Die Auslese 2: Nichts vergessen und nie Vergeben – Joelle Charbonneau

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Penhaligon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
Januar 2015
Originaltitel: Independent Study
ISBN: 978-3764531188
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Sie allein kennt die Wahrheit über die Auslese!
Cia Vale ist gemeinsam mit ihrem Freund Tomas an der Akademie von Tosu City aufgenommen worden. Und obwohl die Regierung ihnen ein Medikament verabreicht hat, das alle Erinnerungen an das brutale Auswahlverfahren der »Auslese« löschen soll, hat Cia nichts vergessen – weder die schrecklichen Todesfälle noch ihre Liebe zu Tomas.
Ab sofort kennt sie nur noch ein Ziel: die »Auslese« zu beenden, indem sie dafür sorgt, dass die ganze Welt die grausame Wahrheit erfährt. Doch damit bringt Cia nicht nur sich selbst, sondern auch alle, die sie liebt, in größte Gefahr …

Gewähltes Zitat

Der Drang, ihn und seine ständigen Beleidigungen ein für alle Male loszuwerden, ist beinahe überwältigend. Wenn ich das täte, würde ich fast mit Sicherheit dafür sorgen, dass er niemals in eine führende Position kommen wird. Ich könnte bewirken, dass er keine Entscheidung fällen darf, die mich, meine Familie, mein Land betreffen. Ich muss einfach nur davongehen und alles verraten, woran ich glaube…

(S. 170 ff.)

Meine Meinung

Cia hat die Auslese über- und bestanden. Ihr Gedächtnis ist zwar gelöscht, aber sie hat selbst dafür gesorgt, dass sie sich wieder an die Geschehnisse während der Auslese erinnern wird. So kommt es auch, als sie mit ihren Mitstudenten nun die letzten Prüfungen ablegt, die festlegen werden, welche Studienrichtung ihr zugewiesen wird. Erstaunlicherweise bekommt sie den Studiengang zugewiesen, der ihr am wenigsten liegt. Trotzdem will sie sich anstrengen um eine der besten zu werden um das System von Innen heraus bekämpfen zu können…

Obwohl mir der erste Band bereits gut gefallen hat, kam ich nicht umher zu bemerken, dass dieser erste Teil viel Ähnlichkeit mit anderen Dystopien hat. Es war zwar nicht schlecht, die Umsetzung sogar ziemlich gut, aber so wirklich was neues war der erste Band für mich nicht, aber er versprach zum Ende hin, dass sich die weiterführende Geschichte in eine andere Richtung entwickeln würde, dass etwas Neues hinzukommen würde.

Als ich diesen zweiten Band zur Hand nahm, war ich also sehr gespannt und die Erwartungen lagen hoch. Ich kam auch schnell wieder in die Geschichte rein, obwohl es keine großen Rückblicke zu Beginn des zweiten Bandes gab. Das war in meinem Fall auch nicht schlimm, weil die Geschehnisse des ersten Bandes noch sehr präsent waren.

Die Geschichte beginnt wieder mit einer Prüfung, bietet also zunächst einmal nichts neues. Auch die Auseinandersetzung mit Cias ‘Erinnerungen’ fehlte mir ein wenig, da hatte ich mir mehr erhofft, aber zu Beginn kam da recht wenig und sie ließ sich auch sehr schnell dazu bewegen, einfach weiter zu machen statt zu fliehen, so wie es ihr ihr Instinkt zunächst riet. Da hätte ich mir tatsächlich ein wenig mehr gewünscht.
Nachdem es dann aber schließlich ins neue Studentenheim ging und Cia sich mit ihrer neuen Studienrichtung anfreunden musste, wurde es aber richtig interessant und auch spannend. Jetzt ging es endlich in eine Richtung, die ich ein wenig erwartet hatte und die mir gefiel. Trotzdem kam ich auch hier nicht umhin mich zu fragen, warum denn die ‘Oberen’ Cia gerade in diese Studienrichtung gesteckt haben, wenn sie ihr eigentlich misstrauen. Da ich jetzt nicht zu viel verraten möchte, schreibe ich jetzt auch nichts mehr dazu, aber für mich gab es zumindest einige Ungereimtheiten, die mir nicht so ausgefeilt vorkamen.

Auch das Ende konnte mich nicht so ganz zufrieden stellen. Mir fehlte ein kleiner Höhepunkt oder zumindest eine kleine Aufklärung. Statt dessen gab es noch mehr fiese Cliffhanger, die noch mehr Fragen aufwarfen! Hier wird meine Ungeduld wirklich doppelt abgestraft.

Cia war mir in diesem Band auch nicht besonders nah. Ich konnte mich im ersten Band noch mehr mit ihr identifizieren als in diesem. Ich hatte das Gefühl, dass sie viel verschlossener und fremder wirkte, was ich schade fand.

