Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte – Romain Puértolas

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S. Fischer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 304 Seiten
16,99 Euro
April 2014
Originaltitel: L’extraordinaire voyage du fakir qui était resté coincé dans une armoire Ikea
ISBN: 978-3100003959
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Der Nr.1-Bestseller aus Frankreich!
Ein irrsinniger Lesetrip – einmal um die halbe Welt und zurück: Die Geschichte eines Fakirs, der in einem Ikea-Schrank auf eine wundersame Reise gerät
Ayarajmushee Dikku Pradash, charmanter Hochstapler in Turban und Seide sowie Träger eines Schnurrbarts beträchtlicher Größe, fliegt eines Tages aus Indien nach Paris. Er ist von Beruf Fakir und möchte sich bei Ikea ein brandneues Nagelbett zulegen: Modell „Likstupiksta“, schwedische Kiefer, 15 000 Nägel, Farbe: Puma-rot. Kaum am Flughafen angekommen, handelt sich Ayarajmushee Ärger mit einem Taxifahrer ein, verliebt sich im Ikea-Bistro in die schöne Französin Marie, nistet sich über Nacht im Möbellager ein und versteckt sich in einem Ikea-Schrank. Prompt gerät er in diesem Schrank auf eine irrwitzige Reise, die ihn über England, Barcelona, Rom und Tripolis zurück nach Paris führt…
Der große Überraschungshit aus Frankreich – ein Roman über das verrückte Leben in unserer globalisierten Welt – heiter, schnell, wundervoll überdreht.

 

Gewähltes Zitat

Das war er nicht gewohnt, das kannte er nicht – jemand vertraute ihm ganz einfach so, nur weil er die Wahrheit sagte, ganz ohne Tricks und Betrügereien, Die »schönen Länder« hielten wirklich allerlei Überraschungen bereit. Nicht immer bestand das Empfangskomitee aus Polizisten. Für ein paar Sekunden war sein Heimweh wie weggeblasen.
(S. 178)

Meine Meinung

Ich gebe es zu, ich wollte dieses Buch vor allem wegen des tollen Titels lesen. Solche Titel sind derzeit ja viel in den Bestsellerlisten zu finden, ein Trend, der mir sehr gefällt, so hat man schon direkt etwas zu Schmunzeln.
Ich war sehr gespannt, was sich hinter diesem Titel tatsächlich verbergen würde und war doch überrascht, dass der Name hier tatsächlich Programm ist, denn es geht tatsächlich um die Reise eines Fakirs und er steckte tatsächlich in einem Ikea-Schrank fest. Unglaublich! Damit ist das ganze Buch eigentlich auch schon recht gut zusammen gefasst, ganz so gegenstandslos ist die Geschichte dann doch nicht.

Ja, es geht also um die Geschichte eines Inders, der aus einem ärmlichen Dorf kommt, in dem er seine Mitmenschen sein Leben lang schon über den Tisch zieht. Das wird auch nicht dadurch besser, dass er selbst eine ziemlich harte Kindheit erlebt hat. Als er eines Tages nach Frankreich reist um in einem Pariser Ikea ein Nagelbett zu kaufen und sofort wieder abzureisen, nimmt sein Schicksal eine ungeahnte Wendung.
Und nicht nur das Schicksal von Ayarajmushee Dikku Pradash, sondern auch das Buch nimmt oftmals ungeahnte Wendungen, die ich als Leser so nicht vorhersehen konnte.

Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt bei der Lektüre. Die Geschichte ist einerseits recht seicht, andererseits stimmt sie aber an vielen Stellen auch nachdenklich.
Insgesamt ist die Handlung absoluter Nonsens. So ein Quatsch kann nicht passieren, wird nie passieren, unglaublich, dass man sich so etwas überhaupt ausdenken kann. Aber genau das war auch wieder witzig, es war toll, dass so etwas so konsequent verfolgt wurde und es hat Spaß gemacht dabei zu sein und mit dem verschrobenen Protagonisten weitere total originelle Figuren zu treffen und das in allen möglichen Ländern. Nicht selten habe ich schmunzelnd da gesessen.
Ja, so im nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass mir hier vor allem die Figuren gefallen haben.

Zwischenzeitlich klingen auch immer wieder ernsthaftere Themen an, die zwar nicht wirklich ernsthaft verfolgt werden, aber dennoch im Kopf des Lesers verweilen und somit zum Nachdenken anregen.

