Red Rising 3: Tag der Entscheidung von Pierce Brown

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Heyne Verlag | Broschierte Ausgabe | ca. 656 Seiten | 12,99 Euro | September 2016 | Originaltitel: Red Rising – Book 3 Moring Star | Übersetzer: Bernhard Kempen | ISBN: 978-3453534438

Inhalt

(lt. amazon.de):

Das fulminante Finale der New York Times-Bestsellertrilogie
Um eine unmenschliche und grausame Gesellschaft zu stürzen, ist der Minenarbeiter Darrow selbst zum Goldenen, zum Mitglied der verhassten Oberschicht, geworden. Doch jetzt wurde sein Geheimnis entdeckt und er schwebt in tödlicher Gefahr. Wenn er sein Ziel erreichen will, muss er alles riskieren.

Gewähltes Zitat

Sefi schlachtet ihn mit einem gewaltigen Hieb ab zerteilt ihn fast in zwei Hälften. Blut spritzt mir ins Gesicht. Doch ich zucke nicht zusammen. Ich wusste, was geschehen würde, wenn ich sie hierher bringe. Genauso wusste ich, dass ich sie unmöglich als Gefangene behalten kann. Die Goldenen haben diesen Mythos aufgebaut, doch nun muss er sterben.

(S. 339)

Meine Meinung

Es ist schon wieder ein knappes Jahr her, dass ich den zweiten Teil dieser Reihe gelesen habe, die mich damals extrem begeistern konnte. Nach dem grandiosen ersten Teil hatte ich zwischenzeitlich mal Bange, dass der zweite und auch dritte Teil nicht mehr in Deutschland erscheinen würde, aber es wurde glücklicherweise nur der Verlag gewechselt und die Zielgruppe angepasst, denn der erste Teil erschien noch unter dem Label Heyne fliegt und war als Jugendbuch deklariert. Jetzt gibt es alle Bände noch einmal als broschierte Ausgaben bei Heyne und trägt keinen Jugendbuch-Stempel mehr, was auch so viel besser passt, denn für Jugendbücher ist die Story schon sehr hart gewesen.

Ich war direkt beim Einstieg wieder total von der Handlung gefesselt, denn obwohl der letzte Teil wieder so lange her war, konnte ich mich direkt wieder mit einer fabelhaften Leichtigkeit in den Protagonisten Darrow einfühlen. Zugegeben, bei den übrigen Figuren war es teils ein wenig schwer, denn in dieser Trilogie kommen wirklich viele Figuren vor und wenn man die ersten beiden Bände gelesen hat, dann weiß man, dass sie sich teils wie ein Fähnlein im Wind drehen was ihre Absichten angeht und auf welcher Seite sie stehen. Darrow aber war so zielstrebig und so sympathisch wie eh und je. Glücklicherweise ist er ja der Ich-Erzähler, so dass ich keine Probleme hatte da weiter zu folgen.

Wie der Anfang führt sich das Buch dann auch fort, ein Sieg jagt die nächste Niederlage, unaufhörlich und unerbittlich. Die Handlung hätte man eigentlich um einige (viele Seiten) kürzen können, aber dennoch war ich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern ebenso wie unser Protagonist Darrow, aus dessen Perspektive wir auch alles miterleben, erstaunt über so viele menschliche Abgründe.

Das ganze Buch, die ganze Geschichte handelt eigentlich von unendlichen Intrigen, Politik, Gesellschaftsstrukturen, Freund- und Feindschaften, Verrat und Macht. Es folgt eine Wendung auf die nächste, als Leser bekommt man keine Gelegenheit zu verschnaufen und sich an Konstellationen zu gewöhnen, denn schon verrät wieder jemanden jemand und schon schaut wieder alles ganz anders aus als kurz zuvor noch gedacht.

Vorhersehbar ist dabei kaum etwas. Kaum glaubt man, dass Darrow es endlich geschafft hat, geschieht etwas, was ihn wieder ganz unten landen lässt. Ab und an hatte ich schon den Eindruck, dass er seine eigentliche Intention total vergessen hätte, nur um mir dann kurz darauf wieder das Gegenteil versichern zu lassen.

Pierce Brown erzählt hier keine Geschichte, er zeigt sie! Ich hatte trotz der vielen Seiten und der wenigen tatsächlichen Erzählungen über z.B. die Figuren trotzdem immer ein ganz klares Bild vor Augen, denn die Handlungen die beschrieben werden, das was da in der Geschichte passiert, das vermittelt viel mehr als jegliche Erklärungen es könnten. Das macht Pierce Brown wirklich großartig, schreiben kann er wie kaum ein anderer.

Der Autor hat hier eine irre Gesellschaft erschaffen, die unserer irgendwie sehr ähnlich ist, aber gleichzeitig auch nicht wirklich. Oder doch? Ich bin mir unsicher, aber wünschen würde ich es mir nicht. Es geht auch nicht nur um Gesellschaftsstrukturen, sondern auch besonders um Politik und um Macht. Das macht den Großteil des Buches aus und auch wenn sich das langweilig anhört – das ist es ganz und gar nicht! Ich fand diesen Band auch wieder super spannend und konnte es kaum erwarten zum Ende zu kommen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es enden würde.

In den ersten Bänden gab es wahnsinnig brutale Szenen. Die gibt es in diesem Band auch noch, aber mittlerweile erwartet man sie und sie gehören dazu. Das hat nichts damit zu tun, dass man diesbezüglich abstumpft, aber die passen einfach perfekt zur Geschichte und zur dort herrschenden Gesellschaft.

Der Abschluss dieser Trilogie ist wirklich würdig! Ich hatte zwischendurch immer Zweifel daran, dass man diese Geschichte noch zu einem schlüssigen und zufrieden stellenden Ende führen könnte. Pierce Brown hat dies aber mühelos geschafft! Eine wirklich großartige Trilogie die ihresgleichen sucht!

Fazit

Mit Red Rising: Tag der Entscheidung hat mich Pierce Brown begeistern können! Atemlos wurde ich durch eine brutale Geschichte voller Intrigen, Machtkämpfe und Verräter gejagt. Immer wenn ich dachte, ich wüsste nun wem zu trauen ist, begegnete ich der nächsten spektakulären Wendung und konnte mich noch einmal neu orientieren. So wurde es einfach nicht langweilig! Dieser gelungene Abschluss ist nun die Krönung einer absolut grandiosen Reihe!

Meine Wertung

Reihe

Red Rising 1 (Oktober 2014)

Red Rising 2: Im Haus der Feinde (Juni 2016)

Red Rising 3: Tag der Entscheidung (September 2016)

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