Fazit

Der zweite Band von “Die Auslese” lässt mich jetzt ein wenig zwiespältig zurück. Einerseits habe ich diese Lektüre sehr genossen, andererseits sind mir aber auch einige Dinge negativ aufgefallen, die ich nicht so gelungen fand oder mir einfach anders gewünscht hätte. Da es aber ja ein zweiter Teil ist, muss man hier wohl Abstriche machen und insgesamt hat es mir ja gefallen, weswegen ich auch wieder vier Sterne vergeben möchte und weswegen ich jetzt leider, leider sehr ungeduldig auf den nächsten Band warte.

Meine Wertung

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Reihe

2013: Die Auslese 1: Nur die Besten überleben
2014: Die Auslese 2: Nichts vergessen und nie Vergeben

Die Auslese – Joelle Charbonneau

dieauslese

Penhaligon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
August 2013
Originaltitel: The Testing (Book I)
ISBN: 9783764531171
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Inhalt (lt. amazon.de):
Sie wurden auserwählt, um zu führen – oder zu sterben.
Nach den verheerenden Fehlern der Vergangenheit war sich die Gesellschaft einig, dass nur noch die Besten politische Macht ausüben dürfen. Von nun an sollten die Psychologen darüber urteilen, in wessen Händen die Zukunft des Landes liegen sollte. So entstand die Auslese.
Cia ist sechzehn und damit eine der Jüngsten, die zu den Prüfungen antreten, die darüber entscheiden, ob man für ein Amt geeignet ist. Zunächst ist sie von Stolz erfüllt – bis die erste Kandidatin stirbt! Jetzt breitet sich Angst aus, und Cia erkennt: Nur die Besten überleben …
Dich erwarten Gefahr, Liebe – und nackte Angst!

Zitat:
Ich lasse das Gespräch um mich herumplätschern, esse kleine Bissen von den süßen Früchten auf meinem Teller und versuche, nicht darüber nachzudenken, was gleich auf uns zukommen wird. Wenn das, was ich bis jetzt gelernt habe, nicht ausreichen wird, dann werde ich das nicht mehr ändern können.
(S. 97)

Kommentar:
Nur die besten Schüler werden nach ihrem Abschluss zur Auslese geholt. Nur sie haben die Chance eine höhere Bildung an der Universität zu erwerben und damit zukünftige Führer zu werden. Als nach vielen Jahren gleich vier Schüler aus ihrem Distrikt zur Auslese geladen werden, ahnt Cia noch nicht, dass die Auslese nicht so wird, wie sie es sich in ihren Träumen ausgemalt hat. Die Auslese ist hart, der Konkurrenzkampf unerbittlich und die Prüfungen tödlich…

Joelle Charbonneau hat hier auf knapp 400 Seiten mittels 22 Kapiteln eine gute dystopische Geschichte geschrieben. Erzählt wird aus der Sicht der Protagonistin Malencia Vale, kurz Cia. Sie muss sich den strengen Prüfungen der Auslese stellen.

„Die Auslese“ erinnerte mich sehr an andere Dystopien, die in den letzten Jahren sehr beliebt waren und es noch sind. Vor allem an „Die Tribute von Panem“ musste ich ständig denken, daran erinnert sehr, sehr viel, finde ich. Direkt zu Beginn gibt es auch Parallelen zu „Die Bestimmung“, gerade die Auswahl erinnerte mich sehr daran, weil Prüfungen bestanden werden mussten und auf Entscheidungen gewartet. Die Zukunft war für die Protagonisten einfach unklar. Im weiteren Verlauf hat mich vor allem der Überlebenskampf in der Wildnis sehr an Panem erinnert. Da ging es ja sehr ähnlich zu. Die Ideen in diesem Buch sind also auf keinen Fall neu, irgendwie war das alles schon einmal da. Mich persönlich hat das allerdings gar nicht mal so sehr gestört, denn der Schreibstil war einfach gut um die Umsetzung ebenso. Die Spannung riss nicht ab und Cia war mir als Hauptfigur sehr sympathisch.
Das Ende des Buches verspricht allerdings auch, dass es im weiteren Verlauf dieser Reihe etwas neues geben könnte, dass das System nicht immer nur von Außen bekämpft werden muss. Ich hoffe, dass ich mit dieser Erwartungshaltung vom nächsten Band jetzt nicht enttäuscht werde, denn die Erwartungen liegen jetzt doch recht hoch, vor allem nach diesem wahnsinnigen Cliffhanger mit dem „Die Auslese“ endete.

Das Cover finde ich im übrigen nicht wirklich gelungen. Anhand des Covers hätte ich es etwas ganz anderes erwartet, nämlich mehr Thriller und Action. Jetzt wo ich das Buch gelesen habe, weiß ich natürlich, dass das Cover eigentlich sehr gut zur Geschichte passt, aber ich finde trotzdem, dass es falsche Erwartungen weckt.

Insgesamt fand ich „Die Auslese“ trotz aller Ähnlichkeiten zu einigen ähnlichen Büchern dieses Genres sehr gut und gelungen und bin jetzt total gespannt auf die Fortsetzung, auf die wir hoffentlich nicht allzu lang warten müssen. Von mir bekommt die Auslese gute vier Sterne!

Meine Wertung:
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