Ich brenne für dich – Tahereh Mafi

ichbrennefuerdich

Goldmann Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
16,99 Euro
Oktober 2014
Originaltitel: Ignite me
ISBN: 978-3442313051
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Nach der verlorenen Schlacht gegen das Reestablishment ist Omega Point, der Zufluchtsort der Rebellen, zerstört, Juliettes Freunde sind in alle Winde zerstreut. Auch über das Schicksal ihrer ersten großen Liebe Adam ist sie im Ungewissen – ebenso wie über ihre Gefühle für ihn. Die einzige Gewissheit, die ihr noch bleibt, ist, dass sie das grausame Regime unbedingt besiegen muss. Doch dazu wird sie sich Warner anvertrauen müssen, Kommander von Sektor 45, Sohn des feindlichen Oberbefehlshabers – und nunmehr Juliettes einziger Verbündeter. Der eine Mensch, den sie auf ewig zu hassen schwor. Und der ihr Leben rettete. Jetzt verspricht er, an ihrer Seite gegen seinen Vater zu kämpfen. Doch kann sie ihm vertrauen? Und was will er wirklich von ihr?

Gewähltes Zitat

Jetzt bin ich richtig wütend. »Ich brauche keine Erlaubnis von dir. Ich werde so nicht leben. Ich werde mich nicht mehr verstecken. Ich erwarte nicht von dir, dass du mitkommst – ich erwarte nicht, dass du mich verstehst«, stelle ich klar. »Aber wenn du mich lieben würdest, dann würdest du mir nicht im Weg stehen.«

(S. 143)

Meine Meinung

Juliette hat nur mit Warners Hilfe knapp die Begegnung mit seinem Vater, dem Oberbefehlshaber des Reestablishments überlebt. Die meisten ihrer Freunde sind tot, aber einige haben überlebt, unter anderem ihr bester Freund Kenji und ihre große Liebe Adam. Aber liebt Juliette Adam wirklich? Sie fühlt sich mehr und mehr von dessen Erzfeind und Rivalten Warner angezogen, der sie alle überrascht. Gemeinsam wollen sie nun das Reestablishment stürzen. Ohne Mittel, ohne Plan, einfach drauf los!

Ich hatte mich total auf den dritten Teil dieser Reihe gefreut und war sehr gespannt, wie es nun weiter gehen würde in dieser dystopischen Welt, die Tahereh Mafi hier erschaffen hat. Natürlich war auch sehr gespannt darauf, wie es mit Juliette weiter gehen würde. All das habe ich auch erfahren und trotzdem bin ich eher enttäuscht vom Abschluss dieser eigentlich so tollen Reihe.

Der Stil der Autorin ist ähnlich wie im ersten Band. Einfache Sprache, sehr poetisch und emotional. Durchgestrichene Worte, Passagen und Absätze wie in den ersten beiden Bänden gibt es hier allerdings nicht mehr wirklich. Dieser grandiose Stil, der die ersten Bände so ausgemacht und so besonders gemacht hat.
Dieser veränderte, selbstsichere Stil spiegelt auch Juliettes nun verändertes Wesen wieder. Von der Juliette aus den ersten Bänden ist nämlich nicht mehr viel übrig geblieben. Sie ist nun stark und selbstbewusst und weiß was sie will und wie sie es durchsetzen kann. Einerseits finde ich es gut, wie sie sich entwickelt hat, andererseits finde ich diese Entwicklung aber auch recht unglaubwürdig. Mir ging es einfach zu schnell und ich konnte ihr diese neue Stärke einfach nicht in dem Maße abnehmen, der mir hier geboten wurde. Das fand ich sehr schade, hier hätte ich mir mehr gewünscht.
Auch Adam und Warner konnte ich in diesem Buch einfach nicht ernst nehmen. Vor allem Adam wurde in diesem Band zu meiner absoluten Hassfigur, weil ich sein Verhalten so überhaupt nicht mehr nachvollziehen konnte. Aller Wut und Enttäuschung zum Trotz, aber das war nicht der Adam, der uns in den vergangenen Bänden vorgesetzt wurde. Und das ist so eine umfangreiche Wesensänderung gewesen, dass ich sie ihm auch mit all seinen akuten Emotionen in dieser Extremsituation einfach nicht abnehmen konnte.
Bei Warner verhält es sich ebenso, auch wenn es bei ihm eher ins Gegenteil schlug und er mit plötzlich sympathischer wurde.
All diese Änderungen kamen mir viel zu konstruiert vor. Nichts wirkte irgendwie wirklich ausgereift oder realistisch entwickelt, es kam mir vor wie ein grober Bruch in der Handlung. Einzig Kenji fand ich immer noch genauso gelungen und glaubhaft wie schon in den letzten beiden Bänden.

