürlich. Dass wir uns gegenseitig zu vernichten suchen, anstatt unsere Zukunft zu planen, Kinder in die Welt zu setzen, Familien zu gründen und glücklich und zufrieden zu werden. Das wäre für mich das Paradies. Der Garten Eden, den wir so lange entbehren mussten.[…]«
(S. 311 ff.)

Kommentar:
Wir gehen der finalen Schlacht der Männer und Frauen entgegen. Die alles entscheidende Schlacht, die höchstwahrscheinlich das Ende des Volkes besiegeln wird, egal welche Seite gewinnt, denn die Geschlechter können schließlich nicht ohneeinander überleben. Obwohl es mittlerweile einige Fürsprecher für den Frieden und ein friedliches Miteinander der Geschlechter gibt, weichen sowohl der Führer der Männer, der Inquisitor, als auch Edana als die Führerin der Frauen nicht von ihrem Hass aufs andere Geschlecht ab und führen ihre Völker in den Krieg…

Nach einem düsteren Prolog, der noch einmal an die Geschehnisse im letzten Band erinnert, setzt der dritte Teil der „Das verbotene Eden“-Trilogie dort ein, wohin der Leser bisher noch nicht mitgenommen wurde, nämlich in unserer Gegenwart im Jahre 2015. Was in den letzten beiden Bänden bereits angeklungen war, können wir nun durch Bens und Magdas Geschichte selbst mitverfolgen, denn erzählt wird die Geschichte des Anfangs der Seuche, die unsere moderne und hoch technologische Gesellschaft zerstört hat.
Thomas Thiemeyer hat es hier geschafft wirklich eindrucksvoll und erschreckend zugleich zu schildern, wie es möglich war, dass unsere Gesellschaft, so wie wir sie kennen, innerhalb weniger Tage komplett auf dem Kopf gestellt und schließlich zerstört wird. Und das alles hand-made, also von uns Menschen geschaffen, nicht durch irgendwelche Umweltkatastrophen. Dabei kommt dieses Szenario ohne viel unrealistischen Schnick-Schnack aus, sondern wird so authentisch geschildert, dass man meinen könnte, so ein Schicksal könnte uns tatsächlich jederzeit wirklich und selbst ereilen.

Ben und Magda sind hier natürlich auch zwei wunderbare und sehr liebevoll gezeichnete Figuren, mit denen ich gerne mitgefühlt habe. Wir kennen sie bereits schon aus den Vorgängerbänden, da allerdings nur ihre zukünftigen Ichs und wissen also teils schon was geschehen wird. Trotzdem habe ich vielleicht auch gerade deswegen von Anfang an mit den beiden mitgefiebert.

Nach dieser Rückblende im ersten Teil, sind wir wieder an der Stelle an der der zweite Band endete, 65 Jahre weiter in der Zukunft. Logan ist immer noch ein Gefangener des Inquisitors und Gwen macht sich mit den anderen Brigantinnen auf in die Schlacht gegen den Inquisitor und Gwen vor allem natürlich auch um Logan wieder zu finden.
Arkana und Claudius versuchen mit ihren jeweiligen Oberhäuptern zu sprechen um den Krieg zu verhindern und sogar auf ein kleines Wiedersehen mit David und Juna dürfen wir uns freuen.

In diesem Band trifft nun schlussendlich alles und jeder zusammen. Alle meine Fragen wurden zu meiner vollsten Zufriedenheit beantwortet und jeder offene Handlungsstrang zu einem schönen Ende geführt.
Das Tempo ist besonders ab dem zweiten Teil der Geschichte – das Buch besteht übrigens aus drei großen Teilabschnitten – sehr action- und temporeich. Das fulminante Finale ist wahnsinnig spannend und so richtig rundum gelungen. Insgesamt ist diese Trilogie ganz toll durchdacht, wie sich jetzt am Ende zeigt, wo alles zusammen läuft.

Ich habe mich nach dem bösen Cliffhanger des letzten Bandes so richtig auf diesen letzten Band gefreut und bin jetzt am Ende zum einen total begeistert von diesem Abschluss, gleichzeitig aber auch traurig, weil nun alles vorbei ist. Abschließend bleibt mir als kurzes Ré­su­mé nur zu sagen, dass diese Reihe einfach alles hatte: Spannung, Gefühl, eine gut durchdachte Story, wunderbare Romanzen und Liebe, aber ohne dabei dem Kitsch zu verfallen und insgesamt einfach eine absolut ausgewogene Mischung. Von mir gibt es für diesen starken Abschluss dieser Reihe die volle Punktzahl, anders kann es gar nicht sein!


Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Godspeed 3: Die Ankunft – Beth Revis

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Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
19,95 Euro
August 2013
Originaltitel: Shades of Earth
ISBN: 3791516787
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Der fulminante Abschluss der Godspeed-Trilogie! Endlich können Amy und Junior die Godspeed verlassen. Ein neues Leben auf dem Zielplaneten Zentauri wartet auf sie. Aber diese neue Erde entpuppt sich nicht als das Paradies, das Amy und Junior erhofft hatten. Wer oder was lebt noch auf diesem Planeten? Können Amy und Junior die eigene Kolonie retten? Und was wird aus ihrer gemeinsamen Zukunft? Mehr unter: www.godspeed-das-buch.de

Zitat:
Die nervöse Anspannung ist fast greifbar.
Wir alle warten auf einen Angriff, der vielleicht gar nicht kommt, auf einen Feind, den wir nie gesehen haben, und bewaffnet sind wir mit Blumen.
(S. 377)

Kommentar:
Der dritte und letzte Band der Godspeed-Trilogie! Endlich! Leider. Denn nun ist dieses Menschheitsabenteuer um Amy und Junior zu Ende…

Auch der dritte Band ist vom Aufbau wieder so gestaltet, wie man es bereits von den ersten Bänden her kennt. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und abwechselnd aus der Sicht von Amy und Junior erzählt.
Optisch passt der Band ebenfalls perfekt zu seinen Vorgängern.