Den Aufbau fand ich ebenfalls recht ansprechend. Das Buch ist in Abschnitte unterteilt, die jeweils den Aufenthalt in einem Land beschreiben. Darüber hinaus ist die Geschichte noch in viele kurze Kapitel unterteilt, die statt Zahlen Nägel als Kapitelüberschrift haben. Also passend zu unserem Fakir.
Auch das äußere des Buches erinnert mit seiner gelb-blauen Farben an das schwedische Möbelhaus und so dachte ich auch zunächst, ich hätte einen Werbeflyer in der Hand, als mir die Buchvorstellung damals in die Hand fiel.

Fazit

Insgesamt macht “Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte” einfach Spaß und kann durch sein Gesamtpaket überzeugen. Hervorzuheben sind hier auf jeden Fall die originellen Figuren, die der Autor hier wirklich gekonnt in Szene gesetzt hat.
Am Ende bleibt hier ein sehr amüsantes und kurzweiliges Buch, das sogar ein wenig zum Nachdenken anregt.

 

Meine Wertung:

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Zeitenzauber 2: Die goldene Brücke – Eva Völler

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Baumhaus Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
14,99 Euro
März 2013
ISBN: 9783833901683
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Inhalt (lt. amazon.de):
Nachdem Anna sich dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen hat, lässt das nächste Abenteuer nicht lange auf sich warten. Mitten in ihrer Abiturprüfung ereilt sie eine Schreckensnachricht aus Paris: Sebastiano ist verschollen – und zwar im 17. Jahrhundert! Anna begibt sich auf eine gefährliche Reise und findet ihren Freund tatsächlich in Paris wieder. Doch es gibt ein neues Problem: Er hält sich für einen Musketier und hat keine Ahnung, wer Anna ist. Schafft sie es, seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen?

Zitat:
Auf dem Balkon eines Palazzos stand eine Frau mit einer Harlekinmaske und trötete in eine Vuvuzela – genau das selbe hatte sie bei unserer Abreise ins Jahr 1756 gemacht. Der Mann am Kai, der gerade seine Kamera gezückt hatte, schoss immer noch Fotos von seinem Kind, das als Löwe verkleidet war und Konfetti aufs Wasser warf. Es schien, als wären wir überhaupt nicht weg gewesen. Das war die Magie der roten Gondel.  
(S. 21)

Kommentar:
Nachdem Anna sich bereits im ersten Band dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen hat, bekommt sie mitten in ihren Abiturprüfungen den Auftrag Sebastiano zu suchen, der während einer Mission im Paris des 17. Jahrhunderts verschollen ist. Besorgt um ihren Freund macht Anna sich natürlich sofort auf die Suche und findet Sebastiano auch bald. Allerdings erkennt er sie nicht wieder, Sebastiano hat sein Gedächtnis verloren und hält sich nun für ein Musketier. Anna versucht ihn zu überzeugen, dass er das nicht ist und er mit ihr wieder zurück in ihre Zeit reisen soll. Vorher gilt es allerdings noch eine Aufgabe zu erfüllen…

Mit diesem Buch legt Eva Völler hier den zweiten Teil der „Zeitenzauber“-Reihe vor, der ebenso toll ist wie es der erste bereits war. Dieses mal spielt sich alles im Paris des 17. Jahrhunderts ab, einer geschichtsträchtigen Zeit, in der wir Leser vielen bekannten Persönlichkeiten aus der Geschichte begegnen.

Annas bekannt flapsige Art, die sie bereits im ersten Teil drauf hatte und die so gar nicht in den Kontext dieser Zeit passt, macht auch in diesem Band wieder viel Spaß und sorgte bei mir für einige Lacher beim Lesen.
Eva Völler hat hier wieder wunderbar die örtlichen Gegebenheiten dieser Zeit beschrieben, so dass ich mir das Paris im Jahre 1625 richtig schön vorstellen könnte.

Ich finde es vor allem schön, dass die Zeitenzauber-Geschichten in sich abgeschlossen sind. Sie bauen zwar aufeinander auf, haben aber keine großen Cliffhanger. Das finde ich klasse, so kann man die Bände auch einzeln schön genießen und muss sich nicht ärgern, weil man lange auf den Ausgang einer Geschichte warten muss.

Für mich ist dieser zweite Band fast noch besser gelungen als bereits der erste und ich freue mich schon, wenn es einen dritten Band geben wird.

 


Meine Wertung:
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