Die Geschichte selbst ist ziemlich überschaubar. Im letzten Band fand ich die Handlung ja schon recht dürftig, aber in diesem Band passiert so gut wie gar nichts. Selbst die Schlacht am Ende, der Versuch das Reestablishments zu stürzen ist so kurz und kommt so billig rüber, dass ich eigentlich jeden Moment noch einen großen Knall erwartete, der aber leider nicht mehr kam.

Fazit

Insgesamt bin ich mit diesem dritten Band also nicht sehr zufrieden. Er war auf jeden Fall nett, aber mehr nicht. Ich konnte den Figuren die Handlung nicht mehr abkaufen, die Geschichte war eh recht dürftig und das Ende unbefriedigend. Von mir gibt es hier eine mittelmäßige Wertung. Schade!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

Juli 2012: Ich fürchte mich nicht
September 2013: Rette mich vor dir
Oktober 2014: Ich brenne für dich

Touched 3: Die Macht der ewigen Liebe – Corrine Jackson

touched3

Thienemann Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
16,99 Euro
März 2014
Originaltitel: Touched – Ignited
ISBN: 978-3522201667
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Inhalt

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Remy zwischen Asher und Gabriel, … für wen wird sie sich entscheiden? Remys Großvater, einer der wenigen männlichen Heiler, hält ihren Vater in Gefangenschaft. Von ihren Freunden unterstützt, versucht Remy, ihn zu befreien. Sie taucht dabei tief ein in die Geschichte der Heiler und Beschützer und erfährt, welche Rolle ihr zugedacht ist. Welche ganz besondere Rolle. Daraufhin bekämpft sie nicht länger ihre beiden zerrissenen inneren Hälften, sondern akzeptiert sie. In einem aufwühlenden Kampf besiegt sie ihren Großvater, ihr Vater kann befreit werden. Das alles verändert Remy und ihre Beziehung zu Asher sehr. Wie soll sie damit umgehen? Und mit ihrer zarten Liebe zu Gabriel?

 

Gewähltes Zitat

Ein Schauder der Angst überlief mich. Wer zum Teufel war dieser Typ, wenn er nicht für meinen Großvater arbeitete oder für die Männer, die meinen Vater in ihrer Gewalt hatten? Und was wollte er von mir? Mit einem Mal kam es mir sehr viel schlimmer vor, mit einem unbekannten Feind zu tun zu haben als mit einem bekannten. Ich sah mich im Raum um, spähte nach dem Ausgang und rechnete mir meine Chancen aus, lebend zu entkommen.
(S. 238)

Meine Meinung

Nachdem es im letzten Teil gelungen ist Asher aus der Hand seiner Entführer zu befreien, sind er, Remy, Lucy fortan auf der Flucht vor Remys Großvater und seine Leute und versuchen sich einen Plan zurecht zu legen, mit dem sie Ben aus Francs Klauen befreien können. Remys und Lucys Mutter liegt derzeit weiter schwer verletzt im Krankenhaus, wird von Lottie bewacht, aber es sieht nicht gut aus … und Gabriel hat sich erst einmal abgesetzt um seinem Bruder und Remy nicht mehr im Weg zu stehen …

Diese Reihe ist wirklich der Wahnsinn! Die Idee dahinter hat mir ja schon vom ersten Band an gefallen, obwohl ich im ersten Band den Erzählstil noch etwas holprig fand, aber auch das hat sich mittlerweile gelegt und so passt hier im dritten Band jetzt nahezu alles!