„Die Ankunft“ setzt wieder da ein, wo der zweite Band „Die Suche“ endete. Amy und Junior sind mit ca. 2/3 der Besatzung der Godspeed und den eingefrorenen neuen Siedlern im Shuttle auf dem Weg zur Zentauri-Erde. Die Ankunft dort läuft nicht ohne Komplikationen ab und da bereits einige der ranghöchsten Offiziere tot sind, übernimmt nun Amys Vater nachdem er und auch alle anderen Siedler aufgetaut wurden, die Führung. Das sorgt für einige Reibereien und Autoritätsgerangel zwischen Junior als dem Anführer der Schiffsgeborenen und Amys Vater, dem Oberhaupt der militärischen Einheiten. Beide scheinen eigene Ziele zu verfolgen und dass Amys Vater augenscheinlich Geheimnisse hat und seine Absichten und Pläne nicht offen legt, verstärkt diesen Eindruck bei allen noch. Hinzu kommt noch, dass der Planet anscheinend bereits bewohnt wird und die fremden Aliens sind den neuen Bewohnern nicht freundlich gesinnt und töten einen nach den anderen, ohne jedoch selbst gesehen zu werden. Orions vorhergesagte Monster gibt es also tatsächlich …

Es gibt groß keine Rückblenden zum zweiten Teil, weswegen man auf jeden Fall auch die ersten beiden Bände dieses Buches gelesen haben sollte, bevor man sich an diesen dritten Band wagt. Und dieser dritte Band hat es in sich.

Zunächst ein paar Dinge, die ich nicht so gelungen fand. In den vorhergegangenen Bänden fand ich es immer super gelungen, wie die Autorin die Gefühlswelten von Amy oder Junior oder gleich beiden beschreibt. Das kam bislang immer sehr authentisch rüber. In diesem Band hat mir diese Glaubhaftigkeit ein wenig gefehlt. Ich konnte mich weder in Amy, noch in Junior so richtig reinversetzen, aber in Amy schon viel eher, denn Juniors aufkommende Eifersucht ging mir in diesem Kontext, wo es wirklich weitaus schlimmeres und wichtigeres gab, doch ziemlich auf die Nerven, auch wenn es niemals ausufernd wurde.
Somit komme ich zu meinem nächsten Kritikpunkt: eine Dreiecksgeschichte! Glücklicherweise wurde sie schon direkt im Keim erstickt, aber direkt nach den ersten Auftritten vom Chris in der Geschichte dachte ich mir, dass da etwas kommen könnte und habe wirklich gehofft, dass dies nicht schon wieder so eine Dreiecksgeschichte würde. Glücklicherweise hielt sie sich dann doch arg in Grenzen.
Ein wenig mehr hätte ich mir auch dieses Mal von der Besatzung der Godspeed erwartet. Außer, dass die Menschen verunsichert und sehr verängstigt waren, ob dieser neuen Welt, die sie überhaupt nicht kannten, erfährt man so gut wie nichts aus ihrer Sicht. Nicht, wie sie die neue „Regierung“ unter Amys Vater finden oder ob sie sich mit ihrer neuen Heimat überhaupt anfreunden könnten. Das alles erfahren wir nur über Junior als ihren Anführer. Das fand ich ein wenig schade und hätte nicht unbedingt zu kurz kommen müssen.

Soweit zu meiner Kritik, die sich zwar lang anhört, aber irgendwie doch nicht so wirklich ins Gewicht fällt. Jetzt aber zu den wirklich tollen Dingen!

Dieser Band war wirklich spannend! So richtig spannend, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen und dieses Buch das erste nach langer Zeit war, für das ich Mal wieder die Nacht durchgemacht habe. Es gab keine Längen, wie im letzten Teil.
Alle Stränge wurden zufriedenstellend zu Ende gebracht. Die Sachen zwischen Orion und Amy hat mich besonders berührt, ohne zu viel verraten zu wollen, aber das fand ich sehr gelungen. Die letztliche Auflösung, die letzte Wahrheit sozusagen, fand ich auch klasse konstruiert. Ich habe zwischenzeitlich viel überlegt und gerätselt, lag teils auch richtig und teils falsch, aber mit der endgültigen Lösung war ich dann vollauf zufrieden und auch ein wenig überrascht. Darauf gekommen wäre ich nie, obwohl die meisten Hinweise bekannt waren und das fand ich klasse.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem Trilogie-Abschluss, allerdings auch ein wenig traurig, weil es nun wirklich vorbei ist. Seit dem ersten Band der Godspeed-Reihe vor drei Jahren war ich wirklich sehr gefesselt von diesem Abenteuer für die Menschheit, auch wenn hier der eigene Fortschritt beinahe alles zunichte gemacht hätte. Von mir gibt es trotz aller Kritik für diesen letzten Teil 4,5/5 Sternen, die ich auf die volle Sternzahl aufrunde.


Meine Wertung:
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