Die Geschichte nimmt so überraschende Wendungen, dass ich sie wirklich nicht vorhergesehen habe. Das ist toll, so hatte ich wirklich den Eindruck mal etwas komplett neues vor mir zu haben. Eine Geschichte, die mich noch komplett überraschen kann. Deswegen werde ich mich in meiner Rezension hier auch ein wenig vorsichtig und schwammig ausdrücken, um allen zukünftigen Lesern dieser Reihe die Überraschung nicht vorweg zu nehmen.

Die Dreiecksgeschichte, die schon im zweiten Band ihren Lauf nahm, konnte mich bei dieser Reihe tatsächlich mal komplett überzeugen, obwohl ich sonst bei solchen Dreiecksgeschichten eher genervt bin. Aber hier hat es mir wirklich gefallen. Lediglich das schwammige hin und her zwischen Asher und Remy hat mich in diesem Band ein wenig gefuchst, aber es hat tatsächlich gepasst, wenn man beachtet, was Asher so alles hinter sich hatte. Und Remy ja sowieso.
Ein wenig überrascht hat mich in diesem Band Lucy, die bisher immer der absolute Sonnenschein war und total ausgeglichen und verständnisvoll rüberkam. Diese Charakterentwickung fand ich am beeindruckendsten. Aber auch alle anderen Figuren haben mir in diesem Buch gefallen, wenn sie oftmals auch nicht zu ihrem Vorteil gehandelt haben. Zumindest waren ihre Handlungen aber immer klar nachvollziehbar, was ich als großen Pluspunkt empfinde.

Die Geschichte selbst hat mich – wie bereits erwähnt – oftmals überrascht. Obwohl gerade dieser dritte Band am Anfang eine Startschwierigkeiten hatte und nur sehr langsam in Gang kam, hatte ich nicht das Gefühl, dass es großartige Längen gab. Das Tempo wurde zugunsten der Figurenentwicklung ein wenig angezogen.
Die Idee um die Gemeinde der Heiler und Beschützer hat mir gut gefallen und wurde auch toll umgesetzt, vor allem auch mit ihrer fiktiven Geschichte und Entwicklung, die jetzt im dritten Band ihren Höhepunkt fand.

Fazit

Insgesamt konnte mich diese Trilogie auf jeden Fall begeistern. Und nicht nur die Trilogie, sondern auch der Abschluss war absolut überzeugend. Die Idee war klasse, die Umsetzung top und die Figuren wirkten authentisch. Das hat mir insgesamt sehr gefallen und obwohl die Geschichte jetzt insoweit abgeschlossen ist, hätte ich nichts dagegen, wenn es weitere Geschichten aus der Welt der Heiler und Beschützer geben würde, denn dafür ist meiner Meinung nach noch genügend Raum. Diese Trilogie ist jetzt allerdings beendet und ich vergebe für diesen tollen Abschluss viereinhalb Sterne, die ich auf volle fünf aufrunde.

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Die Elbenthal-Saga 3: Die eisige Göttin – Ivo Pala

dieeisigegoettin

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
19,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3737362467
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das große Finale der Elbenthal-Saga!
Laurin, der Schwarze Prinz, hat Svenya nach Alfheim entführt. Doch dort ist nichts mehr, wie es einmal war: Unter der Herrschaft der ebenso schönen wie kaltblütigen Eisigen Göttin hat eine gewaltige fremde Macht die Elbenwelt erobert. Auch Svenya und Laurin werden als Gladiatoren versklavt und müssen lernen, Seite an Seite zu kämpfen, wenn sie die grausamen Spiele überleben und ihre beiden Völker im Kampf um die Freiheit vereinen wollen.

 

Gewähltes Zitat

»Aber sicher«, antwortete Svenya zynisch. »Ich übergebe das mächtigste Stück Magie aller neun Welten an einen seelenlosen Psychopathen … oh, entschuldige, ich meine natürlich einen seelenlosen, psychopathischen Gott, dessen erklärtes Ziel es ist, eben diese Neun Welten zu unterwerfen. Siehst du hier irgendwo auf meiner Stirn >Völlig bescheuertes Dummchen< stehen?«
(S. 432)

Meine Meinung

Svenya und Laurin werden nach ihrer Ankunft in Alfheim zu unfreiwilligen Verbündeten, denn auf sie wartet nicht etwa Laurins unterwürfige Armee der Dunkelelben, sondern ein ganz anderes Volk, das sowohl Licht- als auch Dunkelelben versklavt hat und auch vor Laurin und Svenya nicht zurück schreckt. Zusammen versuchen sie im veränderten Alfheim zu überleben und lernen miteinander auszukommen. Selbstverständlich wäre Svenya aber nicht Svenya, wenn sie nicht versuchen würde die dort herrschen Zustände zu verbessern und die Schreckensherrschaft unter der eisigen Königin zu beenden…

Was Ivo Pala hier für eine wunderbare Geschichte erschaffen hat ist unglaublich! Bereits nach dem ersten Band war ich schon richtig gefesselt von der erfundenen Fantasy-Welt, die der Autor gekonnt mit unserer Realität verknüpfen konnte. Im zweiten Band ging es dann so richtig tief in diese Fantasy Welt unter Dresden rein, wir lernten die Figuren noch viel besser kennen, ihre Vergangenheit, die Hintergründe und jetzt im dritten Band geht es so richtig zur Sache.

Auch der dritte Band der Elbenthal-Saga ist wieder in mehrere große Abschnitte unterteilt und diese wiederrum in zahlreichen kurzen Kapiteln, so dass man einfach durch die Seiten fliegt und irgendwann einfach enttäuscht ist, weil es schon beinahe vorbei ist. Der Schreibstil von Ivo Pala ist auch absolut flüssig und mitreißend und dadurch, dass es überhaupt keine Längen in diesem Buch gibt, flaut die Spannung auch zu keiner Zeit ab. Erholungspausen gibt es quasi nicht.

Der dritte Band spielt zum überwiegenden Teil in Alfheim und Svenya spielt zumindest als die Hüterin von Midgard gar keine so große Rolle mehr. Nach der Ankunft von ihr und Laurin, dem schwarzen Prinzen, kommt alles ganz anders als ich es erwartet hatte. Der letzte Band endete ja mit einem bösen Cliffhanger und der Stelle, an der die beiden Feinde durch Tor nach Alfheim katapultiert wurden. An genau der Stelle setzt die Geschichte nach dem wirklich gelungenen Prolog auch wieder ein.

Der gesamte dritte Band ist im Prinzip eine Wendung in der Geschichte, die ich so überhaupt nicht erwartet hätte. Generell hat mich der gesamte Abschluss total gepackt und überrascht und das meine ich absolut positiv! Ich habe so gehofft und gebangt, dass ich mit dem Abschluss der Trilogie zufrieden sein würde, weil sie mir so gut gefallen hat und ich wurde wirklich überhaupt nicht enttäuscht, meine Erwartungen wurden noch übertroffen!
Mir fällt es gar nicht so schwer darüber zu schreiben ohne zu viel zu verraten, von daher nur folgendes: die Wendung war unvorhersehbar, zumindest für mich. Die Action kommt auch in diesem Band nicht zu kurz, ebenso wie die Entwicklung der Figuren und – das schwöre ich – auch die eine oder andere Figur weiß noch zu überraschen.

Bis kurz vor Schluss habe ich noch gerätselt, ob wir Svenyas Geheimnis um ihre Herkunft überhaupt je erfahren würden, aber auch hier wusste der Autor total zu überraschen. Kurz vor Schluss gab es dann die eine Szene, bei der ich eine wirkliche Gänsehaut bekam und schon dachte, jetzt sei Schluss. Aber nein, ich wäre nicht so begeistert, wenn Ivo Pala nicht auch hier noch einen drauf gesetzt hätte!

Man merkt, ich bin total hin und weg von diesem wirklich gelungenen Finale! Ich hatte schon lange kein Buch mehr, bei dem ich am Ende sprachlos da gesessen habe und zwar nicht vor Ergriffenheit, sondern einfach, weil es einfach ein soooo extrem tolles Leseerlebnis war. Alle Fragen wurden beantwortet, die Story hatte alles! Ich habe nichts vermisst und wenn ich jetzt daran denke, dass es nicht weiter gehen wird, dann tut das wirklich weh, denn für mich ist diese Trilogie eine der besten, die ich je gelesen habe, wirklich!

Nach all dem Lobgesang (tut mir leid, aber ich kann einfach nichts anderes sagen), muss ich dann doch noch eine Kleinigkeit bemängeln: Die äußere Optik hat mich ein wenig enttäuscht. Die Coverzeichnung ist zwar wirklich schön und passt auch perfekt zu den bisherigen Covern, allerdings erstrahlt es dieses mal nicht im metallischen Glanz, so wie bereits die ersten Bände, was mich doch ein wenig enttäuscht hat, denn im Regal fällt das doch schon auf. Das finde wirklich schade und hätte es mir angeglichen gewünscht.

 

Fazit

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Großartig! Danke an Ivo Pala für diese Leseerfahrung, ich muss ehrlich sagen, dass ich so eine Begeisterung nicht erwartet habe. Hier stimmt einfach alles und deswegen gibt es hier auch die volle Punktzahl!

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Die Tribute von Panem 3: Flammender Zorn – Suzanne Collins

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Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 430 Seiten
18,95 Euro
Januar 2011
Originaltitel: The Hunger Games 3: Mockingjay
ISBN: 978-3789132209
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Inhalt (lt. amazon.de):
Möge das Gute siegen! Möge die Liebe siegen! Das grandiose Finale! Katniss gegen das Kapitol! Schwer verletzt wurde Katniss von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Doch ihre einzige Sorge gilt Peeta, der dem Kapitol in die Hände gefallen ist. Die Regierung setzt alle daran, seinen Willen zu brechen, um ihn als Waffe gegen die Rebellen einsetzen zu können. Gale hingegen kämpft weiterhin an der Seite der Aufständischen, und das, zu Katniss‘ Schrecken, ohne Rücksicht auf Verluste. Als sie merkt, dass auch die Rebellen versuchen, sie für ihre Ziele zu missbrauchen, wird ihr klar, dass sie alle nur Figuren in einem perfiden Spiel sind. Es scheint ihr fast unmöglich, die zu schützen, die sie liebt.

Zitat:
»Volk von Panem, wir kämpfen, wir wagen, wir wollen endlich Gerechtigkeit!« So lautet der Text. An der Art, wie sie ihn präsentieren, kann ich erkennen, dass sie Monate, vielleicht Jahre daran gefeilt haben und richtig stolz darauf sind. Aber auf mich wirkt er wie ein Zungenbrecher. Und steif dazu. Ich kann mir nicht vorstellen, so etwas im echten Leben zu sagen – höchstens ironisch, mit Kapitolakzent.  
(S. 85)

Kommentar:
Was habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass wir nicht bis zum Sommer auf den letzten Band der Panem-Trilogie warten müssten. Und was war ich gespannt. Erwartungen hatte ich trotzdem keine, aber dennoch wurde ich irgendwie vom dritten Teil überrollt. Aber mal von vorne.

Der dritte Band schließt direkt an den zweiten Band an. Katniss wurde von den Rebellen gerettet und befindet sich nun in Distrikt 13, allerdings in einem desolaten Zustand. Ihre alte Heimat – Distrikt 12 – wurde zerstört und nur wenige haben überlebt. Peeta befindet sich in Gefangenschaft des Kapitols. Zunächst lässt Katniss sich wieder als Spielball gegen das Kapitol verwenden, bis sie auch davon überzeugt ist, dass es wirklich Sinn hat den Spotttölpel, das Maskottchen der Rebellen zu mimen. Zusammen mit alten Freunden wie Gale, Haymitch und Finnick holen sie zum finalen Schlag gegen das Kapitol aus. Aber kommen dadurch auch wirklich die richtigen an die Macht? Wird das Leben der Menschen außerhalb des Kapitols wirklich besser werden?

Während es in den ersten beiden Teile schon nicht zimperlich zu sich ging, ist der dritte Teil jetzt noch einmal brutaler. Schlimm? Nein, realistisch. Panem befindet sich im Krieg, alle wollen überleben und greifen zu den Waffen, viele überwinden ihre Scheu vor Gewalt und Töten und Verletzen, Blut fließt in Massen. Das hört sich jetzt vielleicht an wie sinnloses Gemetzel, aber das ist es nicht. Suzanne Collins schildert hier eher realistisch die Kriegshandlungen und die Taten ihrer Charaktere und das machte dieses Buch auch für mich so ergreifend. Ich fühlte mich teils wirklich überrollt von den Geschehnissen.
Zu keinem Zeitpunkt war die Handlung für mich wirklich vorhersehbar. Natürlich, einige grundliegende Handlungen erwartete man schon, aber im Großen und Ganzen hatte ich schon mehr ein Ende erwartet, was einem Friede, Freude, Eierkuchen-Szenario ähnelt. Dennoch fühlte ich mich nicht enttäuscht.
Aufgrund der detaillierten Schilderungen der brutalen Handlungen und düsteren Gedankengänge kann ich die Altersempfehlung allerdings nicht verstehen. Ich denke nicht, dass diese Buchreihe schon etwas für 12jährige Kinder ist und würde empfehlen diese Reihe erst älteren Jugendlichen zugänglich zu machen.

Flammender Zorn ist ein passender Abschluss einer großartigen Trilogie. Realistisch, fesselnd und schockierend.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Godspeed 3: Die Ankunft – Beth Revis

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Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
19,95 Euro
August 2013
Originaltitel: Shades of Earth
ISBN: 3791516787
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Inhalt (lt. amazon.de):
Der fulminante Abschluss der Godspeed-Trilogie! Endlich können Amy und Junior die Godspeed verlassen. Ein neues Leben auf dem Zielplaneten Zentauri wartet auf sie. Aber diese neue Erde entpuppt sich nicht als das Paradies, das Amy und Junior erhofft hatten. Wer oder was lebt noch auf diesem Planeten? Können Amy und Junior die eigene Kolonie retten? Und was wird aus ihrer gemeinsamen Zukunft? Mehr unter: www.godspeed-das-buch.de

Zitat:
Die nervöse Anspannung ist fast greifbar.
Wir alle warten auf einen Angriff, der vielleicht gar nicht kommt, auf einen Feind, den wir nie gesehen haben, und bewaffnet sind wir mit Blumen.
(S. 377)

Kommentar:
Der dritte und letzte Band der Godspeed-Trilogie! Endlich! Leider. Denn nun ist dieses Menschheitsabenteuer um Amy und Junior zu Ende…

Auch der dritte Band ist vom Aufbau wieder so gestaltet, wie man es bereits von den ersten Bänden her kennt. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und abwechselnd aus der Sicht von Amy und Junior erzählt.
Optisch passt der Band ebenfalls perfekt zu seinen Vorgängern.

„Die Ankunft“ setzt wieder da ein, wo der zweite Band „Die Suche“ endete. Amy und Junior sind mit ca. 2/3 der Besatzung der Godspeed und den eingefrorenen neuen Siedlern im Shuttle auf dem Weg zur Zentauri-Erde. Die Ankunft dort läuft nicht ohne Komplikationen ab und da bereits einige der ranghöchsten Offiziere tot sind, übernimmt nun Amys Vater nachdem er und auch alle anderen Siedler aufgetaut wurden, die Führung. Das sorgt für einige Reibereien und Autoritätsgerangel zwischen Junior als dem Anführer der Schiffsgeborenen und Amys Vater, dem Oberhaupt der militärischen Einheiten. Beide scheinen eigene Ziele zu verfolgen und dass Amys Vater augenscheinlich Geheimnisse hat und seine Absichten und Pläne nicht offen legt, verstärkt diesen Eindruck bei allen noch. Hinzu kommt noch, dass der Planet anscheinend bereits bewohnt wird und die fremden Aliens sind den neuen Bewohnern nicht freundlich gesinnt und töten einen nach den anderen, ohne jedoch selbst gesehen zu werden. Orions vorhergesagte Monster gibt es also tatsächlich …

Es gibt groß keine Rückblenden zum zweiten Teil, weswegen man auf jeden Fall auch die ersten beiden Bände dieses Buches gelesen haben sollte, bevor man sich an diesen dritten Band wagt. Und dieser dritte Band hat es in sich.

Zunächst ein paar Dinge, die ich nicht so gelungen fand. In den vorhergegangenen Bänden fand ich es immer super gelungen, wie die Autorin die Gefühlswelten von Amy oder Junior oder gleich beiden beschreibt. Das kam bislang immer sehr authentisch rüber. In diesem Band hat mir diese Glaubhaftigkeit ein wenig gefehlt. Ich konnte mich weder in Amy, noch in Junior so richtig reinversetzen, aber in Amy schon viel eher, denn Juniors aufkommende Eifersucht ging mir in diesem Kontext, wo es wirklich weitaus schlimmeres und wichtigeres gab, doch ziemlich auf die Nerven, auch wenn es niemals ausufernd wurde.
Somit komme ich zu meinem nächsten Kritikpunkt: eine Dreiecksgeschichte! Glücklicherweise wurde sie schon direkt im Keim erstickt, aber direkt nach den ersten Auftritten vom Chris in der Geschichte dachte ich mir, dass da etwas kommen könnte und habe wirklich gehofft, dass dies nicht schon wieder so eine Dreiecksgeschichte würde. Glücklicherweise hielt sie sich dann doch arg in Grenzen.
Ein wenig mehr hätte ich mir auch dieses Mal von der Besatzung der Godspeed erwartet. Außer, dass die Menschen verunsichert und sehr verängstigt waren, ob dieser neuen Welt, die sie überhaupt nicht kannten, erfährt man so gut wie nichts aus ihrer Sicht. Nicht, wie sie die neue „Regierung“ unter Amys Vater finden oder ob sie sich mit ihrer neuen Heimat überhaupt anfreunden könnten. Das alles erfahren wir nur über Junior als ihren Anführer. Das fand ich ein wenig schade und hätte nicht unbedingt zu kurz kommen müssen.

Soweit zu meiner Kritik, die sich zwar lang anhört, aber irgendwie doch nicht so wirklich ins Gewicht fällt. Jetzt aber zu den wirklich tollen Dingen!

Dieser Band war wirklich spannend! So richtig spannend, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen und dieses Buch das erste nach langer Zeit war, für das ich Mal wieder die Nacht durchgemacht habe. Es gab keine Längen, wie im letzten Teil.
Alle Stränge wurden zufriedenstellend zu Ende gebracht. Die Sachen zwischen Orion und Amy hat mich besonders berührt, ohne zu viel verraten zu wollen, aber das fand ich sehr gelungen. Die letztliche Auflösung, die letzte Wahrheit sozusagen, fand ich auch klasse konstruiert. Ich habe zwischenzeitlich viel überlegt und gerätselt, lag teils auch richtig und teils falsch, aber mit der endgültigen Lösung war ich dann vollauf zufrieden und auch ein wenig überrascht. Darauf gekommen wäre ich nie, obwohl die meisten Hinweise bekannt waren und das fand ich klasse.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem Trilogie-Abschluss, allerdings auch ein wenig traurig, weil es nun wirklich vorbei ist. Seit dem ersten Band der Godspeed-Reihe vor drei Jahren war ich wirklich sehr gefesselt von diesem Abenteuer für die Menschheit, auch wenn hier der eigene Fortschritt beinahe alles zunichte gemacht hätte. Von mir gibt es trotz aller Kritik für diesen letzten Teil 4,5/5 Sternen, die ich auf die volle Sternzahl aufrunde.


Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen